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tag eins: Druck auf Donald Trump und Gabalier ohne Lederhose

Hallo!

Heute ist wieder tag eins. Du liest deinen täglichen Nachrichtenüberblick.

Morgens checke ich meistens als erstes die Regionalnachrichten der Tageszeitung meines Bundeslandes. Diese Woche schien da die Schlagzeile auf: „Tornado in Schärding“. Eine Schlagzeile, die mir vor zehn Jahren noch vorgekommen wäre wie aus einem dystopischen Actionfilm, bringt mich heute nicht mal mehr zum Draufklicken.


Das ist dann wohl diese Nachrichtenmüdigkeit. Erst nachdem die News ein bisschen bei mir eingesickert sind, habe ich nochmal nachgelesen: Tornados sind in Österreich wohl gar nicht so selten. Bis zu vier Mal im Jahr (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) kommen sie vor. Wie viel der aktuelle Tornado mit der Klimakrise zu tun hat, ist wohl schwer zu sagen. Fest steht aber: Extremwetterereignisse werden häufiger, und damit auch Tornados. Das checkt auch mein nachrichtenmüdes Gehirn. So wie diese News:

THEMEN DES TAGES

1. Der Gender-Pensions-Gap ist in Vorarlberg am höchsten, gefolgt von Oberösterreich

Der Equal Pension Day fällt dieses Jahr in Oberösterreich auf den 19. Juli. Das hat der Österreichische Gewerkschaftsbund errechnet, berichten (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) die Oberösterreichischen Nachrichten. Das heißt, dass Männer in Oberösterreich am 19. Juli dieses Jahr schon so viel Pension bezogen haben, wie Frauen in Oberösterreich am Jahresende insgesamt erhalten werden. (Im Vergleich: Der Equal Pay war dieses Jahr in Österreich am 13. Februar).


Nach der Auswertung (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) erhalten Frauen in Oberösterreich eine Alterspension von 1.450 Euro; der Bundesdurchschnitt liegt bei 1.527 Euro. Männer in Oberösterreich liegen mit 2.641 Euro Pension hingegen im Bundesvergleich an der Spitze (gemeinsam mit Männern in Niederösterreich). Schlechter schneidet nur Vorarlberg ab, hier müssen Männer bis zum 13. Juli Pension beziehen, um so viel zu bekommen wie Frauen am Jahresende. Für Gesamtösterreich fällt der Equal Pension Day dieses Jahr auf den 7. August. In Wien sind die Unterschiede am geringsten, die Bundeshauptstadt ist erst am 19. September dran.

Als Gründe für den Gap gelten unter anderen die hohen Teilzeitquoten bei Frauen und die generell schlechtere Bezahlung in frauendominierten Branchen. In Industriegegenden wie Oberösterreich, wo viele Männer mit sehr gut bezahlten Industriekollektivverträgen arbeiten, wird dieser Gap besonders deutlich. Entgegenwirken soll dem ein höheres Pensionsantrittsalter. 

2. Epstein-Files: Druck auf Donald Trump wächst

Eine Recherche (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)des Wall Street Journals bringt den US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump erneut unter Druck, was seinen Verwicklungen in den Fall Epstein betrifft. Die als konservativ geltende US-amerikanische Tageszeitung berichtet von einem „anstößigen Brief“, den Trump für ein Gratulationsalbum 2003 anlässlich des Geburtstags von Jeffrey Epstein beigesteuert haben soll. Der Brief zeigt die Zeichnung einer nackten Frau. In ihren Schamhaaren ist die Unterschrift „Donald“ zu erkennen. Außerdem enthält der Brief Bezüge auf „ein wunderbares Geheimnis“. Das berichten der Standard (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und der ORF (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

Trump spricht von „Fake News“ und kündigt eine Klage gegen die Zeitung und den Medienmogul Rupert Murdoch an. In den Sozialen Netzwerken wütet er in gewohnter Manier. Jeffrey Epstein hat über Jahre hinweg systematisch Minderjährigen sexualisierte Gewalt angetan und an Prominente weitervermittelt. Der Fall sorgte weltweit für Aufsehen, 2019 beging Epstein nach offiziellen Angaben  in seiner Gefängniszelle Suizid. Nun steigt der Druck auf Trump, der in seinem Wahlkampf angekündigt hatte, den Epstein-Fall aufklären zu lassen, auch von Seiten der eigenen Anhänger*innen. Außerdem stellte (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) das Weiße Haus klar, dass Donald Trump, über dessen Gesundheitszustand immer wieder spekuliert wurde, „weiterhin bei bester Gesundheit sei“. Der Präsident  leide nur an einer „harmlosen Venenschwäche“.

