Is it safe enough to try?
Montagmorgen. Du liest die Blaupause, den Newsletter, mit dem du Communitys besser verstehst und erfolgreich Mitgliedschaften anbietest. Diese Woche: Immer machen, solang es sicher ist.
Hallo!
Aus GrĂŒnden beschĂ€ftige ich mich gerade seeeeeheeeheeeehr intensiv mit dem Thema âSelbstorganisiertes Arbeitenâ, kurz âSelbstorgaâ. Es gibt fĂŒr das Prinzip mehr als ein Dutzend andere unseriös klingende Namen wie âHolaocracyâ oder âGetting things doneâ. Das alles fĂ€llt unter die Ăberschrift âNew Workâ, und falls dein Internet nicht seit 2013 ausgefallen ist, bist du â freiwillig oder nicht â dem ganzen Gedankengebilde schon mal auf LinkedIn, durch einen TED-Talk oder in einer Brand Eins begegnet.Â
Stechende Kopfschmerzen
Ganz ehrlich: Ich mache niemandem VorwĂŒrfe, der schon jetzt stechende Kopfschmerzen verspĂŒrt, oder â wie wir Selbstorganisierten sagen â Spannungen. Trotzdem: Ich bin innerhalb von nur wenigen Wochen vom Coaching-Sprech-genervten Zyniker zum Selbstorga-Ultra konvertiert. Ich habe keinerlei Sicherheitsbedenken mehr, Hierarchien und Management-BS-Titel komplett abzuschaffen und kann nur jeder Organisation empfehlen, sich mit dem Thema ernsthaft auseinanderzusetzen. Herrje, sogar die Deutsche Telekom tut es.


Ich will dich aber in der Blaupause nicht mit den Details behelligen, denn um sowas gehtâs hier nicht. Ich verweise bei Interesse stattdessen auf eine exzellente Anleitung in Buchform, den Mini-Bestseller âDer Loop Approachâ (Opens in a new window), geschrieben vom Blinkist- und Neue-Narrative-GrĂŒnder Sebastian Klein, den ich sehr schĂ€tze, und seinen Ko-Autoren Ben Hughes und Frederik Fleischmann. Ich möchte mir allerdings den zentralen Selbstorga-Begriff leihen und ihn dir ans Creator-Herz legen: den Satz âSafe enough to tryâ.Â
Die bessere Frage: Is it safe enough to try?
âZum Probieren ausreichend sicherâ ist nĂ€mlich eine ideale Arbeitsgrundlage fĂŒr alle, die auf eigene Faust, unter eigenem Namen und auf eigenes Risiko ein Medium grĂŒnden. Meiner Erfahrung nach scheitern oder verzögern sich unzĂ€hlige Medien-GrĂŒndungen aufgrund von Sicherheitsbedenken der Creators. Sie fĂŒrchten nicht um Leben oder Gesundheit, sondern vor dem Verlust von Ansehen, dem Stigma des Scheiterns. Dazu kommen Hochstapel-Syndrom und Paralyse durch Analyse. Jedes noch so kleine Hindernis ist genug, um im GrĂŒbel-Modus hocken zu bleiben, statt einfach mal loszupuzzlen. Und das ist einfach sehr schade, sehr unnötig und sehr ⊠blöd.
Solltest du dich jetzt ein auch nur kleines bisschen erwischt gefĂŒhlt haben, dann fordere ich dich dazu auf, hier und jetzt deine Latte viel niedriger zu legen. Das perfekte Konzept, die perfekte AusfĂŒhrung â es gibt sie nicht. Das Streben nach Perfektion fĂŒhrt geradewegs in die Depression. Digitale Medien sind â wenn sie gut sind â weniger ein glĂ€nzendes Produkt, als ein Dokument gelungener Kommunikation. Die aber ist nie perfekt, sie glĂ€nzt nicht. Sonst sprechen wir von Theater. Einer Inszenierungen, etwa einem Hochglanz-Magazin. Das liegt unerreichbar, unnahbar da. Kann auch schön sein; aber viel GlĂŒck dabei, mit sowas heute Geld dazu verdienen.
Mach es, solang du keine Sicherheitsbedenken hast
Verbiete dir also den Gedanken âIst das gut genug?â Frag dich stattdessen âIs it safe enough to try?â Nur wenn du gravierende Sicherheitsbedenken hast, erlaubst du dir, einen Plan, eine Idee abzubrechen. Mache dir klar, ob es wirklich unsicher wĂ€re, wenn das Logo fĂŒr den Newsletter noch nicht da ist, der Podcast ohne Musik losgeht, die erste Ausgabe noch keine Werbung hat. Was passiert, wenn es ohne losginge? WĂ€re das wirklich gravierend schlecht, as in: unsicher? In 99 Prozent der FĂ€lle ist die Antwort Nein. Und dann solltest du dir verbieten â mit schönem GruĂ von mir â, etwas sein zu lassen, das ausreichend sicher ist.
Nicht alle Blaupause-Leser:innen leiden unter solchen Problemen Falls du zur Risiko-toleranten Sorte gehörst, bitte ich um Nachsicht fĂŒr meinen etwas paternalistischen Ratschlag. Ich weiĂ aber, dass es viele Leute gibt, die genau das endlich einmal hören mĂŒssen.Â
Bis nÀchste Woche!
đ Sebastian
PS:
𧿠Willst du die Blaupause-Leser:innen mit einer Anzeige erreichen? Ab sofort ist Blaupause Teil eines Netzwerks von Àhnlichen Newslettern, organisiert von Medieninsider. Dazu gehören  TextHacks (Opens in a new window) von Anne-Kathrin Gerstlauer, Social Media Best Practice (Opens in a new window) von Andreas Rickmann, der Job-Newsltter von Oskar Vitlif (Opens in a new window) und Wittkamps Woche (Opens in a new window) von Peter Wittkamp.
Hier gibt es alle Informationen zu Angebot und Preisen (Opens in a new window).

âïž In den kommenden Wochen werde ich einige Fragen von Leser:innen beantworten. Hast du auch welche? Dann antworte auf diese Mail.
Wie nutze ich meine Reichweite auf Social Media fĂŒr den Aufbau einer Community â und wie nicht?Â
Ich möchte meine Community von vornherein auf zahlende Mitglieder beschrÀnken, da ich aus meiner Sicht schon ganz schön viel free rausgebe. Ist das sinnvoll?
Meine Idee ist, die Community erstmal wirklich kleinzuhalten â any thoughts and comments auch dazu?
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đ Diese Ausgabe war fĂŒr mich uninteressant. (Opens in a new window)
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