Wir verlieren Natur nicht nur draußen, sondern auch in unseren Köpfen. In diesem Text schauen wir uns an, wie sich unsere Wahrnehmung von Landschaft und Artenvielfalt verschiebt, und was wir tun können, um Erinnerungen und Wissen lebendig zu halten.

Der Meeresbiologe Daniel Pauly beobachtete 1995 ein merkwürdiges Phänomen unter seinen Kolleginnen und Kollegen. Jede Generation von Forschenden nahm den Zustand der Fischbestände zu Beginn ihrer eigenen Karriere als Referenzpunkt. Sie verglichen spätere Veränderungen mit diesem Ausgangspunkt, anstatt mit dem tatsächlichen historischen Zustand der Meere. So konnte ein Bestand, der in den 1960er-Jahren schon stark dezimiert war, in den 1990ern als „normal“ gelten, einfach, weil sich niemand mehr an die Zeit davor erinnerte. Pauly nannte dieses Muster shifting baseline syndrome, das Syndrom der sich verschiebenden Grundlinien oder Basiswerte. Es erklärt, warum wir den Rückgang von Natur oft erst bemerken, wenn er schon richtig dramatisch ist, während die vielen stillen Schritte dorthin eher unter dem Radar fliegen.
Was Pauly für die Fischerei beschrieb, durchzieht ja unsere gesamte Naturwahrnehmung, denn: Wenn sich etwas nur langsam genug verändert, fällt es uns Menschen erstaunlich schwer, die Veränderung überhaupt wahrzunehmen. Wälder werden zwar über die Jahrzehnte lichter, Vögel seltener, die Meere leerer, und doch nehmen wir die neue Lage recht schnell als selbstverständlich hin. Jede Generation wächst in eine Welt hinein, die sie als normal empfindet. Die Großeltern erzählen zwar von Schwärmen von Schmetterlingen und dem Gesang unzähliger Vögel. Doch diese Erzählungen verblassen zu romantischen Überlieferungen. Die eigene Erfahrung wird zum Maßstab dessen, was Natur ist und sein sollte. Diese schleichende Verschiebung unserer Wahrnehmungsbasis wirft fundamentale Fragen auf: Wie können wir schützen, was wir bereits vergessen haben? Wie trauern wir um Verluste, die wir nie erlebt haben? Und wie entwickeln wir einen Umgang für eine Natur, deren ursprünglicher Zustand uns unbekannt bleibt?

Die Mechanik des Vergessens
Das Phänomen der shifting baselines wirkt auf mehreren Ebenen gleichzeitig: Erstens verwischt unser eigenes Gedächtnis. Kindheitserinnerungen an üppige Wiesen, volle Bäche oder Vogelgesang verblassen oder werden romantisiert. Wir können nicht mehr genau sagen, wie dicht, laut oder bunt die Natur damals wirklich war. Zweitens bricht der Erfahrungstransfer zwischen den Generationen ab. Die Geschichten der Älteren – von Feldern voller Lerchen oder von Sommerabenden mit Schwärmen von Fledermäusen – erreichen uns Jüngere nur bruchstückhaft, oft gefiltert durch Nostalgie oder dass wir halt denken, na ja, so viel anders als jetzt wird’s schon nicht gewesen sein. Und drittens verschwinden die materiellen Spuren früherer Zustände: “Unordentliche” Knicks werden gerodet, Feuchtwiesen trockengelegt, Arten sterben aus. Selbst wenn wir wissen, dass dort einst Leben war, fehlt uns heute der sichtbare Beweis. Gemeinsam erzeugen diese Prozesse eine Art kollektives Vergessen. Schritt für Schritt schrumpft unser Bild davon, wie reich die uns umgebende Landschaft einmal war, und der jeweils verarmte Ist-Zustand wird zur neuen Normalität. Jede Generation verliert also die Erfahrungen der vorherigen, weil diese Erfahrungen außerhalb ihres eigenen Erlebnishorizonts liegen.

