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Newsletter – dein kreativer Journaling Kurs #3

Dein Journaling Material – zwischen Magie und Hemmschwelle

 

Papier – die leeren Seiten eines neuen Notizbuches – kann unglaublich inspirieren. Ein Füller kann fließen wie die Gedanken selbst und sich anfühlen wir ein treuer Begleiter. Die richtige Kladde kann sich dir das Gefühl geben, wie ein überaus passender Raum für deine wertvollen Gedanken zu sein: Gutes Material hat eine ganz eigene Wirkung und kann sich mitunter im Laufe der Jahre zu einem richtige „Schatz“ entwickeln. Mein Tagebuch ist Teil meines „roterfaden Taschenbegleiters“, eines Umschlag-Systems mit Klammern, in die man flexibel Hefte, lose Blätter oder auch Terminplaner einspannen kann. Dadurch hat mein Journal immer dieselbe Außenhülle mit wechselnden Kalendern und Tagebuch Heften. Meinen Taschenbegleiter habe ich mir im letzte Jahr meines Studiums gekauft. Damals, mit schmalen Studentinnen-Budget eine echte Investition und eigentlich VIEL zu teuer – ein monatelanges Sparprojekt. ABER, so weiß ich 15 Jahre später, eine Investition, die sich gelohnt hat, denn mein Taschenbegleiter macht seinem Namen alle Ehre: Mein Tagebuch begleitet mich in seiner „Roterfaden“ Hülle sehr treu. Literally – wenn ich es nicht genau weiß, ist der Griff zu meinem Tagebuch oft ein No-Brainer, wenn ich das Haus verlasse. Schlüssel, Handy, Tagebuch – wenn ich Besuche mache oder Termine habe oder einfach nur die Kinder zur Schule fahre. Mein Journal bei mir zu haben für den Fall der Fälle fühlt sich gut an. So manches Mal bin ich schon spontan in Cafés eingekehrt und habe ein paar Zeilen geschrieben – weil ich mein Tagebuch eben zur Hand hatte.

Gutes Material kann seine eigene Wirkung auf den Prozess haben – es kann zum Schreiben einladen und Lust auf das Schreiben machen. Es kann uns das Dranbleiben erleichtern oder dazu einladen, es bei sich zu tragen. Mit der Zeit kann dein Journaling Material Teil deiner eigenen Handschrift, deiner Signatur werden.

Aber Material muss auf der anderen Seite auch Mittel sein und kein Selbstzweck. Allzu oft kann es nämlich auch passieren, dass eine zu schöne Kladde einfach ungenutzt bleibt, aus „Ehrfurcht“ oder aus Angst, sie zu „verderben“. Es ist tatsächlich möglich, dass wir unsere Worte zensieren, weil sie uns nicht perfekt oder würdig genug erscheinen für das edle Papier oder den schönen veganen Ledereinband. Manchmal wird das Notizbuch selbst zur Ausrede, um nicht anzufangen, nach dem Motto: Der erste Eintrag sollte schon etwas Relevantes sein, etwas Erinnerungswertes, Erste-Seite-Würdiges. Faktisch braucht kreatives Schreiben weder Leinenbindung noch Tintenfass, sondern in erster Linie DICH, deine Bereitschaft, dein Material auch wirklich zu nutzen. Aber es darf eben auch Freude machen und deshalb sei zu Beginn die Frage erlaubt: Welches Material passt zu dir – weil du es gerne benutzt und es dich nicht am Anfangen und Dranbleiben hindert. Für mich ist der Spagat zwischen „optisch sehr schön“ aber nicht zu „ehr-furchterregend“ in meinem Taschenbegleiter gut gelöst, weil seine äußere Erscheinung immer edel ist, während die Hefte im Inneren beim Amazon im Dreierpack erhältlich sind. Ich möchte dir ein paar Gedankenimpulse zum Thema „passendes Material“ im Folgenden mitgeben:

