Skip to main content

KW 27 | 2025

Liebe Leserin, lieber Leser,

jeden Tag erscheinen neue Tools, neue Studien, neue Anwendungen. Und mit ihnen steigt die Überforderung: Welche Tools braucht man wirklich? Was ist sinnvoll, was nur Lärm? Besonders für Fach- und Führungskräfte in Bildungsorganisationen ist es schwer, den Überblick zu behalten.

Vielleicht hilft eine Analogie – eine kleine Spritztour durch den Verkehr.

1. Erst das Ziel, dann das Auto

Manchmal hilft auch der einfachste Weg: Vielleicht komme ich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den Öffis am schnellsten, sichersten und günstigsten ans Ziel. Übertragen auf KI heißt das: Nicht jedes Vorhaben braucht ein Tool – manches gelingt es analog und ohne Technik besser.

Wenn ich mich aber für ein KI-Tool entscheide, ist das ein bisschen wie bei der Wahl des Fahrzeugs: Ich überlege mir zuerst, wohin ich fahren will. Mache ich einen Campingurlaub, brauche ich ein robustes, geräumiges Fahrzeug. Möchte ich abends stilvoll durch die Stadt cruisen, hätte ich gerne ein schnittiges Cabrio. Fahre ich alleine oder nehme ich andere mit?

Bevor ich also ein Tool auswähle, muss ich mir über den Zweck klar werden. Möchte ich Inhalte automatisieren, Zeit sparen, Lernprozesse begleiten, analysieren oder beeindrucken?

2. Der kleine Fuhrpark

Natürlich gibt es nicht das eine perfekte Tool. Wie im echten Leben hilft ein kleiner Fuhrpark – gut ausgewählt und sinnvoll gepflegt. Fünf Autos in der Garage reichen meist. Bloß nicht zu viel!

  • Der Kombi: Für uns ist das eines der großen Large-Language-Models. Nicht sexy, aber verlässlich. Ein Tool, das ich im Schlaf bedienen kann. Ich kenne jede Funktion, jeden Shortcut, jedes Packmaß. Ideal für den täglichen Einsatz – effizient, vertraut, stabil.
    David: Chat GPT (Opens in a new window), weil es so viele Features hat und meist vorne dabei ist mit guter Qualität.

    Sonya: Gemini (Opens in a new window), liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Chat GPT, gefällt mir wegen der von Anfang an sehr strukturierten, klaren Texte so gut.
    Christiane: Chat GPT, (Opens in a new window) weil ich hier die KI-Assistenen (GPTs) mit Dritten teilen kann (gerne auch als App, wegen der Live-Kamera und der Voice-Funktion).

    Der Spezialist: Vielleicht ein Umzugswagen. Ein KI-Tool, das ich selten brauche, aber wenn, dann richtig. Zum Beispiel für Transkription, Zusammenfassungen, Übersetzungen – datenschutzkonform und auf Abruf.

    David: Langdock (Opens in a new window)

    Sonya: DeepL (Opens in a new window) als Übersetzungs- und Schreibassistenz

    Christiane: Langdock (Opens in a new window), weil ich damit datenschutzkonform mit meinen persönlichen Dateien arbeiten kann.

    Der Zweitwagen für Bilder, Videos und Avatare: Nützlich für ganz spezielle Strecken, kleine Aufgaben, schnelles Agieren.

    David: Gemini (Opens in a new window)(erzeugt mittlerweile sehr gute Bilder und Videos) und recraft.ai (Opens in a new window), da es Bilder in erstaunlicher Qualität liefert und sehr viel in der kostenlosen Version zulässt.

    Sonya: hedra.com (Opens in a new window) – Mein Liebling, um abwechslungsreichen Sprachunterricht zu gestalten: Egal ob Patientin im Krankenhaus, Kollegin oder ... Jeden Gesprächspartner können wir in authentischer Sprache zu Wort kommen lassen. Und eine nahezu natürliche Mimik beobachten.

    Christiane: Midjourney (Opens in a new window), wenn es mal mehr sein soll als ein schnelles 08/15-Bild von Chat GPT

    Der Kleinwagen für Audios: Ideal für kurze Strecken und gezielte Einsätze – schnell, flexibel und effizient.

