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Wie lege ich einen Garten an?

Eine Sache werde ich sehr oft gefragt, und zwar: Ich habe jetzt einen Garten, aber wie fange ich an? Und deshalb dachte ich mir: Schauen wir doch mal, wie man am Besten in die Gartengestaltung reingeht.

2024 haben wir zwei Schrebergärten übernommen. Einmal den Waldgarten, der damals, als wir ihn im Februar übernommen haben so aussah:

Es ragen 4 Eichen über ihn rüber, d.h. ab April ist hier das Licht aus und der größte Teil liegt im Vollschatten.

Und Dänegart sah im Mai, als wir ihn übernommen haben, so aus, war also einfach wirklich nur eine Wiese mit ner Menge Kirschlorbeer im hinteren Teil (gegen den kämpfen wir bis heute ;)):

Beide Gärten wurden nicht wirklich bestimmungsgemäß genutzt, d.h. kein Obst- und Gemüseanbau, allerdings gab es auch keinerlei Blumenbeete oder ähnliches. Beides waren einfach nur riesige Wiesen mit ner Hütte drauf.

Mittlerweile sieht der Waldgarten so aus:

Und Dänegart sieht jetzt mit aktuell 11 Hochbeeten so aus:

Den hinteren Teil nenne ich "Frogland", den lasse ich so und mähe nur 2 Wege rein. Hier leben eine Menge Amphibien und andere Tiere. Ich habe ein paar Vogelschutzgehölze gesetzt, wenn die etabliert und groß sind, ist das das ultimative Tier-Refugium.
Ich habe über 30 Obstgehölze gepflanzt, darunter auch viele Bäume

Du siehst: Es ist ein Anfang gemacht (es war echt viel Arbeit), die Gärten sind auch beide schon produktiv, aber es ist wirklich erst die Spitze des Eisbergs, da sie noch teilweise etwas kahl sind. Die Pflanzen sind noch klein und müssen sich etablieren, deshalb wirkt alles noch etwas kahl und verstreut. Wir halten also fest: ein Garten braucht vor allem Zeit!

Bevor du dir Gedanken machst, wo genau die Wege verlaufen oder welche Stauden am besten zur Terrasse passen, solltest du dir die Zeit nehmen, dir die wichtigsten Fragen zu stellen: Wie willst du deinen Garten überhaupt nutzen? Soll es ein Ort zum Entspannen sein, voller verwinkelter Ruheplätze und blühender Beete? Oder siehst du dich eher in Gummistiefeln und mit Spaten ausgestattet, stolz auf dein eigenes Obst und Gemüse? Vielleicht soll es sogar ein wenig wild und naturnah werden, ein Zufluchtsort für Vögel, Insekten und kleine Vierbeiner?

Diese grundsätzlichen Entscheidungen bilden das Fundament für alles Weitere. Erst wenn du deine Wünsche und Bedürfnisse klar umrissen hast, lohnt es sich, in die genauere Planung und Gestaltung einzusteigen – vom Standort der Terrasse/der Ruheplätze über das Design der Beete bis hin zur Frage, ob du einen Teich brauchst, ein Gewächshaus aufstellen willst, und, und, und. Schritt für Schritt entsteht so aus einer bloßen Idee ein Garten, der dir wirklich entspricht, und der dir so auch langfristig Freude macht. Gehen wir rein!

Lerne deinen Garten kennen

Alle Gärten sind einzigartig, auch deiner! Er ist geprägt durch Bodenbeschaffenheit, Sonneneinstrahlung, lokale Wetterbedingungen und die umgebende Vegetation. Deshalb ist es wichtig, dass du erst einmal den Standort analysierst, bevor du losziehst und Geld für Pflanzen ausgibt, die dann direkt sterben, weil sie mit der Bodenbeschaffenheit oder andern Faktoren nicht klarkommen. Natürlich ist es im späteren Verlauf sowieso alles immer auch Trial and Error, aber es ist gut, wenn man offensichtliche Fehler vermeidet – beispielsweise Heidelbeeren in kalkigen Gartenboden zu sehen, etc.

