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Highway-Revolution: Kodiak und Aurora zünden den Turbo für autonome Trucks!

Liebe Wachstumsinvestoren,

mit ihrer Vision vom fahrerlosen Güterverkehr positionieren sich Kodiak Robotics (Ticker: KDK) und Aurora Innovation (Ticker: AUR) als Pioniere eines milliardenschweren Zukunftsmarkts. Wer wird das Rennen um die autonomen Lkw der nächsten Generation gewinnen?

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Inhaltsverzeichnis

  1. Marktübersicht

  2. Kodiak Robotics (Ticker: KDK)

  3. Aurora Innovation (Ticker: AUR)

  4. Chancen

  5. Risiken

  6. Fazit

  1. Marktübersicht

Welche Player sind derzeit am Markt aktiv?

Quelle: ARK Investment Management LLC

Ein entscheidender Faktor für die Skalierbarkeit der autonomen LkW Technologie ist zuerst einmal das Sammeln von Testkilometern. An der Spitze steht das chinesische Unternehmen Inceptio Technology mit beeindruckenden 125 Millionen gefahrenen Meilen. Deutlich abgeschlagen folgen die US-amerikanischen Unternehmen Kodiak mit 3,5 Millionen Meilen, Aurora mit 2,2 Millionen Meilen sowie Gatik mit 1,52 Millionen Meilen. Dazwischen liegt das ebenfalls chinesische Unternehmen Pony.ai mit 3,1 Millionen Meilen.

Während in den USA autonome Lkw derzeit noch einen Sicherheitsfahrer benötigen, erlaubt China bereits umfassendere Tests unter realen Bedingungen. Die Prognose legt nahe, dass US-Firmen nach Freigabe der fahrerlosen Tests, voraussichtlich ab 2025, deutlich aufholen könnten. Bis dahin bleibt China führend bei der Sammlung von Fahrdaten im realen Verkehr.

Welchen Vorteil bringen autonome Lkw mit sich?

Autonome Fahrzeuge können zukünftig erhebliche Kosteneinsparungen in der Lieferkette ermöglichen. Im Bereich der Lkw-Lieferungen kostet ein von Menschen gesteuerter Diesel-Lkw durchschnittlich 0,07 $ pro Tonnenmeile, während autonome elektrische Lkw voraussichtlich nur 0,03 $ kosten werden, ein Rückgang um 57 %.

Quelle: ARK Investment Management LLC

Was sind die konkreten langfristigen Umsatzchancen?

Laut Prognosen von ARK Invest könnte der weltweite Umsatz mit autonomen Lieferdiensten bis zum Jahr 2030 rund 900 Milliarden US-Dollar erreichen. Diese Entwicklung wird durch sinkende Transportkosten vorangetrieben, was wiederum das Konsumverhalten der Menschen beeinflussen dürfte. Im Bereich der sogenannten „Last-Mile“-Lieferung, also der Zustellung direkt an Endkunden, könnten Roboter und Drohnen Einnahmen von insgesamt 440 Milliarden US-Dollar generieren. Davon entfallen 280 Milliarden auf den Versand von Paketen und 160 Milliarden auf die Auslieferung von Lebensmitteln. Parallel dazu wird erwartet, dass der autonome Lkw-Verkehr auf mittleren und langen Strecken einen Umsatz von etwa 420 Milliarden US-Dollar erzielen wird. Insgesamt zeigt die Grafik, dass sowohl im Nahverkehr als auch im Ferntransport erhebliche Marktpotenziale für autonome Liefertechnologien bestehen.

Quelle: ARK Investment Management LLC

Laut Prognosen von McKinsey könnte der Markt für autonome Lkw-Transporte im Jahr 2035 ein Gesamtvolumen von rund 616 Milliarden US-Dollar erreichen. Den größten Anteil hätte dabei China mit etwa 327 Milliarden US-Dollar, gefolgt von den USA mit rund 178 Milliarden und Europa mit etwa 112 Milliarden US-Dollar.

Rund 52 % dieses Umsatzpotenzials hängen direkt mit autonomen Technologien zusammen. Der größte Posten entfällt dabei auf AV-Softwarekosten wie selbstfahrende Software und Datendienste (22 %). Es folgen Ausgaben für Kraftstoff (13 %), Betriebskosten wie Reifen und Maut (6 %), das AV-Kit zur Nachrüstung (5 %), Wartung der AV-Systeme (5 %) sowie Remote-Überwachung und Flottenmanagement (1 %).

Die restlichen 48 % entfallen auf klassische Kostenbereiche: den Fahrzeugwert samt Abschreibung und Wartung (34 %), den Fahreranteil bei Übergabe- und Zustellstrecken (8 %), Transfer-Hub-Aktivitäten (4 %) sowie Versicherungskosten für autonome Lkw (2 %).

Diese Aufschlüsselung zeigt, dass autonome Technologien künftig nicht nur technologische, sondern auch wirtschaftlich bedeutende Komponenten der globalen Logistikinfrastruktur darstellen.

Wieso braucht es autonome Lkw?

In einem Bericht von McKinsey & Company aus dem Jahr 2024 geht hervor, dass in den USA derzeit über 80.000 Lkw-Fahrer fehlen und diese Zahl könnte sich bis zum Jahr 2030 sogar verdoppeln. Das Durchschnittsalter eines US-Truckers liegt bei 46 Jahren. In Europa ist die Lage noch angespannter: Rund 7 % der Stellen im Güterkraftverkehr, über 200.000 Jobs, sind unbesetzt. Bis 2028 könnte diese Zahl auf 745.000 offene Stellen steigen. Besonders auffällig ist die Altersverteilung: Nur 5 % der Lkw-Fahrer in Europa sind jünger als 25, während ein Drittel älter als 55 Jahre ist. Der demografische Wandel macht den Einsatz autonomer Lkw zunehmend notwendig. Autonomes Trucking bietet eine strategische Antwort auf diese Entwicklung. Es kann die drohenden Versorgungslücken im Güterverkehr schließen, die Abhängigkeit von schwer zu rekrutierendem Personal verringern und den Transport effizienter gestalten, gerade in einer alternden Gesellschaft mit schrumpfender Erwerbsbasis.

Wie könnte die Entwicklung zum autonomen Trucking erfolgen?

Die Grafik von McKinsey zeigt den erwarteten Übergang von teilautonomen zu vollständig autonomen Lkw-Transporten zwischen 2027 und 2040+. In der Phase der eingeschränkten Autonomie (2027–2040) erfolgt der fahrerlose Betrieb nur auf Autobahnen zwischen sogenannten Transfer-Hubs. Der erste und letzte Streckenabschnitt, z. B. zwischen Verteilzentrum und Hub, wird weiterhin von Menschen gefahren.

