Passer au contenu principal

Auf einen Radler nach Berlin

Hier kommt alles, was du wissen solltest, kompakt erklärt. Heute ist wieder tag eins!

Hallo!

Es wird kaum mehr darüber geschrieben, aber die Lebensmittelpreise in Österreich sind einfach zu hoch. Mein Lieblingsbeispiel: Unmittelbar neben der Brauerei (dazwischen ist eine Straße) im steirischen Göss ist ein Billa. Dort kostet der Gösser Radler mehr als in Berlin am Ostbahnhof bei Rewe. 

Ob in Frankreich Radler getrunken wird, weiß ich nicht (und kann ich mir auch nicht vorstellen) – dort hat der Präsident Emmanuel Macron Sébastien Lecornu zum neuen Ministerpräsidenten ernannt und damit Erwartungen auf einen Linksschwenk eine Absage erteilt. Der Élysée-Palast gab die Entscheidung für den 39-jährigen, früheren Konservativen am Dienstagabend bekannt. Schauen wir mal.

Ansonsten geht es heute um Israels Angriff auf die Hamas, Neonazis und Rojava.

Israel greift in Katar Hamas-Führer an

Israel hat in Katar die Führung der Terrormiliz Hamas angegriffen, die außerhalb des Gazastreifens sitzt – und gefährdet damit massiv den Friedensprozess im Nahen Osten. In der Hauptstadt Doha flogen Kampfjets und Drohnen-Attacken auf ein Wohnhaus, in dem Hamas-Spitzen leben sollten. Dabei soll laut israelischen Angaben der Chefverhandler der Hamas getötet worden sein, heißt es laut taz (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Viele Details sind aber noch unklar. Augenzeug*innen berichteten von Explosionen. ZDFheute (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) fasst zusammen.

Katar ist laut eigenen Angaben vorher nicht von Israel über den geplanten Angriff unterrichtet worden. Lediglich die USA hätten die Führung des Landes kurz vorher informiert, hieß es. Das wirft aber wiederum die Frage auf, wie lange die Trump-Regierung von Netanjahus Plänen wusste, ohne den Kataris Bescheid zu geben, mehr dazu bei T-Online (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

In der Region und darüber hinaus gibt es für die Angriffe viel Kritik an der Netanjahu-Regierung. Iran, Ägypten und die Türkei verurteilten die Anschläge, aber auch von UN-Generalsekretär António Guterres und von Papst Leo XIV. gab es kritische Worte. Der Spiegel (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und verschiedene Nachrichtenagenturen haben einen Überblick zusammengetragen. „Netanjahu isoliert Israel – und gibt Frieden keine Chance“, kommentiert das RND (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

Ntv (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) unterstreicht, dass mit den Attacken Katar zum ersten Mal seit der Unabhängigkeit vor über 50 Jahren zum Ziel eines Angriffs eines anderen Landes wurde. Das Land war in den vergangenen Monaten immer wieder als Vermittler zwischen Israel und Palästinensern tätig, es könnte gut sein, dass nun viel von diesem Wohlwollen verloren geht.

Luftraumverletzung: Polen schießt russische Drohnen ab

Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskrieges hat Polen nach eigenen Angaben russische Drohnen im eigenen Luftraum abgeschossen. Die Drohnen seien im Zuge massiver Angriffe auf die Ukraine eingedrungen, teilte das Militär mit.

Ein Teil der Drohnen wurde abgeschossen, Suchtrupps suchen nach Trümmern. In mehreren Regionen, darunter Masowien, Podlachien und Lublin, wurden die Menschen aufgefordert, zu Hause zu bleiben. In Czosnowka wurde eine beschädigte Drohne gefunden.

Die Regierung in Warschau reagierte mit Alarmbereitschaft: Ministerpräsident Donald Tusk berief eine Krisensitzung ein, Präsident Karol Nawrocki den Sicherheitsrat. NATO-Generalsekretär Mark Rutte sei informiert, hieß es. Polen hat auch Konsultationen nach Artikel 4 des NATO-Vertrags beantragt. Der Artikel sieht Beratungen mit den Verbündeten vor, wenn sich ein NATO-Staat von außen gefährdet sieht.

Vorübergehend wurde der Flugverkehr in Warschau, Lublin und Rzeszów eingestellt. Der Hauptstadtflughafen ist inzwischen wieder geöffnet.

Eine neue Generation von Neonazis

Am Dienstag durchsuchten Ermittler*innen in mehreren Bundesländern Wohnungen von Rechtsextremen. Insgesamt wurden 17 Verdächtige wegen Verstößen gegen das Verbotsgesetz ins Visier genommen. Gefunden wurden Waffen, Munition, Datenträger und Propagandamaterial, schreibt das Innenministerium (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

Auch in einem Haus in Wien-Leopoldstadt, in dem der einschlägig bekannte Neonazi Gottfried Küssel lebt, kam es zu einer Durchsuchung.

Bernhard Weidinger vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes sieht eine „neue Generation von Neonazis“, die mit älteren Aktivisten zusammenwächst, so der ORF (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Viele der Jüngeren seien besonders gewaltbereit, sie wollen den Älteren so etwas beweisen.

Während die alten Kader kaum noch für Resozialisierung erreichbar seien, gebe es bei den Jugendlichen zumindest noch Ansätze, so Weidinger. Ziel der Polizeiaktionen sei auch, klarzumachen: Wer in die Szene einsteigt, riskiert Konsequenzen.

Hier empfehlen wir dir jeden Tag ein Recherchestück eines unabhängigen, kleinen Mediums aus Österreich, den aktuellen Krautreporter-Text und unser Fundstück des Tages. Viel Spaß!

Investigativer Reiseführer

In Ungarn hat der autoritäre Politiker Viktor Orbán eine „illiberale Demokratie“ errichtet. Während die ­Korruption grassiert, nimmt er die Zivilgesellschaft, Journalist*innen und Oppositionelle ins Visier. Dossier hat einen investigativen Reiseführer über Ungarn geschrieben.

https://www.dossier.at/dossiers/ungarn/wildes-orbanistan-ein-investigativer-reisefuehrer/ (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Julian Zietlows Tipps sind potentiell lebensgefährlich

Der Coach erreicht mit seinen Gesundheits-Ratschlägen online Hunderttausende Menschen. Eine Expertin sagt: Seine Heilversprechen sind gesetzlich verboten.

https://krautreporter.de/psyche-und-gesundheit/6066-julian-zietlows-tipps-sind-potentiell-lebensgefahrlich (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Reise nach Rojava 

Ab 2012 entstand in Nord- und Ostsyrien, bekannt als Rojava, eine kurdisch geprägte Selbstverwaltung. Inmitten des syrischen Bürgerkriegs setzt sie auf basisdemokratische Strukturen, Feminismus und Gleichberechtigung über ethnische und religiöse Grenzen hinweg.

Im Frühjahr reisten Autorin Stefanie Sargnagel, Journalistin Muzayen Al-Youssef, Politikwissenschafterin Judith Goetz und Grünen-Politikerin Heidi Sequenz nach Rojava – als Teil einer österreichischen Delegation auf Einladung von Kongra Star, dem Dachverband der Frauenbewegung der Region. Ziel: Aufmerksamkeit für die Lage der Kurdinnen schaffen.

FM4 traf die vier zum Interview.

https://fm4.orf.at/stories/3049612/ (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Hat noch nie einen Radler getrunken, auch nicht im billigen Berlin.

Markus

0 commentaire

Vous voulez être le·la premier·ère à écrire un commentaire ?
Devenez membre de tag eins et lancez la conversation.
Adhérer