Eine kurze Zeitreise: Warum KI älter ist als das Internet
Wenn wir heute über Künstliche Intelligenz sprechen, klingt vieles nach Science-Fiction, nach dem ganz großen, neuen Ding. Aber:
KI ist älter als das Internet.
Klingt verrückt? Ist aber so.
Schon 1950 stellte Alan Turing die berühmte Frage:
„Können Maschinen denken?“
Mit dieser simplen, aber revolutionären Frage legte er den Grundstein für das, was wir heute als KI bezeichnen.
Nur wenige Jahre später, 1956, wird auf der legendären Dartmouth-Konferenz der Begriff „Artificial Intelligence“ offiziell geboren. Damals glaubten viele, dass Maschinen bald menschliche Intelligenz nachbilden könnten. Der Optimismus war riesig. Aber die Realität: Rechenleistung, Daten und Algorithmen steckten noch in den Kinderschuhen.
In den 60er-Jahren gab es erste praktische Experimente: Mit ELIZA entstand ein früher Chatbot, der einfache Gespräche simulieren konnte. Natürlich war das kein echtes Verstehen – aber es war der erste spielerische Beweis, dass Maschinen zumindest den Anschein von Kommunikation erzeugen können.
Doch dann kam, was in der KI-Geschichte mehrfach passieren sollte: der erste KI-Winter.
Zu viel Euphorie. Zu wenig Ergebnisse. Zu schwache Computer. Die Forschung verlor an Schwung, die Fördergelder versiegten.
Und trotzdem: Die Idee KI war nicht tot.
Sie kam immer wieder zurück – Schritt für Schritt, jedes Mal ein Stück reifer:
♟ 1997: IBMs Supercomputer Deep Blue schlägt Schachweltmeister Garry Kasparov. Ein Meilenstein: Maschinen können in hochkomplexen Bereichen besser werden als Menschen.
☁ 2006: Amazon startet mit Cloud Computing. Plötzlich wird gewaltige Rechenpower für jedermann verfügbar – der Treibstoff, den moderne KI braucht.
🧠 2012: Das Zeitalter des Deep Learning bricht an. Mit riesigen neuronalen Netzen und Big Data gelingen Durchbrüche in Bild- und Spracherkennung.
🎙 2011: Siri zieht ins iPhone ein. Sprachassistenz wird für Millionen Menschen Alltag.
🚗 2015: Google testet selbstfahrende Autos. Maschinen übernehmen erstmals hochkomplexe Steuerungsaufgaben in der realen Welt.
🔁 2017: Ein unscheinbares Paper erscheint: „Attention is all you need“. Die Geburtsstunde der Transformer-Modelle – die Grundlage für ChatGPT & Co.
💥 2022: ChatGPT wird veröffentlicht. Innerhalb kürzester Zeit nutzen Millionen Menschen weltweit generative KI. Der Hype ist riesig – diesmal aber begleitet von real nutzbaren Ergebnissen.
Heute?
KI ist längst Teil unseres Alltags:
In Schulen, in Büros, in der Industrie, in der Medizin, im Marketing, in der Freizeit.
Und trotzdem:
Wir stehen erst am Anfang.
Die große Welle kommt noch.
KI verändert nicht nur, wie wir arbeiten – sondern auch, wie wir denken, lernen, Entscheidungen treffen, kommunizieren und kreativ sind.
Und genau darum mache ich diesen Blog:
Um Orientierung zu geben. Um die Entwicklung einzuordnen. Und um zu zeigen, was möglich ist – ohne Hype, aber mit Begeisterung.