Zeit als philosophisches Problem
Die shifting baselines konfrontieren uns mit einem fundamentalen Problem unseres Zeitverständnisses. Der Philosoph Henri Bergson (1859-1941) unterschied zwischen zwei Arten von Zeit: der messbaren, mechanischen Zeit der Uhren und der von uns erlebten Zeit, die er "Dauer" nannte. Ökologische Prozesse spielen sich oft in Zeiträumen ab, die unsere erlebte Dauer übersteigen: Ein Baum wächst über Jahrhunderte. Ein Wald entwickelt sich über Jahrtausende. Das Klima verändert sich in Zyklen, die etliche Generationen überspannen. Unsere Wahrnehmung hingegen orientiert sich an Jahren, bestenfalls Jahrzehnten. Diese Diskrepanz zwischen ökologischer und menschlicher Zeit ist, nun, schlecht.
Der britische Philosoph Timothy Morton prägte für solche Phänomene den Begriff der Hyperobjekte. Damit meint er Dinge oder Prozesse, die so groß, räumlich verteilt oder zeitlich ausgedehnt sind, dass wir sie nie vollständig überblicken können. Hyperobjekte haben keinen klaren Anfang und kein eindeutiges Ende, sie wirken über enorme Distanzen und Zeitspannen hinweg. Der Klimawandel ist so ein Beispiel: Er entsteht aus unzähligen Mechanismen und Rückkopplungen – Treibhausgas-Emissionen, Änderungen der Albedo, Veränderungen der Meeresströmungen, das Schmelzen von Gletschern, die Erwärmung der Ozeane und viele weitere physikalische, chemische und biologische Abläufe, dies, das, Ananas. Es ist einfach viel zu viel. Diese Prozesse beeinflussen sich zudem auch noch gegenseitig: Tauen Permafrostböden auf, entweicht Methan. Schmelzen Eisschilde, sinkt die Reflexion von Sonnenlicht, wodurch sich die Erdoberfläche weiter erwärmt. Erwärmte Ozeane speichern weniger CO₂ und setzen zusätzliche Energie in der Atmosphäre frei. Der Klimawandel ist also kein einzelnes Ereignis, sondern ein Geflecht aus Abläufen, das sich über Jahrzehnte bis Jahrhunderte entfaltet und wo wir Menschen mit unserem beschränkten Erfahrungshorizont einfach den Überblick verlieren. Viele Menschen fühlen sich überfordert davon, finden das alles irgendwie irreal und die drohenden Auswirkungen “übertrieben”, wie so ein schlechter Roland Emmerich Film. Menschlich kann ich das sogar verstehen, ich selber bin ja auch nur ein haarloser Affe.
Diese zeitliche Begrenztheit unserer Wahrnehmung und unser Unvermögen, unsere Handlungen und deren Konsequenzen über größere Zeiträume zu überblicken, hat dementsprechend schlechte Konsequenzen, und es kommt die Frage auf: Wie können wir Verantwortung für etwas übernehmen, das außerhalb unserer Wahrnehmung oder auch nur Vorstellung liegt, und wie können wir uns erinnern?

Die Spuren der Vergangenheit
Es gibt durchaus Maßnahmen gegen das Vergessen. Die Wissenschaft entwickelt immer präzisere Methoden, um verschobene Basislinien sichtbar zu machen. Paläoökolog:innen untersuchen Pollenablagerungen in Mooren und Seen. Diese mikroskopisch kleinen Zeitkapseln verraten, welche Bäume und Kräuter vor Jahrhunderten oder Jahrtausenden an einem Ort wuchsen. Alte Flurkarten zeigen, wo Feuchtgebiete lagen, bevor sie trockengelegt wurden. Kirchenbücher und Jagdregister dokumentieren, welche Tiere einst so häufig waren, dass sie als “Schädlinge” galten oder regelmäßig auf der Speisekarte standen. Luftbildarchäolog:innen entdecken auf historischen Aufnahmen Strukturen, die heute verschwunden sind: Heckennetze, Streuobstwiesen, sich schlängelnde Bäche. Die Literatur bewahrt ebenfalls Erinnerungen. Wenn Theodor Storm (1817-1888) über die Heide schreibt oder Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848) den Knaben im Moor beschreibt, dann zeichnen sie Landschaften, die wir heute kaum mehr kennen. Das fällt mir wirklich immer wieder auf, wenn ich Klassiker lese.