Ab 2040 und darüber hinaus wird eine volle Autonomie angestrebt: Lkw fahren dann komplett autonom von einem Distributionszentrum (DC) zum nächsten, ohne Zwischenstopps oder Übergaben an Hubs. Diese Entwicklung bedeutet eine schrittweise Reduktion der Anzahl benötigter Transferpunkte, mit dem Ziel, den gesamten Gütertransport nahtlos und fahrerlos durchzuführen.

  1. Kodiak Robotics

Gründung & SPAC-IPO

Kodiak hat seinen Hauptsitz in Mountain View, Kalifornien, USA und wurde 2018 gegründet. Das Unternehmen fokussiert seinen Schwerpunkt auf autonomen Lkw-Fernverkehr, der öffentliche Sektor soll langfristig ebenfalls erschlossen werden. Dafür entwickelt Kodiak autonome Systeme, die speziell für den Autobahnverkehr konzipiert sind, ein wichtiger Anwendungsfall für die Logistik- und Lieferkettenbranche. Weiterhin sind die Systeme des Unternehmens für die Verteidigungsindustrie und die Schwerindustrie einsetzbar.

Im Juni 2024 kündigte Kodiak einen geplanten Börsengang durch eine SPAC-Fusion mit der Ares Acquisition Corporation II an. Diese Transaktion soll das Wachstum vorantreiben. Die Muttergesellschaft Ares Management Corporation ist ein globaler Vermögensverwalter mit über 525 Milliarden US-Dollar an verwaltetem Vermögen und einer nachgewiesenen Erfolgsbilanz bei Investitionen in öffentliche Märkte, insbesondere in Transport, Logistik und Technologie. Ares hat bereits über 10 erfolgreiche IPOs begleitet und mehr als 90 Milliarden US-Dollar in relevante Branchen investiert.

Quelle: Kodiak Investor Presentation

Die Partnerschaft zwischen Kodiak und Ares Acquisition Corporation II bietet erhebliche Potenziale zur Wertschöpfung. Der adressierbare Gesamtmarkt (TAM) für Kodiaks Zielanwendungen, darunter der kommerzieller Güterverkehr und öffentliche Projekte, liegt bei über 4 Billionen US-Dollar.

Der SPAC-IPO wird für die zweite Hälfte des Jahres 2025 erwartet. Kodiak wird dann den Ticker KDK tragen. Derzeit kann man nur die SPAC mit dem Ticker AACT erwerben, die Kodiak an die Börse bringt.

Welches Marktumfeld sieht Kodiak Robotics bei autonomen Lkw?

Kodiak behauptet, dass Transportbranche vor wachsenden Herausforderungen steht, darunter Arbeitskräftemangel, Sicherheitsrisiken, steigende Kosten und zunehmender Lieferdruck. Der Mangel an Lkw-Fahrern betrug nach Angaben des Unternehmens allein 2024 etwa 60.000, und bis zum nächsten Jahrzehnt werden über eine Million zusätzliche Fahrer benötigt. Gleichzeitig liegt die jährliche Fluktuationsrate bei großen Flotten über 70 %. Auch die Sicherheitslage ist kritisch: Über 85 % aller Lkw-Unfälle sind auf menschliches Versagen zurückzuführen. Zwischen 2021 und 2023 kamen dabei mehr als 15.000 Menschen ums Leben. Die Kosten steigen zudem kontinuierlich, seit 2014 sind die Gesamtkosten im Güterverkehr um etwa 33 %, die Fahrerlöhne um 68 % und die Versicherungskosten um 39 % gestiegen. Weiterhin steigt der operative Druck: 71 % der Einzelhändler setzen auf Lieferungen am gleichen oder nächsten Tag, um den Erwartungen der Verbraucher gerecht zu werden.

Quelle: Kodiak Investor Presentation

Insgesamt verdeutlicht die Übersicht den dringenden Handlungsbedarf für strukturelle und technologische Lösungen im Transportsektor, insbesondere durch Automatisierung.

Kodiak beziffert dabei den globalen Markt für kommerziellen Güterverkehr auf ein Volumen von über 4 Billionen US-Dollar, davon entfallen etwa 1 Billion US-Dollar auf die USA allein.

Quelle: Kodiak Investor Presentation

In diesem riesigen Markt bietet Kodiak autonome Lösungen für verschiedene Anwendungsbereiche an. Das Unternehmen ist nicht nur im klassischen kommerziellen Fernverkehr aktiv, sondern möchte auch im öffentlichen Sektor, etwa für militärische oder sicherheitsrelevante Transporte seine Technologie zur Verfügung stellen.

Das Unternehmen will die o.g. Lücken und Engpässe der Branche schließen. Kodiak zeigt mit seinem KI-gesteuerten „Kodiak Driver“, dass autonome Lkw-Technologie bereits heute erfolgreich im Einsatz ist. Kodiaks Geschäftsmodell generiert bereits heute Umsätze durch fahrerlose Lkw, die unter anderem in Partnerschaft mit Atlas Energy Solutions im Permian Basin operieren. Lieferungen erfolgen auf vier aktiven Frachtstrecken mit führenden Spediteuren und Transportdienstleistern.

Quelle: Kodiak Investor Presentation

Kodiak demonstriert seine führende Position im Bereich autonomer Lkw mit klar messbaren Erfolgen in der Praxis:

  • Es wurden bereits über 7.000 Lieferungen autonom durchgeführt.

  • Das autonome System hat mehr als 2,6 Millionen Meilen zurückgelegt.

  • Die derzeit abgedeckte Streckennetzgröße umfasst rund 20.000 Meilen.

  • Darüber hinaus wurden 750+ Stunden vollständig fahrerlose Einsätze unter realen, bezahlten Bedingungen durchgeführt.

Quelle: Kodiak Investor Presentation

Diese Zahlen unterstreichen Kodiaks marktreife Technologie und seine aktive Rolle bei der Transformation des Güterverkehrs durch autonome Lkw.

Technologie

Kodiaks Technologie basiert auf dem sogenannten Kodiak Driver, einem Sensor, der Radar, Lidar und Kameras kombiniert.

