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Die Montessori Pädagogik

In meinem ersten Beitrag möchte ich ganz zum Anfang zurückkehren und euch Maria Montessori vorstellen. Die Frau, um die sich in der Montessori Pädagogik alles dreht und ohne die es diese besondere Haltung dem Menschen gegenüber nicht gegeben hätte.

Maria Montessori - Leben und Werk

Maria Montessori wurde am 31.August 1870 in Chiaravalle/Ancona in Italien geboren. Als Tochter von Renilde und Alessandro Montessori. Maria Montessori wurde auf ihrem Weg sehr stark von ihrer Mutter unterstützt. Maria Montessori wächst als Einzelkind auf – untypisch für die damalige Zeit. Mit ihrer Mutter ging sie zu Armen und Kranken und wurde mit einem sozialen Bewusstsein großgezogen.

1876 übersiedelte Familie Montessori von Chiaravalle nach Rom. Maria Montessori beginnt in Rom mit ihrer Schulzeit. Schule damals hieß: große und volle Klassen, festgeschraubte Bänke, eine Lehrerin die Frontalunterricht betreibt und Vorträge vor unbeweglichen, stillen SchülerInnen hält. Eine weiterführende Bildung für Mädchen war meistens der Besuch eines Gymnasiums mit Handarbeitsschwerpunkt. Maria Montessori schlug allerdings einen anderen Weg ein. Sie wollte Ingenieurin werden und ging in ein Lyceum. Mit dem Abschluss des Lyceums war es ihr erlaubt zu studieren. Sie änderte ihren Berufswunsch und wollte fortan Ärztin werden. Zu der damaligen Zeit, war es Frauen nicht erlaubt Medizin zu studieren. So begann sie vorerst ein naturwissenschaftliches Grundstudium und bewarb sich dann erneut an der medizinischen Fakultät und wurde nach dem Überwinden großer Hindernisse schließlich aufgenommen. 

Das Studium bot ihr viele Hürden, so durfte sie beispielweise nur allein in den Abendstunden ihre Sezierstudien absolvieren. Durch ihre Zielstrebigkeit und ihren unbeugsamen Willen schaffte sie es, ihr Medizinstudium abzuschließen. Sie wurde Ärztin. Sie arbeitete an der Klinik weiter und war dort in ein Projekt eingebunden, wo Kinder mit besonderen Bedürfnissen behandelt werden sollten. Es sollte ein Weg gefunden werden, wie diese Kinder in die Gesellschaft eingegliedert werden können. Die Einbindung in dieses medizinisch-pädagogische Projekt und als Person des öffentlichen Lebens wurde sie als italienische Delegierte zum Frauenkongress nach Berlin geschickt, um über die Lage der Frauen in Italien zu referieren.

Als die Arbeit mit diesen Kindern in der Klinik begann, informierte sie sich im Vorfeld bei den Pflegerinnen über die Kinder mit besonderen Bedürfnissen und hörte nur Negatives über sie. Als sie das erste Mal die Räumlichkeiten der Kinder betrat, stellte sie fest, dass es in den Räumlichkeiten nichts gab, dass Kinder im Geiste und auch körperlich anspräche. Es wurde ihr klar, dass diese Kinder nach Beschäftigung – vor allem mit ihren Händen – suchten. Das einzig Vorhandene war Schmutz am Boden, Essensreste und der eigene Speichel. Und so begann sie zu Recherchieren und zu Forschen um Möglichkeiten zu finden, diesen Kindern entwicklungsadäquate Angebote zu schaffen. Bei ihren Forschungen stieß sie auf Itard und Seguin. Die beiden hatten die allerersten Ideen für Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Maria Montessori begann die Werke von Itard und Seguin vom Französischen ins Italienische zu übersetzen und befasste sich erstmals mit Lernmaterialien für Kinder.

Zur gleichen Zeit wurde sie dazu angehalten die Scuola Orthofrenica zu leiten und dort mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen zu arbeiten. Sie begann dort mit den Kindern und den Materialien von Itard und Séguin arbeiten. Die Kinder lernten dort Lesen, Schreiben und Rechnen und konnten die erforderliche Abschlussprüfung bestehen. Ein großer Erfolg, der zur Frage führte, was an dem regulären Schulsystem nicht stimme, wenn dort die „normalen“ Kinder, dieselben Prüfungsergebnisse einfuhren wie die Kinder mit besonderen Bedürfnissen von Maria Montessori. Es wurde ihr klar, dass etwas am Schulsystem nicht stimmen kann, denn es müsste bei gesunden Kindern viel mehr möglich sein. Wie anders könnte kindliches Lernen aussehen. Sie hatte eine neue Idee im Kopf, konnte diese aber nicht gleich umsetzen.

