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Wochenplannewsletter #38

Potzblitz! Es ist schon wieder Montag, schon wieder muss ein Wochenplan-Newsletter an unsere Freunde verfasst werden und schon wieder überrascht uns das auf eine ähnliche Art und Weise wie damals in der Schule unser Lehrer, wenn er aus heiterem Himmel meinte: “Hefte raus, Klassenarbeit!”

Und so viel interna seien hier mal erlaubt: Es ist mal wieder ein herrliches Kuddelmuddel hinter den Kulissen. André und JR sind heute den halben Tag unterwegs, um sich eine Pressevorführung zu einem baldigen Filmpodcast anzuschauen und Sebastian kommt gerade aus dem Urlaub zurück und hat keine Ahnung, was eigentlich los ist.

Also… Sebastian hier, euer Podcast-Onkel aus dem Internet. Ich habe keine Ahnung, was eigentlich los ist. Aber ich habe Zeit für den Newsletter und wenn ich etwas kann, dann aus dem Stand ausschweifende Monologe halten. Easy! Kleinigkeit! Wäre doch gelacht! Was? Zeit schinden? Ich?! Nee…

Opa Abe Simpson aus "Die Simpsons" sitzt im Park und erzählt interessiert lauschenden Kindern eine Geschichte
Sebastian Stange im Frühjahr 1997, spontan einen Gamespodcast im Park haltend. (koloriert)

Aus meinem Urlaub kann ich leider nicht wirklich ein Thema mitbringen. Dafür war die Zeit zu analog. Es ging um Familie, das Rasenmähen, tatsächlich Schafe und eine Erkenntnis: Koche nix daheim, von dem deine Mutter auch ein Rezept kennt! Habe ich in der Zeit gespielt? Ja, aber nur meine Roquelite-Klassiker - also Balatro oder Monster Train 2. Alles schon bestellte Äcker. Und für den Stapel Steam-Next-Fest-Demos, den ich mir bereit gelegt habe, war es dann zuletzt einfach zu heiß und vielleicht gibt der eh noch einen Podcast her. Gut also, dass am 17. Juni ein kleines Update von Microsoft zur Zukunft von Xbox veröffentlicht wurde. Das kam in Form eines kurzen YouTube-Videos (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) daher, in dem Xbox-Präsidentin Sarah Bond uns erzählt, dass man eine mehrjährige, strategische Partnerschaft mit Chip-Hersteller AMD eingegangen sei, um gemeinsam Chips für ein ganzes Portfolio an Geräten zu designen - inklusive der nächsten Xbox-Generation. Und natürlich mit AI! Und kompatibel zur bisherigen Bibliothek an Xbox-Spielen. Und das spannende ist, wie geölt Bonds aussagen hier sind. Wie wenig konkret, wie vage und unverbindlich. Das Team an PR-Profis und Juristen hinter dem Trailer darf sich auf die Schultern klopfen. Denn man kann dem vielen Gesagten erstaunlich wenig abringen. Dass es eine neue Xbox-Generation mit AMD-Chips geben wird - und KI. Das ist eigentlich alles. Alles andere bietet allerlei Freiraum für Interpretationen.

Sarah Bond, in einem Youtube-Video, mit Xbox-Shirt, während sie im Grunde nichts sagt.
Wir brauchen eine Next-Gen-Xbox-Ankündigung, wollen aber nix dazu sagen. Sarah Bond. “Halt meinen Controller!” (Das Bild entstand via Screenshot beim laufenden Video. Sorry, Sarah)

Man nehme sich mal folgenden Satz:  “Wir investieren in unser Hardware-Lineup der nächsten Generation, das Konsolen, Handhelds, PCs, Cloud-Lösungen und Zubehör umfasst. Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass wir eine strategische, mehrjährige Partnerschaft mit AMD eingegangen sind, um gemeinsam Silizium für eine Reihe von Geräten zu entwickeln, darunter unsere Xbox-Konsolen der nächsten Generation.”

