Kalmus – Das Bitterkraut für Magen, Nerven und Sinne
Der Kalmus (Acorus calamus) ist eine alte Heilpflanze, deren Nutzen in Europa seit dem Mittelalter bekannt ist. Ursprünglich aus Asien stammend, fand der aromatische Sumpfbewohner über Indien und den Vorderen Orient seinen Weg in die europäischen Klostergärten. Die ätherisch duftende Wurzel wurde über Jahrhunderte bei Verdauungsstörungen, Schwächezuständen, zur Appetitanregung sowie zur Stärkung der Nerven verwendet. Der würzige, leicht scharfe Geschmack ist unverwechselbar – und deutet bereits auf die bitterstoffreiche Natur dieser Pflanze hin. Kalmus ist heute vor allem in der Volksheilkunde und in der Homöopathie geschätzt – ein stiller Klassiker mit großem Potenzial.
Beschreibung der Heilpflanze
Botanischer Name: Acorus calamus
Familie: Acoraceae (Kalmusgewächse)
Volkstümliche Namen: Deutscher Ingwer, Magenwurz, Süßgras, Kalmuswurzel
Vorkommen: Europa (verwildert), Asien, Nordamerika
Standort: Feuchte Wiesen, Gräben, Uferzonen, Sümpfe
Wuchshöhe: 60–120 cm
Wuchsform: Ausdauernde, schilfähnliche Sumpfpflanze
Blätter: schwertförmig, zweizeilig, aromatisch duftend
Blüten: grünlich-gelb in Kolbenform (unscheinbar)
Blütezeit: Juni bis Juli
Verwendete Pflanzenteile: vor allem die Wurzel (Rhizom)
Inhaltsstoffe und Wirkungen
Hauptinhaltsstoffe:
Ätherisches Öl (u. a. Asaron, Eugenol, Azulen)
Bitterstoffe (Acorin)
Gerbstoffe
Schleimstoffe
Harze
Flavonoide
Wirkungen:
Verdauungsfördernd
Appetitanregend
Krampflösend
Beruhigend auf Nerven und Magen
Schleimlösend bei Atemwegserkrankungen
Durchblutungsfördernd
Antiseptisch
Adaptogen (stärkend bei Stress)
Wichtig: In großen Mengen oder bei Daueranwendung kann Kalmus (insbesondere asiatische Varietäten mit hohem Asaron-Gehalt) leicht toxisch wirken. Nur in moderaten Mengen und nicht dauerhaft einnehmen!
10. Anwendungen des Kalmus mit Anleitung
1. Kalmus-Tee bei Blähungen, Appetitlosigkeit und Völlegefühl
Zubereitung:
1 TL getrocknete, zerkleinerte Kalmuswurzel
mit 250 ml kaltem Wasser ansetzen
8 Stunden ziehen lassen (Kaltauszug), dann leicht erwärmen und abseihen
Anwendung:
Täglich 2–3 Tassen vor den Mahlzeiten
Wirkung:
Anregung der Verdauung, Entblähung, Förderung der Magensaftproduktion
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