Sachsen startet Raumordnung für Kupferabbau
NEWS / BERGBAU IN DER LAUSITZ
August 2023
Nach Brandenburg nimmt nun auch Sachsen die Planungen für ein Kupferbergwerk in Angriff. Die Landesdirektion hat das Raumordnungsverfahren für ein entsprechendes Vorhaben des Unternehmens Kupferschiefer Lausitz auf sächsischem Gebiet begonnen. Das Unternehmen mit Sitz in Spremberg will ein Kupferbergwerk zwischen Spremberg und der Gemeinde Schleife im Kreis Görlitz errichten und dort jährlich fünf Millionen Tonnen Kupfererz fördern. Der Abbau ist in den beiden Bewilligungsfeldern „Schleife B“ in Sachsen und „Spremberg-Graustein B“ in Brandenburg vorgesehen.
Das Raumordnungsverfahren ist der Einstieg in die konkrete Planung. Dabei geht es auch um umweltrechtliche Belange wie Schall, Staub und Folgen für den Wasserhaushalt und um die Beteiligung der Bevölkerung. Die Antragsunterlagen liegen vom heutigen Dienstag bis zum 29. September in den Gemeinden Schleife und Spreetal sowie der Stadt Weißwasser öffentlich zur Einsicht aus. Das Verfahren in Brandenburg wurde bereits im März eröffnet.
1,9 Millionen Tonnen Kupfer vorhanden
Pläne für einen Kupferbergbau gibt es seit 2011. Sie beruhen auf Schätzungen, nach denen unter Lausitzer Boden 130 Millionen Tonnen Kupfererz liegen sollen. Daraus will das Unternehmen Kupferschiefer Lausitz 1,9 Millionen Tonnen reinen Kupfer gewinnen. Mitte der 2030er Jahre soll der Abbau starten. Dann will das Unternehmen auf einem Gelände von 45 Hektar bis zu 1.500 Meter in die Tiefe bohren. Die Firma Kupferschiefer Lausitz ist eine Tochter des chilenischen Chemiekonzerns Minera.
Kupfer erlebt mit Energiewende und Digitalisierung ein Nachfrage-Hoch. Das Metall steckt in Elektrogeräten, Autos wie auch in Windrädern. Ein erster Anlauf zur Kupfergewinnung in der Lausitz scheiterte 2014, weil die Marktpreise für Kupfer zu niedrig waren, um den Abbau in der Lausitz profitabel zu betreiben.
Sorgen wegen Bioleaching
In den betroffenen Gemeinden wurden indes bereits Bedenken laut, die etwa das sogenannte Bioleaching-Verfahren betreffen, das beim Kupferabbau zum Einsatz kommen kann. Dabei werden durch Mikroorganismen Metalle aus Roherz extrahiert. Bioleaching oder auch Biolaugung eignet sich insbesondere für die Aufbereitung von Arm-Erzen mit geringen Metallgehalten, die durch konventionelle Verfahren nur schwer verarbeitet werden können.
Die Landesdirektion hat entsprechende Fachgutachten zur Umweltverträglichkeit gesammelt, die bei der Beratungsfirma Gicon abrufbar sind. Bis zum 6. Oktober können Stellungnahmen zum Kupferbergbau eingereicht werden. Dies kann schriftlich per E-Mail an raumordnung@lds.sachsen.de (Si apre in una nuova finestra) oder per Post an die Landesdirektion Sachsen, Referat 34, Stauffenbergallee 2, 01099 Dresden, erfolgen. red