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Aussteigen für Ängstliche

Wenn ich von unserem Leben erzähle, im Sommer mit dem Van durch Europa und im Winter in einer Jurte in der portugiesischen Wildnis, gibt es immer wieder Menschen die anfangen zu strahlen und mir sagen, dass sie sich auch ein anderes, verrücktes Leben wünschen. Dass sie sich nach Freiheit, Zeit und Selbstbestimmung sehnen. Aber dass sie Angst haben, den Schritt zu wagen…Für genau diese Menschen ist der folgende Text. Für Menschen, die wirklich eine Veränderung wollen, die Wege suchen, nicht Ausreden. Er soll eine Hilfestellung liefern um Schritt für Schritt in die Freiheit zu gelangen ohne die eigene Komfortzone direkt komplett sprengen zu müssen. Denn genau diese Vorgehensweise war es, so vermute ich zumindest, die es uns ermöglicht hat, aus dem uns bekannten Leben auszusteigen. Kleine Schritte und das große Ziel immer vor Augen.

Geld

Die wahrscheinlich häufigste Frage „wie kann ich mein Traumleben finanzieren?“ lässt sich natürlich nur individuell beantworten. Was man aber, so denke ich, pauschal sagen kann ist, dass in (fast) all unseren verschiedenen Lebensstilen ein großes Einsparpotential schlummert. Egal, wie dein Leben aktuell aussieht, ich wette du kannst noch viel weniger Geld ausgeben, ohne große Umstellung. Der erste Schritt ist natürlich, dass wir uns die monatlichen Fixkosten anschauen. Sehr wahrscheinlich gibt es keinen Ausgabenpunkt, den du streichen kannst und auf einen Schlag hunderte Euro monatlich einsparst. Bei den Ausgaben lautet die Devise; „Kleinvieh macht auch Mist“.  Also wirklich jeden ausgegebenen Cent anschauen, gibt es Alternativen die günstiger sind? Kann ich einfach darauf verzichten? Es ist übrigens leichter auf Dinge zu verzichten, wenn wir es als Experiment sehen, einfach mal 4 Wochen keinen Kaffee außerhalb trinken, vielleicht kann ich mich ja doch daran gewöhnen? Oder das Abo mal für ein paar Wochen ruhen lassen? Welche Versicherungen brauche ich wirklich? Sind sie überhaupt sinnvoll für mich? Wie sieht meine Ernährung aus? Könnte ich vielleicht Wildpflanzen einbauen? Dann hätte ich gesundheitliche Vorteile und muss weniger Gemüse kaufen. Kann ich Mehrwegprodukte einführen? Periodenunterwäsche, Stoffwindeln? Kostet in der Anschaffung erstmal etwas, kann sich über die Zeit aber wirklich lohnen. Kaufe ich oft auswärts Snacks? Das könnte ich mir abgewöhnen… Das ist ein Prozess, besonders weil es fast immer nur kleine Beträge sind…aber es lohnt sich, denn das Geld, was du so einsparen kannst, kannst du direkt mit deiner Arbeitszeit verrechnen. Vielleicht reicht dir ja ein Halbtagsjob, wenn du auf einiges verzichten kannst, oder vielleicht eine Viertagewoche? Oder unbezahlter Urlaub? Die gewonnene Zeit könntest du dann wieder investieren, um deinem Traum ein Stückchen näher zu kommen, neue Fähigkeiten aneignen? Organisatorisches erledigen? Weiteres Einsparpotential finden? Oder einfach mal die gewonnene Freiheit genießen und die Akkus auftanken? Wenn man so dann etwas zur Ruhe kommen kann, zeigen sich oft die nächsten Schritte von ganz allein.