Quelle: Kodiak Investor Presentation

Das System basiert auf einem virtuellen Fahrer, der durch Deep-Learning-Netzwerke kontinuierlich dazulernt und verschiedenste Umgebungen wie Autobahnen, Stadtstraßen, Schotter- und Offroad-Strecken sicher bewältigen kann. Im Gegensatz zu vielen anderen Systemen funktioniert Kodiaks Lösung unabhängig von hochauflösenden Karten (HD Maps), sie erkennt und interpretiert die Umgebung in Echtzeit, passt sich Baustellen, Hindernissen und Spurwechseln flexibel an. Die technologische Plattform ist fahrzeugunabhängig und bietet durch redundante sicherheitskritische Funktionen einen breiten Einsatz auf verschiedenen Fahrzeugtypen. Zusätzlich setzt Kodiak auf modulare Hardware, die besonders wartungsfreundlich ist: Sie lässt sich ohne Spezialwissen schnell austauschen, sogar schneller als ein Reifen und maximiert so die Einsatzbereitschaft des Systems.

Die Plattform besteht aus drei zentralen Bausteinen:

  • KI „am Steuer“, die für Wahrnehmung, Planung und Steuerung des autonomen Fahrens zuständig ist,

  • skalierbarer, modularer Hardware (z. B. SensorPods und redundante Sicherheitssysteme)

  • sowie Überwachungs- und Integrationswerkzeugen, die Flottenbetrieb, Validierung und Monitoring ermöglichen.

Quelle: Kodiak Investor Presentation

Diese ganzheitliche Architektur erlaubt den Einsatz der Technologie in verschiedenen Bereichen, vom klassischen Fernverkehr über den innerstädtischen Lieferverkehr bis hin zu militärischen Fahrzeugplattformen. Die Lösung ist flexibel, skalierbar und auf unterschiedliche Anwendungen übertragbar.

Kodiaks autonome Lkw-Technologie basiert auf einer robusten, modularen Hardwarearchitektur, die speziell für den zuverlässigen fahrerlosen Betrieb entwickelt wurde.

Zentrale Komponenten sind:

  • SensorPods mit LiDAR, Radar und Kameras zur Umfelderkennung, die sich schnell austauschen lassen, ohne Spezialtraining.

  • Eine redundante Architektur für Rechenleistung, Energieversorgung, Sensorik und Antrieb, um Ausfälle abzusichern.

  • Die Actuation Control Engine (ACE), ein sicherheitskritischer Controller, der präzise Fahrzeugsteuerung in Echtzeit ermöglicht.

  • Ein leistungsfähiger AI Compute Stack, der Kommunikation, Kühlung und Datenverarbeitung bündelt.

  • Ein Partnernetzwerk, das führende Anbieter von Komponenten einbindet, um Effizienz und Skalierbarkeit zu steigern.

Quelle: Kodiak Investor Presentation

Die dahinterliegende KI-Plattform wurde für verschiedenste Einsatzumgebungen entwickelt, von Autobahnen bis zu Offroad-Szenarien und benötigt kein ständiges Neutrainieren bei Hardware- oder Sensoränderungen.

Besonders hervorzuheben ist:

  • Multi-Sensor-Wahrnehmung: LiDAR, Radar und Kameras werden gleichwertig behandelt, um die bestmögliche Datennutzung sicherzustellen.

  • Skalierbarkeit: Die modulare Bauweise erlaubt einfache Upgrades und Anpassungen.

  • Iterative Entwicklung: Laufende Verbesserungen auf Basis realer Tests, Simulationen und Feedback sorgen für stetigen Fortschritt der Software.

Quelle: Kodiak Investor Presentation

Von der Pre-Commercial Deployment Phase zum Markteintritt

Kodiak befindet sich noch in der Pre-Commercial Deployment Phase. Die Kapitalbeschaffung über den Börsengang mit Ares Acquisition Corporation II soll das Unternehmen finanziell in die Lage versetzen, den Markteintritt ab 2025 systematisch umzusetzen.

Quelle: Kodiak Investor Presentation

Die Commercial and Product Roadmap zeigt den geplanten Ausbau autonomer Lkw-Operationen bis über das Jahr 2027 hinaus.

Kommerziell:

  • 2024 beginnt der kommerzielle Start.

  • 2025 folgt der Übergang zur Profitabilität und die Auslieferung erster Lkw.

  • 2026-2027: Skalierung mit Hunderten bis Tausenden ausgelieferten Fahrzeugen und Übergang zur Selbstfinanzierung.

Produktseitig:

  • Validated Lanes: Beginn mit wenigen Off-Highway-Routen, Ausbau zu vielen On-Highway-Lanes bis 2027+.

  • Trailerkonfigurationen: Start mit Standardanhängern, später Erweiterung auf Doppel-/Dreifachkombinationen (z. B. Triple Pup).

  • Liefermodell: Von wenigen Endpunkten zu flächendeckender End-to-End-Belieferung.

  • Flottenbesitz: Anfangs Kodiak-eigene Flotte, später verstärkt von Kunden betrieben.

  • Tägliche Betriebszeit: Anstieg von 16+ Stunden in 2024 auf über 22+ Stunden täglich bis 2027.

Technik & Services:

  • Truck-Plattform: Von Sleeper Cab zu Day Cab und mehreren OEMs.

  • Hardware-Produktion: Wechsel von interner AV-Integration zu Tier1-Komponenten als Service.

  • Integration: Skalierung von Einzelumrüstungen zu OEM-Serienintegration.

  • Services: Von wenigen Remote-Assistenzsystemen zu KI-gestützter Assistenz mit minimalem On-Site-Support.

Insgesamt zeigt die Roadmap eine klare Strategie zur Skalierung, Effizienzsteigerung und Integration in den Massenmarkt. Ich bin schon jetzt auf das Erreichen dieser Milestones gespannt.

Gründer & CEO

Don Burnette ist Gründer und CEO von Kodiak und verfügt über einen beeindruckenden Werdegang mit mehr als zehn Jahren Erfahrung in der Entwicklung von Software für autonomes Fahren. Er begann seine Karriere als Software-Tech-Leiter für das “self-driving car” Projekt von Google, Vorgänger von Waymo. Nach über fünf Jahren bei Google verließ Don das Unternehmen, um Otto mitzugründen, ein Startup für selbstfahrende Lkw, das letztendlich von Uber übernommen wurde. Nach fast zwei Jahren als Software Technical Lead bei Uber verließ Don das Unternehmen, um final Kodiak zu gründen. Bei einem Treffen mit ARK Invest erklärte Don, dass selbstfahrende Lkw im Vergleich zu manuell betriebenen Lkw deutlich effizienter sind. Seine Hauptaussage ist:

  • Manuelle Lkw können nur etwa 11 Stunden pro Tag gefahren werden (gesetzlich geregelt).

  • Tatsächlich fahren sie im Schnitt aber nur etwa 7 Stunden täglich, was bedeutet, dass sie unterausgelastet sind.

  • Autonome Trucks hingegen können nahezu 24/7 unterwegs sein.