Diese ganzen Rekonstruktionen führen oft zu überraschenden Erkenntnissen. Die Wälder Mitteleuropas beherbergten einst Wisente, Auerochsen und Wildpferde. Flüsse fraßen sich in zahllosen Windungen durch breite Auen, Moore bedeckten weite Teile der Landschaft. Was wir heute als "natürlich" empfinden, erweist sich oft als stark verarmt. Oft denke ich dabei: Boah, ich würde alles dafür geben, die deutsche Landschaft von vor 200, 500 oder 2000 Jahren zu sehen. Der Unterschied zu heute muss so krass sein.
Wiederansiedlungsprojekte machen diese Diskrepanz besonders deutlich. Der Biber galt in Deutschland ab Mitte des 19. Jahrhunderts in weiten Teilen als ausgestorben. Als Biolog:innen ihn ab den 1960er Jahren wieder ansiedelten, schien er zunächst ein Fremdkörper in der Landschaft. Seine Dämme überfluteten Wiesen, seine Burgen veränderten Bachläufe. Viele Menschen empfanden diese Veränderungen als Störung, und ja, viele tun das auch heute noch. Dabei gestaltete der Biber seinen Lebensraum lediglich so um, wie er es seit Jahrtausenden getan hatte. Wir hatten eben nur vergessen, wie eine vom Biber geprägte Landschaft aussieht. Ähnliches erleben wir beim Luchs, der sich langsam wieder in deutschen Wäldern etabliert, sehen es beim Wolf, bei der Wildkatze. Oder beim Seeadler, dessen Bestände sich gerade zum Glück erholen. Jede Rückkehr zeigt uns den Fehler im System. Der Biber schafft Feuchtbiotope, die hunderten anderen Arten zugutekommen. Der Luchs reguliert Rehbestände und ermöglicht dadurch eine natürlichere Waldverjüngung. Diese Tiere vervollständigen Ökosysteme, deren Unvollständigkeit uns vorher gar nicht bewusst war, deren Auswirkungen wir jedoch durch die Folgen von Klimawandel und Biodiversitätsverlust täglich spüren.
Rachel Carson (1907-1964) schrieb 1962 vom stummen Frühling, einem Frühling ohne Vogelgesang. Heute erleben viele Menschen genau das, bemerken es aber irgendwie nur so halb. Die Feldlerche, einst Charaktervogel der Agrarlandschaft, ist in vielen Regionen verschwunden. Der Kiebitz, früher auf jedem Acker zu finden, ist zur Rarität geworden. Das Rebhuhn, dessen Rufe früher die Dämmerung erfüllten, verstummte fast überall. Diese Stille fällt natürlich nur denen auf, die den Kontrast kennen, und da auch nur, wenn sie aufmerksam sind. Wer heute zwanzig Jahre alt ist, kennt vielleicht gar keine singenden Feldlerchen mehr. Für diese Generation ist die stumme Agrarlandschaft normal. Sie vermisst nichts, weil sie nie erlebt hat, was da mal war. Mir geht das auch so. Wenn ich die Erzählung älterer Leute höre, was hier und dort angeblich alles mal gelebt hat, klingt das für mich wie Fantasy. Einfach unvorstellbar.