Lichtverhältnisse und Sonneneinstrahlung

Ein Garten ist selten homogen ausgeleuchtet. Teile können in der prallen Sonne liegen, während andere Bereiche schattig oder halbschattig sind. Mein “Waldgarten” liegt fast komplett im Schatten, und die Stelle, wo die niedrigen Palettenbeete stehen, bekommt nur 3-5 Stunden Sonne pro Tag, je nach Position der Beete.

Die Qualität des Lichtes in deinem Garten entscheidet maßgeblich darüber, welche Pflanzen gedeihen werden. Miss deine Lichtverhältnisse über mehrere Tage zu verschiedenen Zeiten – vormittags, mittags und nachmittags – und notiere dir genau, welcher Teil wann in der Sonne liegt. Du kannst quasi so einen kleinen Plan zeichnen, auf dem du sehen kannst, wie die Sonne wann und wo entlangwandert.

Ein Obst- und Gemüsegarten braucht beispielsweise idealerweise sechs bis acht Stunden Sonne pro Tag. Mediterrane Kräuter, Gemüse wie Tomaten und Paprika sowie Obstbäume benötigen vollsonnige Standorte, meine Tomaten lechzen nach 12-14 Sonnenstunden. Halbschatten bevorzugen viele Stauden wie Funkien oder Astilben, während reiner Schattenplatz unter Bäumen oder Gebäuden ideal für Farne, Efeu oder Immergrün ist. Ich baue aber beispielsweise auch viele Sachen im Schatten an, die EIGENTLICH nicht gut dort gedeihen sollten. Darüber kann ich gern ein anderes Mal gesondert schreiben, sollte dich das interessieren, schreib es mir am besten in die Kommentare!

Bodenanalyse

Die Bodenbeschaffenheit entscheidet darüber, wie gut Pflanzen wachsen und wie pflegeintensiv dein Garten wird. Ein optimaler Gartenboden enthält eine ausgewogene Mischung aus mineralischen Bestandteilen (Sand, Schluff, Ton), Humus und organischem Material. Diese Zusammensetzung beeinflusst die Wasserspeicherung, Nährstoffverfügbarkeit und Luftdurchlässigkeit des Bodens.

  • Sandboden: Wasser versickert rasch, Nährstoffe werden schnell ausgewaschen. Vorteil: gute Belüftung. Ideal für mediterrane Pflanzen wie Lavendel, Thymian und Salbei, aber auch Mispeln und Feigen klappen da ganz gut. Sandige Böden zeichnen sich außerdem durch eine hohe Reaktionsfreudigkeit aus, was bedeutet: Ihr pH-Wert lässt sich mit Kalk oder sauren Zusätzen vergleichsweise leicht an die Bedürfnisse der Pflanzen anpassen.

  • Schluffboden: Schluffböden liegen mit ihren Eigenschaften zwischen Sand und Ton und vereinen so ein wenig die Vorteile beider Böden: Sie speichern Wasser gut, geben es aber auch leicht wieder ab, sind also gut für Pflanzenwurzeln. Weil die Porenstruktur auch Mikroorganismen zugutekommt und Humus sich leicht aufbaut, gelten sie als besonders fruchtbar und pflegeleicht. Auch in der Bearbeitung sind sie unkompliziert: Sie sind locker, nährstoffreich und meist hervorragende Standorte für Kultur- und Wildpflanzen.

  • Tonreicher Boden: Hält Wasser und Nährstoffe gut, neigt aber zur Verdichtung und schlechter Durchlüftung, es kann auch zur Staunässe kommen, je nachdem. Geeignet für Rosen, Hortensien und viele Stauden.