  • Das würde bedeuten, dass man mit denselben Fahrzeugen die Auslastung fast verdreifachen kann und damit auch potenziell die Einnahmen der Transportunternehmen verdreifachen.

Geschäftsmodell

Kodiak zielt auf den gewerblichen Lkw-Verkehr und den öffentlichen Sektor ab. Für beide bietet Kodiak Robotics Driver-as-a-Service an und integriert den Kodiak Driver in Kundenflotten.

Quelle: Kodiak Investor Presentation

Einnahmen für den gewerblichen Lkw-Verkehr werden durch Lizenzgebühren pro Meile oder pro Fahrzeug generiert, bei einer voraussichtlichen Vertragslaufzeit von 3-4 Jahren pro Lkw. Einnahmen für den öffentlichen Sektor werden durch R&D-Finanzierung und Gebühren pro Fahrzeug mit einer erwarteten Vertragslaufzeit von mehr als 4 Jahren für Erhaltungsdienste generiert.

Der potenzielle jährliche wiederkehrende Umsatz pro Lkw ist hervorgehoben:

Die potenzielle jährliche Fahrleistung pro Lkw berechnet sich wie folgt:

  • 275 Betriebstage pro Jahr

  • 18 Betriebsstunden pro Tag

  • 72 km/h (Durchschnittsgeschwindigkeit)

Das entspricht einer jährlichen Fahrleistung von ca. 360.000 km.

Quelle: Kodiak Investor Presentation

Zur Berechnung des Umsatzes:

  • Die aktuellen Fahrerkosten pro Meile betragen $0,97 zuzüglich zusätzlicher Kosten für Fahrermanagement, Betriebskosten, Kraftstoff und Versicherung.

  • Die Multiplikation der Gesamtkosten pro Meile mit 225.000 Meilen ergibt den Ausgangswert.

  • Nach Anwendung einer erwarteten Kundenersparnisspanne von 15-35 % liegt der geschätzte wiederkehrende Umsatz pro Lkw zwischen 150.000 und 190.000 US-Dollar.

Alternativ berechnet sich die monatliche oder jährliche Lizenzgebühr pro Fahrzeug auf Grundlage folgender Faktoren:

  • Durchschnittliche jährliche Kosten für einen menschlichen Fahrer in Höhe von 341.000 US-Dollar, einschließlich Fahrerunterkunft, Management, Betriebskosten, Kraftstoff und Versicherungskosten.

  • Nach Abzug der erwarteten Kundeneinsparungen von 15-35 % beträgt der geschätzte wiederkehrende Umsatz pro Lkw zwischen 230.000 und 300.000 US-Dollar.

Weitere Einsatzgebiete

Kodiak arbeitet auch mit Textron Systems am Robotic Combat Vehicle (RCV) Programm der US-Armee. Ziel ist die Entwicklung autonomer Bodensysteme für militärische Einsätze, konkret mit Integration in unbemannte Fahrzeuge wie den RIPSAW® M3, der keinen Platz für einen Fahrer bietet. Die Lösung basiert auf flexibler, KI-gestützter Autonomie und soll den Einsatz in verschiedenen Gefechtsumgebungen ermöglichen.

Quelle: Kodiak Investor Presentation

Im Oktober 2022 wurde Kodiak offiziell ausgewählt und mit einem 30-Millionen-Dollar-Vertrag über drei Jahre beauftragt. Im Rahmen des Projekts wurden bereits umfassende Praxistests in militärisch relevanten Geländen durchgeführt, darunter Bergregionen in Kalifornien, die Wüste von Texas und Schneegebiete in Michigan.

Quelle: Kodiak Investor Presentation

Die Kooperation gilt als wegweisend für die Zukunft unbemannter Bodeneinheiten in der US-Verteidigung und bringt modernste autonome Technologie in einsatzbereite militärische Fahrzeuge.

Daraus lässt sich schließen, dass Kodiak in drei Sektoren seiner Branche aktiv ist: Lkw-Verkehr, öffentlicher und Verteidigungssektor.

Bewertung

Die Grafik zeigt den Vergleich der Unternehmensbewertungen führender Akteure in der autonomen Fahrzeugindustrie.

  • Waymo (Google-Tochter) wird mit 45 Milliarden US-Dollar bewertet (nach einer Finanzierungsrunde im Oktober 2024).

  • Aurora kommt auf eine Marktkapitalisierung von aktuell 9,8 Milliarden US-Dollar.

  • Kodiak liegt mit 2,5 Milliarden US-Dollar deutlich darunter, trotz technologischer Reife und realer Einsätze.

Diese Diskrepanz verdeutlicht ein möglicherweise unterschätztes Marktpotenzial für Kodiak im Vergleich zu größeren Mitbewerbern.

Quelle: Kodiak Investor Presentation

Fazit zu Kodiak

Kodiak positioniert sich als technologisch ausgereifter und praxisorientierter Anbieter im Bereich autonomer Nutzfahrzeuge. Das Unternehmen verfügt über ein erfahrenes und dynamisches Management-Team, das sowohl strategisch als auch operativ überzeugende Arbeit leistet. Besonders hervorzuheben ist der klare Fokus auf Skalierbarkeit, modulare Technologie und reale Einsätze. Gleichzeitig gilt es, die kommenden Monate aufmerksam zu verfolgen: Ob Kodiak seine selbst gesetzten Meilensteine und finanziellen Zielvorgaben erreicht, wird entscheidend für das Vertrauen des Marktes sein. Gelingt dies, ergibt sich eine signifikante Unterbewertung im Vergleich zu Mitbewerbern wie Waymo oder Aurora und damit möglicherweise ein attraktives Potenzial für Investoren. Kodiak zeigt großes Potenzial, allerdings unterliegt das Unternehmen weiterhin hohen regulatorischen, technologischen, wettbewerblichen und Adaptionsrisiken, wie sie für junge Unternehmen im Bereich autonomes Fahren typisch sind.

  1. Aurora Innovation

Gründung & SPAC-IPO

Aurora Innovation hat seinen Hauptsitz in Pittsburgh, Pennsylvania, USA und wurde 2017 gegründet. Das Unternehmen fokussiert seinen Schwerpunkt auf autonome Fahrtechnologie in den Bereichen Lkw und Personenverkehr.

Das Unternehmen ging 2021 durch eine SPAC-Fusion mit Reinvent Technology Partners Y an die Börse. Aurora Innovation konzentriert sich derzeit auf den autonomen Güterverkehr (Lkw), plant aber langfristig die Expansion in den Ride-Hailing-Bereich.

