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#37 Jedes bisschen hilft

Gofigramm

Das sind Thunfisch-Wraps, die auf einem Teller hübsch angerichtet worden sind.

Hab ich Dir eigentlich schon einmal von meinem Lieblingskochrezept für heiße Tage erzählt? Also, was heißt ‚Kochen‘? Gekocht wird gar nichts. Nur geschnitten, gemixt und gewickelt. Sie sind wirklich leicht zu machen: Thunfisch-Wraps.

Ich habe das Rezept im Internet gefunden und ein wenig abgewandelt. Du benötigst Wraps bzw. Tortillas, Thunfisch, Avocado, Skyr, Zwiebeln, Eisbergsalat, Salz, Pfeffer, Limettensaft und wenn Du willst Knoblauch.

Joah. Und jetzt ist auch schon klar, wie es läuft, oder? Entferne das Fruchtfleisch der Avocado(s), zerdrücke es mit einer Gabel, würze es kräftig mit Pfeffer, Salz, einem Esslöffel Limettensaft und einer zerdrückten Knoblauchzehe. Ich esse wahnsinnig gerne scharf und füge noch eine gehackte Chilischote hinzu. Aber mit Knoblauch und Chili ist das immer so eine Sache. Wir wollen nett zu unseren Mitmenschen sein. Also tue, was Dir Dein Gewissen erlaubt. Eine gehackte Zwiebel kommt auch noch dazu. Das Ganze vermischst Du mit so viel Skyr, wie es Dir zusagt. Natürlich kannst Du auch Joghurt nehmen oder keins von beidem, wenn Du lieber die geballte Avocado-Power bewahren möchtest. Zuletzt fügst Du so viel Thunfisch hinzu, wie Du magst.

Zu dieser Avocado-Thunfisch-Masse gibt es geschnittenen Eisbergsalat ohne Dressing.

Lege eine Tortilla auf Deinen Teller, häufe eine Spur der Avocado-Thunfisch-Masse von der Mitte des oberen Randes der Tortilla bis nicht ganz zum unteren Rand. Lege geschnittenen Salat darauf. Schlage das untere Tortilla-Ende ein. Lege die eine Tortilla-Seite darüber, dann die andere: Jetzt hast Du einen Wrap. Hebe den Wrap an Deinen Mund und beiße hinein. Lecker.

Natürlich. Dieses Gericht birgt ethische Tücken. Wo kommen die Avocados her? Unter welchen Arbeitsbedingungen wurden sie angebaut und geerntet? Wie weit war der Transportweg? Wer hat wie den Thunfisch gefangen? Wurde tierfreundlich und ökologisch verantwortungsvoll gehandelt?

All diese Fragen stelle ich mir, wenn ich ein Gericht plane und einkaufen gehe. Und dann stelle ich fest, dass ich regelmäßig gegen meine Überzeugungen handeln muss. Nicht vollständig, aber in Teilen. Ich muss Kompromisse machen, weil sich die verschiedenen Verantwortungen, denen ich mich stellen muss, nicht immer in Einklang bringen lassen. Ich will, dass die Menschen, die ich liebe, regelmäßig gesund essen. Ich habe einen vollen Tag mit vielen Verpflichtungen, denen ich nachkommen muss. Ich lebe an einem konkreten Ort, an dem manche Dinge leicht zugänglich sind und andere nicht. Ich habe gewisse ökonomische Rahmenbedingungen, an die ich mich halten muss. Und so weiter. All diese Dinge haben Einfluss darauf, wie sehr ich meinen ethischen Überzeugungen gemäß handeln kann. Und das bedeutet: Ich muss regelmäßig Abstriche machen.

Es bedeutet aber nicht, dass ich sie ganz aufgeben muss. ‚Ganz oder gar nicht‘ ist bei verantwortungsvollem Handeln die falsche Devise. Besser ist: Jedes bisschen hilft. Jede kleine gute Tat, jede ethische Entscheidung trägt zu einem guten großen Ganzen bei. Nötig dafür ist Ambiguitätstoleranz: dass ich mit dem Unperfekten leben lerne, weil es das perfekte Handeln einfach nicht gibt.

Falls Du also Thunfisch isst, wünsche ich Dir guten Appetit und sowieso eine tolle Woche. Bis nächsten Montag!

Dein Gofi

Danke für Dein Interesse! Ich bin Gofi, Künstler, lebe in Marburg und engagiere mich für den Erhalt von Kunst, Kreativität, Gemeinschaft und einer menschenfreundlichen Spiritualität. Das GOFIZINE veröffentliche ich bewusst kostenlos für alle, weil ich möchte, dass jede/r Zugang zu guten Inhalten hat, unabhängig von Einkommen und finanziellen Möglichkeiten. Wenn Du mir bei meiner Arbeit helfen möchtest, bin ich Dir sehr dankbar.

