Klub-WM: Die Lehre aus der Leere
(Öffnet in neuem Fenster)Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Das wichtigste Fußballspiel, das ich je in Meadowlands (New Jersey) gesehen habe, war ausverkauft. 1994 war das, bei der Weltmeisterschaft in den USA. 75.000 sahen zu, wie Titelverteidiger Deutschland im Viertelfinale gegen Bulgarien ausschied (Öffnet in neuem Fenster). Wir erinnern uns: Kopfball von Letchkov, damals HSV.
Vom jüngsten Spiel, das ich dort gesehen haben, wird nicht viel in Erinnerung bleiben. Borussia Dortmunds 0:0 gegen Fluminense FC war zum Abgewöhnen. 34.000 Zuschauer verloren sich (Öffnet in neuem Fenster) in der Betonschüssel Metlife Stadium, wo Platz für 82.000 wäre. Und das, obwohl auch 2025 ebenfalls WM ist - Klub-WM.
Liegt es an der Anstoßzeit 12 Uhr? An den Teams? Am Wettbewerb? Man ahnt es nur. Die Spieler meckern nicht rum. BVB-Torwart Gregor Kobel versicherte hinterher, dass die Stimmung im Stadion gut gewesen sei. Das lag vor allem an den brasilianischen Fans. Die Südamerikaner lieben und leben diese Klub-WM (Öffnet in neuem Fenster).
Und wir, die wir aus beruflichen Gründen darüber berichten? Wir machen das Beste daraus. Lesen in Pressemitteilungen, wie sich der Weltverband Fifa für seine Erfindung feiert, denken uns unseren Teil und hoffen nur inständig, dass die richtige Weltmeisterschaft nächstes Jahr kein Desaster wird.
Einen ergrauten Mittwoch wünscht
Euer Pit Gottschalk
++ Klub-WM aktuell ++
(Öffnet in neuem Fenster)Nullnummer gegen Brasilianer
Genau einen Monat nach dem 3:0 gegen Holstein Kiel in der Bundesliga begann auch für den BVB die Klub-WM. Die wichtigste Information vorneweg: Trainer Niko Kovac entschied sich gegen eine Startelf-Nominierung von Zugang Jobe Bellingham und ließ stattdessen Groß und Sabitzer im Mittelfeld starten. Unabhängig davon war allen Akteuren in Schwarz-Gelb die einmonatige Pflichtspiel-Pause anzumerken. Gegen das engagierte Fluminense kam die Borussia im gesamten ersten Durchgang zu keiner einzigen Großchance. Der brasilianische Klub aus Rio de Janeiro hatte in Sachen Torgefahr vielmehr das Heft des Handelns in der Hand. Torwart Gregor Kobel musste in der 69. Minute zweimal herausragend retten, zuerst gegen Everaldo und dann gegen Nonato, die beide die Führung hätten erzielen können. Zum Video: Hier klicken! (Öffnet in neuem Fenster)
https://youtu.be/nHDhk9TRPbA?si=YaXlemGJ1TpI_l12 (Öffnet in neuem Fenster)Tut Gutes!
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⚽️ Die Lehre aus der Leere
https://youtu.be/MMyVib4zO78?si=Scp8trm0JZUs4GSK (Öffnet in neuem Fenster)Von Oliver Mucha
Da staunten die Spieler des FC Chelsea nicht schlecht. In der heimischen Premier League sind sie es gewohnt, in ausverkauften Stadien zu spielen. Doch beim erfolgreichen Start der Londoner in die Klub-WM gegen den Los Angeles FC blieben in Atlanta fast 50.000 Plätze auf den Tribünen leer.
Die Anstoßzeit (15 Uhr) wird dabei eine Rolle gespielt haben, doch der Ticketverkauf für das Turnier lief insgesamt schleppend.
Das Eröffnungsspiel zwischen Inter Miami mit Lionel Messi und Al Ahly verfolgten zwar letztlich knapp über 60.000 Fans, doch das lag auch an einem dynamischen Preissystem. Kurzfristig konnte man unter bestimmten Voraussetzungen für 20 Dollar bis zu fünf Karten erwerben.
Das torlose Unentschieden zwischen Palmeiras und dem FC Porto lockte gerade einmal 46.200 Zuschauer ins MetLife Stadium am Rande von New York.
Das von Fifa-Präsident Gianni Infantino erhoffte Fußball-Fest ist der neu gegründete Wettbewerb noch nicht. Daran hat auch der langweilige Kantersieg der Bayern gegen die Amateure aus Auckland vor 21.152 Zuschauern seinen Anteil. In Cincinnati herrschte Testspiel-Atmosphäre.
Für ein abschließendes Urteil ist es natürlich noch zu früh und Infantino wird sich durch den holprigen Start nicht von seinem Weg abbringen lassen. Eine Erweiterung auf 48 Teilnehmer ist längst im Gespräch, auch weil der FC Barcelona und der FC Liverpool bei der Premiere nur in der Zuschauerrolle sind. Nach dem derzeitigen Stand ist die die zweite Auflage für 2029 geplant, aber im Sommer 2027 ist noch kein großes Männer-Turnier vorgesehen. Da würde eine kurzfristige Änderung der Fifa-Pläne nicht überraschen - unabhängig von Zuschauerzahlen.
Oliver Mucha ist Fußballchef beim Sport-Informationsdienst (SID)
⚽️ Heute im Fernsehen
(Öffnet in neuem Fenster)⚽️ Klick gemacht
(Öffnet in neuem Fenster)Rainer Bonhof im Legenden-Podcast
„Ich habe für Deutschland gegen die Niederlande gespielt, da war ich noch Holländer.“ Mit dieser Anekdote startet Rainer Bonhof in ein Gespräch voller Geschichten, Skurrilitäten und Fußballhistorie – im Legenden-Podcast „Wie war das damals?“ aus dem Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Bonhof spricht bei Pit Gottschalk und Christian Pfennig über prägende Momente seiner außergewöhnlichen Karriere – von der Nationalitätenfrage im Juniorenalter bis zum emotionalen WM-Finale gegen die Niederlande. Zum Podcast: Hier klicken! (Öffnet in neuem Fenster)
