Wie oft muss man ein Pferd schlagen, bis es in den Krieg zieht?

Liebe Leser*innen,
cremen Sie sich ein und bügeln Sie Ihre Slackline — der Sommer ist endlich da! Gönnen Sie sich ein kühles Blondes und spucken Sie Jogger im Park an, jetzt ist Seele baumeln lassen angesagt! Aber vergessen Sie bei all der Sommerlaune nicht, ausreichend zu trinken.
Mit gutem Beispiel voran geht dieses Jahr Alexander Dobrindt. Der Hydrationsspezialist/Innenminister hat laut Beobachtern seit einigen Wochen einen neuen Praktikanten. Dessen Hauptaufgabe ist es, mit einem 10-Liter-Kanister Wasser in der Nähe seines Chefs zu stehen und ihm bei Bedarf einen Eiswürfel den Nacken hinabgleiten zu lassen.
Bei kühleren Temperaturen unterstützt er seinen Vorgesetzten anderweitig und hat Dobrindt vor allem bei der Erstellung von Grafiken und Interpretation von Statistiken schwer beeindruckt:

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Als ehemaliger Verkehrsminister weiß Alexander Dobrindt, wie empfindlich die Deutschen sein können, wenn man ihnen sagt, dass es nicht immer alles kostenlos gibt. Wie er zu der folgenden Maßnahme steht, ließ sein Büro auf Nachfrage jedoch unbeantwortet:

Während gerade viele Menschen aufgrund der sich zuspitzenden Lage die Region verlassen, zeigt sich ein Mann unbeeindruckt. Trotz der jüngsten Enthüllungen ist er für viele zum Hoffnungsträger geworden und wird als die Schlüsselfigur bei den Gesprächen gehandelt:

Ob sich das Engagement des deutsch-französischen Power-Journalisten auszahlt, wird sich voraussichtlich erst in den kommenden Wochen bzw. Monaten zeigen. Unabhängig davon, dürfte eine Sache jedoch bereits jetzt feststehen: Es wird nicht sein letzter Einsatz für den Frieden gewesen sein.
Ein Indiz dafür, wie überwältigend die aktuelle Situation für Scholl-Latour sein muss, ist seine Abwesenheit beim diesjährigen Veteranentag in Deutschland. Doch auch trotz seines Fehlens hatten die Anwesenden eine schöne Zeit. Das waren die besten Momente vom Veteranentag:

Als Julia Klöckner die Feierlichkeiten mit einer Salve Katzenfutter aus der Gulaschkanone eröffnete
Als ein Ehemaliger der Totenkopf-SS heitere Anekdoten von der Ostfront zum Besten gab
Als Karl-Theodor v. u. z. Guttenberg Dias von seinen Einsätzen als Verteidigungsminister in Afghanistan zeigte
Als ein Vertreter des Orthopädietechnikherstellers Ottobock für Rollstühle und Beinprothesen werben durfte
Als ein Vertreter des Waffenherstellers Heckler & Koch für Rollstühle und Beinprothesen (für den Feind) werben durfte
Als ein Veteran des Ersten Weltkriegs einem französischen Gast das Bajonett an die Gurgel drückte
Als das Pfand für die Schnabeltassen »versehentlich« in Ostmark erstattet wurde
Als Friedrich Merz ein Überraschungsselfie von Donald Trumps Geburtstagsparade faxte
Als bei der Filmvorführung von »Unsere Mütter unsere Väter« alle friedlich einschliefen
Schätzungen zufolge muss ein Pferd etwa 10 000 Mal geschlagen werden, bis es in den Krieg zieht. Der australische Dressurreiter Heath Ryan hätte demnach schon nach rund zwei Stunden ein kampfbereites Schlachtross im Stall stehen:

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Die gesamte TITANIC-Redaktion versucht seit Tagen vergeblich, den Highscore zu knacken. Nur unser Kolumnist Torsten Gaitzsch hat »Besseres zu tun« und stellt seit Neuestem lieber Gerümpel auf Bürgersteige:

Heute: Jeder darf sich nehmen
Nun ist es also geschehen: Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben eine »Zu verschenken«-Kiste an den Straßenrand gestellt. Jahrelang bin ich naserümpfend an solchen Boxen vorbeistolziert, »Wer soll denn diesen Mist mitnehmen?« denkend und die Vermüllung der urbanen Zentren beklagend. Seit dieser Woche aber bin ich Fan des Konzepts. Man muss die Kiste halt mit den richtigen Sachen füllen. Edel sei der Inhalt, hilfreich und gut! Ich legte ab: einen Wasserkocher, eine Kaffeemaschine und eine Lavalampe, alles voll funktionsfähig, was ich extra mit blauem Marker auf dem »Zu verschenken«-Zettel vermerkte. Wenige Stunden nachdem ich die Ware an einer prominenten Stelle in meiner Hood platziert hatte, schlich ich zum Tatort zurück – alles war weg!
Beflügelt von diesem Erfolg, packte ich am nächsten Tag eine weitere Kiste mit ollem Kram und warf sie der Allgemeinheit vor. Diesmal war ich bei der Zusammenstellung kühner: Ein Verteilerkabel, eine Überwachungskamera ohne Netzteil, ein DVD-Boxset früher »Family Guy«-Staffeln sowie der Film »Cannibal! The Musical« auf VHS (!) waren Teil der Ausbeute. Was soll ich sagen? Am Morgen darauf war der Karton ratzeputz leer. Dass der Karton selbst noch dastand, sagte mir, dass nicht bloß ein zorniger Stadtreinigungsvigilant alles, wie es war, gegriffen und in eine Mülltonne befördert hat. In irgendeiner Frankfurter Wohnung liegt jetzt also mein zehn Jahre alter (aber immerhin vorher maschinengewaschener) Badteppich rum und bereitet jemandem Freude. »Hier, den hab ich kostenlos abgestaubt, lag einfach so zwischen einem Haufen Gerümpel auf’m Fußweg!« wird diese Person künftig stolz ihren Gästen kundtun.
Im Zuge meiner Platzschaffungsmaßnahmen habe ich außerdem etliche Bücher unters Volk gebracht, allerdings nicht über den Verschenkekistenweg. Ein Hoch auf die Erfindung des Offenen Bücherschrankes! Bücher ins Altpapier zu geben, bringe ich schlichtweg nicht übers Herz, da bin ich altmodisch. Wo man Bücher in die Tonne kloppt, wird man am Ende zu Denis Scheck. Und das kann niemand wollen.
Verabschiedet sich und wünscht ein gut informiertes Wochenende:
Ihre TITANIC-Redaktion

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