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Bewusst leben mit dem Jahreskreis: Juni

Wort zum Montag

Bewusst leben mit dem Jahreskreis

Juni

 

Januar - Neubeginn, RĂŒckzug und Klarheit

Februar - Inneres Licht entdecken

MĂ€rz - Erwachen und Vertrauen

April - Neubeginn und Entfaltung

Mai - Freude und Lebenskraft

Juni - FĂŒlle und Verbindung

Juli - Kraft und Ausdauer

August - Reife und Dankbarkeit

September - Loslassen und Ordnung schaffen

Oktober - Innenschau und Reflexion

November - Ruhe und Transformation

Dezember - Hoffnung und Einkehr

 

1. Der Juni als Zeit der FĂŒlle

Der Juni tritt barfuß ĂŒber die Schwelle des Jahres und er hat die HĂ€nde voll: Er bringt Licht und BlĂŒtenduft mit und die Einladung, sich mit der Natur zu verbinden: Gehst du mit schwimmen im Waldsee? Der Juni ist eigentlich kein Monat, er ist eine Art versprechen fĂŒr diejenigen, die einen Sinn fĂŒr seine besondere AtmosphĂ€re haben. Er verspricht lange Tage, die nie enden wollen und NĂ€chte, die den Himmel offen lassen fĂŒr TrĂ€ume. Alles steht in voller BlĂŒte als hĂ€tte die Welt beschlossen, jetzt endlich sie selbst zu sein. Der Juni ist nicht laut, sondern kraftvoll und so wie der April fragte „Was möchtest du werden?“ und der Mai versprach „Du kannst, wenn du möchtest“, flĂŒstert der Juni „Jetzt ist die Zeit fĂŒr dein inneres Ja! Sei wieder Du!“

Mit jedem Sonnenstrahl weitet sich unser Blick dafĂŒr, dass ErblĂŒhen keine Frage von Perfektion, sondern IndividualitĂ€t ist. Keine Blume gleicht der anderen, selbst BlĂŒten einer Sorte trotzen vor IndividualitĂ€t. Schönheit ist nicht trotz, sondern wegen der Ecken und Kanten, aber das merkt man erst, wenn hunderte von RosenblĂŒten, oder Lupinen oder Mohnblumen blĂŒhen. Was darf`s denn sein, fragt die Natur: ĂŒppig duftend, voller Lebensfreude oder hoch aufgerichtet und farbenprĂ€chtig oder feurig-rot und zart zugleich?

Was bedeutet FĂŒlle fĂŒr dich ganz persönlich - jenseits von Leistung oder Besitz und dem, was wir in unserem Alltag oft als „zu viel“ erleben? Ich frage mich das oft. Und noch öfter spĂŒre ich die FĂŒlle nicht – obwohl doch alles da ist: Termine, Möglichkeiten, Kontakte, Informationen und Konsum. Voll bin ich, manchmal zu sehr. Und doch fehlt etwas. Vielleicht, weil FĂŒlle nicht das ist, was wir anhĂ€ufen, sondern das, was anwesend ist. Nicht das Übermaß, sondern das, was durchdringt. Diese Momente – leise und unspektakulĂ€r – in denen ich in einem GesprĂ€ch die Zeit vergesse und dass ich auf meinem Handy nachgucken könnte, ein LĂ€cheln meiner Kinder, der Sonnenaufgang ĂŒber dem HĂŒhnerstall – und plötzlich ist da FĂŒlle: nicht mehr, sondern ganz. Glaubt mir: Der Juni schenkt uns genau das und wir dĂŒrfen antworten mit einer inneren Klarheit, die sich weigert, zerstreut zu sein und weiter anzuhĂ€ufen. Denn FĂŒlle beginnt manchmal mit der Entscheidung, leer zu werden, um ĂŒberhaupt wieder empfangen zu können.