Welches Marktumfeld sieht Aurora Innovation bei autonomen Lkw?

Aurora beziffert wie Kodiak den weltweiten Lkw-Markt mit einem Volumen von rund 4 Billionen US-Dollar global und 1 Billion US-Dollar allein in den USA.

Quelle: Aurora Investor Presentation

Aurora sieht sich in diesem Umfeld klar in der Führungsposition im Bereich des autonomen Truckings. Das Unternehmen hebt hervor, aktuell als einziger Anbieter kommerzielle, fahrerlose Lkw-Einsätze auf öffentlichen Straßen durchzuführen. Mit starken strategischen Partnerschaften und einer soliden Finanzierung bis mindestens Ende 2026 ist Aurora laut eigener Aussage bestens positioniert, um die Technologie im großen Maßstab zu kommerzialisieren.

Quelle: Aurora Investor Presentation

Aurora entwickelt seine autonome Lkw-Technologie gezielt, um zentrale Herausforderungen der Transportbranche zu lösen:

Quelle: Aurora Investor Presentation
  • Fahrermangel und hohe Fluktuation: Mit über 1,2 Mio. benötigten Fahrern in den nächsten zehn Jahren und einer Fluktuationsrate von über 90 % verspricht Aurora Skalierbarkeit und eine stabile „Fahrerverfügbarkeit“ durch autonome Systeme.

  • Begrenzte Lenkzeiten: Klassische Lkw dürfen nur maximal 11 Stunden am Tag fahren. Aurora will durch autonome Systeme eine höhere Auslastung und schnellere Lieferzeiten erreichen.

  • Hohe Kraftstoffkosten: Bei durchschnittlich $4 /Gallone Diesel bietet Aurora das Potenzial, den Verbrauch und die Emissionen um bis zu 32 % zu senken.

  • Hohe Versicherungskosten: Bei rund 4.800 Todesfällen durch Lkw-Unfälle im Jahr 2023 und steigenden Prämien bietet Aurora sicherere Abläufe und bessere Daten zur Fehleranalyse.

Seit dem 23. September 2021 bis zum 7. Mai 2025 hat das Unternehmen über 11.000 kommerzielle Lieferfahrten autonom durchgeführt, sowohl fahrerlos als auch unter Aufsicht von Sicherheitsfahrern. Diese Transporte erstreckten sich über mehr als 3 Millionen Meilen und zeigen die wachsende Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der autonomen Technologie.

Quelle: Aurora Investor Presentation

Besonders bemerkenswert: Die Pünktlichkeitsrate lag bei nahezu 100 %, gemessen an den von Aurora kontrollierten Lieferungen. Dieses Ergebnis unterstreicht die Reife des Systems und seine Eignung für den kommerziellen Einsatz im Güterverkehr.

Technologie

Der Aurora Driver ist ein flexibles Software-/Hardwaresystem, das in verschiedene Fahrzeugtypen integriert werden kann und stark KI-gesteuert ist.

Im Zentrum steht ein vollständig integrierter Technologie-Stack, der auf modernsten Sensoren und ausgefeilter Software basiert. Die Daten stammen aus einer Vielzahl von Quellen, darunter GPS, IMU, Encoder, Lidar, Kamera und Radar und werden in Echtzeit zur präzisen Lokalisierung und Entscheidungsfindung verarbeitet. Die Lokalisierung erfolgt in Kombination mit hochauflösenden Karten und versorgt die nachgelagerten Module für Wahrnehmung (Perception), Planung (Planning), Kontrolle (Control) und Ansteuerung (Drive-by-Wire). Diese Prozesse werden zusätzlich durch Simulationen unterstützt, um die Sicherheit und Leistung kontinuierlich zu verbessern.

Quelle: Aurora Investor Presentation

Besonders hervorzuheben ist Auroras Sensor-Suite, die mehrere Sensorarten kombiniert und mit dem firmeneigenen FirstLight-Lidar verstärkt wird. Dieses FMCW-Lidar ist speziell für Hochgeschwindigkeitsfahrten auf Autobahnen entwickelt und bietet eine außergewöhnlich große Reichweite, hohe Genauigkeit sowie Robustheit gegenüber Störungen durch Sonnenlicht oder andere Sensoren. Die Kombination von Lidar, Kamera und Radar ermöglicht eine zuverlässige Objekterkennung, selbst in komplexen Fahrsituationen. Jede Sensorart bringt dabei individuelle Stärken ein, Lidar für präzise Entfernungsmessung, Kameras für visuelle Klassifikation und Radar für dreidimensionale Geschwindigkeitsinformationen.

Quelle: Aurora Investor Presentation

Durch das Zusammenspiel dieser Technologien schafft Aurora eine robuste Grundlage für sicheres, autonomes Fahren, insbesondere im Fernverkehr. Die gezielte Kombination verschiedener Modalitäten sorgt für eine drastische Erhöhung der Systemsicherheit und hebt Aurora von anderen Anbietern ab.

Auroras FirstLight Lidar wurde speziell für die Anforderungen des autonomen Fahrens auf Autobahnen entwickelt. Um bei hohen Geschwindigkeiten sicher und effizient operieren zu können, ist die Fähigkeit, große Distanzen präzise zu erfassen, entscheidend. FirstLight basiert auf einem frequenzmodulierten Dauerstrichverfahren (FMCW) und kombiniert die Vorteile von Lidar und Kamera, um frühzeitige und zuverlässige Reaktionen zu ermöglichen.

Quelle: Aurora Investor Presentation

Das System bietet mehrere technologische Vorteile: Dank kohärenter Lichtwellen erreicht FirstLight mehr als die doppelte Reichweite herkömmlicher Lidar-Systeme, ein entscheidender Sicherheitsfaktor im Fernverkehr. Zusätzlich ist das System nahezu vollständig immun gegenüber Störungen durch Sonnenlicht oder andere Sensoren, was eine konstant hohe Zuverlässigkeit auch unter schwierigen Bedingungen gewährleistet. Ein weiteres zentrales Merkmal ist die gleichzeitige Messung von Entfernung und Geschwindigkeit mittels Doppler-Effekt, wodurch eine äußerst präzise und dynamische Objekterkennung möglich wird. Durch diese Kombination aus Reichweite, Störsicherheit und Messgenauigkeit schafft FirstLight die technische Basis für eine neue Generation hochautomatisierter Lkw-Systeme, die auf Geschwindigkeit, Sicherheit und Skalierbarkeit im Straßenverkehr ausgerichtet sind.