Digital oder analog

Die erste Frage, die du dir vor dem Start ins Abenteuer Tagebuch schreiben stellen solltest, ist die Frage: analog mit Zettel und Stift oder doch lieber digital? Wie du schreibst ist nämlich genauso individuell wie was du schreibst. Manche mögen das leise Kratzen des Füllers auf dem Papier, andere das schnellgängige Flitzen eines Kugelschreibers und wieder andere schwören auf den Flow beim Tippen. Es halt alles Vor- und Nachteile – diese im Blick zu haben, kann bei der Entscheidung helfen.

Digitales Journaling: Da ich täglich viele Stunden Texte tippe, bin ich mittlerweile tippend sehr schnell. Wenn man Text produzieren möchte oder einen ganz schnellen Braindump brauche, genieße ich sehr das Gefühl, dass ich nahezu ebenso schnell tippen wie sprechen kann. Die Vorteile des digitalen Schreibens liegen auf der Hand: Es ist schneller und wirkt für die meisten Menschen übersichtlicher: Texte lassen sich leichter strukturieren, durchsuchen, kopieren und ordnen. Man kann für jedes Kalenderjahr einen eigenen Ordner anlegen und hat auf diese Weise all seine Gedanken ständig mit dabei. Diese Ortsunabhängigkeit führt dazu, dass du auch eine große Masse an Texte immer sehr platzsparend bei dir haben kannst. Meinen vergangenen Tagebücher bewahre ich in einem Umzugskarton im Keller auf – die reisen natürlich nicht ständig mit. Wer digital arbeitet, kann multimedial arbeiten, weil Fotos, Sprachmemos oder gar Links eingefügt und mit abgespeichert werden können. Außerdem ist das digitale Journaling sehr nachhaltig, weil es natürlich kein Papier und keine Tintenpatronen verbraucht. Wer ein hohes Maß an Diskretion braucht und für den Schreibbeginn unbedingt sicherstellen möchte, dass niemand die eigenen Aufzeichnungen lesen kann, der ist evtl. ebenfalls mit der digitalen Variante besser bedient: Hier ist es möglich, Ordner und Dokumente per Passwort zu schützen. Vielleicht mögt ihr aber auch Hybridlösungen, zB digital mit dem Stift arbeiten?

Es gibt jedoch auch Nachteile des digitalen Arbeitens: Wer auf dem Laptop oder dem Tablet arbeitet, ist meist nur einen Klick vom Internet entfernt, was die Gefahr von Ablenkung erhöht. Neben dem Drang nur kurz dieses und jenes surfend zu recherchieren, können natürlich auch aufploppende Nachrichten den Ausmerksamkeitsfokus negativ beeinflussen. Die Technikabhängigkeit ist, auch wenn das nur am Rande relevant erscheinen mag, auch immer dann von Nachteil, wenn die Technik schreibt. Ein leerer Tablet-Akku, ein defektes Gerät, ein nicht aufgeladener digitaler Pen – all das kann verhindern, dass man spontan einfach „rein“ startet. Tippen ist, so schnell und leicht es geht, eine weniger körperliche Tätigkeit und fühlt sich daher oft distanzierter an als das Schreiben mit der Hand. Dadurch, dass sich auf diese Weise unser Denken weniger handfest mit unserem Körper verbindet, fühlt sich digitales manchmal flüchtiger an. Dieser Effekt kann dadurch verstärkt werden, dass Getipptes immer die gleiche akkurate Optik hat. Mir persönlich gefällt es, wenn ich in der Rückschau schon anhand meines Schriftbildes erkennen kann, ob es mir beim Schreiben gut oder schlecht gibt.