  • Lehmboden: Lehm besteht aus Sand, Schluff und Ton in ausgewogenem Verhältnis und vereint dadurch gute Wasserspeicherung, Nährstoffbindung und Durchlüftung. Mit gezielter Humuspflege wird er zu einem dauerhaft fruchtbaren Boden. Aaaaaaallerdings neigt er bei Nässe auch zur Verdichtung und ist dann echt schwer zu bearbeiten. Im Sommer hingegen kann er stark austrocknen und wird rissig und steinhart, was für flachwurzelnde Pflanzen zur Herausforderung wird.

Vielleicht denkst du jetzt: Nett, aber wie finde ich das raus?

Die einfachste Methode, um grob einzuordnen, mit welcher Bodenart du es zu tun hast, ist die sogenannte Fingerprobe. Dafür brauchst du nichts weiter als deine Hände, einen Eimer, etwas Wasser und ein paar Minuten Zeit. Es ist ganz einfach:

Zuerst nimmst du an mehreren Stellen im Garten etwas Erde – am besten aus einer Tiefe zwischen 5 und 20 Zentimetern. Die obersten fünf Zentimeter kannst du dabei ignorieren, die enthalten oft zu viel organisches Material und repräsentieren deinen Boden nicht so gut. Die Proben sammelst du in einem Eimer und mischst sie gut durch. Anschließend befeuchtest du die Erde leicht, bis sie sich anfühlt wie ein guter Pflanzboden: nicht matschig, aber auch nicht staubtrocken. Wenn du sie mit der Hand zusammenpresst, soll sie zusammenhalten, ohne zu kleben. Zu nassen Boden musst du antrocknen lassen, zu trockenen kannst du einfach mit einer Sprühflasche befeuchten. Es ist wichtig, auf die richtige Feuchte zu finden. Ist die Erde zu trocken, schätzt man sie schnell als sandiger ein, als sie tatsächlich ist. Zu feuchte Erde wirkt oft lehmiger. Und sehr humusreiche Erde kann täuschen, weil sich Humus in der Haptik ähnlich wie Ton verhält – nur eben leichter. Auch deshalb lohnt es sich, mehrere Proben zu machen und sich Zeit für die Einschätzung zu nehmen.

  1. Jetzt kommt die Rollprobe: Du nimmst eine walnussgroße Menge Erde und versuchst, daraus zwischen den Händen eine etwa bleistiftdicke Rolle zu formen. Wenn das gar nicht gelingt und alles sofort zerfällt, ist dein Boden wahrscheinlich sandig. Wenn die Rolle sich nur einmal formen lässt und beim zweiten Mal zerbröselt, enthält der Boden viel Schluff. Lässt sich die Rolle problemlos mehrfach formen, kneten und vielleicht sogar biegen, hast du es mit einem tonhaltigen Boden zu tun.

  2. Dann machst du die Reibeprobe: Dafür reibst du etwas feuchte Erde zwischen Daumen und Zeigefinger. Fühlt sich das Ganze rau oder kratzig an, ist viel Sand drin. Fühlt es sich eher weich und samtig an, handelt es sich wahrscheinlich um schluffreichen Boden – den habe ich beispielsweise in Dänegart, inklusive viel Humus. Wenn die Erde schmiert und fast seifig wirkt, steckt viel Ton darin. Ist das Gefühl weder richtig krümelig noch richtig schmierig, sondern irgendwas dazwischen, hast du es vermutlich mit einem Lehmboden oder einem Mischboden zu tun.

  3. Als Letztes kannst du dir noch eine Handvoll Erde genau anschauen. Wenn du einzelne Körner gut erkennst, ist Sand dabei. Wenn feiner Staub an den Fingern klebt, steckt Schluff drin. Und wenn die Erde sehr dunkel ist, enthält sie vermutlich viel Humus.