Man könnte nun meinen: Der Xbox-Handheld, der ja bei Microsoft intern auf Eis gelegt wurde, sei wieder in Arbeit. Aber nee… das Hardware-Lineup der nächsten Generation umfasst auch Handhelds und Zubehör, ja - aber dieser neue Asus-Handheld “ROG Xbox Ally” zeigt ja, dass das Zeug nicht von Microsoft kommen muss. Bond erklärt also nur, dass AMD und Microsoft zusammenarbeiten - für eine neue Xbox-Generation und andere Geräte. Und was das für Geräte sind und in welchem Rahmen und unter welchem Namen die am Ende auf den Markt kommen, ist absolut offen. Wenn man komplett die Luft auf der Ankündigung nehmen will, stelle man sich einfach vor, AMD fragt Microsoft bezüglich neuer CPUs und Grafikkarten “Passt das so für euch?!” und Microsoft sagt “Yep, geht klar!” und schon haben wir das Produkt der mehrjährigen, strategischen Partnerschaft: ganz normale PC-Hardware. Yay! 

Und das wäre dann eigentlich garnicht wirklich der Rede wert. Ich hab das im Urlaub mitbekommen, kurz fürs Magazin in Betracht gezogen aber am Ende war mir da zu viel Lärm um zu wenig Information, um das irgendwie zu verwursten und ihr merkt ja, dass ich das am Ende hier verarbeite - weils eben mehr für Meinung und Theorien taugt, als für klassische Nachrichten. Jedenfalls gabs dankenswerterweise am 19. Juni ein zweites Werbe-Video zur Kooperation zwischen AMD und Xbox, diesmal aus dem Hause des Chipherstellers AMD, vorgetragen von CEO Dr. Lisa Su. Titel des YouTube-Videos: “AMD & Xbox | Advancing the Future of Gaming” Aha. Soso!

AMD Chefin Lisa Su in einem Video.
AMD-Chefin Lisa Su hatte dann noch ein paar mehr PR-Phrasen zur Kooperation zu sagen. Und sogar einen Hauch von Fakten?! Hurra (Erneut sorry für den Frame. Zufall, ne?)

Su sagt ein paar Sachen, die ich ganz spannend finde. So weist sie völlig zu Recht drauf hin, dass Xbox und AMD seit der Xbox 360 miteinander kooperieren. Und unter uns: AMD ist DER PLAYER im Konsolenmarkt. PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series, Steam Deck und die meisten anderen PC-Gaming-Handhelds… alles AMD. Nur die Switch 1 und 2 setzen auf Nvidia. Zur neuen Kooperation sagt Su aber nun: “AMD wird nicht nur maßgeschneiderte Chips für Xbox-Konsolen entwickeln, sondern auch eine komplette Roadmap mit für Spiele optimierten Chips erstellen. Wir kombinieren die Leistung von Ryzen und Radeon für Konsolen, Handhelds, PCs und die Cloud. Und wir machen das alles mit Abwärtskompatibilität.”

Das ist der eine spannende Satz und der lässt freilich auch viel Raum für Interpretationen offen, aber es gibt da ein paar Sachen, die mich neugierig machen. Etwa das mit der Abwärtskompatibilität. Bond und Su bewerben das, bleiben dabei aber leider arg vage. Was meinen die damit? Bond sagt, dass man die “kompatibilität mit der existierenden Bibliothek der Xbox-Spieler wahren” will. Also… geht es hier um Emulation? Werden Xbox, Xbox 360 und Xbox One Spiele zukünftig auf dem PC… oder nennen wir es wie Microsoft “Xbox PC” spielbar sein? Baut AMD hierfür vielleicht sogar ein paar extra Transistoren in zukünftige PC-Hardware ein, um das einfacher zu machen? Oder wird es ne Serie von Spezial-Chips geben, so genannte APUs, die Grafikeinheit und Prozessor (ähnlich wie bei einer Xbox-Konsole) auf einem Chip bündeln, die dann für allgemeine PC-Dienste und eben auch für den “Xbox PC”-Einsatz geeignet sind? (Es gibt mit AMDs “Ryzen AI Max”-Chips schon jetzt erstaunlich leistungsfähige Kombi-Chips mit integrierter Grafik auf RTX-4060-Niveau!) Und was ist mit Xbox Series-Spielen? Werden die auch kompatibel sein? Oder meint Bond hier die bequeme Tatsache, dass es da von den ganzen First-Party-Titeln eh PC-Ports gibt. Immer noch viel zu vage, das alles. Aber spannend. Denn Microsoft hat klar erkannt, dass der große Wettbewerbsvorteil von Steam und dadurch auch des Steamdeck der Fakt ist, dass man dort halt seine Games-Bibliothek hat. Die wissen sehr genau, dass es absolut essenziell ist, die den Spielern nicht irgendwann zu zerschießen. Und da ist Xbox jetzt schon besser als Sony. Auf der Xbox Series X kann ich zwar nicht alle, aber echt sehr viele der alten Games für Xbox, Xbox 360 und Xbox One drauf zocken. Hätte sich Microsoft nicht vom klassischen Konsolen-Modell verabschiedet, wäre es trivial, einfach weiter diese Kompatibilität zu bieten.

