Gewichtsdecken bei ADHS-Kindern
🛌 „Endlich durchschlafen!“

Wie Gewichtsdecken Eltern von Kindern mit ADHS helfen, wieder Luft zu holen
✨ Eine neue skandinavische Studie (Öffnet in neuem Fenster)zeigt überraschend klare Effekte – und liefert praktische Tipps für den Alltag.
Wenn das Einschlafen zum täglichen Kampf wird, das Kind ständig überdreht ist und alle Familienmitglieder durch Schlafmangel auf dem Zahnfleisch gehen – dann klingt eine „simple Decke“ fast zu schön, um wahr zu sein.
Aber genau das hat eine neue Studie untersucht: Hilft eine Gewichtsdecke wirklich bei Schlafproblemen bei Kindern mit ADHS?
Und – Spoiler: Für viele Familien war sie ein echter Gamechanger.
🔍 Worum geht’s in der Studie?
Die Studie aus Schweden („Parents’ perceptions of sleep problems in children with ADHD when using weighted blankets“, 2025) untersuchte:
🧠 Wie erleben Eltern den Schlaf ihrer Kinder mit ADHS – vor und nach der Nutzung einer Gewichtsdecke?
👥 45 Eltern von Kindern mit diagnostiziertem ADHS (6–14 Jahre) bewerteten typische Schlafprobleme vor und nach einer 16-wöchigen Anwendung.
📊 Was wurde gemessen?
Folgende Schlafprobleme wurden mit einem validierten Fragebogen (CSHQ) erfasst:
Einschlafverzögerung
Bettzeit-Widerstand
Schlafdauer
Tagesmüdigkeit
Schlafangst
Parasomnien (z. B. Nachtangst)
Nächtliches Erwachen
Bewertet wurde: Was empfinden Eltern als echtes Problem?
✅ Zentrale Ergebnisse:
🎯 50–75 % der Eltern berichteten über Verbesserungen – je nach Schlafbereich.

Die häufigsten positiven Veränderungen betrafen:
Weniger Bettgeh-Widerstand → Verbesserung bei 42 %
Weniger Einschlafverzögerung → 38 %
Weniger Tagesmüdigkeit → 36 %
Längere Schlafdauer → 33 %
Weniger nächtliches Erwachen → 31 %
Weniger Parasomnien & Schlafängste → jeweils rund 27 %
📌 Besonders deutlich: Probleme wie Nachtangst oder häufiges Aufwachen verschwanden bei vielen komplett.
🧠 Warum funktionieren Gewichtsdecken bei ADHS-Kindern so gut?
Sie erzeugen Tiefendruck (Deep Pressure Stimulation) – ähnlich wie eine feste Umarmung.
Das beruhigt das Nervensystem, hilft beim Herunterregulieren und wirkt oft wie ein sicherer „emotionaler Container“.
Viele Kinder berichten, dass sie sich damit geborgener und ruhiger fühlen – was den Schlaf erleichtert.
Auch Eltern erleben das Zubettgehen als weniger stressbelastet.
🧰 6 praxisnahe Empfehlungen für den Einsatz von Gewichtsdecken:
Nicht einfach drauflos bestellen:
Lass dich bei der Auswahl von Fachpersonen (z. B. Ergo, Pädiatrie, Schlafmedizin) begleiten – es lohnt sich!Wie schwer sollte die Decke sein?
➤ Empfohlene Startformel:
Etwa 10 % des Körpergewichts (z. B. 5–6 kg bei 50–60 kg Körpergewicht).
Die in der Studie verwendeten Decken wogen zwischen 4–10 kg, bei Standardgröße 150 × 210 cm.
➤ Wichtig: Manche Kinder brauchen mehr, andere weniger Druck. Hier zählt subjektives Wohlgefühl.Kind einbeziehen & testen:
Wenn Kinder die Decke mit auswählen oder ausprobieren dürfen, steigt die Akzeptanz.In Schlafhygiene-Routinen integrieren:
Die Decke ersetzt kein Abendritual – sie ist ein unterstützendes Element, kein Ersatz.Wirkung beobachten:
Achte auf Signale wie ruhigere Einschlafphasen, weniger Aufwachen oder entspanntere Morgen.Langfristig denken – nicht als Soforthilfe:
Die Decke wirkt nicht wie ein Medikament, sondern als Teil einer ganzheitlichen Strategie für mehr Selbstregulation.
Einige Gewichtsdecken im Angebot (Öffnet in neuem Fenster)
🤔 Für wen ist das relevant?
Eltern von ADHS-Kindern mit Schlafproblemen
Jugendliche mit sensorischer Empfindlichkeit
Fachleute aus Ergotherapie, SPZ, Psychiatrie und Schlafmedizin
Erwachsene ADHS-Betroffene mit Ein- und Durchschlafproblemen
💬 Fazit: Was du mitnehmen kannst:
Gewichtsdecken sind kein Wundermittel – aber für viele Familien mit ADHS-Kindern ein praktischer, sanfter Helfer im Alltag.
Was die Studie besonders macht: Sie nimmt die Perspektive der Eltern ernst. Und genau das fehlt in vielen Therapieplänen noch viel zu oft.
📣 Diskussion erwünscht:
Hast du selbst Erfahrungen mit Gewichtsdecken gemacht?
Welche Strategien nutzt du, um abends zur Ruhe zu kommen?
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