Ein Drittel Irland – und eine kleine Flöte

Vier Wochen bin ich nun schon unterwegs – ein Drittel meiner Zeit ist schon (!) vorbei. Und ich dachte doch, dass ich unendlich viel Zeit habe.  Ein Vierteljahr zu Fuß – das klingt riesig. Und ist es ja auch.

Heute ist Pausentag. Wie in den letzten Jahren eingeübt: Spätestens nach sieben Tagen ist einer fällig. Und das ist gut so.

Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, den Fokus stärker aufs Genießen zu legen. Nicht nur laufen, nicht nur Comics. Sondern auch: einfach mal im Gras liegen und es schön finden. Das klingt simpel – ist für mich aber eine Herausforderung.

Eine kleine Brücke habe ich mir dafür gebaut: In Kilkenny, in einem dieser wunderbar altmodischen Buchläden, habe ich mir für 7 € eine irische Flöte gekauft. Messing, Plastik, leicht und robust – perfekt für den Rucksack.

Sie ist in D-Dur gestimmt, mit ein bisschen Übung gelingt durch Überblasen sogar eine zweite Oktave (für die Profis unter euch 😜). Die Tonart ist aber egal – ich spiele sowieso nur nach Gehör. „Wenn ich ein Vöglein wär“ bis „Vertraut den neuen Wegen“ – alles, was ohne leiterfremde Töne auskommt, ist dabei (leider keine irischen Sachen, ich kenne nämlich keine). Sehr entspannend! Auf die Idee gebracht hat mich Katharina vom Account @frischluftkur. Sie hatte Strickzeug dabei für solche Momente auf ihrer letzten Tour.  Danke 😊

Auch beim Laufen versuche ich, es entspannter anzugehen. Auf dem Wicklow Way hatte ich teils 35 km und 1000 Höhenmeter pro Tag – auch, weil es dort mehrere Tage keinen Strom gab. Ich habe gemerkt: Ich will am Abend nicht mehr erschöpft in den Schlaf kippen.

Ich habe mir für dieses Jahr ein Thema mitgenommen: Wie sollen die nächsten 20 Jahre meines Lebens aussehen? Akute Erschöpfung gehört definitiv nicht dazu.

Morgen starte ich in die nächste Etappe. Vom Beara Way geht es auf den Kerry Way.  Heute zeichne ich für euch die Erlebnisse der letzten Tage.

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Danke an alle, die schon dabei sind! Ihr motiviert mich, ihr macht mir das Leben unterwegs leichter – und das Zeichnen erst recht. Ich freue mich, dass ihr mitlest, mitfühlt und mitreist.

Bis bald – vom Weg aus Irland

Felice ( und Menno natürlich!)