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Volkswagen-Aktie 2025: Value-Perle oder Schuldenfalle?

Kurzes Vorwort

Wer uns schon länger folgt, weiß: Unser Ziel ist es NICHT, im Marketing-Lärm der Finanzwelt mitzuschwimmen – etwa durch massenhafte Einzelanalysen. Vielmehr geht es uns darum, die Börse und ihre Themen radikal zu vereinfachen.

Denn am Ende handeln wir alle nur auf Basis von Informationen, die wir wirklich verstehen. Es zählt nicht, was alle sagen, sondern was du selbst begreifst – und umsetzen kannst. Einfach, kurs & prägnant.

Ein gutes Beispiel dafür: Volkswagen. Ein deutsches Flaggschiff, das oft genannt, aber selten wirklich durchdacht wird. Genau deshalb haben wir es ausgewählt. Was können wir von Volkswagen lernen? 🤔

Die Aktie von Volkswagen (ISIN: DE0007664039) ist 2025 ein Paradebeispiel für ein Bewertungs-Paradoxon:
Trotz hoher Gewinne und massiver Substanz wird sie vom Markt gnadenlos abgewertet. Doch ist das gerechtfertigt – oder verbirgt sich hier eine echte Value-Gelegenheit?

Schuldenbereinigte Bewertung – das ernüchternde Bild

Wenn man alle Schulden von VW sofort tilgen würde, bliebe vom bilanziellen Eigenkapital nur wenig übrig:

  • Netto-Schulden = 254 – 67,6 = 186,4 Mrd €

  • "Neues" Eigenkapital = 196,7 – 186,4 = 10,3 Mrd €

  • 10,3 Mrd € / 501 Mio Aktien ≈ 20,60 € pro Aktie

Das heißt: Rein bilanziell betrachtet wäre VW dann nur 20-25 € pro Aktie „wert“. Bei dem aktuell Kurs von 90€, werden bei einigen jetzt Schnappatmungen einsetzen. Damit Börsenstarter nicht gleich vor Schreck vom Stuhl kippen, sind nachfolgende Informationen wichtig …

VW Geldfluss – Kurz & Klar

Volkswagen hat 2024 rund 25 Mrd. € an operativem Cashflow erwirtschaftet – das ist das Geld, das durch den Fahrzeugverkauf, Finanzdienstleistungen und das Tagesgeschäft ins Unternehmen fließt.

Davon wurden:

  • 18 Mrd. € für Investitionen verwendet (z. B. Werke, E-Mobilität, Software, etc.)

  • ~3 Mrd. € an Dividenden ausgezahlt

  • Schulden wurden nicht nennenswert netto abgebaut, da neue Finanzierungen aufgenommen wurden

Übrig bleibt Volkswagen ein 4 Mrd.€ NETTO-MITTELÜBERSCHUSS (Free Cashflow 7 Mrd. € - 3 Mrd. € Dividnenden = 4 Mrd. €)
den VW nutzen kann für Liquiditätspuffer, Zukunftsinvestitionen oder potenziellen Schuldenabbau.

Wer ein wenig Zeit und Laune hat, kann die Zahlen aus dem Geschäftsbericht der Volkswagen Group nachlesen:

https://geschaeftsbericht2024.volkswagen-group.com/konzernabschluss/kapitalflussrechnung.html?utm_source=chatgpt.com (Si apre in una nuova finestra)

Klarstellung für unsere Leser

  • Das negative Cash-Ende ergibt sich nicht aus einem „Verlust“, sondern aus einer hohen Investitionstätigkeit.

  • Der operative Geschäftsbetrieb bringt stetige Liquidität, die für Investitionen, Restrukturierungen und strategische Ausrichtung genutzt wird.

  • VW bleibt finanziell stabil und liquide – die Kapitalflüsse zeigen, dass das Management bewusst Ressourcen umschichtet, nicht verzweifelt spart.

Kleine Anekdote

Um es präzise & einfach für ALLE zu erklären, möchte ich den Satz der Börsenlegende Warren Buffet zitieren: "When I started buying businesses, not stocks, everything changed." (Als ich begriff, dass ich Unternehmensanteile kaufe und keine Aktien, änderte sich alles). Auf der einen Seite war es der wichtigste Satz für Börseninvestitionen - auf der anderen Seite hat es die breite Masse bis heute NICHT verstanden! Anders sind die hörbaren Handlungsempfehlungen oder AKTIENkäufe nicht zu erklären.

