Team Zukunftshoffnung
Die letzten Monate habe ich mich intensiv mit Zukunftsängsten und aktuellen Bedrohungsszenarien auseinandergesetzt. Dies möchte ich vermehrt lassen. Zumindest in diesem Blog. Denn eigentlich spiele ich ja im Team Zukunfts-hoffnung. Und in dem Kontext habe ich ein empfehlenswertes Buch gelesen und mich mit Zahlen zum Wandel auseinandergesetzt.
Ich schaue den Tatsachen gerne ins Auge. Aber ohne in Pessimismus zu verfallen. Ich hoffe, dies ist mir in den letzten Monaten in diesem Blog geglückt. In diesem Zusammenhang möchte ich nochmals auf zwei lesenswerte Artikel hinweisen, die einem helfen können, die Welt zu verstehen. Auch wenn ich damit meinen Vorsatz von oben missachte.
In dem Essay «The rise of end time fascism (Si apre in una nuova finestra)» von Naomi Klein und Astra Tayler wird beschrieben, welch abstrusen Ideologien zwischen religiösen Endzeitvorstellungen, technologischem Fortschritt und einer tiefen Ablehnung des aktuellen Systems Donald Trump, Elon Musk, Peter Thiel und Steve Bannon anhängen. Der Text ruft zudem dazu auf, eine breite, solidarische Bewegung aufzubauen, die sich gegen diese apokalyptischen Ideologien stellt.
In eine ähnliche Richtung geht der Artikel «Erlöser mit der Kettensäge (Si apre in una nuova finestra)» von Daniel Strassberg in der Republik. Während der kalte Krieg von nachvoll-ziehbarem, rationalem Machtkalkül geprägt war, regiert aktuell der wut-getriebene und hitzige Wahnsinn von Männern mit Minderwertigkeits-komplexen und Traumata. Dagegen kommt man aktuell kaum an. Zu gross ist die Medienpräsenz von Trump & Co. An resilienten Strukturen zu bauen, macht trotzdem viel Sinn. Auch für einem persönlich: Die eigene Wirksamkeit zu spüren, kann gegenüber Depressionen vorbeugen.
Ich habe mit «Hoffnung für Verzweifelte» von Hannah Ritchie ein sehr gutes Buch entdeckt, das ich Euch ans Herzen legen möchte. Es beschreibt in Bezug auf Klimawandel, Luftverschmutzung, Entwaldung, Ernährung, Artenvielfalt, Plastik im Meer und Überfischung, wo wir stehen und liefert ganz viele Fakten und Zahlen. Dr. Hannah Ritchie ist Senior Researcher im Programm für globale Entwicklung an der Universität Oxford. Ausserdem schreibt und forscht sie für «Our World in Data», einer Online-Publikation, die die neuesten Daten und Forschungsergebnisse zu den grössten Problemen der Welt zusammenfasst. Ihre Schlussfolgerung: Es besteht nach wie vor Handlungsbedarf. Aber keine der grossen Bedrohungen ist so gross, dass sie nicht mehr zu bewältigen wäre. Dies vor allem auch, weil wir bereits so viel gemacht haben, dass auch der Rest noch innert nützlicher Frist zu bewältigen ist.
Diese Wahrnehmung entwickle ich nicht, wenn ich mir die Nachrichten anschaue. Und ich entwickle diese Wahrnehmung auch dann nicht, wenn ich auf Social Media unterwegs bin. Teile der Umweltbewegung arbeiten intensiv mit Ängsten, um aufzurütteln. Ein Ereignis wie der Bergsturz in Blatten zerstört Gewissheiten und Illusionen. Vermutlich ist dies notwendig. Aber bringt es uns wirklich ins Handeln, wenn ich über Tage und Wochen nichts anderes lese? Und nachher gleich die nächste Katastrophe kommt. Respektive geteilt wird.
Die Wissenschaft sagt nein. Es fehlen die Handlungsperspektiven. Dazu kommen noch verdrehte Fakten oder schlichtweg falsche Zahlen. Nicht nur von rechts, sondern auch von Akteuren aus der Umweltbewegung bis Netflix, die dies dann aufnehmen, wie Hannah Ritchie am Beispiel der Überfischung aufzeigt. Darum tut das Buch gut. Es rückt Dinge zurecht und verhilft zu einer realistischen Sichtweise. Ich bleibe dabei, im Team Zukunftshoffnung!
Hannah Ritchie: Hoffnung für Verzweifelte. Wie wir als erste Generation die Erde zu einem besseren Ort machen. Piper, 2024
https://ourworldindata.org/ (Si apre in una nuova finestra)Du willst von neuen Beiträgen auf Steady erfahren? Abonniere dafür unseren Newsletter.
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