    David: ElevenLabs (Opens in a new window)wobei ich die Funktion „Conversational AI“ am spannendsten finde. Audio-Dialog auf Basis von definierten Daten in Echzeit und sehr realistisch, menschlich anmutend...

    Sonya: ElevenLabs (Opens in a new window) – Wie David nutze auch ich meist “Conversational AI”, weil meine Sprachcoachees so häufig wiederkehrende Gesprächsanlässe trainieren können.

    Christiane: Notebook LM (Opens in a new window), weil ich mir hier aus Wissensdatenbanken schnell einen Podcast generieren kann, der mir einen guten Überblick gibt.

    Das Cabrio: Ab und zu will ich auch glänzen. Tools mit Wow-Faktor – für die Keynote, den Workshop, für Blödsinn. Sie bringen Glanz, auch wenn sie nicht jeden Tag im Einsatz sind.

    David: Napkin (Opens in a new window) für schnelle Infografiken auf Basis von Text

    Sonya: VisionStory (Opens in a new window) für Videos, Präsentationen, Videopodcasts und mehr

    Christiane: Gamma (Opens in a new window), weil es schnell ansprechende Präsentationen, Webseiten und Dokumentationen erstellt.

Was alle Autos gemeinsam haben: Sie brauchen einen Parkplatz und darüberhinaus Ressourcen, Einarbeitung, Wartung. Und in einem Unternehmen muss geklärt sein, wer einen Führerschein hat, wer wann mit den Autos fahren darf, wo der Schlüssel hängt und wo das Fahrtenbuch liegt.

Wie beim echten Fuhrpark gilt: Ab und zu sollte man sich fragen – brauche ich dieses Auto noch? Nutze ich es wirklich? Oder blockiert es nur den Parkplatz?

Auch digitale Tools brauchen Pflege. Regelmäßig durchchecken, was noch fährt – und was raus kann. Denn der Platz im Tool-Fuhrpark ist begrenzt. Wer ein neues Tool einführt, sollte ein altes dafür abschaffen. Nur so bleibt man beweglich und kann die Übersicht behalten.

3. Der Blick auf den Verkehr

Und selbst wenn ich meinen Fuhrpark liebe – ich bin ja nicht allein auf der Straße. Als Bildungsanbieter muss ich schauen: Was tut sich um mich herum? Welche Autos fahren gerade besonders häufig vor? Wer nutzt was, und wie verändert das den Verkehr?

Konkret heißt das: Welche Rolle spielt KI in anderen Bildungsorganisationen? Welche Einsatzszenarien entstehen, welche verschwinden wieder? Wo liegt Potenzial für neue Formate, und was sagt das über meine eigene Fahrtrichtung?

Vielleicht verändert sich gerade auch die gesamte Straßenführung. Fahren plötzlich mehr Menschen Fahrrad oder Bahn? Wird eine Spur zur Buslinie, entsteht ein Radweg, ist irgendwo eine Großbaustelle, die den Zugang verändert? Bin ich überhaupt noch gut angeschlossen – oder stehe ich plötzlich am Rand einer Sackgasse? All das beeinflusst, wie ich mich bewegen kann – und wohin. Die Verkehrsverhältnisse ändern sich gerade rasant. Und zwar nicht am Reißbrett – sondern schon während wir alle längst unterwegs sind.

4. Nicht drängen lassen

Das Wichtigste zum Schluss: Es ist kein Rennen. Wer sich von der Geschwindigkeit des KI-Markts stressen lässt, verliert eher die Orientierung, als dass er gewinnt. Besser ist es, zuerst auf das eigene Navi zu schauen: Wo will ich hin? Welche Optionen habe ich? Welche passt mir am besten?

KI ist kein Selbstzweck. Sie ist ein Verkehrsmittel. Und wie im echten Verkehr gilt: Gute Orientierung, klare Ziele und ein sicherer Fahrstil bringen mich zum Ziel.

Milenu (Opens in a new window) und Dase & Carstensen (Opens in a new window) unterstützen Sie gerne mit Workshops bei der Orientierung und Einordnung.