 

2. Der Jahreskreis im Juni

 

Im Juni (manchmal auch schon im Mai) feiern wir Pfingsten. Das Wort Pfingsten leitet sich vom griechischen Pentecoste (=der 50. Tag) ab und weist auf den Zeitpunkt des Festes hin, das 50 Tage nach Ostern gefeiert wird. Pfingsten hat seinen Ursprung im jĂŒdischen Wochenfest (Schawuot), einem der großen Wallfahrtsfeste, das ursprĂŒnglich ein Erntefest war. Die erste Weizenernte wurde im Tempel von Jerusalem dargebracht. Zu diesem Fest hatten sich die JĂŒnger versammelt, als sich die Pfingstgeschichte ereignete, von der die Bibel in der Apostelgeschichte berichtet: Vom Himmel kommt ein Brausen wie ein Sturm und „Zungen wie von Feuer“ erscheinen und lassen sich auf die Anwesenden nieder. Die versammelten Menschen beginnen, in unterschiedlichen Sprachen zu sprechen, sind jedoch alle in der Lage, einander zu verstehen. Dieses Ereignis wird mit dem Heiligen Geist verbunden, einer Kraft, die die GlĂ€ubigen mit Gott und Jesus unsichtbar verbindet. In kirchlichen Kreisen wird Pfingsten oft als die Geburtsstunde der Kirche bezeichnet, weil hier die Gemeinschaft der GlĂ€ubigen öffentlich auftritt und durchdrungen scheint vom göttlicher Kraft.

Dass in den Kirchen der „Geburtstag der Kirche“ zu Pfingsten gefeiert wird, deutet schon darauf hin, dass auch in frommen Kreisen die Andockpunkte zu dieser wundersamen Geschichte ein wenig verloren gegangen sind. Viele Menschen, die sich nicht mehr der Kirche zugehörig fĂŒhlen, wissen kaum noch, warum es die beiden Pfingstfeiertage ĂŒberhaupt gibt. Grund genug, sie ganz persönlich wieder zu entdecken, oder? Here we go! Pfingsten, das kann fĂŒr uns ganz persönliche fĂŒr all das stehen, was uns inspiriert, durchweht und aufrichtet. Es kann ein Bild sein fĂŒr Intuition, kreative Kraft oder plötzliche Erkenntnis – verbunden damit, dass wir diese Kraft wieder schĂ€tzen, uns offen machen fĂŒr sie und uns von ihr leiten lassen. Ich möchte dich einladen, das Pfingstfest dazu zu nutzen, dir dieser Intuition wieder mehr bewusst zu werden, denn oft sind es die Geistesblitze, die uns emotional aufwĂŒhlen und spĂŒren lassen „Ja, das isses“, die unser Leben voran bringen. Vom Pfingstfest dĂŒrfen wir die Lektion mitnehmen, dass wir das „Feuer des Anfangs“ nutzen dĂŒrfen. Erinnerst du dich an Geistesblitze und Eingebungen, die du mal hattest? Zu Projekten, Fortbildungen, Unternehmungen. Nimm dir einen Moment Zeit und schreibe sie auf. Viele Motivationsforscher (Mel Robbins, James Clear...) betonen, dass Ideen und Impulse das Belohnungssystem aktivieren, aber diese Energie flĂŒchtig ist. Wer nicht binnen kĂŒrzerer Zeit ins Handeln kommt, wird seinem Gehirn einprĂ€gen: „Diese Idee ist nicht ganz so wichtig“ und dadurch deutlich unwahrscheinlicher ins Handeln kommen. Mel Robbins spricht sogar von der 5-Sekunden-Regel: Wenn du einem Impuls nicht innerhalb von 5 Sekunden eine Handlung folgen lĂ€sst, ĂŒbernimmt dein Verstand wieder das SicherheitsbedĂŒrfnis – und die Chance ist vertan. Nun lĂ€sst sich einwenden, dass manche Ideen sich nicht binnen 5 Sekunden umsetzen lassen. ABER eines können wir binnen 5 Sekunden tun: Dinge notieren: Nimm dir an Pfingsten bewusst Zeit, um den Geist des Anfang lodern zu lassen und notiere dir auf einer Liste Impulsideen, die du einmal hattest (oder die dir vielleicht in dem Moment kommen) und schreibe sie auf. In ein kleines Oktavheft oder (noch besser) terminiert in deinen Kalender. Hab dieses kleine Heft in deiner Handtasche und trag es bei dir, damit sich demnĂ€chst Inspiration nicht wieder verflĂŒchtigt. Lass dich entzĂŒnden von dem Pfingstfunken, der damals wie heute belebt und befĂ€higt, mutig in die Welt zu gehen.