Betrachten wir das Spiel mal aus der Sicht eines/r Unternehmer‘s/in. Wenn Sie Unternehmer/in sind, ist der wichtigste Faktor Liquiditätsüberschuss, Sie haben immer genügend Geld (abzüglich aller Kosten) auf Ihrem Konto. Jetzt kommt ein lustiger Trick namens Bilanzierung dazu. Wenn Sie Ihr Handwerk verstehen, können Sie für Ihr Unternehmen enorme Vorteile herausholen. Sie haben Einnahmen & Ausgaben - einen positiven Liquiditätsüberschuss, also Eigenkapital in der Bilanz. (vereinfacht: 1.000.000€ Einnahmen - 800.000€ Ausgaben = 200.000 Liquiditätsüberschuss #Eigenkapital) Super - die AKTIE kaufe ich. Leider ist das die Sichtweise der meisten Börsenanleger (breite Masse). Der Profit ist begrenzt auf das vorhandene Eigenkapital und wird geschmälert durch Verbindlichkeiten & Ausgaben im neuen Geschäftsjahr. Sie haben so eben die Möglichkeit von 1.000.000€ Eigenkapital, also einem Multiple von Faktor 5, verschenkt. Sie glauben mir nicht ? Stellen Sie sich mal vor, Sie geben eine Anleihe aus oder bekommen ein Darlehen in Höhe von 800.000€ & bezahlen damit Ihre Ausgaben in Höhe von 800.000€. Jetzt ergibt sich ein anderes Bild. (vereinfacht: 1.000.000€ + 800.000€ - 800.000€ Ausgaben = 1.000.000 Liquiditätsüberschuss #Eigenkapital & zusätzlich 800.000€ Verbindlichkeiten). Ganz clever wäre natürlich eher 1.000.000€ als Darlehen auf zu nehmen. Je nach dem wie Sie damit arbeiten, haben Sie am Ende des Jahres sogar 1.200.000€ positiv Saldo. Entweder im Eigenkapital oder durch VERLUSTrechnungen. Verluste können mit den Gewinnen (z.B. im neuen Jahr) verrechnet werden. Ja man kann Verluste bewusst machen um am Ende einen Vorteil zu realisieren. UNTERNEHMEN mit diesem Verständnis kaufe ich. Sollten Sie bis hier hin nicht mitgekommen sein, möchte ich eingangs an den Satz erinnern: „Als ich begriff, dass ich Unternehmensanteile kaufe und keine Aktien, änderte sich alles“.

Warum erkläre ich Ihnen dieses Beispiel, in Bezug zu Volkswagen? In einem Satz - Sie verstehen Ihr Handwerk. Verluste die entstehen, könnten ja der Gewinn eines anderen Unternehmens im Unternehmenskonglomerat sein & umgekehrt 😉 Ein Lichtblick wer jetzt 1 & 1 zusammen zählen kann.

Realistischer Zielkurs – was ist drin?

Szenario 1: KGV-basiert

  • Annahme: KGV 7 × Gewinn von 25 € pro Aktie → Zielkurs: 175 €

Szenario 2: DCF-Modell (konservativ)

  • Fair Value des Eigenkapitals: 60–90 Mrd € → Zielkurs: 120–180 €

Szenario 3: Branchenvergleich

  • Gleichsetzung mit BMW oder Mercedes (Multiple-Angleichung) → Zielkurs: 140–200 €

Eintritt in die Rüstungsindustrie?

Volkswagen denkt derzeit über einen Einstieg in die Rüstungsindustrie nach. Hintergrund ist die hohe Nachfrage nach militärischen Fahrzeugen in Europa. Gemeinsam mit Rheinmetall prüft der Konzern, ob freie Kapazitäten – wie das VW-Werk in Osnabrück – künftig für die Produktion von Militär-Lkw oder anderen Verteidigungsgütern genutzt werden könnten. VW ist über seine Tochter MAN bereits indirekt im Rüstungsbereich aktiv. Neu wäre jedoch eine breitere Beteiligung an der Verteidigungsindustrie, vor allem im Zuge der europäischen Aufrüstung seit dem Ukrainekrieg.

Noch ist keine Entscheidung gefallen – VW spricht von „ergebnisoffenen Gesprächen“. Während Befürworter Chancen für Arbeitsplätze und Aufträge sehen, gibt es auch Kritik: Ein Rüstungsgeschäft könnte das zivile Image des Konzerns beschädigen. Kurz gesagt: VW prüft eine mögliche Teil-Rückkehr in die Rüstungsproduktion – wirtschaftlich attraktiv, gesellschaftlich umstritten.

Wenn man sich mit der Substanz von Volkswagen beschäftigt - NICHT nur rein mit dem Verkauf von Autos - sondern mit dem gesamten Herstellungsprozess (Einzelteile, Maschinen, Logistiknetzwerk, Automatisierungen etc.), dann wird schnell klar, weshalb VW in dieser Debatte eine wichtige Rolle spielen kann (oder wird). Sollte es hier zu einem Arrangement kommen, wird das einen Einfluss auf den Aktienkurs haben.

Fazit: Kaufen oder nicht?

Der Volkswagen-Konzern befindet sich aktuell in einem tiefgreifenden Transformationsprozess, der maßgeblich von geopolitischen Veränderungen beeinflusst wird. Wie sich die Rahmenbedingungen in den kommenden Monaten entwickeln werden, bleibt abzuwarten. Ein Kursrückgang auf etwa 75 € im Worst-Case-Szenario ist durchaus denkbar. Gleichzeitig verfügt das Unternehmen über eine solide Substanz, die in vielen Bewertungsmodellen und Fair-Value-Analysen für eine Unterbewertung spricht. Daraus ergeben sich interessante Chancen für langfristig orientierte Investoren.

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