Art2Go

Adam?, digitale Collage, 2023

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Podcast

Hossa Talk #263 Schwester Baum und Bruder Nymphensittich

Über Schöpfungsspiritualität und Gottesbegegnungen in der Natur

Nach zuletzt vielen Tourtagen, Live-Auftritten und einer ganzen Reihe hochspannender Gästetalks ist es mal wieder Zeit für ein entspanntes Gespräch zu dritt. Ausgehend von der inspirierenden Frage einer Hossa-Hörerin unterhalten sich Jay, Marco und Gofi über die Frage, wie und ob Gott in der Schöpfung, der Natur zu sehen und zu erfahren ist. Ist die Schöpfung so etwas wie ein Kunstwerk, das beim Betrachten Rückschlüsse über die Person, von der es geschaffen wurde, zulässt? Oder ist Gott tatsächlich Teil ebendieser Schöpfung und präsent in allen Lebewesen, Menschen, Tier, Pflanzen und darüber hinaus? Was macht die Weite des Universums mit unserem Gottesbild? Und wenn wir meinen, etwas von Gottes Schönheit in einem Sonnenuntergang wahrnehmen zu können, was sagen dann Naturkatastrophen aus? Was bedeutet es, wenn Paulus schreibt, dass Christus alles in allem sei und wie kam es, dass Jay mit einem Baum befreundet ist? Auf den Spuren von Franz von Assisi und Thomas Merton tauschen die drei Hossa-Talker ihre Erfahrungen aus, legen Perspektiven nebeneinander und sagen: „Wo du herkommst, komme ich auch her!“

Du findest die Folge hier oder überall, wo es Podcasts gibt. (Si apre in una nuova finestra)

News

Auf den Spuren des ersten Christfluencers Europas

Begleite Judith Seibold von CHAVAJA und mich auf eine Reise nach Griechenland vom 17.-24.5.2026

 Shaul von Tarsos war radikal. Was er anpackte, das erledigte er zu 150%. Und dabei konnte er rücksichtslos sein – gegen sich selbst und auch andere.

Aufgewachsen als Bürger zweier Kulturen, der hellenistischen und der jüdischen, fließend zweisprachig (Griechisch und Aramäisch), war er in einer multikulturellen, multireligiösen und globalisierten Welt zu Hause. Als Handwerker, jüdischer Theologe und Mystiker. Mit einem großen Ziel: Er wollte die Welt mit seiner Botschaft erobern.

Unter seinem Künstlernamen Paulus (der Kleine) ging er die große Aufgabe an. Wo er auftauchte, spaltete er die Geister. Während die einen ihn liebten und verehrten, war er für die anderen ein rotes Tuch. So erreichte er Europa. Und Europa empfing ihn mit Stockhieben und Gefängnis. Doch einen radikalen Aktivisten wie Paulus stachelte das nur an. Er machte weiter und legte eine Spur, der wir noch heute folgen können. 

Komm mit uns dorthin, wo für das Christentum in Europa alles begann: nach Griechenland. Wir besuchen die Orte, an denen Paulus wirkte, an denen er Zuspruch und Widerstand erlebte, an denen er Dinge sagte und tat, die die Leben von Menschen und den Lauf der Geschichte veränderten. Wir versuchen herauszufinden, was ihn antrieb, was ihn für manche so unwiderstehlich machte und welche Bedeutung sein Werk bis heute für uns hat.

Ich bin schon seit vielen Jahren von Saulus aus Tarsos fasziniert. Für mich gibt es fließende Übergänge zwischen den Propheten und Aposteln der Antike und unserem heutigen Verständnis von Künstlern. 

Als Guide konnten wir den griechenlanderfahrenen Dany Walter aus Israel gewinnen, der uns den jüdischen Paulus näher bringen wird.

Einen Einblick in Programm erhaltet Ihr hier: Programm_Die_Griechenlandreise (Si apre in una nuova finestra) 

Mehr Informationen zu Chavaja – Bildungs- und Begegnungsreisen erfahrt Ihr hier: https://www.chavaja.de/ (Si apre in una nuova finestra)

Die Preise werden veröffentlicht, sobald Mitte Juni die Flugpreise da sind. Dann könnt Ihr Euch anmelden. Einen Frühbucherrabatt gibt es bis zum 1. August

Danke für Dein Interesse! Wenn Du mir bei meiner Arbeit helfen möchtest, kannst Du das zum Beispiel hier.

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