Stihl zieht nach China – und warum immer mehr Unternehmer Deutschland verlassen
Wenn ein Traditionsunternehmen wie Stihl, weltweit bekannt für seine Kettensägen „Made in Germany“, beschließt, wesentliche Teile seiner Produktion und Entwicklung nach China zu verlagern, ist das kein Einzelfall mehr – sondern ein deutliches Symptom. Die jüngste Entscheidung von Stihl, die Entwicklung und Produktion ihrer Mähroboter aus Baden-Württemberg nach China zu verlegen und rund 100 Stellen am Stammsitz in Waiblingen abzubauen, ist ein weiterer Mosaikstein im Bild eines Standortes, der zunehmend seine wirtschaftliche Attraktivität verliert.
In diesem Beitrag schauen wir uns an, was Unternehmer konkret bewegt, Deutschland den Rücken zu kehren, was Standorte wie Schweiz und China attraktiver macht – und wie auch du davon profitieren kannst, wenn du strategisch auswanderst.
Warum gehen Unternehmen wie Stihl?
Die Antwort ist simpel – und gleichzeitig bitter: Weil es sich in Deutschland nicht mehr rechnet.
Stihl ist nicht das erste und wird sicher nicht das letzte Unternehmen sein, das Konsequenzen aus der wirtschaftspolitischen Entwicklung zieht. Die Gründe sind seit Jahren bekannt:
Extrem hohe Energiekosten, insbesondere durch die Energiewende.
Hohe Unternehmenssteuern und Abgabenlast.
Überbordende Bürokratie, die Prozesse lähmt.
Regulatorische Unsicherheiten, besonders im Technologiesektor.
Fachkräftemangel und ein zunehmend unflexibler Arbeitsmarkt.
Hinzu kommt die politische Unberechenbarkeit. Inmitten globaler Konkurrenz führt Deutschland Debatten über Verbote, Quoten und Umverteilung – während andere Länder längst auf wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen setzen.
China als Produktionsstandort: Strategisch sinnvoll
Dass Stihl seine Mähroboter-Sparte ausgerechnet nach China verlegt, ist kein Zufall. China bietet heute weit mehr als nur billige Arbeitskraft. Es hat sich in vielen Technologiebereichen, insbesondere Robotik und künstlicher Intelligenz, an die Weltspitze gearbeitet.
Die Vorteile:
Hohe Innovationsgeschwindigkeit und digitale Infrastruktur.
Zugang zu kritischen Rohstoffen (z. B. Seltene Erden für Motoren und Sensorik).
Ausgebaute Lieferketten und ein starkes Netzwerk spezialisierter Zulieferer.
Geringe Löhne: Durchschnittlich 7.700 bis 13.600 € jährlich – ein Bruchteil deutscher Kosten.
Geringere Bürokratie bei Betriebsgründung und Betrieb.
Unternehmerisch gedacht: Wer international bestehen will, muss seine Kostenstruktur optimieren. Für technologiegetriebene Geschäftsbereiche wie Robotik bietet China heute schlicht das bessere Ökosystem.
Schweiz – der unterschätzte Nachbar
Viele Unternehmer blicken zuerst nach Asien oder in die VAE, dabei liegt eine exzellente Alternative gleich um die Ecke: die Schweiz.
Schon Anfang 2025 hatte Stihl angekündigt, Teile der Produktion in die Schweiz verlagern zu wollen – trotz höherer Löhne. Warum? Weil die Schweiz in anderen Bereichen punktet:
Niedrigere effektive Steuerlast (siehe Vergleich unten).
Längere Arbeitszeiten, wodurch höhere Löhne teilweise ausgeglichen werden.
Hohe politische Stabilität, Rechtssicherheit und Eigentumsschutz.
Weniger Bürokratie und pragmatische Regulierungsbehörden.
Starke Infrastrukturen und Zugang zum EU-Markt ohne EU-Mitgliedschaft.
Für Unternehmer mit hohem Gewinn oder Kapital ist die Schweiz besonders attraktiv – nicht nur wirtschaftlich, sondern auch steuerlich.
Vergleich: Lebenshaltungskosten & Steuern für Unternehmen
Hier eine vereinfachte, aber aussagekräftige Gegenüberstellung der wichtigsten Standortfaktoren:

Was kannst du daraus mitnehmen?
Wenn selbst ein milliardenschweres Familienunternehmen wie Stihl Konsequenzen zieht, sollte das auch dir als Unternehmer zu denken geben. Vielleicht erwägst du bereits, deinen Firmensitz oder Wohnsitz zu verlagern. Vielleicht spürst du schon den zunehmenden Druck durch hohe Steuerlast, sinkende Marge und ein Umfeld, das wirtschaftlichen Erfolg eher misstrauisch beäugt als unterstützt.
Hier sind drei strategische Überlegungen, die du jetzt anstellen solltest:
1. Ist dein Geschäftsmodell noch kompatibel mit dem deutschen Standort?
Viele digitale, technologie- oder produktionsnahe Geschäftsmodelle profitieren schlicht nicht mehr vom Verbleib in Deutschland. Wenn du Software entwickelst, Hardware herstellst oder in E-Commerce tätig bist, bist du hochmobil.
2. Welche Struktur minimiert deine Steuerlast?
Holding-Strukturen in der Schweiz, eine operative Tochter in Asien oder ein steuerlich optimierter Wohnsitz im Ausland können deine persönliche und unternehmerische Steuerbelastung drastisch senken – legal und sicher.
3. Wie sicher ist dein Kapital?
Kapitalerhalt wird bei steigender Steuerbelastung und politischer Unsicherheit immer wichtiger. Länder wie die Schweiz bieten rechtliche Stabilität, Eigentumsschutz und Diskretion.
Fazit: Stihl geht – du kannst es auch
Deutschland verliert nicht nur Produktionsstätten – es verliert Know-how, Arbeitsplätze, Kapital und Innovationskraft. Und die Politik scheint unfähig oder unwillig, diesen Exodus zu stoppen. Stihl zeigt uns, wie wirtschaftliche Rationalität aussieht – auch wenn es wehtut.
Als Unternehmer hast du ein Ziel: Wachstum und Freiheit. Wenn der Standort Deutschland dem im Weg steht, solltest du handeln. Internationalisierung ist kein Tabu mehr, sondern für viele der einzige Weg zur unternehmerischen Selbstbestimmung.
Wer jetzt handelt, sich vorbereitet und strategisch auswandert, sichert nicht nur sein Vermögen – sondern auch seine Zukunft.
Bleib strategisch & bleib steuerfrei,
Dein Roland