Das analoge Schreiben: Die Nachteile des Analogen ergeben sich aus den eingeschränkten Möglichkeiten gegenüber dem Digitalen: Man kann nicht redigieren – Fehler sind weniger gut korrigierbar, man kann nichts löschen und nichts umstellen. Mir persönlich macht das nichts, ich mag die Unperfektheit des Handschriftlichen sehr gerne und lasse das Teil des inneren Prozesses sein, dass es manchmal innerlich und äußerlich durcheinander sein darf. Wer sehr viel schreibt, der muss sich die Frage der Aufbewahrung stellen. Meine alten Tagebücher lagern im Keller, aber das ist auch keine fertige Lösung. In der Tat habe ich schon mal die Anschaffung eines kleinen Safes erwogen, das Verbrennen alter Bücher oder zumindest eine klare Beauftragung an jemand Vertrauenswürdigen, was im Falle meines Ablebens mit dieser Sammlung geschieht. Meine Tagebücher sind allesamt NICHTS für die Nachwelt bestimmt und ich möchte nicht, dass jemand außer mir sie liest. Wer Angst vor verschmierten oder unschönen Seiten hat, der tut sich zu Beginn vielleicht auch mit der digitalen Journaling Variante leichter.

Beim analogen Schreiben ist der physische Schreibprozess entschleunigt. Das erhöht die Achtsamkeit und manchmal auch den Flow der eigenen Gedanken. Ein körperlicher Prozess kann uns manchmal stärker mit unseren Emotionen in Kontakt bringen und daher den Effekt des reflektierten Schreibens erhöhen. Fühle gut in dich hinein, ob es sich gut oder beunruhigend anfühlt, nicht alles schnell schnell aus dem Kopf raus zu bekommen. Schreiben von Hand ist kreativ: Du kannst Doodles, Pfeile und Farben verwenden, du kannst kritzeln, wenn deine Gedanken stocken oder, wenn du künstlerisch begabt bist, malen oder skizzieren, wofür dir die Worte fehlen. Ich muss sagen, dass es mich im Nachhinein sehr rührt zu sehen, dass auf manchen Seiten verlaufene Tinte an vergossene Tränen erinnert. Das ist körperlich-kreativ und macht vergangene Einträge manchmal besser nach-fühlbar.

Studien zeigen, dass handschriftliches Schreiben das Behalten und Verarbeiten von Gedanken fördert, was sich immer dann als echte Stärke erweist, wenn wir zum Beispiel mit Glaubenssätzen arbeiten oder überhaupt das Tagebuch schreiben als echte Seelenarbeit verstehen. Handschriftlich notierte Pläne, neue Glaubenssätze oder Gedanken werden beim Schreiben mit „Feder“ auf Papier besser verinnerlicht.

 

Auswahlkriterien für ein haptisches Journal

Es mögen Detailfragen sein, aber Fragen zur Beschaffenheit eines Journals können für die Kontinuität deiner Schreibroutine entscheidend sein. Es kann deine Freunde am Schreiben mindern, wenn du gerne unterwegs schreibst, aber das Format deines Journals zu groß oder zu schwer gewählt hast. Es ist möglich, dass dir die Lust am Schreiben vergeht, wenn dich die kleinen Karos vor Augen ständig an den Mathematik Unterricht erinnern oder die Blankoseiten verhindern, dass das Schriftbild ebenmäßig ist. Wenn es aus Papier sein soll, aber dennoch sicher – dann vielleicht doch eines zum Abschließen? Das hält zwar keine rohe Gewalt aus, aber immerhin neugierige Gelegenheits-Luscherer fern. In aller Kürze hier also einige Gedankenimpulse zu den Kriterien

Format. Liniert, dotted, karo oder blanko? Hefte oder Notizbücher? Welche Papierqualität? Abschließbar – ja/nein?