 

Am 21. Juni feiern wir Sommersonnenwende: Wenn die Sonne in ihrem jĂ€hrlichen Lauf den höchsten Stand erreicht hat, beginnt der kalendarische Sommer. Vielleicht erinnert ihr euch (wie ich) an „Die Kinder von BullerbĂŒâ€œ: Dort wurde Mittsommer gefeiert, eines der schönsten und lebendigsten Feste des Jahres. Es ist tief verwurzelt in Naturreligionen und bĂ€uerlichen Traditionen und lĂ€sst sich ganz wunderbar neu interpretieren. Traditionell wurden an diesem Tag große Sonnenwendfeuer entzĂŒndet – als Zeichen fĂŒr das Übermaß an Licht und als ritueller Schutz gegen dunkle MĂ€chte. Junge MĂ€dchen (und auch Jungen) trugen selbstgemachte KrĂ€nze aus wilden Blumen im Haar, weil man glaubte, dass bestimmte Blumen in dieser Nacht besonders heilkrĂ€ftig oder zauberkrĂ€ftig seien. Es galt als magisch, barfuß durch Taugras zu laufen oder sieben Blumen unter sein Kopfkissen zu legen, damit man im Traum seinem zukĂŒnftigen Partner begegnet. Man hielt also inne an diesem Tag, um sich mit der Natur, der Sonne, den Ahnen oder den LebenswĂŒnschen zu verbinden.

Erinnerst du dich? Manchmal können wir deswegen nicht die FĂŒlle erleben, weil in unserem Leben irgendwie alles zu voll ist. Kaufe eine große Packung Marchmellows oder setzt zusammen einen Stockbrotteig an. Macht ein kleines Feuer an der Feuerstelle im Garten oder in einer Feuerschale. Nun schreibe einmal auf, was in deinem Leben du als „zu viel“ empfindest und in welchen Lebensbereichen du gerne mehr FĂŒlle erleben wĂŒrdest. Schmeiß all das „zu viel“ in das Feuer und mache dir bewusst, dass die Dinge, die gehen dĂŒrfen, Platz machen fĂŒr mehr Tiefe und FĂŒlle. Anschließend kannst du mit deiner Familie oder Freunden Stockbrot machen und Marshmellows grillen. Legt doch alle mal das Handy fĂŒr ein oder zwei Stunden gĂ€nzlich zur Seite und schaut, wie das zum GefĂŒhl von „FĂŒlle durch mehr Achtsamkeit“ beitrĂ€gt.

Nutze diesen wundervollen Monat oder speziell den Sommersonnenwendetag, um so oft es geht BarfußspaziergĂ€nge zu unternehmen – besonders frĂŒh am Morgen oder spĂ€t am Abend ist dies ganz wunderbar kraftvoll und verbindend – weil die Hektik des Tages uns noch nicht mit Beschlag belegt hat oder weil wir diese mit einem Spaziergang am Abend bewusst loslassen dĂŒrfen. SpĂŒre die Verbindung zur Erde. Sag leise danke fĂŒr all das, was in den letzten Monaten gewachsen ist – außen wie innen.