Eine gute Nachricht noch in eigener Sache:

Der 51° Nord-Infobrief ist ab sofort komplett kostenfrei – inklusive aller Zusatzangebote! KI-Sprechstunden, Live-Termine mit spannenden Gästen und wertvollen Impulsen: alles frei zugänglich für alle, die dabei sein möchten.

Empfehlen (Opens in a new window) Sie uns weiter :-)

Ihr 51° Nord-Team

David Röthler, Christiane Carstensen und Sonya Dase


Was Sie im aktuellen Infobrief erwartet:

  • Wall Street Journal erklärt charmant, wie man mit KI Kurzfilme dreht

  • Emotionserkennung und der EU AI Act

  • Die Maus erklärt KI – besser geht’s nicht ;-)

  • Klicksafe veröffentlicht kostenlose Kartenreihe zur KI-Ethik

  • Claude kann jetzt KI-Apps bauen

  • KI für die berufliche Inklusion von Menschen mit Behinderungen

  • KI-Glossar: AI Slop

  • Midjourney kann jetzt Video

  • Workflow-Reihe Transkripte Teil 5: Mehr als Worte – Stimmungsanalyse und "Zwischen den Zeilen lesen" mit KI

  • Wenn Chat GPT einen Fehler macht ;-)

  • Events, Tagungen, Workshops und mehr zu KI und Erwachsenenbildung in Deutschland und Österreich

  • Bei 51° Nord zu Gast

  • 51° Nord KI-Sprechstunde

Wall Street Journal erklärt, wie man mit KI Kurzfilme dreht

Joanna Stern vom Wall Street Journal erklärt in einem anschaulichen und charmanten Video (Opens in a new window), wie man aus kurzen generierten KI-Sequenzen von zumeist nur 4–5 Sekunden einen konsistenten Kurzfilm generieren kann.

Emotionserkennung und der EU-AI-Act

Rasant drängen derzeit neue KI-Angebote auf den Markt, die Emotionen direkt aus der Stimme herauslesen wollen. Erst vergangene Woche stellte das Open-Source-Netzwerk LAION gemeinsam mit Intel frei verfügbare Datensätze, Benchmarks und Modelle vor, die speziell darauf trainiert sind, Angst in Sprachaufnahmen zu erkennen — ein weiterer Baustein in einer wachsenden Palette von Voice-Analytics-Lösungen, die Versprechen von empathischeren Chatbots bis hin zu medizinischen Frühwarnsystemen abgeben heise.de. (Opens in a new window)

Doch Bildungsanbieter und Arbeitgeber sollten bei aller Faszination ein Stoppschild vor Augen haben: Stimme gilt in der EU als biometrisches Merkmal. Sobald Stimmen aufgezeichnet und algorithmisch analysiert werden, greift der EU-AI-Act. Die Verordnung stuft Systeme zur Emotionserkennung in biometrischen Daten als hochrisikoreich ein — das löst strenge Pflichten zu Transparenz, Risikobewertung und, in manchen Kontexten, faktische Verbote aus.

Wer mehr zum EU-AI Act und dessen Implikationen für Bildungsanbieter erfahren möchte, ist herzlich zur KI-Sprechstunde von 51° Nord am 30.07. von 11–12 Uhr eingeladen. Hier (Opens in a new window) geht es zur kostenfreien Anmeldung.

Die Maus erklärt KI besser geht’s nicht ;-)

Wie funktioniert eigentlich künstliche Intelligenz – und warum klingt sie manchmal klüger als wir? Die Maus hat nachgefragt. Ralph Caspers erklärt, wie Sprache aus Nullen und Einsen entsteht (Opens in a new window)– verständlich, charmant und ziemlich erhellend. Absolute Empfehlung: reinschauen, schmunzeln, staunen.

dekorativ

Klicksafe veröffentlicht kostenlose Kartenreihe zur KI-Ethik

Mit dem Titel 10 Gebote der KI-Ethik (Opens in a new window)hat die EU-Initiative klicksafe, unterstützt vom Institut für Digitale Ethik der Hochschule der Medien, ein kostenloses Kartenset für den Einsatz im Unterricht und für die politische Bildung veröffentlicht. Die Postkarte beleuchtet praxisnah ethische Fragen rund um den Einsatz Künstlicher Intelligenz – von Transparenz und Fairness bis hin zu Verantwortung und Mitbestimmung.

