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FC Bayern bei der Klub-WM: Höhenflug trotz Hitzewelle

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Wenn ich nach den ersten Eindrücken urteilen müsste, würde ich mich zu der Prognose hinreißen lassen: Bayern München wird die Klub-Weltmeisterschaft und Borussia Dortmund an Erfahrung gewinnen. Doch erstens wissen wir nicht erst seit dem Fever Pit’ch Tippspiel (Opens in a new window), dass meine Ergebnis-Vorhersagen fast immer die Haltbarkeit von einem Zitroneneis in Miami hat, und zweitens fehlt uns Erfahrung, ob deutsche Vereine auch Turniermannschaften sind.

Turniermannschaft - Ihr wisst schon: schwach anfangen, dann flott steigern und am Ende alle anderen Rivalen überraschen. Die deutsche Nationalelf hat von diesem Nimbus der Steigerungsmöglichkeit über Jahrzehnte gelebt. Sogar in der Rumpel-Ära traute man Deutschland immer den Titel zu. Aber bei den Klubs? Ist Bayern mit dem Achtelfinal-Einzug am Limit? Und kann der BVB Hitze ab? Verdammt, die Klub-WM wird doch nicht tatsächlich spannend?

Einen gewinnträchtigen Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

in eigener sache

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⚽️ Klub-WM: Bayern im Höhenflug - Flügel brauchen trotzdem Auftrieb

https://youtu.be/hACKvfXqmys?si=bZcONVW-jm9qdYEP (Opens in a new window)

Von Felix Neubauer

In der Hitze von Florida waren Max Eberls Flügelsorgen kein Thema. Gut gelaunt und voll fokussiert bereiteten sich die Profis des FC Bayern im Teamquartier in Orlando auf ihr Gruppenfinale bei der Klub-WM vor, während ihr Sportvorstand fast 8000 km entfernt am Kader für die neue Saison bastelte. Wann und ob Eberl nach seiner vorzeitigen Rückreise nach Deutschland wieder zur Mannschaft stoßen wird? Unklar. Fest steht: Eberl soll liefern, am besten einen neuen Flügelstar.

Es gebe "einige Gespräche zu führen", hatte Sportdirektor Christoph Freund zuletzt betont. Für Eberl, sagte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus der Bild, sei "der Zugang in der Offensive wichtiger als die Klub-WM". So wichtig, dass er sich sogar das Highlight-Spiel gegen die Boca Juniors in Miami entgehen ließ, genauso wie das letzte Gruppenduell in Charlotte mit Benfica Lissabon am Dienstag.

Stellt sich nur die Frage: Wer soll denn jetzt eigentlich kommen? 

Wunschkandidat Nico Williams will wohl trotz eines verbesserten Angebots aus München lieber zum FC Barcelona, bei Rafael Leão scheiden sich in der Führungsetage offenbar die Geister. Heißt überspitzt gesagt: Jeder Flügelstürmer Europas wird mit den Bayern in Verbindung gebracht. Bradley Barcola von Paris Saint-Germain, Jamie Gittens von Borussia Dortmund, Cody Gakpo und Luis Díaz vom FC Liverpool, Kaoru Mitoma von Brighton und neuerdings sogar Gabriel Martinelli vom FC Arsenal - alle sollen sie bei den Bayern diskutiert werden oder worden sein.

In Orlando interessiert das die wenigsten - erst recht nicht Vincent Kompany. Solange das Transferfenster nicht geöffnet sei, solange die Klub-WM noch laufe, gelte sein voller Fokus dem Turnier, betonte der Trainer. "Niemand will das Gewinnen mehr als wir", sagte der Belgier.

Zumal die Bayern nach ihren zwei überzeugenden Auftaktsiegen gegen Auckland und Boca mehr denn je zum Favoritenkreis zählen. Und das, welch Ironie, nicht zuletzt dank zweier Flügelstürmer. Michael Olise - und Kingsley Coman. An sieben der zwölf Münchner Turniertreffer waren die beiden Franzosen beteiligt. Coman erzielte unter anderem das erste Tor des Turniers, Olise das entscheidende 2:1 gegen Boca. Eberls Flügelsorgen, die durch den bevorstehenden Abgang von Leroy Sané nur verstärkt wurden, dürfte dies etwas stillen. Während Olise in den USA an seine ohnehin starke Saison anknüpft, kommen vor allem Comans starke Leistungen zur rechten Zeit. 