Vielleicht hast du auch Lust, diesen Tag einen festen Bestandteil in eurem Familienalltag werden zu lassen mit einem Ritual, das sich jedes Jahr wiederholt. Lade deine Familie zum Grillen ein, schaut einen Film im Garten als „open air Kino“ mit Leinwand und Beamer, sobald die Sonne untergegangen ist. Pflegt, vielleicht Ă€hnlich wie an Weihnachten, ein spezielles „Mittsommer-MenĂŒâ€œ in euren Familienalltag ein. Vielleicht etwas mit vielen KrĂ€utern? Macht euch an diesem Tag, im Kontrast zum konsumreichen Weihnachtsfest, Geschenke, die nichts Kosten, aber dennoch FĂŒlle schenken.

 

Am 24. Juni ist der Johannistag: Neben Jesus und Maria ist Johannis der TĂ€ufer der einzige Heilige, dessen Geburtstag im Jahreskreis gefeiert wird. Wie wir schon öfters erlebt haben, mogeln sich christliche Feiertage gerne in die NĂ€he oder an die Stelle heidnischer Traditionen, weswegen die NĂ€he des Johannistags zu Mittsommer nicht ĂŒberrascht. Das aufkommende Christentum versuchte das Brauchtum, das unterschiedlichen Sonnengottheiten huldigte, zu unterdrĂŒcken, jedoch nur mit mĂ€ĂŸigem Erfolgt. Der Johannistag liegt genau ein halbes Jahr vor dem Heiligen Abend, an dem die Geburt Jesu gefeiert wird. Diese Verbindung und die Verbindung zur Sommersonnenwende hat durchaus theologische GrĂŒnde, denn im Johannesevangelium in der Bibel wird Johannes der TĂ€ufer mit diesen Worten ĂŒber Jesus zitiert: „Er [also Jesus] muss wachsen, ich aber muss abnehmen“ (Joh 3,30). Nach dem Johannistag werden die Tage wieder kĂŒrzer, nach Weihnachten jedoch lĂ€nger. Was in der Johannisnacht getrĂ€umt wurde, galt traditionell als Orakel fĂŒr die Zukunft. Johannis gilt zudem als Schutzheiliger der Apotheker. Aus diesem Grund werden am 24.6. JohanniskrĂ€nze aus sieben KrĂ€utern gebunden, die das ganze Jahr ĂŒber im Haus hĂ€ngen und GlĂŒck bringen sollen. Die sieben JohanniskrĂ€uter, die hĂ€ufig verwendet wurden, sind: 1. Johanniskraut – das wichtigste Kraut: es wirkt stimmungsaufhellend, entzĂŒndungshemmend und wird als „Licht in Pflanzenform“ bezeichnet. 2. Schafgarbe – gut fĂŒr Wundheilung, Ausgleich und „Frauenkraft“ (also eine archetypische, innere Kraft, die sich in zyklischem Bewusstsein, tiefer Intuition und Körperweisheit verbunden mit Schöpferkraft niederschlagen soll). 3. Beifuß – gilt als reinigend und eine Schutzpflanze, die die Intuition und den Lebensmut stĂ€rkt. 4. Kamille – beruhigend, entzĂŒndungshemmend, heilend. 5. Königskerze: hilft gegen Husten und traditionell gegen „Angst auf der Brust“. 6. Wegerich (meist Spitzwegerich): heilend fĂŒr Haut und Atemwege und 7. Gundermann, der als magisch und schĂŒtzend galt. Optional waren Salbei, Thymian, Lavendel und Eisenkraut. Ich gehe deswegen so detailliert auf die klassischen Wirkweisen diese KrĂ€uter ein, weil ich dazu einladen möchte, euch am Johannistag der BeschĂ€ftigung mit KrĂ€uterheilkunde zu widmen. Vielleicht habt ihr Lust, ebenfalls KrĂ€uter zu sammeln und ein kleines StrĂ€ußchen zu trocknen. Oder ihr legt eine kleine KrĂ€uterecke in eurem Garten an. Möglich wĂ€re auch, sich eine kleine Sammlung an KrĂ€utertees zuzulegen (gekauft beim Apotheker eures Vertrauens oder selbst getrocknet) als Vorbereitung auf die Zeit der Infekte und ErkĂ€ltungen, die sicherlich schneller kommen wird als uns lieb ist. Oder stellt euer eigenes „Sonnenwend-Öl“ her. Dazu braucht ihr: eine Handvoll Johanniskraut, zusĂ€tzliche KrĂ€uter nach Belieben, zwei Töpfe, ein hochwertiges TrĂ€geröl, zB Olivenöl, ein Tuch, optional naturreines Ă€therisches Öl, zB Lavendel oder Wildorange und ein Glas mit ausreichend Fassungsvermögen. FĂŒr einen Warmauszug werden KrĂ€uter nicht (!) gewaschen und grob zerkleinert, anschließen mit Öl bedeckt und das Öl in einem Wasserbad, in einem 2. Topf erhitzt. Idealerweise hat das Wasserbad eine Temperatur von 50-60°C und die ÖlkrĂ€uter ziehen ĂŒber einen Zeitraum von 1-3 Stunden. Anschließend werden die KrĂ€uter durch ein sauberes Tuch abgesiebt und das Öl in ein GefĂ€ĂŸ umgefĂŒllt. Wer mag, kann auch einen hĂŒbschen KrĂ€uterzweig zB vom Lavendel als dekoratives Element in die Flasche geben. Johanniskrautöl hilft bei kleinen SchĂŒrfungen und fördert die Regeneration der Haut. Ihr könnt es aber auch bei Verspannungen, Muskelkater oder RĂŒckenschmerzen nutzen oder einfach dafĂŒr, euch an die FĂŒlle des Junis zu erinnern, wenn die Tage langsam wieder kĂŒrzer werden.