Aber Microsoft ist eben auch der Windows PC und die neue Vision von Xbox ist ja eh, dass man auch in der Cloud spielen kann und dass Xbox-Spiele am Ende auf allen Plattformen landen. Das macht die Sache kompliziert und ein derartiges Bekenntnis zur Abwärtskompatibilität schon irgendwo erstaunlich - so vage sie auch getätigt wurde. Für mich riecht das alles danach, dass “Xbox Hardware” zwangsläufig mehr zu “PC Hardware” werden muss, als es bei der Series X eh schon der Fall ist. Denn seit der Xbox One ist die Microsoft-Konsole eh schon eine Art PC, auf dem Windows läuft - nur eben mit allerlei Spezialanpassungen für den Konsolenbetrieb, in Hard- und Software. Ich sehe die nächste Xbox dann als ein Gerät, das wie der erwähnte “ROG Xbox Ally” funktioniert - also als Gaming-PC, auf dem Windows halt in ein Xbox-Interface ähnlich dem “Steam Big Picture Mode” oder ähnlich SteamOS bootet: Im Kern also nix anderes als der klassische Windows-PC, nur eben entschlackt und voll auf Gaming fokussiert. Daran arbeitet Microsoft schließlich aktuell. Und das würde, wenns stimmt, direkt auch andere Vorteile bringen. Und hier begeben wir uns dann langsam ins Revier der unbelegten Theorien!

Ein Bild von Homer Simpson, der davon träumt, wie er davon träumt ein Sandwich zu essen.
Symbolbild: Sebastian beim Newsletter-Prozess