3. Niedrigste Geburtenrate seit 30 Jahren

In Deutschland liegt die Geburtenrate bei 1,35 Kindern pro Frau und damit auf dem niedrigsten Stand seit 30 Jahren. Auch in Österreich werden immer weniger Kinder geboren. Die Bevölkerung wäre auf dem Stand von 1950, würden keine Menschen ins Land einwandern, meldete (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) der ORF. 1,31 Kinder kommen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) in Österreich pro Frau zur Welt, auch das ist ein historisches Tief.

Diese statistische Größe ist etwas verwirrend: Sie beschreibt, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekäme, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im vergangenen Jahr.

Insgesamt wächst die Zahl der Menschen auf der Erde aber. Expert*innen gehen allerdings davon aus, dass sie in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts einen Höhepunkt erreichen und dann zurückgehen wird. In China hat der Bevölkerungsrückgang bereits angefangen, in Indien ist ein Ende des Wachstums absehbar. Vor allem afrikanische Länder südlich der Sahara treiben das aktuelle Wachstum noch an, Gründe dafür sind der fehlende Zugang zu Bildung und die Unterdrückung von sexueller Selbstbestimmung. Das Statistikamt der EU geht davon aus, dass nächstes Jahr die Bevölkerungszahl in Europa noch ein letztes Mal steigt, sie dann aber zurückgeht. Aus aktuell fast 450 Millionen Menschen in den EU-Staaten werden bis 2.100 geschätzt rund 420 Millionen. (adaptiert von Christian Fahrenbach)

DIE DREI TIPPS DES TAGES

1. Österreichische Recherche des Tages:

Die Chefredaktion hat für ihre Interviewreihe „Auf ein Eis mit“ auf Instagram (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)die Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) getroffen. Alena Wacenovsky sprach mit ihr über Gewalt an Frauen, Schwangerschaftsabbrüche und die Rechte von trans Frauen. Auch die an.schlaege führten in ihrer aktuellen Ausgabe ein großes Interview (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) mit der Frauenministerin. Manche mögen es für das bare minimum halten, aber eine Frauenministerin, die mit feministischen Medien spricht, ist in Österreich schon mal ein Fortschritt.

2. Krautreporter-Text des Tages:

Candlelight-Dinner, öffentliche Heiratsanträge, Rosen und RomComs: Peinlich bis unangenehm, findet Nina Roßmann. Warum es trotzdem wichtig ist, sich die Romantik zurückzuerobern, schreibt sie im heutigen Krautreporter-Text.

https://krautreporter.de/geschlecht-und-gerechtigkeit/5945-romantik-ist-schlimm-trotzdem-braucht-es-sie (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

3. Fundstück des Tages:

Deutsche Medien blicken gerne nach Österreich. Skurril, zugespitzt, emotional aufgeladen: Storys aus der Alpenrepublik „funktionieren“ auch nördlich der Donau. Nun nimmt sich der Bayerische Rundfunk Andreas Gabalier vor: Stadionstar, Trachtenträger und „Polarisierungsprofi“. Der Podcast „Gabalier – Hinter der Lederhose“ (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) stellt dem Sänger unbequeme Fragen – zu queerfeindlichen Aussagen, zur Nähe zur FPÖ. Gabalier weicht aus, bleibt reaktionär. Wer auf Selbstreflexion gehofft hat, wird enttäuscht.

Wer hingegen verstehen will, wie ein Künstler zur Projektionsfläche eines Kulturkampfs wird, dürfte fündig werden. (Markus Sulzbacher) 

https://www.br.de/radio/br-schlager/hinter-der-lederhose-podcast-andreas-gabalier-100.html (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Schaut sich ihre Pensions-Information auch nur ungern an:

 Anna Mayrhauser

Foto: Severin Wurnig


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