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Die 5 unnötigsten Körperteile

Logo »TITANIC-Wochenrückblick. Der endgültige Newsletter«

Liebe Leser*innen,

was haben Sie die letzten Tage so geleistet? Das Bundeskabinett kann trotz Sommerpause stolz auf sich sein: Karin Prien hat sich diese Woche endlich die vereinfachte Ausgangsschrift draufgeschafft, Patrick Schnieder konnte sich meistens erinnern, für welches Ministerium er zuständig ist, und Alexander Dobrindt ist noch besser darin geworden, Gerichtsentscheidungen zu ignorieren. Allerdings kann niemand so stolz auf sich und seine Leistungen sein wie der Bundeskanzler:

Zu sehen ist ein Bierdeckel, auf dem eine handschriftliche To-do-Liste steht mit den Punkten: »Brosius-Gersdorf verhindert«, »von Trump gelobt worden« und »keine Homoflagge am Bundestag«. Alle Punkte sind abgehakt. Darunter ist ein Foto von Friedrich Merz, wie er beide Daumen nach oben reckt. Dazu die Schlagzeile: »Starker Regierungsstart: Merz' Errungenschaften auf einem Bierdeckel«. (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Daumen sind sehr nützliche Körperteile, da man mit ihnen anzeigen kann, dass man mit sich selbst und der Welt zufrieden ist. Doch welche Körperteile sind komplett unnötig? Folgende braucht wirklich kein Mensch:

Bild behauptet, Forscher behaupteten, Menschen würden in Zukunft fünf Körperteile verlieren. TITANIC verrät, welche.

Brustwarzen: Es kriegt eh niemand mehr Kinder, weil sich alle selbst verwirklichen, und auf Insta darf man sie sowieso nicht zeigen, können also weg!

Lunge: Welche Funktion dieses Organ genau hat, konnten Forscher*innen bis heute nicht herausfinden. Wahrscheinlich sind die Lungenflügel komplett unnötig und werden sich bald zurückentwickeln. Und mit ihnen die eine oder andere Rippe, die dann ja auch nichts mehr zu schützen hat.

Ellenbogen: Wer braucht die denn noch in der Generation Teilnehmerurkunde?

Leber: Es wird immer weniger Alkohol getrunken. Früher oder später wird unser Körper das sitt haben und die Leber rausschmeißen.

Haut: Schwitzt, produziert ekligen Talg, trocknet andauernd aus und steht zwischen uns und unseren Mitmenschen: Wir können es kaum abwarten, dass sich dieses blöde Organ endlich verdünnisiert!

Der Fachverband Außenwerbung plädiert sehr dafür, die Augen nicht wegzurationalisieren, weil man sonst »unser ganzes Konzept komplett umschmeißen« müsste. Auch Sydney Sweeney und American Eagle setzen sich sehr für den Erhalt des Auges ein, vor allem natürlich für solche mit einer blauen Iris:

Zu sehen ist Sydney Sweeneys Werbekampagne für die Jeansmarke American Eagle mit dem Slogan "Sydney Sweeney has great jeans". Daneben steht: "Nach Wirbel um Modekampagne in den USA. Deutsche Werbeagenturen ziehen nach". Darunter sind zwei Werbeparodien zu sehen: Auf einem Plakat isst Sophia Thomalla eine Dose Erasco-Erbseneintopf, dazu der Text: "Sophia Thomalla hat prächtiges Erb(s)gut." Daneben ist ein Plakat mit dem Hornbach-Logo zu sehen, das Bill und Tom Kaulitz mit einem Rasenmäher auf einer Wiese zeigt. Darunter steht: "Die Kaulitz-Brüder lieben Rasenhygiene."

Die ganze Strecke finden Sie in unserer Septemberausgabe, die am 30. August erscheint (am besten jetzt sofort abonnieren! (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)). Wer sich gut mit Strecken auskennt, ist Richard Lutz von der Deutschen Bahn. Allerdings nicht gut genug, um nicht gefeuert zu werden. Doch wer könnte ihn ersetzen?

Bahnchef gesucht: Wer folgt auf Richard Lutz?