Wenn du ganz sichergehen willst oder gezielt pflanzen bzw. verbessern möchtest, kannst du zusätzlich eine Laboranalyse machen lassen. Das ist auch insofern wichtig, als es bei Schrebergärten beispielsweise ja oft auch so ist, dass eine Schadstoffbelastung besteht, weil die nach dem Krieg z.B. oft auf Trümmern aufgeschüttet wird. Die Rüstungsindustrie hat z.B. Schwermetalle verwendet, und der Waldgarten liegt z.B. auch so einem Gebiet. Deshalb nutze ich generell Hochbeete.

Wasserversorgung und Feuchtigkeit

Schau dir an, wie Wasser sich auf deinem Grundstück verhält. Gibt es Stellen, an denen Wasser nach Regenfällen stehen bleibt oder Bereiche, die schnell austrocknen? Senken können besonders feucht sein und eignen sich für Pflanzen, die Staunässe vertragen, beispielsweise Iris oder Blutweiderich. Vielleicht ist das auch eine gute Stelle für einen Teich? Erhöhungen oder vollsonnige Plätze trocknen hingegen schneller aus und bieten ideale Bedingungen für trockenheitstolerante Gewächse, Trockensteinmauern, Sandbeete usw.

Klima und Wetter

Lokales Klima und Mikroklima sind zwei Ebenen, die du bei deiner Planung berücksichtigen musst. Lokales Klima meint die generellen Wetterbedingungen deiner Region, wie durchschnittliche Temperaturen, Niederschlagsmengen, Frosthäufigkeit, dies das. Das Mikroklima hingegen beschreibt spezifische Bedingungen innerhalb deines Gartens. Mauern, Gebäude, Hecken und Bäume erzeugen geschützte Zonen, beeinflussen Luftzirkulation und Temperatur lokal erheblich. Ein windgeschützter Innenhof ist zum Beispiel wärmer und bietet ideale Voraussetzungen für wärmebedürftige Pflanzen, während exponierte Bereiche oft Windschutz durch Hecken benötigen.

Umliegende Vegetation und Nachbargrundstücke

Beachte Bäume und Hecken auf Nachbargrundstücken, deren Schattenwurf Einfluss auf deinen Garten hat – bei mir ist das durch die Eichen im Waldgarten beispielsweise der Fall, oder auch die Bäume im angrenzenden Moor in Dänegart werfen ab 17, 18 Uhr Schatten auf so ziemlich den ganzen Garten. Achte außerdem auf eventuelle Konkurrenz durch Wurzeln großer Bäume, die tief in deinen Garten reichen und Böden auslaugen können. Die Eichen ziehen z.B. super viel Wasser, weshalb ich da mit Hochbeeten arbeite, die unten durch Steinplatten abgeschlossen sind, sodass die Wurzeln da nicht reinwandern. Ein weiterer Aspekt ist die rechtliche Situation: Kläre, welche Abstände zu Nachbargrundstücken eingehalten werden müssen, vor allem beim Pflanzen von Bäumen oder hohen Sträuchern. Gerade bei Kleingärten gibt es da oft bestimmte Regeln.

Beginne mit der Gartenplanung und halte deine Ideen und Wünsche fest

Ein häufiger Fehler beim Gartenstart ist, dass du versuchst, alles auf einmal umzusetzen, und dann klappt irgendwie nix so richtig, oder du hast haufenweise angefangene Projekte. Mir passiert das im Eifer des Gefechts und im Überschwung auch gern, seit letztem Jahr steht ein eingepacktes Gewächshaus in Kartons in der Hütte, und es sieht danach aus, dass es dieses Jahr vielleicht wieder nix wird, ha ha. Das alles kannst du vermeiden, indem du zuerst einen Gesamtplan aufstellst, der dir eine langfristige (!) Perspektive gibt. Danach gehst du schrittweise und priorisiert an die Umsetzung heran.

