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0:1! Bayern stößt an seine Grenzen

Fever Pit'ch Newsletter (Opens in a new window)

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Man kann es sich einfach machen und behaupten: Die Hitze war schuld, dass Bayern München in Charlotte (North Carolina) die erste Niederlage bei der Klub-WM erlitten und 0:1 gegen Benfica Lissabon verloren hat. Für diese Argumentation müsste man erstens unterschlagen, dass der Gegner bei denselben Temperaturen um die 40 Grad spielte, und zweitens ignorieren, dass der deutsche Meister ja in der zweiten Halbzeit am Drücker war und ausreichend Torchancen hatte.

Eigentlich reicht schon der Blick auf die Startformation (Opens in a new window), dass die Änderung auf sieben Positionen den Spielfluss aus den ersten beiden erfolgreichen Gruppenspielen gekillt hat. Eine Elf ohne Kane, ohne Musiala, ohne Olise, ohne Laimer - das verkraftet auch Bayern München nicht einfach so. Zumal eine weitere Erkenntnis offensichtlich ist: Der zweite Anzug, wie man das B-Team aus Ersatzspielern nennt, passt nicht. Er zwickt und kneift, wenn man ihn wie gegen Benfica Lissabon überstreift.

Dabei hatte Trainer Kompany in guter Absicht gehandelt. Er wollte die Truppe bei Laune halten. Der Einzug ins Achtelfinale war geschafft, die Entscheidung über den Gruppensieg nicht von höchster Wichtigkeit. Also lässt man die spielen, die sonst nur für den Notfall trainieren. Zum Beispiel Joao Palhinha im Mittelfeld. Oder Sacha Boey rechts in der Abwehrkette. Oder Serge Gnabry im Angriff. Keine schlechten Spieler, gewiss. Nur halt nicht erste Wahl. Zumindest nicht bei Bayern München.

Am Tag danach weiß man: Es ist gut, dass sie als Abgänge gehandelt werden. Denn so brutal die Feststellung auch klingt, es ist die Wahrheit: In solchen Moment musst du als Profispieler beste Eigenwerbung betreiben und dem Trainer zeigen, dass er vorher falsch aufgestellt hat. Kompany aber lernte: Alles richtig gemacht. Erst als Harry Kane, Michael Olise und Konrad Laimer im Spiel waren, drehte Bayern auf und das Ergebnis beinahe um. Es fehlten ihnen die ersten 45 Minuten.

Das alles muss man im Sinn haben, wenn man bei Bayern München die aktuelle Situation um Neuverpflichtungen beobachtet. Sportvorstand Max Eberl hat einerseits den Auftrag, den Kader 2025/26 grundlegend zu erneuern. Darum verlassen Thomas Müller, Leroy Sané nach Ende der Klub-WM den Verein. Andererseits muss Eberl die Vorgabe erfüllen, dass der Personaletat schrumpft: Die Gehälter sind zu hoch (Opens in a new window), wie Aufsichtsrat Rummenigge kürzlich in der WamS offenlegte.

Und um die Aufgabe noch komplizierter zu gestalten, kommt hinzu: Es fehlen nicht nur Superstars von der Qualitätsstufe Florian Wirtz im Mittelfeld oder Nico Williams auf dem Flügel. Man braucht auch das Kleingeld für, siehe oben, den zweiten Anzug. Bayern München hat auch deswegen mehrfach in der Champions League gepatzt, weil der Ausfall von Leistungsträgern (siehe Jamal Musiala im Frühjahr) nicht gleichwertig ersetzt werden kann. Die Klub-WM zeigt das alte Problem.

Sparen und gleichzeitig mehr Qualität: Jeder Arbeitnehmer weiß aus seinem eigenen Betrieb, dass dieser fromme Wunsch vielleicht Vater des Gedankens ist, aber regelmäßig an der Realität scheitert. Kader verdünnen und trotzdem immer mehr Pflichtspiele wie jetzt zusätzlich bei der Klub-WM: Sowas kriegen nur Zauberer hin. Man muss es so sagen: Sogar der große FC Bayern stößt hier an seine Grenzen. Der Transfersommer wird noch spannend werden.

Einen versilberten Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

(Opens in a new window)https://www.feverpitch.de/bayern-trotz-niederlage-positiv-kein-grund-zu-zweifeln/ (Opens in a new window)
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⚽️ BVB will Titel, Titel, Titel

https://youtu.be/PduUCheYTaI?si=wryLf2Qfiklusggy (Opens in a new window)

BVB-Geschäftsführer Lars Ricken will mit Borussia Dortmund so schnell wie möglich Titel gewinnen. "Ich habe das hier in Miami erlebt, wie die Florida Panthers nach ihrem Titel durch die Straßen gefahren sind – Hunderttausende Fans haben gefeiert. Ich würde das gerne mal wieder selbst erleben – nicht nur als Zuschauer, sondern als Beteiligter", sagte Ricken im Sky-Interview am Rande der Klub-WM in den USA.