1. Dotted, liniert, kariert oder blanko?
Das Raster prägt den Ton deiner Seiten – die Optik muss dir gefallen.
Dotted (Punkte): Sind besonders beliebt bei Bullet Journal-Fans – flexibel genug für Skizzen, Listen und Texte, aber dezent geführt.
Liniert: Ideal für Vielschreiber*innen – besonders, wenn Worte in langen Sätzen fließen wollen. Für alle, die es gerne geführt haben und eher schreiben als Skizzen einfügen.
Kariert: Praktisch, aber oft wenig sinnlich. Gut für strukturierte Denker*innen und wenn du ab und zu mal Tabellen einfügen willst.
Blanko: Für Mutige – maximale kreative Freiheit. Kein Netz, kein doppelter Boden, aber viel Raum. Besonders für diejenigen, die sich vorstellen können, zwischen Text und Zeichnungen zu wechseln.

 

Ich persönliche favorisiere dotted Seiten: Ausreichend Orientierung für ein klares Schriftbild, aber dennoch für mein Gefühl ausreichend freier Platz für Zeichnungen oder Skizzen.

2. Heft oder Buchform?
Hefte sind leicht, unkompliziert, oft günstiger. Perfekt für temporäre Themen oder als Projektjournal. Auch wer den Zauber des Anfangs schätzt, ist mit einem Heft gut bedient, denn das ist schneller gefüllt.
Ein Notizbuch mit festem Einband vermittelt Beständigkeit. Wenn du immer die gleiche Art Notizbuch wählst, lädt dies ein, die einzelnen Bände zu sammeln oder sogar ins Regal zu stellen. Dafür sind sie meist schwerer – und manchmal ehrfurchtgebietender, wenn es besonders schöne Kladden sind.

 

Ich habe lange Zeit Notizbücher von Leuchtturm 1917 genutzt. Weitere empfehlenswerte Marken sind Moleskine, Clairefontaine, Paperblanks oder Plan A. Leuchtturm gibt es in verschiedenen Farben – auf diese Weise ist es möglich, einzelne Jahre farblich zu unterscheiden.

Mittlerweile bin ich auf das Travelers Notebook Heft der Marke Wanderings umgestiegen. Ebenfalls über Amazon erhältlich: Papier Junkie Notizhefte im 24er Set mit braunem Naturcover – finde ich schlicht und edel – für mich ein guter Kompromiss: Heftform mit durchaus schlicht-eleganter Vintage Optik. Dadurch, dass ich die Hefte in den roterfaden Taschenbegleiter einlege, zusammen mit meinem Jahreskalender, sind sie auch gut geschützt.

3. Papierqualität – der unsichtbare Luxus
Nichts hemmt den Schreibfluss so sehr wie durchblutetes (sprich: durchgedrücktes) Papier. Das ist besonders wichtig, wenn du mit Füller oder Fineliner schreibst.
Achte auf: Grammatur (ab ca. 90g/m²): Je höher, desto besser bei Füllfeder oder Brush Pens.
Oberfläche: Glatt oder leicht rau? Letzteres gibt mehr Schreibgefühl, ersteres mehr Tempo. Ich hatte mal ein wunderschönes Notizbuch mit handgeschöpften Seiten – ich fühlte mich permanent eher ausgebremst. Farbton: Reinweiß wirkt sachlich, cremefarben oft wärmer und augenschonender. Wer gerne malt, freut sich vermutlich, dass auf reinweißen Papier die Farben besser rauskommen.

4. Format – wie viel Raum brauchst du?
A6: Handtaschentauglich, diskret, aber für viele zu klein zum freien Schreiben. A5: ist eher so der Klassiker – tragbar, aber mit genug Platz für Gedanken. A4: Großzügig, ideal für lange Journaling-Sessions zu Hause – aber schwerer mitzunehmen. Für mich hat sich für das Schreiben auf täglicher Basis DinA5 bewährt, aber ich habe einen Kugelschreiber und ein kleines A6 Notizheft immer in der Tasche – sicher ist sicher.