Bis zu 25 Postkarten können kostenlos als Print bestellt werden. Wer darüber hinaus weiteres Material benötigt, zahlt lediglich einen Unkostenbeitrag von 5 Cent pro Karte. Alternativ steht das gesamte Set auch als kostenfreier Download zur Verfügung.

Claude kann jetzt KI-Apps bauen

Claude wird zur Entwicklungsplattform: Ab sofort können Nutzer eigene KI-Apps direkt in der Anwendung erstellen und mit der Welt teilen: Von der interaktiven Rhythmusmaschine (Opens in a new window) über Besser als sehr gut (Opens in a new window) oder Geschichten am Himmel (Opens in a new window), um nur einige der teilweise sehr charmanten Apps zu nennen, ist vieles nun möglich.

Wer gerne selbst kreativ wird, kann die Vorlagen an die eigenen Bedürfnisse anpassen oder eigene Angebote generieren. Auch das zeigen wir gerne live in der KI-Sprechstunde von 51° Nord (Opens in a new window) am 30.07. von 11–12 Uhr.

Die Funktion steht ab sofort im Beta-Test für Free-, Pro- und Max-Abos von Claude bereit.

KI für die berufliche Inklusion von Menschen mit Behinderungen

Der Technologie-Monitor (Opens in a new window) von KI Kompass inklusiv bietet einen systematischen Überblick über aktuelle KI-gestützte Assistenztechnologien, die Menschen mit Behinderungen am Arbeitsplatz unterstützen. Hier kann man gezielt nach Technologien suchen – etwa anhand von Unterstützungsarten (z.B. Kommunikation, Mobilität), Behinderungsarten (z. B. Sehen, Hören, kognitive Einschränkungen) oder dem technologischen Reifegrad.

Jede Technologie wird in einem kompakten Steckbrief vorgestellt: mit Beschreibung der Funktionsweise, praktischen Anwendungsbeispielen, Voraussetzungen für den Einsatz sowie weiterführenden Links. Der Monitor hilft damit sowohl Unternehmen als auch Beratenden und Betroffenen, passende digitale Lösungen zu finden – für mehr Barrierefreiheit und Teilhabe in der Arbeitswelt von heute und morgen.

KI Kompass Inklusiv (Opens in a new window) ist eine Informations- und Beratungsplattform zur beruflichen Inklusion von Menschen mit Behinderungen durch Künstliche Intelligenz. Die Initiative wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert. Das Angebot umfasst neben dem Technologie-Monitor weitere Bereiche wie z.B. einen Blog, Beratungen, Schulungen und Technologiedemonstrationen sowie Praxislabore zur Erprobung von KI-Systemen. Zielgruppen sind Menschen mit Behinderungen, Fachkräfte der beruflichen Rehabilitation und Arbeitgeber.

Seit letztem Samstag gilt übrigens das neue Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (Opens in a new window). Das BFSG gilt grundsätzlich für alle Unternehmen und Vereine. Nur sehr kleine Dienstleistungsunternehmen sind davon ausgenommen – nämlich dann, wenn sie weniger als zehn Personen beschäftigen oder ihr Jahresumsatz unter zwei Millionen Euro liegt.
Auch wenn diese Unternehmen nicht verpflichtend teilnehmen müssen, ist es natürlich sehr begrüßenswert, wenn sie sich dennoch beteiligen – denn barrierefreie Angebote sind ein wichtiger Beitrag zu mehr Teilhabe und Kundenfreundlichkeit für alle.

KI-Glossar: AI Slop

AI Slop oder auch KI-Müll bezeichnet massenhaft produzierte Inhalte – Bilder, Texte oder Videos –, die mithilfe Künstlicher Intelligenz erstellt wurden, oft ohne Qualitätsanspruch oder redaktionelle Prüfung. Sie wirken oberflächlich, reißerisch und zielen auf schnelle Klicks und Likes, meist auf Social Media. Das Problem: Solcher KI-Müll überflutet digitale Räume, erschwert Sichtbarkeit und verdrängt andere Inhalte. Zudem verschlingt es eine Menge Ressourcen.

