Onboarding in Apps: Dein strategisches Abo-Tool (inkl. Benchmarking)
Alle Verlage nutzen Apps für ihr Digital-Abo – die positive Wirkung auf die Haltbarkeit ist allgemein bekannt. Doch wie ist es mit dem Onboarding? Braucht es das bei Apps wirklich noch oder können damit heutzutage sowieso alle umgehen?
Dazu sage ich Dir ganz klar: Auch ein App-Onboarding kann Dein Abo wesentlich haltbarer machen – wenn Du das Ganze strategisch und modern angehst.
Deshalb erkläre ich Dir in diesem Artikel:
warum Apps eine solche Bedeutung für Dein Abo haben
wie sich das App-Verhalten gewandelt hat – und welche Folgen das für die Onboarding-Frage hat
welche drei Dinge Dein App-Onboarding auch wirklich zu einem strategischen Abo-Tool machen
Inkl. Miro-Board (Öffnet in neuem Fenster) mit konkreten Beispielen aus Deutschland, England, Skandinavien und den USA:

Welche strategische Bedeutung haben Apps?
Bevor wir uns ansehen, wie Deine moderne App-Onboarding-Strategie aussehen kann: Wie relevant sind Apps überhaupt für ein haltbares Digital-Abo? Tatsächlich lässt sich eine höhere Haltbarkeit messen, wenn Abonnent:innen in Apps gehen. Genauso tragen Apps zu Conversions bei, weil sich hier oft überdurchschnittlich viele abo-affine Menschen aufhalten.
Daher kann ich Dir nur empfehlen: Behandle Deine App nicht als "Nice-to-have", sondern als vollwertiges Abo-Produkt. Sie ist kein nettes Beiwerk – sie bildet einen zentralen Baustein in Deiner Abo-Strategie.
Nun stellt sich jedoch die Frage: Brauchst Du nach der Installation wirklich noch ein eigenes Onboarding in der App? Dazu sehen wir uns an, wie sich das App-Verhalten der Menschen geändert hat.
Der Wandel im App-Verhalten
Während früher jede App ausführliche Feature-Tutorials hatte, sieht das heute ganz anders aus: Es gibt ein Grundverständnis dafür, wie man in einer App navigiert. Doch auch schon früher war ein solches Tutorial zu Beginn eher eine Infoüberflutung, die sich sowieso keiner merken konnte.
In der Folge sieht man aktuell auch viele Benchmarks, die ohne Onboarding in der App auskommen: u. a. ZEIT ONLINE, Washington Post, FAZ oder Financial Times.
Doch sollte man deshalb allgemein komplett darauf verzichten? Ich meine: Du solltest Dein Onboarding in der App nicht überfrachten – es ganz zu streichen, ist aber auch nicht die beste Strategie. Wie hier ein guter Weg aussehen kann, schauen wir uns im Folgenden an.
Deine moderne Onboarding-Strategie: Weniger ist mehr
Um Dein Onboarding zunächst mal zu verschlanken, kannst Du einfach die Tutorials herausziehen – und dafür Tool-Tipps während der App-Nutzung einbinden.
Dafür siehst Du hier zwei Beispiele aus der ATLANTIC-App:

Was Du stattdessen im Onboarding platzieren solltest? Dazu empfehle ich Dir drei Dinge.
1️⃣ Premium-Begrüßung: Der erste Eindruck zählt
Wenn Deine Abonnent:innen zum ersten Mal Deine App öffnen, entscheidet dieser Eindruck maßgeblich darüber, ob sie das ein weiteres Mal tun. Nutze also hier Deine Chance – und biete anstelle eines „harten“ App-Starts mit Cookie-Banner und Standard-Interface lieber eine hochwertige Begrüßung. So sendest Du direkt ein klares Signal, welche Qualität Du bietest.
Als Best Practice können wir hier die New York Times heranziehen: Es gibt nicht nur eine Begrüßung, sondern im Hintergrund läuft bereits ein Video zu einem aktuellen Thema. Das signalisiert direkt sowohl Wertigkeit als auch Relevanz.
2️⃣ Push-Permission: Ein großer Punkt für die Haltbarkeit
Push-Nachrichten tragen entscheidend dazu bei, dass Apps sich so positiv auf die Abo-Haltbarkeit auswirken. Allerdings brauchst Du hier das Opt-In der Nutzer:innen. Und ohne diese Push-Permission ist die App-Installation nur ein halber Erfolg.
Hier kommt wieder das Onboarding in Spiel: An dieser Stelle kannst Du die Berechtigung ideal abfragen, weil Nutzer:innen in der Vorwärtsbewegung sind. Nach meiner Beobachtung nutzen das alle Benchmarks, die Onboardings haben: New York Times, SPIEGEL, Aftenposten, Economist, SZ …
Das Opt-In wird nicht während des Onboardings gegeben? Dann frage es am besten später immer wieder während der App-Nutzung ab.
3️⃣ Conversion-Window nutzen: Die 24-Stunden-Regel
Wusstest Du, dass 80 % aller App-Abos in den ersten 24 Stunden nach der Installation abgeschlossen werden? Diese Zahl belegt der “State of Subscription Apps 2025”-Report (Öffnet in neuem Fenster) von RevenueCat – und sie deckt sich mit meiner Erfahrung bei Publishern.
Für Dich heißt das: Es ist entscheidend, direkt im App-Onboarding das Probe-Abo anzubieten. (Bei der New York Times dienen zwei von fünf Onboarding-Screens nur dem Abo-Verkauf.)
Parallel kannst Du auch einen Login für Bestandskund:innen anbieten, damit sie gar nicht erst gegen die Paywall in der App stoßen.
Handlungsempfehlung für das optimale Publisher-Onboarding
Hier fasse ich Dir noch einmal zusammen, wie Du Dein Onboarding in der App für eine größere Abo-Haltbarkeit strategisch nutzt:
Weniger ist mehr: Verwende maximal drei bis fünf Screens.
Vermittle Deinen Abonnent:innen ein Premium-Gefühl schon bei der Begrüßung.
Push-Berechtigungen sind ein Must-have – hol sie Dir daher direkt ein.
Mach bereits im App-Onboarding ein Abo-Angebot und biete eine Login-Option für Bestandskund:innen an.
Statt am Anfang mit umfangreichen Tutorials zu überfordern, erkläre Features während der Nutzung.
Und allgemein: Begreife modernes App-Onboarding nicht als Tutorial, sondern als strategisches Abo-Tool. Dazu kannst Du Dir die Formel merken: Premium-Begrüßung + Push-Permission + Conversion-Fokus.
Um Dich aus der Praxis inspirieren zu lassen, nutze gerne mein Miro-Board (Öffnet in neuem Fenster) mit nationalen und internationalen Beispielen.

Ich hoffe, das Benchmarking und der Artikel helfen Dir dabei, Dein Digital-Abo haltbarer zu machen. Du wünschst Dir Unterstützung oder weitere Strategien zu diesem Thema? Dann schreibe mir gerne über LinkedIn (Öffnet in neuem Fenster) oder an sascha@sub-growth.de (Öffnet in neuem Fenster).