Immer wieder war der 29-Jährige als Wechselkandidat gehandelt worden. Er selbst betonte, er würde "gerne bleiben" - und betreibt nun kräftig Werbung in eigener Sache. Kompany schwärmte von einem Spieler, der "für diesen Verein immer wieder in wichtigen Momenten Tore gemacht" habe. Auch Uli Hoeneß zeigte sich im Kicker angetan von den Leistungen des Flügelflitzers.

In der bevorstehenden Hitzeschlacht gegen Benfica wird sich Coman aller Voraussicht nach erneut beweisen dürfen. Bei gefühlten Temperaturen um die 40 Grad spielen die bereits fürs Achtelfinale qualifizierten Bayern gegen die Portugiesen um den Gruppensieg. "Wir wollen mit neun Punkten in die K.o.-Phase", betonte Kapitän Manuel Neuer. 

Das Finale am 13. Juli in New Jersey bleibt das Ziel, auch für Coman. "Ich hoffe, dass ich das erste Tor des Turniers mache und das letzte im Finale", sagte er: "Das wäre doch eine schöne Geschichte." Auch Eberl dürfte dann wieder vor Ort sein. Im Gepäck: Vielleicht ein neuer Flügelstar.

Felix Neubauer ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

⚽️ Heute im Fernsehen

21 Uhr, Sat.1: Bayern München - Benfica Lissabon

Fever Pit'ch TV-Highlights heute (Opens in a new window)

⚽️ Klick gemacht

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Das erste prominente WM-Opfer

Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain steht im Achtelfinale der Klub-WM – das Großturnier hat allerdings auch sein erstes prominentes Opfer. Der spanische Topklub Atletico Madrid kam am letzten Vorrunden-Spieltag zwar zu einem 1:0 gegen Botafogo FR aus Rio de Janeiro, das genügte in der engen Gruppe B aber nicht mehr. Parallel machte Paris mit einem 2:0-Pflichtsieg gegen die Seattle Sounders aus den USA alles klar. PSG schloss die Vierergruppe als Erster ab. Botafogo, Sieger der südamerikanischen Copa Libertadores, steht als Zweiter ebenfalls in der Runde der letzten 16. Atletico schied als Dritter aus – obwohl alle drei Teams sechs Punkte auf dem Konto haben. Zum Video: Hier klicken! (Opens in a new window)

⚽️ Hitzewelle bei der Klub-WM: Jetzt laufen sich die Klimaschützer warm

https://youtu.be/Bm2R8yRjuCY?si=neYMjekyV_XETXrp (Opens in a new window)

Von Pit Gottschalk

Nach der ersten WM-Woche wollte ich mir einen netten freien Samstagmorgen in Florida gönnen. Straßencafé, Strandspaziergang, Schwimmen im Meer: Was man halt so in Miami Beach macht, wenn die Temperaturen über 30 Grad steigen, die Bayern ihren Achtelfinal-Einzug bei der Klub-Weltmeisterschaft (Opens in a new window) auskosten und die Dortmunder weit weg in Cincinnati kicken.

Blöderweise türmten sich pünktlich zum ersten Kaffee des Tages schwere Wolken auf. Aus heiterem Himmel ergoss sich ein Regenfall auf meinem Weg vom Auto zum Starbucks. Die Leute in der Schlange und ich: pitschnass von oben bis unten. Ich würde mein Malheur gerne zur Petitesse erklären. Aber so einfach kommen mir Trumpisten nicht davon. Amerika denkt ja mega.

Das Wetter in den USA schlägt solche Kapriolen, dass die Klima-Aktivisten der US-Initiative „Fossil Free Football“ schon eine Art Reisewarnung für die Klub-WM (Opens in a new window) ausgesprochen haben: Die neue Situation unterstreiche „die Gefahren, denen Spieler und Fans bei diesem Turnier und im Jahr 2026 ausgesetzt sind“, zitierte die BBC die Gruppe.

Und weiter: „Die Fifa hat sehr wenig getan, um Sicherheitsbedenken auszuräumen.“ Bevor jetzt jeder den Aufschrei als übliches Getöse von Klimaschützern abtut: Die Situation ist tatsächlich bedenklich. Beim letzten Bayern-Gruppenspiel Dienstag in Charlotte (US-Bundesstaat North Carolina) sagen die Meterologen Temperaturen über 40 Grad im Schatten voraus.

