Berliner Chardonnay Award
Berliner Chardonnay Award: Ein neuer Wettbewerb am deutschen Weinhimmel. Chardonny - a love it or hate it Rebsorte. Sie erinnern sicherlich an den erfolgreichen Film Sideways. In dem es immer hies: Anything but Chardonnay! Yup, das waren die Zeiten in denen Chardonnay oft fett auftrumpfte - genau - die 1990-2000er Jahre, geprägt vom Robert Parker Style.
Chardonnay wurde ja erst 1991 offiziell als Qualitätsrebsorte in Deutschland erlaubt, aber auch bei uns tat sich die Rebsorte oft schwer. Meine Erinnerungen an: Viel Holz - hilft viel sind noch sehr lebhaft. Diesen Stil verfolgten auch viele renommierte - sogar VDP Weingüter, die sich das neue Holz aus französischer Eiche leisten konnten.
In der deutschen Weinwelt wird in der Tat Chardonnay weniger beleuchtet -einzig der Pinot Wettbewerb von Meininger beinhaltet Chardonnay oder er ist allgemeinen Weinwettbewerben vertreten. International gibt es den Global Chardonnay Masters (Opens in a new window) oder vielleicht den Chardonnay du Monde (Opens in a new window), der sich auf die Bewertung von Chardonnays aus aller Welt konzentriert.

Der von Felix Bodmann ins Leben gerufene Berlin Chardonnay Award verfolgt ein anderes Ziel: Fokus auf deutschen Chardonnay! Denn wie in der gesamten Weinbranche hat sich hier ein Qualitätsdenken durchgesetzt, diese flexible und vielseitige Rebsorte - man kann sie auch Diva nennen - (Opens in a new window) auf die ersten Plätze der Qualitätsleiter zu setzen. Ausserdem ist die Rebsorte mittlerweile enorm populär und ist im Ranking der beliebtesten weissen Sorten gestiegen.
Für mich - Jurymitglied 2025 - ist es super spannend wiederum die aktuellen Qualitäten der Stillweine aus Chardonnay zu sehen, da sich diese auch in den Qualitäten von Schaumweinen bzw. der Stilistik eines Weingutes widerspiegelt. Von daher sieht die Zukunft für Deutschen Sekt aus Chard hervorragend aus. Denn wer gekonnt mit Mineralität, Holzeinsatz oder auch Spontan-Vergärung/Maischestandzeit handtieren kann, der kann - als Profi-Sektmacher - auch in den Schaumwein transportieren.
Hier ein paar Fun Facts:
2023: Chardonnay wird in Deutschland auf etwa 2.912 Hektar angebaut, was einem Anteil von 2,8 % der gesamten Rebfläche (ca. 103.079 Hektar) entspricht. deutscheweine.de (Opens in a new window)
Wachstum: Die Anbaufläche für Chardonnay wächst beständig, mit einem jährlichen Zuwachs von bis zu 100 Hektar. Besonders stark vertreten ist die Rebsorte in Rheinhessen (1.087 Hektar), Pfalz (969 Hektar) und Baden (344 Hektar, insbesondere am Kaiserstuhl). deutscheweine.de (Opens in a new window)
Vergleich 2016: Im Jahr 2016 betrug die Chardonnay-Rebfläche 1.485 Hektar (1,7 % der Gesamtrebfläche), was einen deutlichen Anstieg bis 2023 zeigt (von 1.485 Hektar auf 2.912 Hektar).
Rebfläche: Riesling dominiert mit 24.400 Hektar (23 %) klar gegenüber Chardonnay mit 2.912 Hektar (2,8 %).
Wachstumstrend: Beide Rebsorten zeigen Zuwächse, aber Chardonnay wächst prozentual stärker (von 1.485 Hektar 2016 auf 2.912 Hektar 2023, ca. +96 %), während Riesling stabil bleibt oder leicht wächst (von 22.580 Hektar 2022 auf 24.400 Hektar 2024, ca. +8 %). de.wikipedia.orgrundschau.de (Opens in a new window)
Regionale Verteilung: Beide Rebsorten sind stark in Rheinhessen und Pfalz vertreten. Klassischerweise dominiert Riesling in traditionellen Regionen wie Mosel und Rheingau, während im Burgunderland Baden Chardonnay bedeutender wird.

Ablauf Wettbewerb
Es konnte nur auf Einladung teilgenommen werden - so waren 82 Weingüter mit je zwei Weinen dabei.
Kategorie I
Niveau gehobene Orts- und Lagenweine sowie große Reserven
Kategorie II
Niveau GG, Erste Lagen und ähnliche
Jeder Wein wird mindestens zweimal blind verkostet, die Siegerweine dreimal.
Genauere Infos auf Schnutentunker (Opens in a new window)!