Was sowohl AMD als auch Microsoft in ihren Werbe-Videos unterstreichen, ist ein Lineup aus vier Plattformen: Konsole, PC, Handheld und Cloud. Und wir können, wenn meine vorherigen Überlegungen einigermaßen hinhauen, diese Liste auch anders formulieren: Wohnzimmer-PC, PC,. PC-Handheld und Cloud-PC. Ah, schon besser und irgendwie logischer, ne? Dazu kommt jetzt noch der Fakt, dass Microsoft für dieses LineUp eine Roadmap mit AMD erstellt - für eine ganze Reihe von Chips. Und nun lasst euch gesagt sein: Chip-Design ist unfassbar teuer. Allein das Tape-Out, also das Design und die Probefertigung eines einzigen Mikrochip-Designs in einem aktuellen Fertigungsprozess kostet dutzende Millionen. Minimum! Nie im Leben wird Microsoft hier also gleich mehrere Spezialchips für die verschiedenen Plattformen in Auftrag geben. Das wäre ruinös teuer und auch einfach nicht mehr zeitgemäß. Denn Chip-Hersteller - und AMD war hier schon recht früh mit dabei - setzen seit einiger Zeit auf das Chiplet-Konzept: Was früher ein großer, sogenannter “monolithischer” Chip war, wird heute in seine Funktionseinheiten aufgetrennt und aus kleineren Chip-Bausteinen zusammen gesetzt, nebeneinander oder teils sogar übereinander. Und diese einzelnen Mirkochip-Legosteine bilden dann einen, leistungsfähigen Prozessor, der im vergleich zur alten Fertigung gleich mehrere Vorteile hat: Weil kleinere Chips billiger und weniger Fehleranfällig bei der Fertigung sind, spart das Chiplet-Design Geld. Und weil man mit diesen Chiplet-Legosteinen plötzlich flexible Bausteine in der Hand hat, ermöglichen die nun plötzlich auch das Fertigen von einer ganzen Reihe von Chips in verschiedenster Größe und Leistungs-Klasse aus denselben Grundkomponenten. AMDs tausende Euro teure Server-Prozessoren mit ihren bis zu 96 Zen-5-Kernen haben etwa dieselben CPU-Kern-Chiplets wie die Zen-5-Prozessoren auf dem PC für Heimuser. Und AMDs X3D-Prozessoren, die derzeit bestem Gaming-CPUs, haben auch nur ein solches Zen-5-Prozessor-Chiplet an Bord, nur dass es eben auf ein spezielles Speicher-Chiplet gepflanzt wurde, was dem Prozessor mehr Cache-Speicher und damit mehr Spiele-Leistung beschert. AMD musste keinen neuen Prozessor designen, sondern lediglich die entsprechenden Lego-Stöpsel fürs Anbringen des X3D-Chiplets einplanen. Auch Intel fertigt seine Prozessoren inzwischen mit Chiplets und auch Apple hat mit dem M-Prozessoren interessante Designs, wo für die “Ultra”-Chips einfach zwei “Max”-Chips miteinander verbunden werden. Das ist clever! Wer sich für Chip-Design interessiert, der lebt derzeit in wirklich spannenden Zeiten.

Ein Schaubild, dass die verschiedenen Layer des AMD-Chips zeigt.
AMDs “MI300A” - ein Spezialchip für AI- und Workstation-Aufgaben in Rechenzentren aus 2024. 228 Grafikkerne, 128 GB Arbeitsspeicher und 24 CPU-Kerne in einem Paket - Chiplets machen es möglich.

Und genau dieses Chiplet-Design sehe ich in der nächsten Xbox-Generation. Noch hat keine aktuelle Konsole Chiplets an Bord, denn die sind für so Heimgebrauchs-Hardware nicht dringend nötig. Für eine Konsole braucht man nur einen, nicht allzu großen Chip. Da war bislang die alte, monolithische “Am Stück”-Fertigung völlig ausreichend und sogar vorteilhaft. Chiplet-Designs kosten durch den Extra-Zusammenbau-Schritt etwas mehr Geld in der Fertigung und sie verbrauchen auch etwas mehr Strom für die Kommunikation zwischen den Chiplets. Deshalb baut AMD auch im Laptop-Bereich für viele Serien immer noch Oldschool-Chips. Erst in Rechenzentren oder bei einer Vielzahl an Modellen aus den gleichen Komponenten ergibt der Chiplet-Ansatz Sinn. Und ich denke, für Microsoft ist der Zeitpunkt nun gekommen. Derzeit verrichten spezielle Mainboards mit dem Chip der Xbox Series X den Dienst für die Xbox Cloud Games in Rechenzentren auf der ganzen Welt. Was für eine Verschwendung! Das ist weder effizient, noch flexibel. Ein Server-Chip kostet in Anschaffung und Betrieb richtig viel Geld. TCO ist der wichtigste Kennwert für Rechenzentrums-Betreiber - Total Cost of Ownership. Und so ein teurer Chip sollte idealerweise 24/7 laufen, also seine Kosten durch Arbeit wieder reinholen. Der Chip der Series X kann nur Xbox-Spiele richtig gut. Wie rückständig! Und wenn AMDs neueste Monster-Chips für den Server-Betrieb (MI355 - mit bis zu 1400 Watt an Strombedarf!) schon aus Chiplets bestehen, wird die Xbox-Cloud-Lösung der Zukunft garantiert auch aus Chiplets bestehen. Und zwar aus solchen, die auch abseits des Gaming-Einsatzes Geld für Microsoft erarbeiten können. Nix anderes ergibt für mich Sinn! 