 

3. Impulse & bewusste Gestaltung unter dem Motto "FĂŒlle & Verbindung"

 

Um im Monat Juni die Elemente FĂŒlle und Verbindung ganz bewusst zu erleben, möchte ich euch einige Rituale vorstellen, die euren Juni begleiten könnt. Ich hoffe, dass viele von euch schon ein Dankbarkeitstagebuch fĂŒhren, weil diese Routine einen so enormen Benefit auf unsere Gesundheit hat. Wenn nicht, ist der Juni ein super Monat, um damit anzufangen. Legt in diesem „Monat der FĂŒlle“ doch mal einen ganz besonderen Fokus auf die Dinge, die sich in großer FĂŒlle in eurem Leben zeigen (Ă€ußerlich und innerlich). Schreibt tĂ€glich drei Dinge auf, fĂŒr die ihr dankbar seid, die ihr in eurem Leben im Überfluss habt. Oft sind es gerade diese Dinge, die wir nur allzu schnell aus den Augen verlieren.

 

Natur-Challenge: Versucht im Juni bewusst Dinge in der Natur zu entdecken, die „vor Leben nur so strotzen“ – und dokumentiert sie (Foto, Skizze, Notiz). Ihr könntet diesen Impuls mit dem Vorhaben verbinden, euch mehr in die Wirkweise verschiedener KrĂ€uter einzulesen. Wenn ihr mögt, beginnt ein Sketchbook, das ist eine Art Notizbuch, das sich auszeichnet durch seine Offenheit (es ist alles erlaubt: von schnellen Kritzeleien bis hin zu ausgearbeiteten Zeichnungen, sehr persönlich, experimentell und prozessorientiert. Man kann hinein malen, was man möchte und das muss keinen speziellen AnsprĂŒchen genĂŒgen. Vielleicht habt ihr Lust, jeden Tag eine kleine Zeichnung eines Heilkrauts anzulegen, das ihr kennt und erkennt, und dazu schreiben, wodurch sich die einzelnen KrĂ€uter auszeichnen und wie sie wirken und verarbeitet werden können. Ihr könnt auch BlĂ€tter trocknen und ein kleines Herbarium anlegen. Der Fokus soll liegen auf dem Gedanken: Die FĂŒlle und den Reichtum der Natur schĂ€tzen lernen.