Visualisiere deine Idee

Dafür nimmst du den Plan aus deiner Standortanalyse zur Hand und ergänzt ihn mit den wichtigsten Elementen, die du langfristig verwirklichen möchtest und auch die, die schon da sind. Zeichne dabei alle Gartenelemente unbedingt maßstabsgetreu ein, um später keine Flächen zu blockieren, die du anderweitig brauchst. Typische Elemente, die du berücksichtigen solltest, sind beispielsweise:

  • Gartenhütte, falls vorhanden, oder eben dein Haus

  • Gemüsebeete, Kräutergarten

  • Blumenbeete

  • Insektenstrukturen wie Totholz, Sandbeete, Reisighaufen, Trockensteinmauern, etc.

  • Obstbäume und Beerensträucher

  • Zierteiche oder Wasserstellen

  • Hochbeete und Gewächshäuser

  • Sitz- und Ruhebereiche wie Terrassen oder sonstige Sitzplätze

  • Naturnahe Bereiche (bei mir z.B. „Frogland“, aber auch Blumenwiese, Wildblumenecken, Vogelschutzgehölze, Wiesensäume, die du nicht mähst, etc.)

  • Wege und Infrastruktur (Kompostplatz, Schuppen, Wasseranschluss)

Dieser Plan muss noch nicht bis ins kleinste Detail perfekt sein. Viel wichtiger ist es, grobe Funktionszonen festzulegen, die du in den nächsten Jahren detailliert gestalten kannst. Das Ziel hierbei ist es, keine Fläche aus Versehen mit temporären Elementen zu blockieren, die langfristig für wichtigere Gartenelemente gedacht ist. Beispielsweise wäre es ärgerlich, wenn du genau die Stelle, die sich optimal für einen Teich eignet, versehentlich mit einem Hochbeet zustellst.

So ähnlich sieht der kleine Schrebergarten einer Freundin von mir aus.

Nachdem du diese Zonen grob festgelegt hast, folgt die Priorisierung der ersten Umsetzungsschritte. Hierbei hilft es dir, zwischen langfristigen und kurzfristigen Maßnahmen zu unterscheiden und entsprechend zu handeln:

Priorisiere deine Projekte

  1. Beginne mit den langfristigen Pflanzungen. Obstgehölze beispielsweise sind eine langfristige Investition. Apfel-, Kirsch- oder Pflaumenbäume brauchen oft mehrere Jahre, bis sie ihre volle Produktivität erreichen. Ähnliches gilt für Beerensträucher wie Himbeeren oder Johannisbeeren, die ebenfalls erst nach zwei bis drei Jahren ihren maximalen Ertrag liefern. Es lohnt sich deshalb, Obstgehölze schon im ersten Jahr nach Plan so schnell wie möglich in die Erde zu setzen, damit die sich etablieren können.

  2. Wenn du magst, sorge dafür, dass du schon im ersten Jahr eine kleine Ernte einfährst. Beete für Saisongemüse bieten sich gut an, um bereits im ersten Jahr Ernteerfolge zu erzielen. Hochbeete eignen sich hierfür besonders gut, da sie flexibel platziert werden können und schnell produktiv werden, da du die Bodenverhältnisse selbst bestimmst und sofort optimal gestalten kannst.

  3. Mach nicht alles auf einmal. Es gibt Bereiche in deinem Garten, die du zunächst bewusst so lassen oder nur temporär bepflanzen kannst. In Dänegart sieht es auch nicht einmal ansatzweise so aus, wie ich es gern hätte. Viele dieser Bereiche lasse ich z.B. ungemäht, damit währenddessen Wildtiere einen Rückzugsort haben:

Neben den japanischen Fächerahorn soll ein Himbeerpatch hin. Solang ich dazu nicht komme, bleibt das für die Molche und Frösche ein Unterschlupf. Ich werde das dann aber auch nicht abroden, das wäre ja gemein; ich setze die Himbeeren dann einfach rein und die wachsen da hoch, sodass die Tiere da bleiben können. Es stehen sogar schon 2 Pflanzen drin, die jetzt langsam Fahrt aufnehmen. Ich werde da noch 4 reinsetzen, da es horstbildende Sorten sind, die keine Ausläufer bildet. Und falls doch jemand ausbricht: Da ich drum herum mähe und es nicht in einem Beet steht, kann ich die Ausbreitung kontrollieren. So halte ich das auch mit Brombeeren in einer anderen Ecke.