Das Bild des beschriebenen Servers, auf einem Tisch in einem Konferenzraum.
Ein Xbox-Cloud-Server in 2021: Vier Xbox-Series-X-Mainboards in einem Gehäuse. Damals ganz cool. Heute lächerlich ineffizient und eine totale Verschwendung von Platz und Strom.

Auch im Konsolen-Bereich könnte die Chiplet-Geschichte funktionieren, etwa könnte eine stärkere X-Heimkonsole einfach mehr oder größere Grafik-Chiplets an Bord haben. Vielleicht finden die sogar ihren Weg in Handhelds oder gar normale PC-Hardware. Eine Grafikkarte mit “Xbox kompatibel”-Logo. Spannende Idee, oder? Aber da bin ich bereits hart am Spinnen!

Allemal glaube ich aber, dass die nächste Xbox-Chip-Architektur sehr viel näher am klassischen PC sein wird, als sie es jetzt schon ist und dass sie eben weitaus besser skaliert wird - vom stromsparenden Handheld mit seinen 15 Watt unter Last bis hin zu monströsen Server-Chips, die sich ihr Kilowatt genehmigen und dafür gleich dutzende Spieler gleichzeitig abfertigen und abseits der Stoßzeiten für alle anderen Microsoft-Cloud-Aufgaben parat stehen. Ich bin gespannt, ob es am Ende wirklich irgendwie den “Xbox PC” geben wird, also weiterhin modulare, frei nutzbare PC Hardware, die aber eben Extra-Features für Xbox-Spiele wie etwa Rückwärtskompatibilität oder die richtigen KI-Helfer für die Xbox-Bildverbesserer mitbringt und somit Xbox Gaming bequemer und besser macht. AMD arbeitet ja bereits mit Sony an neuen KI-Skalierern - Project Amethyst heißt diese Kooperation. Und aus den Bond- und Su-Videos lese ich ähnliche Pläne für die Xbox-Zukunft heraus. KI wird da mitspielen. Mal sehen, ob das über Render-Techniken und Bildverbesserung hinaus gehen wird.

Ein Server in Vollbestückung mit AMDs neuen MI 350 Grafik- und KI-Chips - hier wird jeder Kubikzentimeter genutzt. Für Rechenleistung, Speicher und Kühlung.

Am Ende ist das alles sicher lange nicht so spektakulär oder revolutionär, was mit Xbox in den kommenden Jahren passieren wird. Für uns Spieler ist “Xbox” das ja vor allem eine App auf dem PC, dem TV, dem Mobilgerät oder eben das Interface auf der Xbox-Konsole. Da wird es weiter vornehmlich um Inhalte gehen - um neue Spiele, den Game Pass und vielleicht hier und da neue Features. Und hey, inzwischen nervt die Xbox App auf dem PC garnicht mehr so sehr wie zu Beginn des PC-Game-Pass-Angebots. In manchen Details ist sie immer noch mies, etwa dass man man aus der App heraus nicht die Sprachversion von Spielen umstellen kann, sondern dass man hierfür die Windows-Systemsprache ändern muss. Aber ich bin mir sicher, dass Microsoft hier viel Arbeit rein stecken wird. In Abwesenheit einer Konsolen-Strategie ist die Xbox-App schließlich das neue Gesicht von “Xbox”. Und das bringt mich wunderbar zum letzten Gedanken des heutigen Newsletters: Die Plattform ist die neue Konsole.

Nur noch Nintendo dreht ganz altmodisch sein Ding und stellt eine Konsolen her und baut dafür exklusive Spiele, die man eben nur dort bekommt. Sony hat das mit seinen PC-Releases bereits etwas aufgeweicht und setzt bei Service-Games ja sogar explizit auf den Simultan-Release für PS5 und PC. PlayStation ist zwar noch lange keine Multiplattform-Adresse fürs Gaming, aber es gibt zarte Ansätze und mehr muss Sony eh gerade nicht machen, so gut wie das PS5-Geschäft läuft.

