bac über Songwriting, Selbstzweifel und die bevorstehende erste Tour

Mitten in einer Songwriting-Session in einem Studio in Köln treffen wir heute bac, der zu Hause Samuel Bach und in den sozialen Medien @bacwirdmaljemand heißt. Der 19-Jährige lebt ganz im Süden von Österreich und macht Musik, die oft irgendwo zwischen Deutschrap und Indie-Pop eingeordnet wird. Ende letzten Jahres ist er uns mit seinem Song Rosaroter Tee zum ersten Mal aufgefallen, der allein auf Spotify inzwischen fast 20 Mio. Streams gesammelt hat. Seitdem überzeugt uns ein Song nach dem anderen und ganz besonders die Texte, die mit so vielen spannenden Gedanken gefüllt sind, dass sich wahrscheinlich jeweils ein Interview lohnen würde. Im Oktober startet er seine erste Tour. 22 Shows in Deutschland, Österreich und in der Schweiz stehen an. Von außen betrachtet erscheint uns ganz klar: bac wird nicht nur jemand – er ist längst jemand, der in der Musikwelt angekommen ist. Dass Samuel das anders sehen könnte, verrät sein Song Jemand, der voller Selbstzweifel steckt und große Fragen aufmacht.
Interview Florian Saeling Fotos Max Saeling Videos Marcel Ristau
Wir treffen dich gerade in einer vollen Woche zwischen Auftritten in verschiedenen Städten, Interviews, bestimmt auch noch anderen Terminen und jetzt einer Songwriting-Session. Wie ist das für dich? Lebst du gerade deinen Traum?
Ja, das kann man schon sagen. Definitiv! Das war noch vor einem Jahr ein großer Traum und ein großes Ziel. Jetzt kann ich das einfach alles wirklich machen, aber es ist auch anstrengender als gedacht – körperlich und auch geistig. Weil ich habe schon eine Verantwortung für die Entscheidungen, die ich treffe und das ist dann schon auch Arbeit.
Hast du auch manchmal Momente, in denen du für dich realisierst „Krass, das mache ich jetzt wirklich beruflich“?
Ja, tatsächlich immer, wenn ich daran denke, dass fast alle meine Freunde noch in der Schule sind – weil ich bin jetzt gerade 19. Dann ist es einfach manchmal so, dass sie wie heute Morgen an einem Donnerstag aus der Schule in unsere Gruppe schreiben und ich sitze gerade hier in Köln, schreibe Songs und morgen spiele ich hier auf dem Festival. Das ist dann immer witzig.
Woran merkst du am ehesten, dass du auf deinem Weg bist?
Ich glaube, immer dann, wenn ich daran denke, wo ich vor einem Jahr noch war und das dann vergleiche. Immer, wenn ich sehe, ich habe einen Fortschritt gemacht, dann denke ich mir: Das ist richtig, was ich gerade tue.
Was ist für dich ein Fortschritt?
Der größte Fortschritt ist, dass ich jetzt von der Musik leben kann.
Der spielt eine große Rolle. Aber auch musikalisch sehe ich Fortschritte, wenn ich meine neuen Songs mit denen vergleiche, die ich vor einem Jahr gemacht habe. Und es ist ein Fortschritt, wenn die Anzahl an Leuten, vor denen ich live spielen kann, immer ein bisschen größer wird.

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