#DerApothekerInformiert - Teil 1311

Cathin: FrĂŒher zur Gewichtsabnahme, jetzt Partydroge
Cathin, auch als Norpseudoephedrin bekannt, ist ein natĂŒrlich vorkommendes Alkaloid, das vom Kathstrauch gebildet wird und zudem ein Abkömmling des Amphetamins ist.
Der Kathstrauch, botanisch Catha edulis, wÀchst vor allem in Ostafrika und auf der arabischen Halbinsel.
Die Pflanze hat kleine weiĂe BlĂŒten und lĂ€ngliche, gezĂ€hnte BlĂ€tter.
In den BlÀttern und jungen Trieben ist unter anderem das Cathin enthalten.
Traditionell werden die frischen BlĂ€tter in LĂ€ndern wie Jemen, Somalia oder Ăthiopien stundenlang gekaut.
Cathin wirkt indirekt sympathomimetisch, was bedeutet, dass es die Freisetzung von Neurotransmittern wie Noradrenalin und Dopamin steigert.
Dadurch treten Effekte wie eine gesteigerte Wachheit, Euphorie und Appetithemmung auf.
Die Konsumenten werden zudem gesprÀchiger und leistungsfÀhiger.
Insgesamt sind diese Wirkungen jedoch schwÀcher ausgeprÀgt als bei den Amphetaminen.
In Deutschland unterliegt Cathin dem BetÀubungsmittelgesetz. Es könnte Àrztlich als Rezeptur verschrieben werden. Ein Fertigarzneimittel ist jedoch nicht auf dem Markt.
PrĂ€parate wie Alvalin, die als AppetitzĂŒgler verordnet wurden, sind seit 2021 nicht mehr erhĂ€ltlich.
Die Behandlungsdauer betrug vier bis sechs Wochen und sollte drei Monate nicht ĂŒberschreiten.
Der Grund dafĂŒr war, dass ein lĂ€ngerer Gebrauch das Risiko fĂŒr pulmonale Hypertonie, eine gefĂ€hrliche Erhöhung des Blutdrucks in der Lungenstrombahn, erhöhen konnte.
Solche FÀlle verliefen in der Vergangenheit zum Teil tödlich.
Die unerwĂŒnschten Wirkungen betreffen vor allem das zentrale Nervensystem und das Herz-Kreislauf-System.
Der Konsum kann innere Unruhe, NervositÀt, Schlafprobleme und Schwindel auslösen.
Im schlimmsten Fall sind auch psychotische ZustÀnde möglich.
Auch Herzrasen, Herzklopfen, erhöhter Blutdruck und Schmerzen in der Brust können auftreten.
In schweren FÀllen wurden auch SchlaganfÀlle, Herzinfarkte und sogar ein plötzlicher Herzstillstand beobachtet.
Des Weiteren besteht das Risiko, davon psychisch und körperlich abhĂ€ngig zu werden â vor allem bei lĂ€ngerem Gebrauch.
Cathin gehört zu den verbotenen Stimulanzien im Sport und ist auf der Dopingliste zu finden.
Cathin wird auch als Partydroge missbraucht.
Synthetische Cathinone, die chemisch mit Cathin verwandt sind, werden in Europa immer hÀufiger hergestellt und konsumiert.
Sie werden unter den Namen âBadesalzeâ, âLegal Highsâ oder âResearch Chemicalsâ illegal verkauft.
2023 wurden 37 Tonnen solcher Substanzen beschlagnahmt.
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Cathin: FrĂŒher zur Gewichtsabnahme, jetzt Partydroge
Cathin, auch als Norpseudoephedrin bekannt, ist ein natĂŒrlich vorkommendes Alkaloid und ein Abkömmling des Amphetamins.
Der Kathstrauch, botanisch Catha edulis, wÀchst vor allem in Ostafrika und auf der arabischen Halbinsel.
In den BlÀttern und jungen Trieben ist unter anderem Cathin enthalten.
Traditionell werden die frischen BlĂ€tter in LĂ€ndern wie Jemen, Somalia oder Ăthiopien stundenlang gekaut.
Cathin wirkt indirekt sympathomimetisch und steigert die Freisetzung von Noradrenalin und Dopamin.
Das fĂŒhrt zu Wachheit, Euphorie und Appetithemmung.
Die Konsumenten werden zudem gesprÀchiger und leistungsfÀhiger.
Die Wirkungen sind jedoch schwÀcher als bei den Amphetaminen.
In Deutschland unterliegt Cathin dem BetÀubungsmittelgesetz.
Es könnte Àrztlich als Rezeptur verschrieben werden. Ein Fertigarzneimittel ist nicht auf dem Markt.
PrĂ€parate wie Alvalin wurden frĂŒher als AppetitzĂŒgler verordnet, sind aber seit 2021 nicht mehr erhĂ€ltlich.
Die Behandlungsdauer betrug vier bis sechs Wochen und sollte drei Monate nicht ĂŒberschreiten.
Ein lĂ€ngerer Gebrauch erhöht das Risiko fĂŒr eine pulmonale Hypertonie.
Solche FÀlle verliefen teils tödlich.
Die unerwĂŒnschten Wirkungen betreffen das zentrale Nervensystem und das Herz-Kreislauf-System.
Der Konsum kann innere Unruhe, NervositÀt, Schlafprobleme und Schwindel auslösen.
Im schlimmsten Fall sind psychotische ZustÀnde möglich.
Auch Herzrasen, Herzklopfen, erhöhter Blutdruck und Schmerzen in der Brust können auftreten.
In schweren FÀllen wurden SchlaganfÀlle, Herzinfarkte und plötzlicher Herzstillstand beobachtet.
Es besteht zudem das Risiko einer psychischen und körperlichen AbhÀngigkeit, vor allem bei lÀngerem Gebrauch.
Cathin gehört zu den verbotenen Stimulanzien im Sport und steht auf der Dopingliste.
Cathin wird aber auch als Partydroge missbraucht.
Synthetische Cathinone, chemisch mit Cathin verwandt, werden in Europa immer hÀufiger hergestellt und konsumiert.
Sie werden als âBadesalzeâ, âLegal Highsâ oder âResearch Chemicalsâ illegal verkauft.
2023 wurden 37 Tonnen solcher Substanzen beschlagnahmt.
Haftungsausschluss:
Die bereitgestellten Informationen dienen ausschlieĂlich der allgemeinen Information und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bitte konsultiere bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets einen Arzt oder Apotheker. FĂŒr die Richtigkeit, VollstĂ€ndigkeit und AktualitĂ€t der Inhalte wird keine GewĂ€hr ĂŒbernommen.
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