Midjourney kann jetzt Video

Midjourney, eines der leistungsstärksten Bildgenerierungs-Tools, kann jetzt auch Video. Anders als Googles VEO 3 allerdings noch ohne Ton. Wir haben ein YouTube-Tutorial (Opens in a new window)gefunden, das kurz und knackig in 10,16 min eine gute Einführung gibt.

Midjourney ist bereits bekannt für seine beeindruckende Bildqualität und kreative Ausdrucksstärke – und genau das setzt sich jetzt im Videobereich fort. Die generierten Videos sind visuell außergewöhnlich ästhetisch, mit dem typischen Midjourney-Stil, der viele Kreative begeistert.

Die Videofunktion steht ab dem Basic Plan (10 USD/Monat) zur Verfügung. Damit kann man ungefähr 200 Bilder oder rund 200 Sekunden Video pro Monat erstellen. Mit dem Pro Plan (60 USD/Monat) ist die unbegrenzte Videoproduktion im Relax Mode möglich.

Workflow-Reihe Transkripte Teil 5 von David Röthler:
Mehr als Worte – Stimmungsanalyse und "Zwischen den Zeilen lesen" mit KI

Nachdem wir uns in den letzten Teilen dieser Serie mit der Erstellung und den grundlegenden Auswertungsmöglichkeiten von Transkripten beschäftigt haben, gehen wir heute einen Schritt weiter. Denn gesprochene Worte transportieren nicht nur Fakten, sondern auch Emotionen, Meinungen und subtile Nuancen. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz können wir diese unsichtbaren Schichten sichtbar machen und so ein tieferes Verständnis für unsere Gespräche, Meetings oder Online-Seminare entwickeln.

Stell dir vor, du könntest nicht nur wissen, was gesagt wurde, sondern auch wie es gesagt wurde und welche Stimmung dahintersteckte. Genau das ermöglicht die Stimmungsanalyse und die Fähigkeit von KI, "zwischen den Zeilen zu lesen".

Stimmungsanalyse: Den Ton erkennen

Die Stimmungsanalyse (auch Sentiment-Analyse genannt) ist eine Anwendung der KI, die Texte analysiert, um die darin enthaltene emotionale Tonalität zu erkennen. Dabei wird oft zwischen positiver, negativer und neutraler Stimmung unterschieden. Im Kontext von Transkripten kann das äußerst aufschlussreich sein:

  • In Meetings: Erkennst du schnell, wo es Bedenken gab, wo Zustimmung herrschte oder wo vielleicht Frustration aufkam. Das hilft dir, Diskussionen besser zu verstehen und gezielter nachzufassen.

  • In Kundeninteraktionen: Finde heraus, ob Kunden frustriert oder begeistert waren, selbst wenn sie dies nicht explizit geäußert haben. Dies kann wertvolle Hinweise für die Verbesserung von Produkten oder Dienstleistungen geben.

  • In Online-Kursen/Webinaren: Verstehe die Resonanz der Teilnehmer auf bestimmte Inhalte. Wo gab es Begeisterung, wo vielleicht Verwirrung oder Langeweile?

Aber Vorsicht: Gerade im Bildungskontext oder bei sensiblen Themen ist die Interpretation von Stimmungsanalysen heikel. KI kann Stimmungen erfassen, aber den Kontext oder ironische Untertöne oft nicht vollumfänglich interpretieren. Sie sollte daher immer als Werkzeug zur Unterstützung und nicht als alleinige Wahrheit betrachtet werden. Eine menschliche Überprüfung und Interpretation bleibt unerlässlich.

"Zwischen den Zeilen lesen": Implizite Informationen entdecken

KI-Modelle sind in der Lage, Muster und Beziehungen in großen Textmengen zu erkennen, die einem menschlichen Leser möglicherweise entgehen würden. Das bedeutet, sie können auch implizite Informationen aufdecken, die nicht direkt ausgesprochen, aber durch den Kontext angedeutet werden.

