artechock 21.–27.08.2025
Aus der Sommerflaute gibt es diese Woche nur wenige Filme zu empfehlen. Einer davon ist MATERIALISTS, Celine Songs neuestes Midcult-Werk, der seit dem Start am Donnerstag für lange Schlangen vor den Kinokassen sorgt. Die Filmkunstwochen München wie auch das Filmfestival in Locarno sind soeben zu Ende gegangen, bald kommt Venedig. Zu vermelden ist an dieser Stelle schon mal, dass Mascha Schilinskis experimentelles Vier-Generationen-Filmepos IN DIE SONNE SCHAUEN ins Rennen um den Auslands-Oscar geschickt wurde. Der läuft dann nächste Woche in den Kinos an und sorgt hoffentlich wieder für lange Schlangen.
Noch eine kleine Randnotiz: In München wurde das türkisfarbene Plex-Schild am denkmalgeschützten Sendlinger-Tor-Kino weiß übermalt. Warum? Das wissen wir leider nicht, aber es fällt auf…
Neue Kritiken:
Was ist Liebe wert – Materialists (Opens in a new window) (USA/FIN 2025)
Scheiß auf die Liebe. Celine Songs romantische Tragikomödie seziert nicht nur das Romcom-Genre, sondern setzt es auch neu zusammen. Das ist so gnadenlos wie überraschend und immer intelligent – Kritik von Axel Timo PurrNobody 2 (Opens in a new window) (USA 2025)
Die Anlage zur Gewalt. Timo Tjahjanto kann dem überragenden ersten Teil nichts Neues hinzufügen – im Gegenteil: trotz erneut geballter Selbstjustiz fehlt es dieses Mal an erzählerischer Substanz und Originalität – Kritik von Axel Timo Purr
Neue Videokritik:
Materialists (Opens in a new window)
Die unromantische Komödie unserer Gegenwart. Nach ihrem großen Erfolg mit »Past Lives« hat sich Celine Song wieder auf die Suche nach der verlorenen Liebe gemacht, dieses Mal allerdings ohne migrantische Hintergründe. Felicitas Hübner und Axel Timo Purr sind sich uneins darüber, ob Song mit ihrem neuen Film ebenfalls überzeugen kann.
Filmfestival Locarno:
Podcast 2: Das Schicksal der Leoparden (Opens in a new window)
Gibt es noch Entdeckungen beim Tessiner A-Festival?
Cinema Moralia:
Das Kino ist ein Alleszermalmer (Opens in a new window)
Filmgeschichte ist mehr als ein Abgleich von Vergangenheitsmoral mit Gegenwartsmoral; sie ist nicht zu trennen von dem, was mal Kino war: eine alltägliche Praxis. Außerdem Plädoyers gegen Egozentrismus und selektive Empörung in unserer deutschen Kulturszene – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 357. Folge — von Rüdiger Suchsland