An der Scuola Orthofrenica war sie mit Dr. Giuseppe Montesano zusammen. Die beiden waren damals die Mitglieder der Intellektuellen in Rom. Eine Bewegung die Modernen Ideen folgte. Eheschließungen wurden als altmodisch empfunden, neue Wege wollten gegangen werden. Im Sommer 1898 kam Mario Montessori zur Welt. Uneheliche Kinder galten zu dieser Zeit immer noch als sehr verpönt. Sie bekam ihr Kind heimlich und ließ ihr Kind bei Pflegeeltern. Die Hürde, seinen Sohn bei sich aufwachsen zu lassen, konnte sie nicht überwinden. Sie holte ihr Kind erst zu sich, als ihre eigene Mutter gestorben war, die ihr zu Lebzeiten viel ermöglicht hat und sie auf ihrem Weg sehr unterstützt hat.

Mario Montessori wurde zum pädagogischen Wegbegleiter seiner Mutter.

Sie eröffnete am 6.Jänner 1907 in San Lorenzo das erste Kinderhaus Casa die Bambini. Das erste Kinderhaus als Betreuungsstätte für Kinder aus Arbeiterfamilien und armen Verhältnissen. Maria Montessori sah dieses Projekt als ein Forschungsprojekt und betreute in ihrem Kinderhaus 50 Kinder. Sie wollte herausfinden, was mit den Kindern passiert, wenn sie ihnen eine völlig neue Lernumgebung schafft und ihnen die didaktischen Lernmaterialien von Itard und Seguin anbot. Schon nach kurzer Zeit, fand eine große Veränderung statt. Sie entwickelte mit diesen Kindern den Grundstock der heutigen gelebten Montessori Pädagogik.

Die Kinder zeigten nach kurzer Zeit eine große Veränderung. Sie zeigten neue Verhaltensweisen, lernten Schreiben und Rechnen, sie stellte fest, dass Kinder intrinsisch motivierte Lernende sind, das Lob und Tadel nicht zu dem gewünschten Verhalten führen. uvm. Das machte die Welt aufmerksam auf sie. Das Kinderhaus wurde fortan von vielen Menschen besichtigt.

Die Grundidee wurde sehr rasch von anderen Menschen aufgegriffen. Sie begann ihre Erfahrungen niederzuschreiben und hielt 1909 ihren ersten Trainingskurs und legte ihre Arbeit als Ärztin nieder. Von diesem Jahr an, war ihr Forschungsfeld das Kind und widmete sich der Fragestellung „Was brauchen Kinder und Jugendliche, um sich optimal entwickeln zu können.“

Maria Montessori war Reisende in Sachen des Kindes. Sie hielt in vielen unterschiedlichen Ländern ihre Kurse und Vorträge. Sie verbreitete ihre Sicht auf das Kind weltweit. Sie stieß auf sehr großes Interesse. Sei reiste 3-mal nach Amerika (1913, 1915, 1917), England, Barcelona, Deutschland, Frankreich, Österreich, Holland und in viele weitere. 1916 wurde Barcelona ihr neuer Lebensmittelpunkt. In all diesen Zeiten war sie als Forscherin des kindlichen Lernens unterwegs. Sie entwickelte die Materialien weiter und entwickelte ihre Pädagogik stetig weiter.

1936-kurz vor dem zweiten Weltkrieg, legte man Maria Montessori nahe, Barcelona zu verlassen. Über Wasser flüchteten sie nach Holland - Laren, wo sie ebenfalls Montessori Einrichtungen eröffnete. Sie schrieb weiter Bücher, unterstützte Gründungen und verfolgte ihren Weg weiter.

Maria Montessori reiste weiter nach Indien um einen Diplomkurs zu halten und blieb aufgrund des Ausbruchs des Krieges mehrere Jahre dort. In Kodeikanal gründete sie erstmals eine Schule für 6-12-Jährige, wo sie erstmals die kosmische Theorie einfließen ließ.