Dazu gehören zum Beispiel:

  • Häufig genannte Themen oder Schlüsselkonzepte: Über die explizit in der Zusammenfassung genannten Punkte hinaus kann die KI wiederkehrende Themen identifizieren, die für die Beteiligten von besonderer Bedeutung sind.

  • Beziehung zwischen Sprechern: Wenn die Transkription eine Sprechererkennung beinhaltet, kann die KI analysieren, wer mit wem am meisten interagiert oder wer bestimmte Themen immer wieder anspricht.

  • Potenzielle Risiken oder Chancen: Durch die Analyse von Formulierungen und Stimmungen kann die KI auf Bedenken oder Möglichkeiten hinweisen, die sich aus den Diskussionen ergeben, aber noch nicht formalisiert wurden.

  • Argumentationsmuster: Die KI kann erkennen, wie Argumente aufgebaut sind, welche Standpunkte vertreten werden und wie sich Meinungen im Laufe einer Diskussion entwickeln.

So gehst du vor: Prompts für tiefergehende Analysen

Um diese tiefergehenden Erkenntnisse aus deinen Transkripten zu gewinnen, kannst du deine Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT oder Gemini mit spezifischen Prompts füttern:

  • Für Stimmungsanalyse: "Analysiere das folgende Transkript auf positive, negative und neutrale Stimmungen. Gib eine Zusammenfassung der vorherrschenden Stimmung und nenne Beispiele für Sätze, die diese Stimmung ausdrücken."

  • Für implizite Themen: "Identifiziere aus dem folgenden Transkript wiederkehrende oder implizite Themen, die nicht explizit als Beschlüsse festgehalten wurden. Liste mindestens drei solcher Themen auf und gib kurze Erläuterungen."

  • Für ungesagte Bedenken/Chancen: "Welche ungesagten Bedenken oder potenziellen Chancen lassen sich aus dem Ton und den Formulierungen im folgenden Transkript ableiten?"

  • Für wichtige Zitate/Aussagen: "Extrahiere aus dem Transkript die 5 wichtigsten oder prägnantesten Zitate, die die Essenz der Diskussion zusammenfassen."

 Die Fähigkeit, mit KI nicht nur zu transkribieren und zusammenzufassen, sondern auch tiefere Ebenen der Kommunikation zu erfassen, ist ein Gamechanger für die Wissensarbeit. Es hilft uns, nicht nur zu verstehen, was gesagt wurde, sondern auch, was gemeint war und welche Dynamiken am Werk waren.

Genau so sieht Chat GPT aus,

wenn Chat GPT einen Fehler mach (Opens in a new window)t und ihn nicht zugeben will. :-)

dekorativ
Ein Terminübersicht zu Fortbildungen, Events und Tagungen zu KI, Bildung und Bildungsmanagement finden Sie hier (Opens in a new window) als kostenfreien Download.

Neu eingetragene Termine:

11.09.25
Future Tech Festival (Opens in a new window)
Düsseldorf

15.11.25
Edunautika Süd (Opens in a new window)
Hanau

dekorativ

Bei 51° Nord zu Gast

Mit unserem Juli-Gast sind wir noch in der Terminfindung.

27.08.25 von 17–18 Uhr
Wir haben einen Gast eingeladen, der mit uns zu KI, Marketing und digitaler Sichtbarkeit von Bildungsanbietern ins Gespräch kommt.
Infos folgen.

Anmeldung (Opens in a new window) kostenfrei

dekorativ
Monatliche 51° Nord-KI-Sprechstunde

Eine bunte Mischung: Wir führen neue Tools und Anwendungen vor Sie bringen konkrete Fragen aus Ihrer beruflichen Praxis mit …
Per Zoom.

Nächster Termin für die KI-Sprechstunde:
30.07.25 von 11.0012.00 Uhr
Anmeldung (Opens in a new window) kostenfrei

Newsletter abmelden

Am Ende jedes Newsletters finden Sie einen Link, mit dem Sie den Newsletter über unseren Dienstleister Steady (Opens in a new window) abbestellen können.

Sie erreichen uns als Redaktion unter info@51GradNord.ai.