Wichtig ist es, typische Fehler bei der Gartenplanung von vornherein zu vermeiden. Beispielsweise benötigt ein Teich eine Position, die nicht vollsonnig ist und zugleich idealerweise nicht so gaaaaanz direkt unter laubwerfenden Bäumen liegt, deren Laubfall im Herbst zusätzlichen Pflegeaufwand verursacht. Auch Obstbäume und Beerensträucher solltest du immer gut erreichbar einplanen, um später Pflegearbeiten und Ernte zu erleichtern. Plane die Gemüsebeete und Hochbeete möglichst nah am Kompostplatz und einer Wasserquelle, um kurze Arbeitswege sicherzustellen und langfristig effektiv zu arbeiten.

Um den Überblick zu behalten, empfiehlt sich eine jahresweise Vorgehensweise. Ein möglicher Plan für die ersten drei Gartenjahre könnte folgendermaßen aussehen:

  1. Im ersten Jahr konzentrierst du dich vor allem auf die Grundstruktur. Pflanze die wichtigsten Obstbäume und Beerensträucher, lege ein bis zwei Hochbeete an, die sofort produktiv sind, und zeichne provisorische Wege ein. Es ist auch total ratsam, einen Garten erst einmal kennenzulernen und herauszufinden, was wo wächst. Gerade im Waldgarten wurde ich im Jahresverlauf an vielen Stellen echt überrascht, was da hochkam. Hätte ich das alles weggegraben und zugebaut, wäre das sehr schade gewesen.

  2. Im zweiten Jahr erweiterst du den Nutz- und Ziergarten um zusätzliche Gemüse- und Kräuterbeete sowie erste Stauden- und Blumenbeete – in diesem Prozess bin ich gerade in Dänegart. Ein kleines Gewächshaus oder Frühbeet könntest du ebenfalls schon jetzt umsetzen.

  3. Das dritte Jahr eignet sich schließlich gut, um ökologische und komplexere Elemente wie Teiche oder naturnahe Zonen wie Blumenwiesen zu ergänzen. Jetzt kannst du auch die Infrastruktur weiter optimieren, beispielsweise durch feste Wege oder eine verbesserte Kompostanlage.

  4. Und dann geht es immer so weiter. Ein Garten ist nie “fertig”, es fallen einem immer wieder neue Sachen ein, die man noch ergänzen kann, oder irgendwas hat nicht geklappt und man muss umplanen, etc.

Wenn du nach dieser Methode vorgehst, wächst dein Garten Jahr für Jahr mit deinen Bedürfnissen. Du siehst kontinuierliche Fortschritte, kannst kurzfristig Erfolge ernten und bleibst langfristig flexibel und vorausschauend in der Nutzung deiner Flächen!

Das richtige Timing für deine Projekte

Die Natur gibt in deinem Garten eindeutig den Takt vor. Wenn du größere Erdarbeiten planst, Gehölze pflanzt oder Flächen wie Terrassen und Wege anlegst, ist es wichtig, das richtige Zeitfenster zu erwischen. Das erspart dir nicht nur Frust und Mehrarbeit, sondern unterstützt gleichzeitig die Pflanzen dabei, besser und kräftiger zu wachsen.

Der Frühling und der Herbst sind die idealen Jahreszeiten für Erdarbeiten und Gehölzpflanzungen, allerdings mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten. Der Frühling ist optimal, wenn du direkt sichtbare Ergebnisse und eine rasche Entwicklung willst. Wenn der Boden nach dem Winter noch ausreichend feucht ist, gleichzeitig aber bereits frostfrei und bearbeitbar, kannst du gut mit Erdarbeiten beginnen, neue Beete vorbereiten und erste Stauden oder robuste Gehölze pflanzen. Auch für die Aussaat von Gemüse, Blumen und Kräutern, die im Sommer erntebereit sein sollen, eignet sich der Frühling ideal. Aber: Man kann auch im Rest des Jahres Gehölze pflanzen, wenn sie nicht wurzelnackt sind, sondern im Container kommen, also mit Erdballen. Es ist wichtig, eine ausreichende Wasserversorgung sicherzustellen – dann klappt die Pflanzung auch im Sommer.