1946, nach dem zweiten Weltkrieg, kehrte sie zurück nach Holland. Europa war zerstört und noch nicht bereit für die großen Erkenntnisse der kosmischen Theorie Maria Montessoris.

1951 war sie das letzte Mal in Österreich. Sie hielt hier ihren letzten internationalen Kurs – unter der Frage: Wie die Welt eine friedlichere, bessere Welt werden konnte. Ihre Vision in den letzten Jahren war die Erziehung zum Frieden, in dem wir der Natur des Menschen bestmöglich entsprechen, um so eine friedlichere Welt zu schaffen.

Am 6.Mai 1952 verstarb Maria Montessori in Noordwijk aan Zee.

Resümee

Was für eine fantastische, spannende Frau. Maria Montessori, Wissenschaftlerin, Ärztin, Pädagogin, Feministin - eine facettenreiche Frau, die die Welt und die Sicht auf das Kind nachhaltig veränderte. Das was Maria Montessori in ihrem Leben geschafft und erschaffen hat, könnte man auch dem Inhalt von 3 Lebensläufen entnehmen. Ihre Charakterstärke und Willenskraft machen sich bereits in ihren jungen Jahren bemerkbar. Immer unterstützt und gefördert durch ihre Mutter, schlägt sie einen gänzlich anderen Weg ein, die die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für ein Mädchen/eine Frau aus ihrer Zeit vorgesehen hätten. Ihr unermüdliches Interesse an den Naturwissenschaften und das stetige Verfolgen dieser, ebnete ihr den Weg zur Medizin, der sie später dann mit dem Bereich der Pädagogik in Kontakt brachte. Äußerst spannend, welche Umstände dazu führten, dass Maria Montessori am Ende eine Pädagogik entwickelte, die weltweit die Sicht auf das Kind veränderte.

Es waren aber nicht nur die Umstände, die Maria Montessori auf ihrem Weg beeinflusst hatten und sie zu dem Menschen gemacht haben, der sie am Ende war. Maria Montessori WAR schon – und das schon von Anbeginn ihrer jungen Jahre an. Ich bin davon überzeugt, dass ihre besondere Gabe, den Menschen WIRKLICH zu sehen, zu bemerken, dass Veränderung stattfinden muss und zu erkennen, was es braucht, damit Veränderung überhaupt stattfinden kann, dazu geführt haben, dass sie ihren Weg so ging, wie sie ihn ging. Unermüdlich und konsequent.

Ihre großartigen Reisen, ihre Vorträge, ihre Bücher, ihre Kurse haben die Welt bewegt und ihr viele Anhänger und Mitbestreiter beschert.

Trotz des großen Zuspruchs und Interesse an ihrer Person und ihrer Pädagogik, zeigte sie sich stets bescheiden und betonte, dass sie nicht im Zentrum der Pädagogik stehe – sondern das Kind mit all‘ seinen Entwicklungsbedürfnissen. Ruhm und Rampenlicht um ihre Person waren ihr nicht wichtig. Ihre Arbeit widmet sie zur Gänze den Kindern dieser Welt. Eine Bescheidenheit, die mich sehr beeindruckt.

Ihre private Situation als sie selbst Mutter wurde, hat mich lange Zeit nachdenklich gemacht und mich sehr beschäftigt. Die Diskrepanz muss groß gewesen zu sein, auf der einen Seite für eine neue Haltung dem Kind gegenüber zu kämpfen und auf der anderen Seite das eigene Kind bei Pflegeeltern aufwachsen lassen zu müssen. Umso schöner fand ich es, dass Mario Montessori im Erwachsenenalter zu ihrem Wegbegleiter wurde und damit ein Teil dieser großartigen Bewegung.

Um all‘ die Hürden, die ihr auf ihrem Weg begegneten zu überwinden, brauchte es neben ihrem starken Willen und ihrer großen Gabe auch ein großes Maß an Mut. Mut genau hinzusehen, Mut Neues auszuprobieren, Mut zur Zusammenarbeit, Mut die eigenen und äußeren Grenzen zu überwinden, Mut für jemand anderes aufzustehen - für die Kinder.

Das alles hatte sie und wurde damit eine der bedeutsamsten Frauen dieser Welt.

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