Bartflechte (Usnea) – Das natürliche Antibiotikum aus den Wäldern
Die Bartflechte, botanisch bekannt als Usnea, ist eine faszinierende Symbiose aus Pilz und Alge – und eine der ältesten bekannten Heilflechten. Schon in der traditionellen europäischen und asiatischen Volksheilkunde wurde sie wegen ihrer stark antibakteriellen und wundheilenden Wirkung geschätzt. In jüngerer Zeit gewinnt sie wieder an Bedeutung als natürliches Antibiotikum, das sogar gegen resistente Keime wirken kann. Ihre zarten, fadenartigen Strukturen, die von Baumrinden hängen wie feine Bärte, machen sie in der Natur leicht erkennbar. Dieser Fachbeitrag liefert einen umfassenden Überblick über die botanischen Merkmale, Inhaltsstoffe, gesundheitlichen Wirkungen und Anwendungsformen dieser besonderen Heilpflanze.
Beschreibung der Heilpflanze
Botanischer Name: Usnea spp.
Familie: Parmeliaceae (Flechtengewächse)
Volksnamen: Bartflechte, Baumbart, Baumbartmoos
Wuchsform: hängende, fein verzweigte Flechtenstränge, oft silbrig-grün
Verbreitung: weltweit in gemäßigten bis borealen Regionen, besonders in feuchten, sauberen Wäldern
Standort: wächst an Baumrinden (besonders an alten Laub- und Nadelbäumen), bevorzugt an luftreinen Standorten
Verwendete Teile: ganze Flechte
Bestimmungsmerkmal: Die Bartflechte lässt sich durch ihren elastischen, weißen Zentralstrang erkennen, der beim Auseinanderziehen sichtbar wird – ein Unterscheidungsmerkmal zu anderen hängenden Flechten.
Inhaltsstoffe und Wirkprinzipien
Usninsäure – stark antibakteriell, antibiotisch, entzündungshemmend
Polysaccharide – immunmodulierend
Lichenine – schleimlösend, reizlindernd
Bitterstoffe – verdauungsfördernd
Ätherische Öle – leicht antiseptisch
Heilwirkungen
Die Bartflechte besitzt:
antibakterielle Wirkung (auch gegen resistente Bakterien wie Staphylococcus aureus)
antivirale und pilzhemmende Eigenschaften
entzündungshemmende Wirkung
wundheilungsfördernde Wirkung
schleimlösende und reizmildernde Effekte bei Atemwegserkrankungen
immunsystemstärkende Wirkung
Anwendungsgebiete:
Infektionen der Atemwege (Bronchitis, Husten, Halsentzündung)
Hautinfektionen, schlecht heilende Wunden
Pilzerkrankungen
Immunstärkung bei Infektanfälligkeit
Magen-Darm-Beschwerden
10. Anwendungsbeispiele
1. Bartflechten-Tinktur (natürliches Antibiotikum)
Zubereitung:
1 Teil getrocknete Bartflechte mit 4 Teilen 70 %igem Alkohol (z. B. Ethanol oder Korn) übergießen
2–3 Wochen in dunkler Flasche ziehen lassen, täglich schütteln
Abseihen und in Tropfflasche füllen
Anwendung:
3x täglich 10–20 Tropfen in Wasser bei bakteriellen Infektionen (z. B. Mandelentzündung, Bronchitis)
Wirkung:
Antibakteriell, schleimlösend, entzündungshemmend
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