Wassermangel bedroht Wirtschaft
NEWS / LAUSITZ IM BUNDESTAG
Februar 2024
Der CDU-Politiker Lars Rohwer sieht durch den Wassermangel in der Lausitz auch Industrieansiedlungen im Dresdner Raum bedroht. „Die Lausitz braucht Wasser für die Erhaltung der Gewässer im Spreewald, aber auch für zukünftige Wirtschaftsansiedlungen“, sagte der Bundestagsabgeordnete aus Dresden der Neuen Lausitz. Pläne, die Spree durch Wasser aus der Elbe zu unterstützen, sieht er im Konflikt mit „bereits bestehende Anforderungen an die Elbe mit der bei uns wachsenden Halbleiterindustrie“, so Rohwer.
In Dresden will die TSMC aus Taiwan eine Chipfabrik für bauen. Auch die geplante Intel-Fabrik in Magdeburg wird viel Wasser verbrauchen. „Wie das mit einer Unterstützung der Spree vereinbart werden kann, müssen wir intensiv diskutieren“, so Rohwer. Der Wassermangel in der Lausitz ist am Mittwoch Thema im Bundestag (Öffnet in neuem Fenster). Die CDU/CSU fordert von der Bundesregierung ein entschiedeneres Handeln, um die Versorgung mit Wasser sicherzustellen.
Speicher für 178 Millionen Kubikmeter nötig
Aktuell fehlen der Lausitz rund vier Milliarden Kubikmeter Wasser. Hinzu kommen in den nächsten fünf Jahrzehnten etwa sechs Milliarden, die gebraucht werden, um das fehlende Grundwasser aufzufüllen. Zu diesem Schluss kam das Umweltbundesamt im Juni 2023. In zukünftigen Trockenperioden könnten Abschnitte die Spree künftig trockenfallen, heißt es in der Studie zu den wasserwirtschaftlichen Folgen des Braunkohleausstiegs (Öffnet in neuem Fenster). Gegenwärtig besteht die Spree auf Höhe Cottbus zur Hälfte aus Sümpfungswasser. Nach dem Ende des Braunkohle-Abbaus werden die eingeleiteten Wassermengen sinken.
Um den Mangel zu entschärfen, empfehlen Expertinnen und Experten, die Bergbaufolgeseen als Reserven für Trockenzeiten zu nutzen. Der Cottbuser Ostsee etwa kann zu einem Speicher für 27 Millionen Kubikmeter ausgebaut werden. Insgesamt werden laut Umweltbundesamt mindestens 178 Millionen Kubikmeter Wasserreserve im Spreegebiet gebraucht, um den Wasserhaushalt nach dem Bergbau zu stabilisieren „Wenn wir, wie von den Grünen politisch gewollt, eher aus der Braunkohleverstromung aussteigen, werden wir das notwendige Wassermanagement nicht installiert haben“, sagte CDU-Mann Rohwer. Die Auswirkungen auf die Flora und Fauna entlang der Spree wären dramatisch. Ein groß angelegtes Wassermanagementsystem sei unerlässlich. red