Größere bauliche Veränderungen wie Terrassenbau, Wege anlegen oder das Setzen von Rasenkanten sind ebenfalls im Frühling gut aufgehoben, weil du so im Sommer bereits von einer stabilen Grundstruktur profitieren kannst – außerdem ist es halt nice, wenn noch nicht alles zugewuchert ist, das macht es so viel einfacher. Möchtest du einen Rasen anlegen, ist der späte Frühling perfekt. Zu diesem Zeitpunkt ist es warm, aber noch feucht genug, dass die Rasensaat zügig keimt, und du kannst die Fläche rechtzeitig zur Sommersaison nutzen. Wenn du den Rasen im Sommer anlegen willst, musst du ihn sehr viel bewässern, das ist dann deutlich aufwändiger.

Der Herbst wiederum ist, wie der Frühling, besonders gut geeignet, um langfristige Pflanzprojekte zu starten. Gerade Obstbäume, Sträucher, wurzelnackte Rosen und winterharte Stauden wurzeln im Herbst besonders gut an. Zu dieser Zeit ist der Boden noch ausreichend warm, sodass Pflanzen ihre Wurzeln vor dem ersten Frost gut entwickeln können. Gleichzeitig verringert sich im Herbst der Verdunstungsstress für die Pflanzen, wodurch sie weniger anfällig für Trockenschäden sind. Pflanzt du Bäume oder Sträucher im Herbst, starten sie im Frühjahr bereits mit einem robusten Wurzelsystem und wachsen im Folgejahr kräftiger und schneller.

Beim Thema Terrassen- oder Wegebau solltest du bedenken, dass im späten Herbst zunehmende Niederschläge und Nachtfröste die Arbeiten erschweren können. Deshalb sind solche Vorhaben besser früh im Herbst abgeschlossen oder gleich in den Frühling oder Sommer verlegt.

Die unendliche Geschichte

Ein Garten ist nie fertig – und genau darin liegt ja die Magie, oder? Er begleitet dich und verändert sich mit dir, passt sich deinen Lebensumständen und Interessen an. Vielleicht entstehen Spielbereiche, wenn du Kinder bekommst, oder naturnahe Zonen, wenn du dich für Biodiversität begeisterst. Jeder Schritt, den du machst, verändert deinen Garten und gibt dir neue Inspirationen für kommende Projekte! Dabei lernst du fortlaufend dazu, probierst Neues aus, entdeckst, was funktioniert und was nicht. Klappt etwas nicht wie geplant, entsteht daraus oft eine neue coole Idee.

Also: Gärtnern lohnt sich. Schmeiß die Idee, dein Garten müsse schnell “fertig sein”, aus deinem Denken und hangel dich von kleinem Projekt zu kleinem Projekt. Und nimm dir unbedingt auch genug Zeit, die Früchte (hehe) deiner Arbeit zu genießen und einfach mal nur zu chillen.

Viel Spaß beim Gärtnern und bis zum nächsten Mal! :)

Jasmin

Tipps, etc.

Diese Doku habe ich gestern auf YouTube entdeckt, vielleicht ist sie auch was für dich:

https://www.youtube.com/watch?v=iHnotLsTS0s (Si apre in una nuova finestra)

Und ein ReUpload von Arte, darin geht es um Schrebergärten:

https://www.youtube.com/watch?v=Cu1y_b5Jk0c (Si apre in una nuova finestra)

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Argomento Gartenwissen & Theorie

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