Skip to main content

Linksextremismus vor Gericht

Logo »TITANIC-Wochenrückblick. Der endgültige Newsletter«

Liebe Leser*innen,

aus Karlsruhe erreichen die TITANIC-Wochenrückblick-Redaktion beunruhigende Nachrichten: In der Kantine des Bundesverfassungsgerichts gibt es nur noch vegane Mahlzeiten, in ganz Baden-Württemberg sind North-Face-Jacken ausverkauft und gestern soll Bundesverfassungsgerichtspräsident Stephan Harbarth hinter vorgehaltener Hand gesagt haben, dass »Flüchtlinge ja auch Menschen« sind. Eine Vermutung liegt nahe, so unangenehm sie auch sein mag:

Zu sehen sind die Verfassungsrichter in ihrer roten Amtstracht, dazu der Text: "Komplett in Rot. Mit Hämmern bewaffnet. Schrecklicher Verdacht: Sind ALLE Verfassungsrichter linksextrem?" (Opens in a new window)

Der ebenfalls linksextreme öffentlich-rechtliche Rundfunk führt derweil eine von langer Hand geplante Aktion (linksextremer Kampfbegriff) durch: Um die Bundesregierung von ihrer Arbeit abzuhalten, veranstaltet die ARD sogenannte Sommerinterviews. Doch die Sabotage schlägt dank der Kompetenz des Kanzlers fehl:

Das Merz-Sommerinterview im Faktencheck

»Ich grüße Sie.«
Korrekt. Indem Merz den Satz ausspricht, begrüßt er Moderator Markus Preiß.  

»Ich als Bundeskanzler ...«
Auch diese Aussage stimmt: Am 6. Mai 2025 wurde Merz im zweiten Wahlgang zum zehnten deutschen Bundeskanzler gewählt.  

»Wissen Sie: Man kann Abgeordneten keine Befehle von oben geben.«
Richtig. Einen Gesetzentwurf, demzufolge das Parlament entmachtet wird und der Bundeskanzler volle Handlungsfreiheit erhält, will Merz erst nach der parlamentarischen Sommerpause vorlegen.  

»Sie haben in den Großstädten zum Teil 20 Euro pro Quadratmeter Miete, die von der Bundesagentur übernommen wird. Wenn Sie das mal hochrechnen, sind das 2000 Euro bei 100 Quadratmetern.«
Eine Prüfung durch das Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung hat ergeben: Merz hat recht. Wer so gut mit Zahlen umgehen kann, versteht was von seinem Handwerk – das ist Fakt!  

»Ich wäre bereit, bei plötzlicher Arbeitslosigkeit die Bürgergeldsätze anzuheben.«
Hahahaha! 

»Lars Klingbeil macht wirklich gute Arbeit.«
Falsch. Zumindest ist es unseriös von Merz, dies als Fakt zu präsentieren. Auch darf bezweifelt werden, dass es sich überhaupt um Merz’ persönliche Meinung handelt. Dagegen sprechen sein zerknirschter Gesichtsausdruck und der Würgereiz.  

»Tschüss!«
Völlig richtig: Die parlamentarische Sommerpause hat begonnen. Ob Kneippkur in der sauerländischen Heimat oder ein Besuch bei alten Freunden aus Blackrock-Zeiten: Auch ein Bundeskanzler hat sich eine Auszeit verdient. 

(Opens in a new window)

Sie wollen schon ewig ein TITANIC-Abo abschließen?

Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen! Bis zum 31.07. bekommen Sie zu jedem abgeschlossenen Printabo den offiziellen Sommerroman von Ex-TITANIC-Chefredakteur Oliver Maria Schmitt mit dem klangvollen Namen »KomaSee« gratis obendrauf!

Jetzt abonnieren und Prämie einsacken! (Opens in a new window)

Dieser Sommer ist Experten zufolge der letzte, in dem Sie in Ruhe im Park sitzen und TITANIC lesen können – und zwar nicht nur wegen der Printkrise:

Die besten Tipps für Ihren letzten Sommer in Frieden

  • Essen Sie im Freibad so viele Bum Bums wie möglich, um sich schon mal auf die Geräuschkulisse im Schützengraben vorzubereiten

  • Genießen Sie noch ein letztes Mal die Atmosphäre im Freiluftkino ohne nervigen Fliegeralarm

  • Planen Sie nette Radtouren durch die Natur. Mit etwas Glück finden Sie einen vergessenen Bunker, den Sie im Notfall in Anspruch nehmen können

  • Seien Sie vorsichtig damit, Ihren Sommerflirt zu ghosten – vielleicht gibt es ein peinliches Wiedersehen an der Front

  • Machen Sie doch mal Urlaub im Feindesland und kartografieren Sie so viel von Ihrer Umgebung, wie Sie können

  • Fahren Sie nach Dresden, um sich die Stadt ein letztes Mal in ihrer vollen Pracht anzusehen, bevor sie wieder zerbombt wird

Auch Carolina Wilga war extra nach Australien gereist, um für den Ernstfall Karten zu malen. Dabei verirrte sie sich, weil sie in die Zeichnung eines besonders verästelten Flusslauf vertieft war. Mit den nachfolgenden Tricks können Sie sich komplett auf Ihr patriotisches Kartografieprojekt konzentrieren. Ihnen kann nichts passieren!

Überleben im Outback – so geht’s!