 

Verbindung stĂ€rken: Oft sind wir uns wenig der FĂŒlle bewusst, die wir durch die Beziehungen in unserem Leben haben. Die Schnelllebigkeit, mit der wir Freundschaften via Whatapp bedienen, legt oftmals den Fokus mehr auf „viel“ denn auf FĂŒlle. Nutze den Juni, um dir fĂŒr eine wichtige Person in deinem Leben mal wieder richtig Zeit in FĂŒlle zu nehmen. Plane zum Beispiel einen Tagesausflug mit einem Herzensmenschen oder schreibe einen Brief. Die MĂŒtter und VĂ€ter können sich auch vornehmen, ihren Kindern mal einen Liebesbrief zu schreiben – und das funktioniert, egal wie alt die Kinder sind. Auch die kleinsten Kinder werden einmal Ă€lter und werden solche Erinnerungen zu schĂ€tzen wissen.

 

Und zu guter Letzt möchte ich euch ein paar Journaling-Fragen mitgeben, die ihr im Laufe des Monats Juni beantworten könnt, wenn ihr mögt. Sie sollen der FĂŒlle und der Verbundenheit eures Lebens nachspĂŒren helfen:

 

1. Wo erlebe ich in meinem Alltag bereits FĂŒlle – vielleicht ganz leise, unspektakulĂ€r und dennoch kostbar?

2. Bin ich wirklich verbunden – mit mir, mit anderen, mit dem Leben? Wo wĂŒnsche ich mir mehr echte NĂ€he?

3. Womit fĂŒlle ich mich – innerlich und Ă€ußerlich? NĂ€hrt mich das wirklich? Oder macht es mich nur voll?

4. Welche Menschen, Orte oder TÀtigkeiten nÀhren meine Seele? Wie kann ich ihnen im Juni mehr Raum geben?

5. Was darf in mir aufblĂŒhen – wie eine Pflanze, die zur Sommersonnenwende in voller Kraft steht?

6. Was bedeutet fĂŒr mich „verbunden sein mit der Natur“ – und wie kann ich diese Verbindung im Juni spĂŒren?

7. Welche inneren Stimmen oder Erwartungen machen es mir schwer, FĂŒlle zu empfinden? Darf ich sie loslassen?

8. Was bedeutet fĂŒr mich ein „volles Leben“ – und was ein erfĂŒlltes? Wo liegt der Unterschied?

9. Woran erkenne ich, dass mein Herz geöffnet ist – fĂŒr Begegnung, fĂŒr Schönheit, fĂŒr das Jetzt?

10. Welche Geste, welches kleine Ritual könnte im Juni meine Verbundenheit mit dem Leben feiern?

 

5. Abschluss – Einladung zum bewussten Erleben

Ich wĂŒnsche mir fĂŒr mich und fĂŒr euch, dass wir den Juni nicht nur als Kalenderzeit betrachten, sondern als Einladung zur Selbstverbindung und zur Lebensfreude. Ich gebe zu, dass ich den Sommer oft als zu warm und zu deswegen etwas beschwerlich finde, aber in diesem Jahr möchte ich diese Monate mit ihrem Licht und ihrer Helligkeit bewusst mehr genießen und Sonnenstrahlen (echte und gefĂŒhlte) fĂŒr den Herbst sammeln. Ich wĂŒnsche mir fĂŒr diesem Juni, die FĂŒlle nicht nur zu suchen, sondern wirklich zu sehen, mit den Augen und mit dem Herzen – und Verbindungen nicht nur denken, sondern leben.

 

Das war das Wort zum Montag – wir lesen oder hören uns nĂ€chste Woche wieder. Bis dahin seid behĂŒtet!

 

Sina

 

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