Verantwortung ĂĽber Generationen
Nun bleibt die Frage: Wenn jede Generation ihre eigene, verarmte baseline als normal akzeptiert, wer trägt dann die Verantwortung für den schleichenden Verlust? Und geht das dann immer so weiter, bis nichts mehr da ist? Die Verursacher leben oft längst nicht mehr, wenn die Folgen sichtbar werden. Ein heute gefällter Baum fehlt erst in hundert Jahren so wirklich. Ein heute trockengelegtes Moor setzt noch Jahrzehnte lang CO2 frei. Diese zeitliche Verzögerung macht es schwer, die Tragweite unserer Entscheidungen zu sehen. Wir handeln im Jetzt, die Konsequenzen treffen künftige Generationen, oder unser eigenes Leben, nur später. Darum spielt das Vorsorgeprinzip eine zentrale Rolle. Es besagt, dass wir schon dann handeln sollten, wenn ein ernsthafter Schaden möglich ist, auch wenn noch nicht alle Details geklärt sind. Gerade in der Ökologie ist dieses Vorgehen entscheidend, weil viele Verluste endgültig sind: Ein einmal zerstörtes Moor wächst nicht einfach wieder nach, eine ausgerottete Art kehrt nicht mal eben zurück. Vorsorge heißt, Risiken früh zu begrenzen, Lebensräume zu erhalten, bevor sie unter Druck geraten, und Entwicklungen nicht erst zu stoppen, wenn der Schaden sichtbar ist. Wer heute vorausschauend plant, schützt nicht nur bestehende Arten und Landschaften, sondern sichert auch die Optionen kommender Generationen. Diese Haltung verlangt Geduld, wissenschaftliche Sorgfalt und manchmal auch den Mut, Eingriffe zu unterlassen, wenn ihre Folgen unklar sind, gerade weil das Zeitfenster, in dem wir handeln können, oft viel kürzer ist, als wir denken. Und ja, ich weiß, wir sind absolut beschissen darin, was soll ich sagen.

Werkzeuge gegen das Vergessen
Es gibt jedoch Wege, dem schleichenden Vergessen entgegenzuwirken. Langzeitmonitoringprogramme dokumentieren Veränderungen über Jahrzehnte. Vogelzählungen, Schmetterlingsmonitoring, Gewässeruntersuchungen – sie alle schaffen objektive Datenreihen, die subjektive Wahrnehmungsverschiebungen korrigieren. Citizen Science Projekte binden Tausende Freiwillige ein und schaffen so ein kollektives Gedächtnis. Und eben die eingangs erwähnte Spurensuche nach Vergleichsdaten um wirklich schwarz auf weiß zu sehen, was sich verändert hat.
Persönliche Naturtagebücher erfüllen einen ähnlichen Zweck im Kleinen. Wer Jahr für Jahr notiert, wann die ersten Schwalben eintreffen, wann die Apfelbäume blühen, welche Vögel den Garten besuchen, schafft sich eine eigene Referenz. Diese Aufzeichnungen schützen vor der Illusion, alles sei schon immer so gewesen. Ich mach das wirklich viel, und ich denke das ist auch der Grund, wieso ich so viel fotografiere, zum Teil mehrfach im Jahr immer wieder die gleichen Stellen, und das über Jahre hinweg.

Die wichtigste Strategie gegen das shifting saseline syndrome ist also vielleicht die geschulte Aufmerksamkeit. Wer regelmäßig dieselben Orte aufsucht, wer genau hinschaut und hinhört, wer die Jahreszeiten bewusst erlebt, entwickelt ein Gespür für Veränderungen. Diese Praxis der Naturbeobachtung schärft die Wahrnehmung für An- und Abwesenheiten, für Zunahmen und Verluste. Schulen könnten Kinder lehren, ihre lokale Natur zu kennen und zu dokumentieren. Welche Vögel singen im Schulhof? Welche Pflanzen wachsen am Wegrand? Wie verändert sich der nahegelegene Teich im Jahresverlauf? Solches Wissen schafft emotionale Bindungen und konkrete Referenzpunkte. Und auch die Weitergabe von Naturerfahrungen zwischen den Generationen verdient besondere Aufmerksamkeit. Großeltern, die mit Enkelkindern Vögel beobachten, geben mehr weiter als nur Wissen. Sie teilen Erinnerungen, vermitteln Maßstäbe, überliefern Geschichten. Diese lebendige Tradition wirkt dem kollektiven Vergessen entgegen.
Also: Wann startest du dein Naturtagebuch?
Bis zum nächsten Mal,
Jasmin
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