Insgesamt setzt Aurora auf eine innovative Kombination aus Künstlicher Intelligenz und fest definierten Verkehrsregeln, um komplexe und dynamische Verkehrssituationen sicher zu bewältigen. Dabei verlässt sich das System nicht allein auf reines maschinelles Lernen, sondern integriert konkrete „Guardrails“ also fest kodierte Verhaltensregeln, um ein verlässliches und gesetzeskonformes Fahrverhalten sicherzustellen.

Quelle: Aurora Investor Presentation

Ein Beispiel hierfür ist das autonome und natürliche Wechseln der Fahrspur auf der Autobahn. Während es in solchen Situationen keine „eine richtige Lösung“ gibt, kann die Aurora-KI mithilfe intelligenter Entscheidungslogik das optimale Verhalten in dichtem oder chaotischem Verkehr wählen, ähnlich wie ein erfahrener Fahrer. Gleichzeitig wird bei klaren Regeln wie dem vollständigen Anhalten an einem Stoppschild ein hartes Regelwerk angewendet: Selbst wenn laut Daten aus der realen Welt nur 11 % der menschlichen Fahrer vollständig anhalten, wird der Aurora Driver konsequent dazu verpflichtet, was die Verkehrssicherheit erhöht und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften garantiert.

Von der Pre-Commercial Deployment Phase zum Markteintritt

2024 startete Aurora Pilotprojekte für kommerzielle Güterverkehrsdienste mit autonomen Lkw auf ausgewählten Strecken in Texas. Das Unternehmen befindet sich derzeit in der "Final Testing Phase". Die Markteinführung ist für 2025 geplant. Dafür arbeitet Aurora mit großen Speditions- und Logistikpartnern zusammen, darunter FedEx, Werner, und Uber Freight, die zu den ersten Kunden des Aurora Horizon-Produkts gehören sollen.

Quelle: Aurora Investor Presentation

Aurora hat sich zudem starke Partnerschaften mit zwei der vier größten Hersteller von Class-8-Trucks in den USA gesichert: Daimler (40 % Marktanteil) und PACCAR (30 % Marktanteil). Diese beiden OEMs decken zusammen etwa 50 % des US-Markts ab und sind somit entscheidende Faktoren für die Skalierung und breite Einführung des Aurora Driver Systems. Die Grafik zeigt zudem weitere OEMs wie Volvo Group (17 %) und International (13 %), wodurch die strategische Relevanz der Kooperationen noch deutlicher wird.

Quelle: Aurora Investor Presentation

Auch hat Aurora sein Partnernetzwerk durch eine strategische Kooperation mit Nvidia und Continental erweitert. Ziel ist es, die Skalierbarkeit des Aurora Driver-Systems durch den Einsatz modernster Hardware und Massenproduktion zu sichern.

Quelle: Aurora Investor Presentation
  • Nvidia liefert das System-on-a-Chip (DRIVE Thor) und DriveOS, das in die nächste Hardware-Generation von Aurora integriert wird.

  • Continental übernimmt ab 2027 die Serienfertigung dieser Hardware.

  • Erste Prototypen des DRIVE Thor-Chips werden bereits 2025 zu Testzwecken produziert.

  • DRIVE Thor bildet künftig das Herzstück der Aurora-Recheneinheit, die Continental entwickelt und herstellt.

Wie Kodiak, verfolgt Aurora eine ambitionierte Wachstumsstrategie mit dem Ziel, sein autonomes Fahrsystem schrittweise zu kommerzialisieren und eigenfinanziert zu betreiben. Die Roadmap zeigt, wie Aurora ab 2025 über drei Jahre hinweg sowohl das Produktangebot als auch die operative Infrastruktur ausweitet.

Quelle: Aurora Investor Presentation

Kommerzialisierung & Wachstum

  • 2025: Kommerzieller Start, erstes Ziel: Profitabilität

  • 2026–2027: Skalierung & Selbstfinanzierung, wachsender Kundenanteil in der Flottennutzung

  • 2025: Terminal-to-Terminal zwischen Dallas–Houston

  • Ab 2026: Erweiterung auf Endkundenziele und gemischte Netzwerke (Terminals + Endpunkte)

Technische & operative Erweiterungen

  • Routen/Lanes:

    • Start mit Dallas - Houston

    • 2026: Fort Worth - El Paso - Phoenix, Sunbelt

    • 2027: Nordwärts-Expansion

  • Trailer-Typen:

    • 2025: Trockenfracht & Kühlanhänger

    • Ab 2026: Intermodal + Doppelanhänger (2×28')

  • Wetterbedingungen:

    • 2025: Optimale Bedingungen

    • 2026: Regen, starker Wind

    • 2027: Schneefahrten

  • Service & Betrieb:

    • Von hoher Vor-Ort-Betreuung und 1:1 Remote-Assistenz

    • Hin zu minimalem Support & Remote Assist 1:Many ab 2027

Hardware & Plattform

  • 2025: Launch-Hardware + Redundante Systeme

  • 2026: Übergang zur nächsten Hardware-Generation via Auftragsfertigung

  • 2027: Serienproduktion durch Continental und Integration bei OEMs

Aurora plant eine systematische Ausweitung seines autonomen Fahrdienstes über drei Jahre hinweg, sowohl geografisch als auch technisch, mit klar definierten Meilensteinen zur Umsatzsteigerung, Kosteneffizienz und Skalierung. Auch hier bin ich gespannt, ob das Unternehmen seine Versprechungen halten kann.

In diesem Jahr 2025, setzt Aurora auf eine strukturierte Einführung seines autonomen Fahrsystems „Aurora Driver“ nach dem Prinzip „Crawl, Walk, Run“ (Schritt für Schritt). Im Fokus steht, zunächst die Leistungsfähigkeit der Technologie unter Beweis zu stellen und anschließend den Kundennutzen systematisch zu steigern.

Quelle: Aurora Investor Presentation

Kernmeilensteine für 2025

  • 2. Quartal 2025:

    • Kommerzieller Start (Driverless Launch) auf der Route Dallas - Houston

    • Start des autonomen Gütertransports mit ersten fahrerlosen Frachtfahrten

  • 3. Quartal 2025:

    • Erweiterung auf Nachtfahrten

    • Betrieb bei starkem Regen und Wind validiert (schwierige Wetterbedingungen)

  • 4. Quartal 2025:

    • Streckenerweiterung auf Fort Worth - El Paso - Phoenix

Gründer & CEO

Chris Urmson ist Mitgründer und CEO des Unternehmens. Er ist außerdem Mitglied des Vorstands. Er zählt zu den Pionieren im Bereich autonomes Fahren, vor der Gründung von Aurora war er unter anderem technischer Leiter bei Google’s Self-Driving Car Project (heute Waymo) und hat über ein Jahrzehnt Erfahrung in der Entwicklung autonomer Systeme.

