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Die Kaiserin sammelt Alteisen ...

Es war eine Marotte der Kaiserin Elisabeth - sie konnte an keinem rostigen Nagel und keinem abgerissenen Hufeisen vorbeigehen, ohne sie aufzuheben und mitzunehmen.

Was ihr hier auf dem Foto seht, ist der so genannte "Stock im Eisen" am Stock im Eisen-Platz in Wien.
Es handelt such dabei um eine Zwieselfichte, die zum ersten Mal im Jahr 1533 erwähnt wurde.
Sie galt lange Zeit als DIE Sehenswürdigkeit in Wien. Über und über mit Nägeln gespickt, verbindet sich mit diesem Stock die Sage von einem jungen Schmied, der dem Teufel seine Seele verschrieben habe, wenn er dafür ein Schloss schmieden könne, das niemand zu öffnen vermöge. Der Teufel ging auf den Pakt ein, wobei er die Seele einfordern könne, sobald der Schmied die Sonntagsmesse verpasse. Das geschah natürlich und ... der Rest ist wohl klar.

Was vielleicht nicht bekannt ist, ist die Tatsache, dass den Stamm tatsächlich ein Ring mit einem Schloss umgibt, das wirklich nicht zu öffnen geht. Es ist nämlich eine Attrappe.

Was hat dieser "Stock im Eisen" nun mit der Kaiserin zu tun?

Sie ist sozusagen die Erklärung für die Sehenswürdigkeit.

Es war nämlich so, dass Eisen ein wertvolles Metall war, und es ein schlechtes Omen bedeutete, wenn man achtlos an so etwas Wertvollem vorbeiging. Die stets abergläubische Sisi (sie glaube auch an Geister) wollte also keineswegs den Zorn der Vorsehung auf sich ziehen, indem sie einen Nagel oder Ähnliches liegen ließ.

Übrigens stammten die eingeschlagenen Nägel des Stock im Eisen ursprünglich angeblich von vorbeiziehenden Handwerksburschen, die so ihr Glück zementieren wollten.

Kann man deswegen den Stock im Eisen als "Sisi-Ort" bezeichnen?
Was meint ihr?

1 comment

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