Deutscher Jazzpreis 2025
Am 13. Juni fand in Köln die Verleihung des Deutschen Jazzpreises statt. In zahlreichen Kategorien wurden Musikerinnen ausgezeichnet.
Die diesjährigen Deutschen Jazzpreise wurden am 13. Juni in Köln verliehen. Insgesamt 22 Preisträgerinnen und Preisträger wurden im Rahmen der Galaveranstaltung im E-Werk bekannt gegeben, viele von ihnen nahmen ihre Auszeichnungen dort persönlich entgegen. Sie wurden von einer international besetzten Jury aus zunächst 76 Nominierten ausgewählt.
In zahlreichen Kategorien waren es Künstlerinnen, die sich über einen Jazzpreis freuen durften. Für ihr Lebenswerk wurde Sängerin Uschi Brüning geehrt, die in ihrer langjährigen Karriere ein Stück deutsche Jazzgeschichte mitgestaltet hat. Die junge karibisch-amerikanische Singer-Songwriterin und Produzentin Sera Kalo wurde als beste Vokalistin ausgewählt. Saxofonistin und Komponistin Ingrid Laubrock integriert auf originelle Art Einflüsse von zeitgenössischer und improvisierter Musik bis Jazz. Sie erreichte den ersten Platz in der Kategorie Holzblasinstrumente. Schlagzeugerin, Komponistin und Produzentin Philo Tsoungui bespielt ein stilistisches Spektrum von klassischer Musik über Jazz bis Pop, Hip-Hop und Afrobeat. Sie konzertierte bereits mit den Münchner Philharmonikern, dem Bayerischen Staatsorchester mit Dirigent Kirill Petrenko, der Band The Mars Volta und zahlreichen sehr unterschiedlichen Ensembles. Die Jury wählte sie als Preisträgerin in der Kategorie Schlagzeug/Perkussion. Künstlerin des Jahres wurde mit Eva Klesse ebenfalls eine Schlagzeugerin. Die vielseitige Musikerin und Komponistin arbeitet neben ihrem eigenen Quartett mit dem Sarah Chaksad Large Ensemble, dem Julia Hülsmann Oktett und weiteren.
Preisträger als großes Ensembles des Jahres wurde Carl Wittigs Aurora Oktett, das stilistisch aus klassischer Musik und Jazz schöpft und genauso viele junge Musikerinnen wie Musiker auf die Bühne bringt. Großes Ensemble des Jahres international wurde das Jihye Lee Orchestra der südkoreanischen Komponistin und Bandleaderin Lee. Im stilintegrierenden Jazz Fusion Quartett Økse spielen Schlagzeugerin Savannah Harris, Saxofonistin Mette Rasmussen, Elektronikmusikerin Val Jeanty und Bassist Petter Eldh. Sie erhielten die Auszeichnung für das Album des Jahres. Saxofonistin und Komponistin Alden Hellmuth wurde Newcomerin des Jahres. In der Kategorie Komposition/Arrangement des Jahres wurde Saxofonistin und Komponistin Birgitta Flick für PlanetWoman ausgezeichnet. Ihr Werk entstand in einer Kooperation mit dem Vokalensemble VoNo von Chordirigentin Lone Larsen, das zur Hälfte mit Frauen besetzt ist, und mit Poetin Zsuzsanna Ardó. Als Festival des Jahres wurde das PENG Festival in Essen ausgewählt. Es wird seit 2016 jedes Jahr von einem Musikerinnenkollektiv realisiert und setzt einen Schwerpunkt darauf, insbesondere Künstlerinnen auf die Bühne zu bringen. Die Organisatorinnen engagieren sich dabei insgesamt für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung.
Ebenfalls ausgezeichnet wurden die Musiker Marshall Allen (Künstler des Jahres international), Dima Bondarev (Blechblasinstrumente), Kit Downes (Piano/Tasteninstrumente), Nick Dunston (Saiteninstrumente), Peter Gall (Album des Jahres), Sonic Interventions (Newcomer des Jahres), hr-Bigband feat. Matthias Schriefl (Rundfunkproduktion des Jahres), das Andromeda Mega Express Orchestra (Liveact des Jahres), Nduduzo Makhathini (Liveact des Jahres international), JazzFacts Deutschlandreise des Deutschlandfunk (Journalistische Leistung) und die JazzpilotInnen der Deutschen Jazzunion (Musikvermittlung und Teilhabe). Der Deutsche Jazzpreis wird seit 2021 verliehen. Sowohl die Erstplatzierungen als auch die Nominierungen sind dotiert. Finanziert und umgesetzt wird der Jazzpreis insbesondere durch die Initiative Musik mit Mitteln des Kulturstaatsministers. Im April 2026 findet die nächste Verleihung in Bremen im Kontext der dortigen jazzahead! Messe statt.
Text: Christina M. Bauer, Fotos: Robert Winter

Foto 1: Die Preisträgerinnen und Preisträger des Deutschen Jazzpreises 2025 (Foto: Robert Winter)

Foto 2: Sängerin Uschi Brüning wurde für ihr Lebenswerk geehrt (Foto: Robert Winter)

Foto 3: Schlagzeugerin Eva Klesse wurde als Künstlerin des Jahres ausgewählt (Foto: Robert Winter)

Foto 4: Philo Tsoungui ist Schlagzeugerin des Jahres (Foto: Robert Winter)

Foto 5: Sera Kalo ist Vokalistin des Jahres (Foto: Robert Winter)