Magnus Carlsen
(+) Experte für perfekte Züge
(−) Trifft für einen Bahnchef zu rasche Entscheidungen

Richard David Precht
(+) Extrem lange Leitung
(−) Regelmäßige Entgleisungen

Boris Becker
(+) Rettet alles immer in letzter Sekunde
(−) Will mehr Triebwagen

Jens Spahn
(+) Kennt sich mit Großinvestitionen aus
(−) Ruiniert das Unternehmen mit Gratistickets für seine Freunde

David Garrett
(+) Fast pünktlicher Einsatz
(−) Wird’s vergeigen

Angela Merkel
(+) Unerschütterlicher Optimismus
(−) Eine Frau an der DB-Spitze? Hahahaha!

Trotz allem sollte man immer einen positiven Blick auf die Bahn behalten: Manchmal kann man ja auch unendlich froh sein, an bestimmten Orten gar nicht erst anzukommen:

Gezeichneter Cartoon: Eine als weiblich gelesene Person im Bikini sitzt in einem Liegestuhl am Strand und hält ein Cocktailglas in der Hand. Sie macht einen entspannten Eindruck, hat die Augen geschlossen. Neben ihr wird eine männlich gelesene Person gerade von einem großen Fisch verschlungen, der seinen Kopf aus dem Meer streckt. Die Person ruft der anderen am Strand verärgert zu: "Ich sage ja nur, dass ich im Gegensatz zu dir schon bessere Urlaube hatte." (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Warum es vielleicht gar nicht die Möglichkeit gibt, unendlich froh zu sein, erklärt uns Science-Kolumnist Torsten Gaitzsch:

Torsten Gaitzsch trinkt eine Tasse Kaffee und schaut in die Kamera

Heute: Eine endliche Anzahl an Tassen, bitte!

Ich habe diese Woche etwas erfahren, das mich mehr beeindruckt, ja ergriffen hat als jede Nachrichtenmeldung in dieser wahrlich überfordernden Zeit. Es gibt eine neue wissenschaftliche Bewegung namens Ultrafinitismus. Dieser lehnt, vereinfacht gesagt, das Konzept der Unendlichkeit ab. »Ganz abwegig ist das nicht: Nicht nur das Unendliche selbst, als reales Objekt gedacht, ist schließlich unendlich groß. Auch für die Anzahl der endlichen Zahlen lässt sich keine Grenze angeben. Das hat zur Folge, dass zu allen denkbaren Zahlen, die der Mensch je zur Beschreibung der Welt benötigen wird, immer eine noch viel größere Zahl von Zahlen denkbar ist, die dafür viel zu groß ist. Und wer braucht wirklich all diese Zahlen?« (derstandard.de (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)).

Die Ultrafinitisten, deren Name auf die Finitisten verweist, welche sich schon früh als Gegenströmung zu den Theorien Cantors und Hilberts formierten, können freilich nicht die moderne Physik, insbesondere die Quantenmechanik, auf ihrer Seite wissen. Meiner Sympathie zumindest dürfen sie sich jedoch sicher sein. Seit meiner Kindheit beunruhigt mich die Vorstellung, dass es endlos viele Zahlen geben soll, zutiefst. Aber was heißt »Vorstellung«? – Vorstellen kann man sich Unendlichkeit ja eben nicht! Schlaflose Nächte bescherte mir die Behauptung, das Universum sei unendlich. Es muss doch irgendwo mal aufhören! Als ich dann lernte, dass sich unser Universum zudem ausdehnt, drohte ich komplett dem Wahnsinn zu verfallen. Das Unendliche wird also noch unendlicher?! Das ist kosmischer Horror at its worst, da kann ich noch eher glauben, dass es in den Weiten des Alls nicht-menschliches intelligentes Leben gibt. (Insofern vertraue ich der Drake-Gleichung – wobei ich auch die Kendrick-Lamar-Gleichung zur Kenntnis nehme.)

Denkt man den Ultrafinitismus weiter bzw., haha, zu Ende, mag man auf ganz neue Weise erschüttert werden, vor allem wenn man akzeptiert, »dass das ultrafinitistische Universum […] abgeschlossen und periodisch ist, also eine geschlossene Schleife bildet« (DerStandard). Was befindet sich denn um diese Schleife herum? Was kommt hinter dem Ende des Alls? Was ist die definitiv größte Zahl?

Und: Ist dann, anders als Einstein angeblich gesagt hat, auch die menschliche Dummheit endlich? Gibt es einen Menschen, der als der allerdümmste betrachtet werden kann? Klar! Er ist Präsident der USA.

Verabschiedet sich und wünscht ein gut informiertes Wochenende:

Ihre TITANIC-Redaktion

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