Geschäftsmodell

Aurora setzt auf ein skalierbares Geschäftsmodell namens „Driver as a Service“ (DaaS), das eine effiziente Kapitalverwendung und nachhaltige Wertschöpfung ermöglichen soll.

Das Unternehmen sieht sich im deutlichen Vorteil gegenüber anderen Konkurrenten, da man sein Long-Range-Lidar intern entwickelt, um die spezifischen Anforderungen autonomer Fahrzeuge optimal zu erfüllen. Dabei profitiert das Unternehmen von zahlreichen Vorteilen gegenüber herkömmlich zugekaufter Technologie. Externe Lidar-Lösungen bringen oft Unklarheiten hinsichtlich Anforderungen und technischer Reife mit sich und sind durch Exklusivverträge schwer zugänglich. Im Gegensatz dazu erlaubt die unternehmenseigene Entwicklung eine enge vertikale Integration, wodurch sowohl die Versorgungssicherheit als auch die Anpassungsfähigkeit verbessert wird.

Quelle: Aurora Investor Presentation

Finanzielle Kennzahlen und Bewertung

Zum ersten Quartal 2025 verfügte Aurora über liquide Mittel in Höhe von 1,16 Milliarden US-Dollar. Die betrieblichen Aufwendungen beliefen sich in diesem Zeitraum auf insgesamt 211 Millionen US-Dollar, wobei der Großteil mit 182 Millionen auf Forschung und Entwicklung entfiel. Für Vertriebs-, Verwaltungs- und allgemeine Kosten wurden weitere 29 Millionen US-Dollar aufgewendet.

Der Netto-Cashflow aus operativer Tätigkeit war mit -142 Millionen US-Dollar negativ, was die hohe Investitionstätigkeit in die Produktentwicklung und Vorbereitung der Kommerzialisierung unterstreicht. Die Investitionen in Sachanlagen (CapEx) lagen im Quartal bei 8 Millionen US-Dollar.

Quelle: Aurora Investor Presentation

Im Vergleich dazu lagen die gesamten operativen Aufwendungen für das Gesamtjahr 2024 bei 786 Millionen US-Dollar, mit 676 Millionen für Forschung und Entwicklung und 110 Millionen für allgemeine Verwaltung und Vertrieb. Die operativen Ausgaben im Q1 zeigen somit eine weiterhin hohe Kostenintensität, die im Einklang mit dem strategischen Ziel steht, 2025 den kommerziellen Start des autonomen Lkw-Betriebs zu erreichen.

Aurora bringt es derzeit auf eine Marktkapitalisierung von rund 9,8 Milliarden US-Dollar, und das, obwohl das Unternehmen noch keine Umsätze erzielt. Die Kommerzialisierung des autonomen Lkw-Betriebs ist für Ende 2025 geplant. Aus fundamentaler Sicht stellt sich daher die Frage, ob diese Bewertung angesichts der frühen Unternehmensphase gerechtfertigt ist.

Zum 31. März 2025 verfügte Aurora über liquide Mittel in Höhe von 1,16 Milliarden US-Dollar. Der operative Abfluss lag im ersten Quartal bei 142 Millionen US-Dollar, was auf Jahresbasis etwa 570 Millionen US-Dollar entspricht. Damit hätte Aurora bei gleichbleibender Kostenstruktur eine finanzielle Reichweite von knapp zwei Jahren, allerdings ohne signifikante Einnahmen. Im Vergleich zu anderen Marktteilnehmern ist Aurora hoch bewertet. Kodiak Robotics ist deutlich niedriger kapitalisiert, obwohl es ebenfalls kurz vor der Kommerzialisierung steht.

Im Earnings Call zum ersten Quartal 2025 betonte CFO David Maday von Aurora den langen Weg bis zum Erreichen eines positiven Cashflows:

“Zusätzlich zu unseren zentralen Wachstumsinitiativen, dem Ausbau der Aurora-Flotte, der Erweiterung unserer Fahrspuren, der Erschließung neuer Kundenendpunkte sowie der Einführung kostengünstigerer Hardware, werden wir weiterhin Möglichkeiten prüfen, unsere Wettbewerbsposition weiter auszubauen und/oder das Risiko bestimmter Geschäftsbereiche zu minimieren. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren erwarten wir nun eine Mittelbeschaffung von 650 bis 850 Millionen US-Dollar, bevor wir einen positiven Free Cashflow erreichen, der für 2028 erwartet wird.”

Fazit zu Aurora Innovation

Die Bewertung von Aurora ist stark zukunftsorientiert. Wer auf einen erfolgreichen Marktstart 2025, eine zügige Skalierung und eine führende Position im AV-Trucking-Markt ab 2026-2028 setzt, kann die Bewertung als gerechtfertigt ansehen. Wer dagegen skeptisch gegenüber regulatorischen Hürden, technischer Umsetzung und dem hohen Kapitalbedarf ist, dürfte das aktuelle Niveau als überbewertet einschätzen. In jedem Fall handelt es sich um eine spekulative Investition mit hohem Chancen-Risiko-Profil.

  1. Chancen

Auf der Chancen-Seite steht vor allem das enorme Potenzial zur Kostensenkung pro Meile. Autonome Lkw benötigen keine Fahrer, können rund um die Uhr fahren und sind in der Lage, mit gleichmäßigem Fahrverhalten Kraftstoff zu sparen und den Verschleiß zu minimieren. Durch den Wegfall gesetzlicher Lenkzeiten können Transporte effizienter und schneller durchgeführt werden. Daraus ergibt sich nicht nur eine deutlich höhere Produktivität, sondern auch eine Entlastung der Lieferketten, insbesondere angesichts des akuten Fahrermangels in den USA und Europa. Zusätzlich könnten autonome Systeme durch den Wegfall menschlicher Fehler langfristig auch die Verkehrssicherheit verbessern. Überhöhte Geschwindigkeit, Müdigkeit oder Ablenkung spielen bei autonomen Systemen keine Rolle. Auch neue Geschäftsmodelle entstehen: Softwareanbieter können den „virtuellen Fahrer“ als Service lizenzieren, OEMs integrieren autonome Fahrplattformen direkt in ihre Fahrzeuge, und Spediteure könnten ihre Flotten teilweise oder vollständig automatisieren. In Kombination mit elektrischen Antrieben ergeben sich zudem Umweltvorteile, etwa durch geringeren CO₂-Ausstoß und optimierte Fahrprofile.