Die Trophäe wäre dem Champions-League-Sieger von 1997 egal. "Ob Meisterschaft, Pokal, Champions League oder Klub-WM – am Ende geht’s darum, gemeinsam etwas Großes zu erreichen", sagte Ricken, der sich dafür einen guten Start in die neue Saison wünscht: "Wir haben in der Hinrunde zu viele Punkte liegen lassen – das war in den letzten Jahren leider öfter so. Wir müssen künftig von Beginn an geschlossen und fokussiert in die Saison starten."

"Die verpasste Meisterschaft 2023 ist ein Trauma, das bis in die Gegenwart nachwirkt."
BVB-Boss Aki Watzke

Große Transfers plant der BVB dafür nicht. "Wir werden nicht wieder eine dreistellige Millionensumme in die Hand nehmen können, um den Kader auf links zu drehen", sagte Ricken und ergänzte: "Der Transfer von Jobe Bellingham ist dafür ein gutes Beispiel: jung, entwicklungsfähig, aber mit sofortigem sportlichen Mehrwert. Unsere Aufgabe ist es, aus dem vorhandenen Kader eine funktionierende Einheit zu formen und punktuell zu verstärken."

Dortmund stehe auch weiterhin "für wirtschaftliche Vernunft und sportlichen Erfolg aus eigener Kraft", betonte Ricken und fügte an: "Bei anderen Klubs stehen Staaten, Oligarchen oder milliardenschwere Unternehmen im Hintergrund, die Defizite einfach ausgleichen können."

⚽️ Heute im Fernsehen

21 Uhr, Sat1: Borussia Dortmund - Ulsan Hyundai (Südkorea)

Fever Pit'ch TV-Highlights heute (Opens in a new window)

⚽️ Klick gemacht

https://youtu.be/3tDA_0gMP6k?si=vBkX5_jw6gakSFLA (Opens in a new window)

Thomas Müller angefressen

Bayern-Legende Thomas Müller lässt nach der Niederlage bei der Klub-WM gegen Benfica gleich mehrere Reporter auflaufen. Grund dafür ist erst eine Hitze-, dann eine Mentalitätsdebatte. Zum Video: Hier klicken! (Opens in a new window)

⚽️ Es tut weh, Messi so in Miami zu sehen

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Von Pit Gottschalk

Wäre er noch der gute alte Lionel Messi gewesen - er hätte seiner Mannschaft in Miami noch auf dem Rasen eine Standpauke gehalten. Der Frust war dem amtierenden Weltmeister anzusehen.

Stattdessen pustete er die Backen hinter seinem inzwischen kräftigen Bart auf und erduldete stoisch, wie ihm der Gegner in Mannschaftsstärke das Trikot als Souvenir entwendete.

Ich saß auf der Pressetribüne und sah unten auf dem Spielfeld einen halbnackten Messi, der das inszenierte Spektakel im Hard Rock Stadium von Miami hinnahm wie einen Verkehrsunfall.

2:0 hatten er und Inter Miami im letzten Gruppenspiel bei der Klub-WM gegen Palmeiras geführt und dann die Führung in der zweiten Halbzeit leichtfertig verspielt. Sowas ärgert Messi.

Denn das 2:2 bedeutet nichts Gutes: Der Einzug ins Achtelfinale ist zwar geschafft, aber die neue Herausforderung heißt jetzt Paris Saint-Germain. Dort hat Messi bis 2023 gespielt.

In Paris haben sie ihm jahrelang die Millionen hinten und vorne reingesteckt, aber er war nicht in der Lage, PSG zum Gewinn der Champions League zu schießen. Als er weg war, lief’s besser.

Paris Saint-Germain geht als Europapokalsieger ins direkte Duell, Messi wird mit diesem Inter Miami keine Chance aufs Weiterkommen haben. Das Palmeiras-Spiel hat’s erneut gezeigt.

Messi trabte meistens im Schritttempo zwischen Mittelkreis und Strafraum, machte keinen Schritt zu viel und Abwehrarbeit schon gar nicht. Er vertraute allein der Genialität seines linken Fußes.

Obwohl das Trikot längst in neuen Händen war, trug er seine Spielführerbinde noch, damit jeder sieht, wer hier der Boss ist. Während des Spiels hatte man das nicht immer erkennen können.

Wo ist der Messi, der das Spiel diktiert? Wo der Messi, der Gegenspieler wie Slalomstangen behandelt? Man sieht’s im Stadion sofort: Er ist zum Standfußballer verkommen. 

⚽️ Was sonst noch so los ist

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⚽️ Alle mal herschauen

https://youtu.be/7mvLabEXNe0?si=fPYN2G_WDgviE9wr (Opens in a new window)
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