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Der Kamerad in der Luft

Wie Drohnen die Lageerkundung für BOS-Kräfte revolutionieren

Ein dichter Wald in der Abenddämmerung. Ein älterer Herr wird seit Stunden vermisst. Am Boden kämpfen sich Suchtrupps mühsam durchs Unterholz, jeder Meter ist ein Kraftakt. Oder ein Großbrand in einer Industrieanlage: Dichter Rauch nimmt jede Sicht, unbekannte Gefahren lauern hinter jeder Ecke und der Einsatzleiter muss in Sekundenschnelle Entscheidungen treffen, die über Leben und Tod bestimmen können.

Dies sind Szenarien, in denen Informationen der entscheidende Faktor sind. Informationen, die früher nur schwer oder unter hohem Risiko zu beschaffen waren. Heute steigt in genau solchen Momenten ein neuer Kamerad in die Luft: eine Drohne. Was vor wenigen Jahren noch wie Science-Fiction klang, ist heute für immer mehr Polizei- und Feuerwehreinheiten sowie Hilfsorganisationen ein unverzichtbares Werkzeug, das die Einsatzführung revolutioniert.

Das Auge Gottes: Lageerkundung in Echtzeit

Die wohl wichtigste Fähigkeit von unbemannten Flugsystemen (UAS) ist die schnelle und sichere Lageerkundung aus der Vogelperspektive. Statt Einsatzkräfte in unbekanntes oder gefährliches Terrain zu schicken, kann ein Drohnenpilot das System in wenigen Minuten starten und ein gestochen scharfes Videobild direkt auf den Monitor des Einsatzleiters übertragen. So können Zufahrtswege beurteilt, Gefahrenstellen identifiziert und die Ausbreitung eines Brandes live verfolgt werden. Ausgestattet mit Wärmebildkameras können Drohnen selbst bei völliger Dunkelheit oder durch dichten Rauch hindurch versteckte Glutnester oder vermisste Personen aufspüren – eine Fähigkeit, die die Effektivität einer Suche massiv erhöht und wertvolle Zeit spart.

Die Suche: Ein Effizienz-Booster für die Menschenrettung

Bei der Suche nach vermissten Personen in unwegsamem Gelände spielen Drohnen ihre Stärken voll aus. Wo eine menschliche Suchkette Stunden braucht, um einen Sektor abzusuchen, kann eine Drohne mit Wärmebildkamera das gleiche Gebiet in einem Bruchteil der Zeit überfliegen. Das bedeutet nicht, dass sie den Menschen oder den Rettungshund ersetzt. Vielmehr ist sie ein sogenannter "Force Multiplier" – ein Kraftmultiplikator. Die Drohne grenzt potenzielle Gebiete schnell ein, sodass sich die Bodentrupps auf die vielversprechendsten Orte konzentrieren können.

Die Dokumentation: Präzise Beweissicherung nach dem Einsatz

Die Arbeit der Drohne ist nicht beendet, wenn der Einsatz vorbei ist. Nach komplexen Verkehrsunfällen oder Straftaten können Drohnen die Szenerie aus der Luft millimetergenau dokumentieren. Mithilfe spezieller Software lassen sich aus den hochauflösenden Bildern sogar dreidimensionale Modelle des Unfallorts erstellen, die für die spätere Analyse und Beweissicherung von unschätzbarem Wert sind.

Unser Versprechen für die Zukunft

Die rasante Entwicklung der Drohnentechnologie ist nur ein Vorgeschmack auf die Innovationskraft, die den gesamten BOS-Sektor prägt. Fahrzeuge werden intelligenter, die persönliche Schutzausrüstung wird leistungsfähiger und die Kommunikation wird digitaler. Als BOS-Magazin haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, genau diese Entwicklungen für Sie im Blick zu behalten. In unserer Kategorie "Technik und PS" werden wir auch in Zukunft neue Technologien unter die Lupe nehmen, Praxistests durchführen und die Trends analysieren, die Ihre Arbeit heute und morgen sicherer und effizienter machen. Wir bleiben für Sie am Puls der Zeit.

Topic Technik & PS