  1. Risiken

Demgegenüber stehen jedoch erhebliche Risiken. Die Technologie ist hochkomplex und muss in unterschiedlichsten Umgebungen, von Baustellen bis Schneefahrbahn zuverlässig funktionieren. Der Weg zur vollständigen Marktreife ist teuer: Unternehmen wie Aurora oder Kodiak investieren jährlich hunderte Millionen US-Dollar, um Software, Sensorik und Sicherheitssysteme zu entwickeln und zu testen. Eine zentrale Herausforderung ist auch der regulatorische Rahmen, der international stark variiert und in vielen Ländern noch nicht finalisiert ist. Die gesellschaftliche Akzeptanz autonomer Lkw ist ebenfalls nicht garantiert, gerade Gewerkschaften und Berufsfahrer sehen den Wandel kritisch und fürchten Arbeitsplatzverluste.

Darüber hinaus besteht ein hoher Wettbewerbsdruck: Zahlreiche Unternehmen arbeiten an ähnlichen Lösungen, was mittelfristig zu Preiskämpfen und niedrigeren Margen führen könnte. Viele dieser Anbieter sind zudem auf Partnerschaften mit Zulieferern oder Plattformbetreibern angewiesen, etwa für Lidar-Systeme, Trailer-Infrastruktur oder Remote-Überwachung, was zu strategischen Abhängigkeiten führen kann.

Am 8. Mai gab zudem Aurora bekannt, dass Sterling Anderson, Mitbegründer des Unternehmens zurücktritt. General Motors gab im Gegenzug bekannt, dass Sterling Anderson zum Executive VP, Global Product und Chief Product Officer benannt wird. Anderson leitete Teslas Autopilot-Programm, als er 2017 zusammen mit Chris Urmson, dem ehemaligen Leiter des Google-Projekts für autonomes Fahren, und Drew Bagnell, dem Leiter des Uber-Teams für Autonomie und Wahrnehmung, Aurora gründete. Das Trio, das als Pioniere der autonomen Fahrzeugbranche gilt, sorgte sofort für Aufsehen bei Aurora und verhalf dem Unternehmen zu namhaften Investoren wie Sequoia Capital, Amazon und T. Rowe Price Associates sowie zu zahlreichen Partnerschaften. Der Wechsel von Anderson zu General Motors könnte einerseits ein Zeichen für eine künftige Zusammenarbeit sein mit Aurora sein, andererseits wirft es kein gutes Licht auf das Unternehmen, wenn einer der Mitgründer das Unternehmen verlässt.

  1. Fazit

Insgesamt bietet autonomes Trucking das Potenzial, den Güterverkehr in den nächsten Jahren grundlegend zu transformieren. Die wirtschaftlichen und operativen Vorteile sind erheblich, vorausgesetzt, es gelingt, Technologie, Sicherheit, Regulierung und Marktakzeptanz erfolgreich miteinander zu verbinden. Der Ausgang dieses Wettrennens bleibt offen, aber wer es schafft, zuverlässig und skalierbar zu liefern, könnte sich langfristig einen entscheidenden Vorteil sichern.

Auch die Analyse von Goldman Sachs zeigt, dass autonome Lkw bis 2030 erhebliche wirtschaftliche Vorteile gegenüber menschlich gesteuerten Lkw erzielen könnten, sowohl bei den Kosten pro Meile als auch beim Marktpotenzial. Insbesondere das Modell mit „virtuellen Fahrern“, wie es Aurora in Partnerschaft mit Continental plant, soll dank technologischem Fortschritt und effizienter Remote-Überwachung von mehreren Fahrzeugen gleichzeitig massive Kostensenkungen ermöglichen.

Quelle: Goldman Sachs

Sobald Aurora seinen kommerziellen Launch umsetzt, wird der Kostenpunkt pro Meile laut Prognose von über 1 US-Dollar auf etwa 30 bis 40 Cent im Jahr 2030 sinken. Gleichzeitig könnten die Einnahmen pro Meile aufgrund zunehmenden Wettbewerbs leicht auf rund 80 Cent zurückgehen. Insgesamt wird erwartet, dass sich der Umsatz mit virtuellen Fahrermodellen von 400 Mio. US-Dollar (2027) auf rund 5 Mrd. US-Dollar (2030) steigert.

Trotz der derzeit noch geringen Anzahl eingesetzter Trucks von Aurora, Kodiak, PlusAI und Waabi, zeigen die Daten ein deutliches Wachstum: Die Anzahl autonomer Fahrzeuge sowie deren Marktanteil am US-Güterverkehr soll bis 2030 exponentiell steigen. Die Anfangsinvestition von heute rund 150.000 US-Dollar pro Truck wird laut Goldman Sachs bis 2030 auf etwa 50.000 US-Dollar fallen, dank verbesserter Hardware, Skaleneffekten und sinkender Technologiepreise.

Quelle: Goldman Sachs

Die Betriebskosten eines Trucks (inklusive Remote-Operation, Versicherung, Wartung, Treibstoff etc.) sollen von etwa $6,15  (2025) auf $1,89  (2030) pro Meile sinken. Im Vergleich dazu steigen die Kosten für menschlich gesteuerte Lkw im gleichen Zeitraum voraussichtlich von $2,61  auf $2,80 , hauptsächlich aufgrund steigender Löhne. Insgesamt spricht diese Prognose klar für ein hohes wirtschaftliches Potenzial autonomer Lkw im kommenden Jahrzehnt.

Wie gehe ich jetzt vor?

Beide Unternehmen sind spanned und haben Vor- sowie Nachteile. Kodiak ist günstiger bewertet und Aurora verfügt über starke Partner. Beide Aktien sind bei mir vorerst zur Beobachtung auf der Wachtlist. Ich werde die kommenden Quartale beider Unternehmen genau verfolgen und prüfen, ob ihre angegebenen Milestones erreicht werden. Aktuell sehe ich auch Wettbewerbsdruck von anderen Marktteilnehmern: Waymo ist in vielen Städten bereits aktiv. Auch Zoox, das von Amazon unterstützte Robotaxi-Startup, operiert in Las Vegas. Unterdessen hat Tesla vor wenigen Tagen sein lang angekündigtes Robotaxi-Projekt in Austin an den Start gebracht. Damit wagt Tesla einen großen Schritt in Richtung vollständig fahrerloser Mobilität und positioniert sich direkt im Wettbewerb mit anderen Tech-Giganten. Insgesamt zeigt sich: Die selbstfahrende Revolution ist in vollem Gange, mit immer konkreteren Einsätzen, neuen Märkten und wachsendem Innovationsdruck in der gesamten Branche.

Was ist deine Meinung zu den beiden Unternehmen? Wärst du bereit zum aktuellen Zeitpunkt zu investieren?

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