Schau gerne mal in meine Checkliste „Kostensparen“, die gibt es für meine Abonnenten in der begleitenden WhatsApp Gruppe, dort warten auch ein paar spannende Challenges…

Und ich weiß, du denkst sicherlich, dass du kein Haushaltsbuch führen musst, weil du ja weißt wie viel du ausgibst, aber mach es trotzdem! Du wirst erstaunt sein und du hast ja nichts zu verlieren außer ein paar unnötige Ausgaben. 😊

Ein weiterer kleiner Tipp, oder eher Denkanstoß: Beim zur Verfügung stehenden Geld gibt es so ein verrücktes Phänomen, das Geld was wir haben, geben wir auch aus, wenn du jetzt plötzlich 500 Euro mehr im Monat hättest, würdest du dich ganz schnell daran gewöhnen und kaum einen Unterschied bemerken. Glücklicherweise ist es umgekehrt fast genauso 😊 Vielleicht versuchst du es einfach mal für ein paar Wochen mit deutlich weniger Geld auszukommen.

Netzwerk

Ein weiterer kleiner Schritt, der es uns viel einfacher gemacht hat, war die Vernetzung. Dabei haben wir so ziemlich alle Portale genutzt, die es so gibt. Über Telegram-Gruppen, Facebook. Instagram, Videos bei YouTube schauen…dabei geht es zum einen natürlich darum, konkrete Fragen zu klären, die sich so auf dem Weg ergeben und die man nicht mal eben schnell Googlen kann, oder die rechtlich auch einfach in einem Graubereich liegen, so dass niemand öffentlich darüber spricht. In einer geschlossenen Gruppe, oder im 1:1 Chat sind dann doch sehr viele bereit Auskunft zu geben (gilt übrigens auch für mich). Außerdem ist es ja auch sehr oft so, dass wir zwar merken, dass das Leben, welches wir aktuell führen irgendwie nicht das richtige ist, wir wissen aber auch nicht wirklich, wie unser Leben aussehen soll. In diesem Fall kann Inspiration in jeglicher Form natürlich sehr nützlich sein. Übrigens auch in beide Richtungen, wenn du dir ein schickes Vanlife-Video anschaust um danach zu wissen, dass du nicht in einem Van leben willst, hast du eine wichtige Erkenntnis gewonnen. Und auch hier ist es ja wieder so, dass du nichts zu verlieren hast, wenn du verschiedenen Gruppen beitrittst oder gezielt Menschen anschreibst.

Gedankenexperiment

Ein oft unterschätztes Werkzeug ist das Gedankenexperiment. Stelle dir einfach verschiedene Fragen und beobachten deine Gedanken dabei. Also beispielsweise: „Was würde ich tun, wenn ich 40 Millionen Euro im Lotto gewinnen würde?“  „Was würde ich tun, wenn ich morgen meinen Job verlieren würde?“ „Was würde ich tun, wenn ich morgen meine Wohnung/mein Haus verlieren würde?“ „Wie würde mein Leben aussehen, wenn alles möglich wäre? Keine finanziellen Einschränkungen, keine gesetzlichen Einschränkungen, keine gesundheitlichen Einschränkungen und keine mentalen Einschränkungen beispielsweise durch Angst…“ Nimm dieses Experiment bitte ernst und spiele es immer wieder durch…Denn durch solche Fragen kommst du deinem Traumleben schon einen großen Schritt näher…und dann darfst du deine Gedanken beobachten, limitierst du dich direkt durch irgendwelche Glaubenssätze? Welche Grenzen tauchen bei dir auf, wenn du dir dein perfektes Leben ausmalst? Diese Blockaden und Grenzen dürfen da sein, aber sie dürfen dich nicht abhalten! Wir sind es in unseren standardisierten Leben meist nicht gewohnt ehrliche und eigene Entscheidungen zu treffen und Probleme aus dem Weg zu räumen, es ist also ganz normal, dass dir das unüberwindbar erscheint. Aber vielleicht sind es ja auch nur kleine Herausforderungen, die du nach und nach aus dem Weg räumen darfst? Eine große Erleichterung wäre es bestimmt, wenn du das Ganze schriftlich festhältst, deine Fragen, deine Antworten und deine Limitierungen…oft werden die Steine, die in unserem Weg liegen kleiner, wenn wir sie ausformulieren…

 

