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Vom richtigen Buch zur richtigen Zeit

Hi! Hier schreibt heute mal Katharina. Bei uns im Lila-Podcast Team sind gerade einige im Urlaub. Und wie auch schon in den letzten Jahren heißt das: Zeit für den Büchersommer!

Welche Bücher begleiten euch diesen Sommer?

Seit 2023 gibt es beim Lila Podcast in den Sommer- (und frühen Herbst)monaten ein Bücher-Special, bei wir Autor*innen zu ihren Büchern interviewen: den Lila Büchersommer. Auch in diesem Jahr haben wir die Verlagsprogramme gewälzt und euch einen wilden Mix aus Sachbüchern und Romanen zusammengestellt. Es wird um Identität und Körper gehen, um Revolutionen und It-Girls. Das Ganze natürlich immer aus feministischer Perspektive.

Den Anfang hat letzte Woche Laura gemacht. Sie hat die Autorin und Journalistin Susann Rehlein getroffen und mit ihr über sexuelle Lust (und Unlust), langsamen Sex und die Fähigkeit, sich wirklich zu spüren, gesprochen. Susann hat sich für ihr Buch „Ab ins Bett! Sexuelle Späterziehung“ (Si apre in una nuova finestra) angeschaut, wie wir – egal in welchem Alter – unsere Sexualität neu entdecken können. Hier könnt ihr die Folge anhören. (Si apre in una nuova finestra)

(Si apre in una nuova finestra)
Bildcredit: Clay Banks auf Unsplash

Ein Buch, das zwar nicht Teil unserer Podcastreihe, aber meines ganz persönlichen Büchersommers ist, ist „Das Archiv der Träume“ von Carmen Maria Machado (Si apre in una nuova finestra). Das Buch ist schon 2021 erschienen, vielleicht rollt ihr jetzt also mit den Augen und denkt euch: Wow, das hast du jetzt erst gelesen?! Aber – bitte habt Nachsicht mit mir – manchmal finden einen Bücher ja genau in dem Moment, in dem man sie braucht.

„Das Archiv der Träume“ stand schon einige Monate (okay, ich geb’s zu: Jahre) bei mir im Bücherregal. Nach einer etwas zermürbenden Leseflaute hab ich mir ein Buch gewünscht, dass mich so fesselt, dass ich es gar nicht mehr zur Seite legen will. Und tadaa, die Büchergöttin (oder wer auch immer) hat mich erhört und mich an dieses Buch erinnert, das noch darauf wartete, gelesen zu werden.

Das zerfallene Traumhaus

In dieser autofiktionalen Geschichte erzählt Carmen Maria Machado von ihrer ersten großen Liebe zu einer anderen Frau. Die Beziehung reißt Carmen auf eine Weise mit, die sie so noch nicht erlebt hat. Doch mit der Zeit wird ihre Partnerin immer unberechenbarer. Emotionale Kälte, laute Streits und Drohungen wechseln sich ab.

Carmen Maria Machado schreibt schonungslos über ihr Leben in einer gewaltvollen Beziehung. Sie lässt uns an ihren Zweifeln teilhaben, an der Frage, wo psychische Gewalt anfängt und an ihrer Angst, den Ruf der queeren Community zu beschädigen, wenn sie über negative, ja sogar gewaltvolle Aspekte ihrer Beziehung spricht.

„Sie sagt, sie will mit dir alt werden. Sie sagt, sie findet dich schön. Sie sagt, sie findet dich sexy. (…) Wenn du sie dabei ertappst, wie sie dich ansieht, hast du das Gefühl, der am kritischsten beäugte Menschen auf Erden zu sein.“

– Das Archiv der Träume

Mich hat das Buch an eine Lila-Folge aus dem letzten Jahr denken (Si apre in una nuova finestra) lassen, in der Lena sich mit Beziehungsgewalt zwischen queeren Frauen auseinandergesetzt hat. In der Podcastfolge wie auch in dem Buch geht es um die Angst, als Nestbeschmutzerin dazustehen, oder dass einem gar nicht erst geglaubt werden könnte. Und um die Frage, was passiert, wenn jemand nicht in das klassische Bild eines Täters (oder besser gesagt: einer Täterin) passt.

Mich hat „Das Archiv der Träume“ extrem berührt. Die Geschichte ist in vielen kleinen Fragmenten erzählt, die sich ganz unterschiedlicher Stilrichtungen bedienen. Mal erzählt Machado ihre Erlebnisse im Stil einer RomCom, mal als Schauergeschichte oder Märchen. Neben dem einnehmenden Inhalt ist dieser Erzählstil der Grund dafür, warum ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und in wenigen Tagen verschlungen habe. Wenn ihr also Lust auf richtig fesselnde, mitreißende Lektüre habt: Lest das bitte. Und falls ihr sagt, ne, die Schilderungen von gewaltvolle Beziehungen sind für mich gerade nicht das Richtige: keine Sorge. Ihr bekommt in den nächsten Wochen im Lila Podcast noch so einiges an Buchempfehlungen geliefert.

🎧 Podcast-Tipp: Diabolical Lies

Neben all den Buchtipps habe ich auch noch einen Podcasttipp für euch. Eine der Sachen, die ich an Podcast am meisten mag, ist, wie viel Zeit sich die Hosts nehmen können, um richtig tief in ein Thema einzusteigen. Und aktuell ist mein liebstes Longform-Deepdive-Format „Diabolical Lies“ (Si apre in una nuova finestra).

In diesem Hörer*innen-finanzierten Podcast tauchen die Journalistinnen Caro Claire Burke und Katie Gatti Tassin in aktuelle popkulturelle Diskurse ab und verbinden diese mit soziologischen und politischen Gegenwartsanalysen. Dabei geht es mal um die Diskussionen zu Sabrina Carpenters neuem Album, mal um die Verbindungen von SkinnyTok zur mormonischen Momfluencer-Szene und mal um die Entstehungsgeschichte des Kapitalismus. Falls ihr „Maintenance Phase” (Si apre in una nuova finestra), „If Books Could Kill“ (Si apre in una nuova finestra) oder „Feminist Shelf Control“ (Si apre in una nuova finestra) mögt, hört hier doch mal rein.

Übrigens: auch wir sind ein überwiegend Hörer*innen-finanzierter Podcast. Wenn ihr uns finanziell unterstützen wollt, könnt ihr das über Steady, Patreon oder per Direktüberweisung machen. (Si apre in una nuova finestra)Wir freuen uns wirklich sehr über jeden noch so kleinen Betrag.

Bis zum nächsten Mal!

Das war’s für heute. Ich wünsche euch einen schönen Sommer und viele gute Bücher auf dem Nachttisch. Macht’s gut!

💜💜💜

Katharina

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