Schon die Anreise zum 2:1 gegen Boca Juniors hatte am Freitag mit Verspätung begonnen: Ein schweres Unwetter am Flughafen in Orlando verhinderte den pünktlichen Abflug. So geht das ständig. Vier WM-Spiele mussten in der ersten Woche verspätet angepfiffen oder richtig lange unterbrochen werden, weil plötzlich Blitz und Donner auf dem Spielberichtsbogen auftauchten.

Die Partie zwischen den beiden Bayern-Gegnern Benfica Lissabon und Auckland City musste in Orlando zwei Stunden unterbrochen und das Stadion geräumt werden. Beim Duell zwischen Al Ahly und Plameiras waren es 50 Minuten. So geht das gerade ständig und mittlerweile im Wechsel mit Temperaturen jenseits des Erträglichen. Diese Klub-WM geht an die Substanz.

Der Sport-Informationsdienst (SID) hat nachgezählt: „Insgesamt sind in den nächsten Tagen zehn Partien in Städten angesetzt, für die es eine Hitzewarnung gibt.“ Man muss das ernst nehmen. Diese Klub-WM ist auf den Fußball-Sommer nicht vorbereitet und lässt Schlimmes befürchten, wenn nächstes Jahr die Nationalmannschaften zu ihrer Weltmeisterschaft anreisen.

Der eine Grund: Die WM-Stadien sind keine Fußballarenen, wie wir sie aus Europa kennen. Die Schüsseln haben riesige Tribünen, aber selten ein Dach, weil sie für American Football gebaut worden sind. Die NFL-Saison läuft von September bis Januar - und nicht im Hochsommer. Schlimmstenfalls wird man im Herbst nass - aber niemals ohnmächtig, weil die Sonne brennt.

Der andere Grund: Um das XXL-Turnier mit 32 Teilnehmern (insgesamt 63 WM-Spiele) überhaupt in vier Wochen über die Bühne zu bekommen, werden die Anstoßzeiten über den ganzen Tag verteilt: von mittags um 12 Uhr bis abends 21 Uhr Ortszeit. Heißt wie im Fall BVB in Cincinnati: Fußball um zwölf bei 30 Grad. (Lustigerweise hieß der Gegner „Sundowns“.)

Was es für Fußballer bedeutet, wenn sie bei sengender Sonne eine Laufleistung zwischen 11 und 13 Kilometern abspulen sollen, schilderte der Atletico-Profi Marcos Llorente, der eigentlich Hitze aus Madrid gewohnt ist. Er sagte nach dem 0:4 gegen Paris Saint-Germain: „Die Hitze ist schrecklich. Meine Zehen taten weh, meine Nägel schmerzten – es ist unglaublich.“

Der Weltverband Fifa verspricht zwar gesteigerte Aufmerksamkeit und will den permanenten Doppelpass zwischen Unwetter und Hitzewelle an den zehn WM-Standorten „in Abstimmung mit den Teams vor Ort beobachten, um allen Beteiligten ein sicheres und angenehmes Erlebnis zu gewährleisten“. Aber das ist das handelsübliche Bla-Bla eines Veranstalters. Show must go on.

In einem Land, wo Präsident Donald Trump jeden Klimawandel leugnet, darf der Spielplan zwar in Verzug geraten, aber nicht ausgesetzt werden. Fifa-Präsident Infantino, erklärter Freund des Mega-Mannes im Weißen Haus, zieht seine Turnier-Erfindung mit aller Macht und gnadenlos durch. Hitze macht ihm nichts aus: Seine Hotelsuiten sind immer klimatisiert. Die Stadien nicht.

⚽️ Was sonst noch so los ist

https://youtu.be/kZLvFhVGebE?si=eMJsgoYXRO-0ewCS (Opens in a new window)

U19-Junioren dramatisch ausgeschieden

Erneut ein Drama – doch dieses Mal kein Happy End: Die deutschen U19-Junioren haben auf spektakuläre Weise das EM-Finale verpasst. Das Team von Trainer Hanno Balitsch unterlag im Halbfinale dem Titelverteidiger und Rekordsieger Spanien mit 5:6 n.V.. Zum Video: Hier klicken! (Opens in a new window)

⚽️ Alle mal herhören

https://youtu.be/YznqIqfF4G4?si=I8i28-_MoLFD9uIO (Opens in a new window)
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