Schnupper-Aussteigen

Eine weitere schöne Möglichkeit, ist das „Schnupper-Aussteigen“. Einfach ein Testlauf um zu sehen, wie das gewünschte Leben so in der Realität zu dir passt. Für uns hat das damals so ausgesehen, dass wir zwei Wochen im Wald gelebt haben und wirklich auf jeden Luxus verzichtet haben. Wir hatten nichts, und waren so unendlich glücklich. Den ganzen Tag am Feuer sitzen und kochen, mit der ganzen Familie zusammen den Abwasch machen und einfach das Gefühl, unendlich viel Zeit zu haben. Und genau das war auch unser Fazit, wir möchten Zeit haben, wir können wirklich auf alles verzichten, so lange natürlich unsere Grundbedürfnisse befriedigt sind und wir gemeinsam Zeit verbringen können. Das heißt für uns, in der Konsequenz, gemeinsame Zeit ist uns wichtiger als ein Strom- oder Wasseranschluss, als ein Netflix-Abo oder neue Klamotten. Und mit dieser Gewissheit, war der Schritt in die Freiheit und damit auch in die Ungewissheit gar nicht mehr so groß und schwer. Wie kann ein „Schnupper-Ausstieg“ für dich aussehen? Meiner Meinung sollte er hauptsächlich aus Ruhe und Zeit bestehen…Vielleicht als Grundstücksitter für Aussteiger im Süden, die jemanden suchen der für einige Wochen auf ihr Hab und Gut aufpasst? Dafür gibt es beispielsweise spezielle Facebook-Gruppen. Oder Urlaub gegen Hand bei einem spannenden Projekt? Oder brauchst du erstmal Zeit für dich und startest eine Low-Budget Reise in dein Traumland? Auch hier kann dir Vernetzung wieder sehr hilfreich sein, um das passende Angebot zu finden.

 

Fazit und wichtigster Tipp

Wenn du den Ruf spürst, dass du eigentlich für ein anderes Leben bestimmt bist, dann kann es sehr hilfreich sein, sich in kleinen Schritten seinem Traum zu nähern, besonders wenn man eher ein ängstlicher Mensch ist. Über mehrere Monate die eigenen Ausgaben genau notieren und auswerten (bitte mach das wirklich, auch wenn du es für unnötig hältst). Du kannst sicherlich einiges an Geld einsparen und dadurch Zeit gewinnen. Nutze die Möglichkeiten der Vernetzung, schreib Menschen an, die ein Leben führen, dass in deinen Augen erstrebenswert ist. Frag sie nach Tipps und Tricks oder schau dich nach entsprechenden Gruppen um. Vielleicht ergibt sich so ja auch schon eine Möglichkeit für dein „Schnupper-Aussteigen“? Und vielleicht kannst du schon erste Limitierungen, die sich durch dein Gedankenexperiment gezeigt haben, im Austausch mit anderen auflösen?

Und der wahrscheinlich wichtigste Schritt in dein neues Leben: Triff die Entscheidung FÜR dein neues Leben, natürlich auch wenn du noch nicht genau weißt, wie es im Detail aussehen soll…Und halte auch das wieder schriftlich fest, schreibe einen Vertrag, ein Versprechen dir selbst gegenüber! Vielleicht sogar in einem kleinen Ritual? Dein Befreiungsritual?

Selbstverständlich ein Vertrag mit festem Datum/Zeitpunkt, so läufst du nicht Gefahr, dass dein Traum immer nur ein Traum bleibt. Und natürlich darfst du dir auch selbst versprechen, dass du sanft mit deiner Angst umgehst, sie darf da sein, aber auch sie kann dich nicht mehr von deinem Traum abhalten. Wenn du den Text bis hierhin gelesen hast, zeigt das, wie groß dein Wunsch ist, dir ein neues Leben zu kreieren, auch wenn dir das vielleicht gar nicht bewusst ist. Und natürlich kann das Angst machen. Natürlich unterdrücken wir diesen Wunsch deshalb nur zu gerne. Aber bitte, bitte gebe nicht auf, es lohnt sich so sehr! Und es ist so viel mehr möglich, als wir uns vorstellen können…

Wenn dir mein Text gefallen hat und du spürst, dass ich dir helfen kann, werde Teil der Schwesternschaft!

Zurück zu unserer Natur, raus aus dem patriarchalen System.

Deine Hexe Annika

Argomento Blog