5. Abschließbar – ja oder nein?
Abschließbare Journale können ein Gefühl von Sicherheit geben – besonders bei sehr persönlichen Inhalten oder Tagebüchern. Es gibt Bücher mit Zahlencode, der individuell eingestellt werden kann. Wie gesagt: Nicht einbruchsicher, aber dennoch eine kleine Barriere, falls dein Journal neugierigen Teenagern in die Hand fällt. Ohne Schloss wirkt offener, weniger dramatisch – und erinnert daran: Deine Gedanken dürfen atmen, nicht versteckt werden. Ich habe ein gewisses Grundvertrauen in meine Mitbewohner und habe selbst bei heiklen Tagebuch-Einträgen eher Verklausulierungen und Chiffren gewählt, um meine Inhalte zu schützen. Mir persönlich war die freie Wahl meiner Notizbücher wichtiger (die Auswahl unter den abschließbaren ist halt weniger groß) als der Sicherheitsaspekt. Wenn dich dieser Gedanke aber am Anfangen hindert, kann ein Schloss Wunder wirken.

 

Gedanken über Stifte

Der Stift ist das Werkzeug deiner inneren Stimme und wie bei jedem Handwerk spürt man irgendwie auch, ob das Werkzeug zu einem passt: ob dich ein Stift einlädt oder hemmt, ob er mit dir geht oder dir im Weg steht. Ich schreibe seit über 30 Jahren Tagebuch und habe gemerkt, dass ich am liebsten mit einem Füller schreibe – immer schon, auch schon in meinen Teenager Jahren. Ich bin aber durchaus flexibel und wechsle zwischen Füller und Kugelschreiber. Was mich allerdings richtig stört und für mich persönlich noch wichtiger ist als die Art des Schreiber, ist die Qualität meines Stifts. Ich mag sowohl das Füller- als auch das Kugelschreiber Schriftbild, aber ich HASSE schmierige Kulis oder unebene Tintenschriftbilder. DAS hat mit tatsächlich bei aller Fehlertoleranz manchmal die Freude am Schreiben genommen, weswegen ich als Vielschreiberin in ein Markenprodukt investiert habe. Aber sowas kann man sich auch gut zu Weihnachten oder zum Geburtstag wünschen oder schenken. Und für den Anfang gibt es gute Qualität auch zum günstigen Preis.

 

Bleistift? Kugelschreiber? Füller oder Fineliner?

Bleistifte sind radierbar – also perfekt für alle, die Angst vor Fehlern haben. Oder für diejenigen, die ihren Texten gerne Skizzen beifügen. Bleistifte sind oft sehr sanft auf dem Papier, was ich als meditativ empfinde. Ich hatte schon explizit das Gefühl, dass ich für bestimmte Gefühlslagen LIEBER mit einem Bleistift schreiben wollte. Leider verwischt Bleistift sehr schnell und auf Dauer wird kann das Schriftbild verblassen. Mich nervt zudem, dass man einen Anspitzer griftbereit haben muss. Stiftempfehlung: Faber Castell Grip – ergonomisch, rutschfest, günstig. Oder, wenn es etwas edler sein soll:Blackwing Palomino.

Kugelschreiber sind super geeignet für Schnellschreiber*innen und sehr alltagstauglich – kein Anspitzen, kein Patronenwechsel. Ich mag die lange Haltbarkeit von Kulis, dass sie schnell im Einsatz sind und dass das Schriftbild nicht verblasst. Bei mir persönlich stelle ich immer wieder fest, dass sich meine Handschrift mit einem Kugelschreiber verändert. Außerdem hasse ich schmierende Exemplare, von denen ich leider schon zu viele erlebt habe. Aktuell schreibe ich gerne mit einem Kugelschreiber der Firma schreibwerk. Ich mag sein ebenes Schriftbild, sie Sechskantform und dass er keinen Clip hat – aber das ist sicher Geschmackssache. Ebenfalls empfehlenswert: Leuchtturm Drehgriffel (nachfüllbar, Drehmechanismus, retro), Schneider Slider Rave XB (weich schreibend, langlebig, günstig) oder Parker Jotter (klassisch, nachfüllbar und stilvoll).