Die Deutsche Carolina Wilga hat sich zwölf Tage lang in der australischen Wildnis verirrt – und überlebt. Mit diesen Survival-Tipps schaffen Sie das auch, sollten Sie einmal in eine ähnliche Situation geraten:  

  • Viel trinken

  • Giftige Tiere (Schlangen, Insekten, Spinnen, Chlorhühnchen) meiden

  • Papageien nach dem Weg fragen

  • Aus Lianen ein Körbchen basteln, hineinlegen, am Daumen lutschen und warten, bis wilde Tiere einen adoptieren

  • Etwa sieben Stunden Schlaf in der Nacht und 45 Minuten Dauerlauf am Morgen sind perfekt, um fit in den Tag zu starten

  • So wenig wie möglich onanieren

  • Es sei denn, Sie sterben gerade, dann ist’s ohnehin egal. Feuer frei! 

Um nicht den Verstand zu verlieren und sich ein wenig von ihrer misslichen Lage abzulenken, knobelte Wilga in der Wildnis schwierige Rechenaufgaben im Kopf aus. Besonders gut hätte ihr dabei bestimmt Ella Carina Werners neues Format geholfen:

Kachel mit Text:
"Mathe-Aufgaben, die mich wirklich interessieren (1)
Ronja lebt in Hamburg-Blankenese. Sie ist 7 Jahre alt, besitzt zwei eigene Schlafzimmer und Schmuck im Wert von 30.000 Euro. Auf ihrem Sparbuch liegen 75.000 Euro. 
Welche Hunderasse ist sie?"

»Mathe-Aufgaben, die mich wirklich interessieren« erscheint von nun an jeden Samstag auf der Webseite und den Social-Media-Kanälen der TITANIC. Wochenrückblick-Money-Kolumnist Torsten Gaitzsch hat ein paar Vorschläge, wofür Ronja ihr Geld ausgeben könnte:

Torsten Gaitzsch trinkt eine Tasse Kaffee und schaut in die Kamera

Heute: Was kostet die Welt?

Wofür geben Superreiche so ihr Geld aus? Ich meine: abgesehen von Sportmannschaften, privaten Raumfahrtprogrammen, Absperrungen von halben Städten zwecks Glamour-Hochzeit und dergleichen. Das sind die naheliegenden Protz-Investitionen, die offenbar nötig sind, um in gewissen Kreisen mitspielen zu können. Mir geht es um die kleinen Dinge, die bei einem Vermögen von mindestens 100 Millionen gar nicht ins Gewicht fallen, für uns Normalsterbliche aber einen unerreichbaren Luxus darstellen. Auf Twitter postete ich anno 2016: »Wie ich mir früher Reiche vorgestellt habe: Die essen bestimmt jeden Morgen Knack&Back-Sonntagsbrötchen!« Ergänzen möchte ich: Reiche können jeden Morgen den Aufsteckkopf ihrer elektrischen Zahnbürste wechseln, ohne dass es ihnen wehtut. Ach was – am Abend auch; vor jedem Putzen! Oder noch besser: Sie ersetzen nicht mal den Aufsteckkopf, sondern gleich die ganze Zahnbürste.

Milliardäre können es sich locker leisten, sämtliche Streaming-Services des Planeten zu abonnieren, nicht nur die großen Plattformen, sondern zum Beispiel auch diese obskuren Zusatzkanäle auf Amazon Prime. Als da wären: »Filmpalast. Die ganze Welt des deutschen Films!« (3,99 EUR/Monat), »CineMix+. Grenzenlose Unterhaltung für alle« (6,99 EUR/Monat), »Qello Concerts by Stingray. Tausende von Aufführungen und Konzertfilmen in voller Länge« (5,99 EUR/Monat), »Sooner. Preisgekrönte Independent-Filme direkt von den Kinofestivals und Filmemachern« (5,50 EUR/Monat), »The Zone. DEFA-Klassiker und Fernsehsendungen mit Ostalgie-Faktor« (4,99 EUR/Monat), »Founderzone. Die Streaming-Plattform für Unternehmer und Start-ups« (3,99 EUR/Monat), »Disaster X. Hochspannung pur! Katastrophen, Aliens und Post-Apokalypse« (3,99 EUR/Monat), »Live wie das Leben. Webcams aus aller Welt« (1,99 EUR/Monat), »Gute Laune TV. Die beste deutschsprachige Musik aus fünf Jahrzehnten« (2,99 EUR/Monat). So, das muss reichen.

Man verzeihe mir diese großzügige Copy-and-Paste-Strecke, aber ich bin heute gesundheitlich nicht auf der Höhe. (Immerhin zwei der genannten Channels habe ich mir ausgedacht!)

Reiche nehmen wahrscheinlich auch nie Stoffbeutel mit in den Supermarkt, sondern kaufen einfach vor Ort eine Papiertüte ODER GAR MEHR PAPIERTÜTEN, ALS SIE BENÖTIGEN.

Verabschiedet sich und wünscht ein gut informiertes Wochenende:

Ihre TITANIC-Redaktion

Leichte Sommerlektüre gesucht?

(Opens in a new window)

In 179 Karikaturen zeichnete der berüchtigte PARDON-Cartoonist Kurt Halbritter Hitlers »Mein Kampf« in Grund und Boden. 
Erstmals veröffentlicht im Jahr 1968, wurde das Buch nun neu aufgelegt. 

Wenn das der Führer wüsste ...

Jetzt im TITANIC-Shop bestellen (Opens in a new window)

TITANIC-Logo

TITANIC-Verlag Georg-Büchner-Verlagsbuchhandlung GmbH & Co. KG Hamburger Allee 39
60486 Frankfurt am Main

Topic Newsletter

0 comments

Would you like to be the first to write a comment?
Become a member of Titanic and start the conversation.
Become a member