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Liebe Pfefferhasis und Newsletter-Mäuse,

Newsletter und Wochenrückblick fallen mal wieder kurz aus. Morgen gebe ich ein Argumentations- und Situationstraining gegen Rechtspopulismus im Sonntags-Club (Si apre in una nuova finestra) und wie es sich für Prokrastinationsweltmeister*innen gehört, habe ich dafür noch einiges vorzubereiten gleich.

Ich hadere mit diesem Format, seitdem ich es anbiete. Denn es vermittelt Handlungsfähigkeit im Außen, lässt aber die notwendigen Auseinandersetzungen im Innern meist vollständig aus. Es bietet den Teilnehmenden eine Bühne für das gute Gewissen: „Wir sind die Guten, die gegen die Bösen argumentieren“. In der Struktur der Workshops wiederholt sich auf eine Art genau das, was ich eigentlich kritisieren will. Denn es wird sich vordergründig auf den Umgang mit den anderen, „den Rechten“, konzentriert. Wie tief rassistische, transfeindliche oder klassistische Einstellungen in uns selbst verankert sind, bleibt unreflektiert. Es ist auf ne Art eine Performance des Dagegenhaltens, statt wirkliche Selbstveränderung anzuregen. Und damit verpasst so ein Workshop meiner Meinung nach ein Stück weit die eigentliche Aufgabe politischer Bildung: Haltungsänderungen zu erreichen, Normalitätsvorstellungen aufzubrechen und auch gegen die eigene Bequemlichkeit anzuarbeiten. Ich überlege mir noch, wie ich das gut zusammenbringen kann morgen, denn auch wenn ich mit dem Format als solches hadere, freue ich mich natürlich über die 14 angemeldeten Menschen, die sich an einem Sommersamstag lieber vier Stunden lang in einem Workshopraum aufhalten als am See oder im Park. Sie kommen mit dem ehrlichen Wunsch, sich zukünftig besser gegen rechte Kolleg*innen, Nachbar*innen oder Familienmitglieder durchsetzen zu können und natürlich will ich sie darin unterstützen. Vielleicht kann ich sie trotzdem dazu anregen, sich auch kritisch mit sich selbst zu befassen.

Im Wochenrückblick geht es heute um den neugeschaffenen „Nationalen Veteranentag“, um Israels vermeintliche „Drecksarbeit“, wie der Bundeskanzler es nennt, und um die neuesten Entwicklungen im antiqueeren Kulturkampf in der Hauptstadt.

Das war’s für heute. Danke – wie immer – fürs Lesen,
habt es gut und passt auf euch und einander auf

Ulla

PS: Wenn ihr schon länger überlegt habt, Steady-Mitglied (Si apre in una nuova finestra) zu werden: Jetzt ist aus meiner Sicht ein guter Zeitpunkt – viele Abos sind gerade ausgelaufen und meine Einkünfte schrumpfen im Sommerloch ohnehin immer ziemlich. Wer es sich leisten kann und will: Danke! Die Unterstützung meiner Steady-Supporter*innen ist der Grund, dass es den Wochenrückblick jetzt seit über vier Jahren gibt, ihr motiviert mich, dranzubleiben, ihr seid toll!

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