Xbox hingegen ist im klassischen Konsolen-Markt längst fest auf Platz 3. Die Xbox-Konsolen verkaufen sich mies. Sie sind teurer geworden und wegen des Multiplattform-Kurses auch irrelevanter. Xbox steht nun mehr in Konkurrenz mit Steam und dem Epic Games Store. Und da sehe ich die spannendste Konkurrenz für die nahe Zukunft. Für alte Säcke wie mich, wo die allermeisten meiner PC-Spiele in meiner Steam-Bibliothek sind, ist es eigentlich keine Frage, wo ich meine Spiele kaufe. Bei Steam natürlich. Auch wenn ich den PC Game Pass nutze… kaufen werde ich immer nur bei Steam. Auch der Epic Store ist für mich nur eine Art Entnahmestelle für Gratis-Games. Und ich frage mich eh, was Epic da will. Ich würde heute noch irritiert schnaufen und mir denken: “Warum machen die das? Will doch keiner!”, hätte meine Freundin nicht ein paar Kids. Und die Eltern unter euch werden wissen, dass es an zwei Spielen kaum einen Weg vorbei gibt: Minecraft und Fortnite. Beide Spiele gibt es auf allen Platrtformen. Aber auf dem PC? Nur bei Xbox oder eben im Epic Games Store. Und alte Säcke mag das kalt lassen. Aber ich denke, die Epic-Firmenleitung und auch die Xbox-Division bei Microsoft spielen hier eine langfristige, ausdauernde Taktik. Da wächst nämlich eine neue Generation an Spielern heran, die kennt den Epic Games Launcher besser als den Steam-Client. Denn damit haben sie jahrelang Fortnite gezockt - weit bevor sie alt genug dafür waren, aber so ist das halt mit Gaming-Hypes. Und jedes Kind kennt Minecraft, hat also irgend einen Microsoft- oder Xbox-Zugang. Dass Steam der de-facto-Ort für Games ist, das ist unsere Boomer-Perspektive. Die mag gut begründet und handfest sein, aber ich glaube fast, dass die neue, kommende Gamer-Generation das alles längst nicht so sieht wie wir. Dass die vielleicht Epic Games Store, Xbox App und Steam etwa grob gleich gewichten. Dass die halt da neue Spiele kaufen, wo sie eh schon nen Account und ihre Freundeslisten haben. Sind wir alte Säcke derzeit in der Mehrheit und ist Steam die dominante De-Facto-Plattform für PC-Gaming? Absolut! Aber Epic Games und Microsoft glauben halt, dass nix für die Ewigkeit ist und arbeiten dran, das zu ändern. Diese Veränderung wird viele Jahre dauern und wer weiß, wie drastisch die am Ende ausfällt. Aber ich prophezeie jetzt mal, dass es hier noch einen ebenso spannenden Konkurrenzkampf geben wird, wie damals zwischen Sega und Nintendo. Xbox versus Steam. Microsoft versus Valve! Das sind die neuen Konsolenkriege! Ich stelle mir schon mal Popcorn bereit!

Euch wünsche ich derweil eine wunderbare Woche mit unseren Sendungen. Den Plan fügen wir diesmal brühwarm direkt nach dem Beschluss dem Newsletter bei.

Was wir spielen und woran wir arbeiten

Ich werde wohl einen neuen Hardwaretalk zu einem Nischenthema aufnehmen und gehe mit nem anderen Podcast fremd. Und ein Magazin schulde ich euch noch. Die anderen Jungs? Andre wird 10 Jahre Klüger vorbereiten, sich weiter der “The Last of Us”-Serie widmen, einen “aktuell bemerkenswerten” Titel spielen und mit JR das Filmgoodie aufnehmen. Apropos JR, der wird außerdem mit Dom weiter an der Welteroberung durch Neapel arbeiten und euch hoffentlich einen Sonntagspodcast präsentieren, dessen Thema sich in so manchem Stadtwappen wiederfindet. Dom wird sich außerdem mit Janna in düstere deutsche Geschichte versenken, denn die beiden sprechen demnächst über “The Darkest Files”. Und ein 10er-Goodie machen wir auch noch!


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Viel Spaß mit unseren Podcasts in dieser Woche,
Sebastian & das The-Pod-Team    

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