Fineliner ergeben sehr präzise Linien und sind besonders geeignet für Doodels, Tabellen oder Bullet Journals. Bei dünnem Papier neigen Fineliner am ehesten zum Durchdrücken, weshalb ich sie nur sehr selten nutze. Empfehlung: Stabilo Point 88 (der günstige Klassiker, in vielen Farben erhältlich, kennt vermutlich jeder) oder der Micro Pigma, wenn es eine Kleinigkeit hochwertiger sein darf.

Und nun, last but not least, meine große Liebe: der Füller! Füller haben für mich etwas Poetisches. Für mich definitiv mehr als nur ein Schreibgerät – eher sowas wie ein Gefährte oder ein Schmuckstück. Wenn ich mit meinem Füller schreibe, dann fühlt sich das nach Metime und Achtsamkeit an, es ist eine Mischung aus schreiben und „Worte zelebrieren“. „Gedanken in Tinte“ haben etwas Erhabenes an sich, etwas alt-ehrwürdiges. Und Füller ist immer ein bisschen vintage und verbindet mich mit meinen allerersten Schreibübungen. Ein Füller ist ideal für Menschen, die gerne sehr bedacht schreiben, ein schönes Schriftbild lieben oder das haptische Erleben des Schreibens besonders lieben. Gerade als Vielschreiberin mag ich, dass bei einem Füller wenig Druck nötig ist und dass das Schreiben sehr „fließt“. Nachteilig ist, dass man immer eine Tintenpatrone zum Nachfüllen in der Hinterhand hat und manche Papierarten eigenen sich nicht so gut für das Schreiben mit Füllfeder. Wenn ihr aber ein gutes Füller-Papier Match gefunden habt, kann diese Kombi ein echtes Dreamteam sein. Ein guter Einsteiger Füller ist sicher der Lamy Safari, er ist robust und recht günstig mit guter Qualität. Ich selbst habe lange mit einem Füller der Marke Parker geschrieben, aktuell bevorzuge ich seit vielen Jahren Otto Hutt Füller, aber das ist eher der Ferrari unter den Schreibgeräten und definitiv nur eine Investition wert, wenn ihr eine Langzeitbeziehung zu einem Stift sucht ;-)

 

Ausblick

Puh, das war viel. Ich verspreche, mich in den kommenden Newslettern etwas kürzer zu fassen. Wem es an Worten noch nicht genug war, dem möchte ich jetzt schon das kommende Wort zum Montag ans Herz legen. Nachdem viele sich so sehr abgeholt gefühlt haben vom Thema „Zwischen Business-Optimierungs-Burnout und Manifestations-Müdigkeit“, ein Wort zum Montag, dass sich mit aktuellen, zum Teil überfordernden Vibes (zwischen KI-Allgegenwart, die so viele menschliche Skills und Talente zu ersetzen droht, und den auf Social Media omnipräsent versprochenen Erfolgsstrategien für sechsstellige Businesses) kritisch auseinandergesetzt hat, soll es im kommenden Wort zum Montag, das am 14.7. erscheint, eine thematische Fortsetzung geben:

 

Zwischen Herz und Algorithmus – Mensch bleiben im KI Zeitalter“. Künstliche Intelligenz wird immer präsenter – in unseren Jobs, unseren Gesprächen und unserem Denken. Wie können wir uns innerlich gut darauf vorbereiten? Was hilft uns wirklich, seelisch gesund zu bleiben und unsere Individualität zu feiern in einer Welt, die sich so unglaublich rasant verändert und KI-generiert gewissermaßen vereinheitlicht? Es soll um kluge Offenheit gehen, aber auch darum, wie wir eigene Grenzen finden und uns Echtheit, Lebendigkeit und Leichtigkeit erhalten.

 

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 Eure Sina

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