Cellebrite: Champion digitaler Forensik

Liebe Wachstumsinvestoren,
im Bereich digitaler Forensik spielt Cellebrite (Ticker: CLBT) eine Schlüsselrolle und ist ein wahrer Champion: Mit seiner Software können Ermittlungsbehörden gesicherte Zugriffe auf mobile Endgeräte wie Smartphones erlangen und daraus entscheidende Beweise extrahieren. Diese Fähigkeit rückt vor allem dann in den Fokus, wenn es um besonders brisante Fälle geht.
Ein prominentes Beispiel: beim Attentatversuch auf den US-Präsidenten Donald Trump am 13. Juli 2024, bei dem ein Schuss sein Ohr streifte, waren sich viele Experten schnell einig, dass bei der Untersuchung des Vorfalls höchstwahrscheinlich auch Technologien von spezialisierten Anbietern wie dem israelischen Forensikanbieter Cellebrite zum Einsatz kamen. In solch sensiblen Fällen ermöglichen deren Tools eine schnelle, rechtssichere und tiefgehende Analyse digitaler Spuren, oft der Schlüssel zur Aufklärung.
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Inhaltsverzeichnis
Gründung
SPAC-IPO
Management
Entwicklung der Kriminalitätsrate
Geschäftsmodell
Kundensegmentierung
Produktstrategie
Technologische Innovation
Finanzielle Kennzahlen
Bewertung
TAM und Burggraben
Risiken
Fazit
Gründung und SPAC-IPO
Cellebrite wurde im Jahr 1999 in Petach Tikva, Israel, gegründet. Ursprünglich war das Unternehmen auf mobile Datenübertragungen und Synchronisation spezialisiert. Cellebrite war das erste Unternehmen, das Geräte und Software entwickelte, mit denen man Daten wie Kontakte oder digitale Inhalte schnell und einfach von einem Handy auf ein anderes übertragen konnte. Diese Lösungen waren vor allem für Mitarbeitende in Mobilfunkläden gedacht, die Kunden beim Umstieg auf ein neues Handy unterstützen sollten.
Der große strategische Wandel kam jedoch in den frühen 2000er-Jahren, als das Unternehmen begann, sich auf digitale Forensik zu konzentrieren, insbesondere auf das Extrahieren, Entschlüsseln und Analysieren von Daten aus Mobilgeräten. Berühmt wurde das Unternehmen, als öffentlich wurde, dass Behörden sich Zugang zu Smartphones verschaffen können. Speziell im Fall des versuchten Mordanschlags auf Donald Trump am 13. Juli 2024, als ein Schuss Trumps Ohr streifte, waren sich Expert einig, dass dabei Geräte und Tools von Anbietern wie dem israelischen Forensikanbieter Cellebrite zum Einsatz kamen.

Laut dem Sicherheitsforscher Cooper Quintin von der US-Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation besitzen nahezu alle Polizeidienststellen im Land ein Gerät von Cellebrite. Dieses wurde entwickelt, um Daten aus Smartphones auszulesen und kann in manchen Fällen sogar Geräte entsperren. Das sagte Quintin in einem Interview mit „The Verge“.
“Almost every police department in the nation has a device called the Cellebrite, which is a device built for extracting data from phones, and it also has some capability to unlock phones.”
Damit ist Cellebrite weltweit bekannt als führender Anbieter von Lösungen für digitale Forensik und investigative Analyse für Strafverfolgungsbehörden, Militär und Geheimdienste.
SPAC-IPO
Cellebrite ging im August 2021 durch eine Fusion mit der SPAC TWC Tech Holdings II Corp. an die Börse. Der Deal bewertete Cellebrite mit etwa 2,4 Milliarden USD. Durch den Börsengang konnte das Unternehmen über 370 Mio. USD an frischem Kapital aufnehmen, das vorrangig für Produktentwicklung, Akquisitionen und internationale Expansion genutzt wurde. Der Börsengang war auch strategisch wichtig, um Cellebrite als führenden Namen im stark wachsenden Markt für digitale Forensik und Cyber-Investigations zu positionieren.
Management
Am 6. November 2024 verkündete Yossi Carmil nach fast 20 Jahren als CEO seinen Rücktritt. Normalerweise bin ich sehr skeptisch gegenüber einem Unternehmen, wenn ein CEO nach so einer langen Periode, einem zuvor durchgeführten Börsengang und erfolgreichen Entwicklung der finanziellen Kennzahlen überraschenderweise seine Position aufgibt.

Bei der Analyse des Unternehmens sind mir zwar keine klaren Warnsignale aufgefallen, dennoch trübt der Rücktritt von Carmil das Gesamtbild ein wenig.
Carmil kam 2004 zu Cellebrite und wurde ein Jahr später CEO. Unter Carmils Führung wuchs Cellebrite von 18 Mitarbeitern in einem kleinen Büro am Stadtrand von Tel Aviv auf über 1.100 Mitarbeiter, ein Dutzend Niederlassungen weltweit und Kunden in mehr als 100 Ländern. Durch große Produkt- und Geschäftsmodelltransformationen etablierte sich Cellebrite als führender Anbieter digitaler Ermittlungssoftware für den öffentlichen und privaten Sektor und genießt heutzutage das Vertrauen von rund 7.000 Kunden weltweit. Carmil verhalf Cellebrite zum Börsengang im Jahr 2021, eine Umstellung auf ein Abonnement-Geschäftsmodell, die Einführung der KI-gesteuerten Case-to-Closure-Plattform und die Entwicklung eines anhaltend profitablen Wachstums.
Carmil betonte in seinem Abschlussstatement, dass die Zeit gekommen sei, mit einem neuen CEO das Unternehmen auf die nächste Stufe zu heben:
“Cellebrite hat eine unglaublich vielversprechende Zukunft vor sich. Der Zeitpunkt ist günstig für eine neue Führungskraft, um unsere Mission voranzutreiben und das Unternehmen auf die nächste Stufe zu heben. Wir haben ein starkes Führungsteam, eine spannende technologische Roadmap und einen überzeugenden strategischen Plan zusammengestellt, der darauf abzielt, die Wertschöpfung für alle wichtigen Stakeholder voranzutreiben. Ich bin zuversichtlich, dass Cellebrite die strategische Ausrichtung und die Fähigkeit, die bevorstehenden Chancen zu nutzen, voll ausschöpfen wird.”
Der Vorstand leitete im Anschluss die Suche nach einem neuen CEO ein. Thomas E. Hogan, damals Vorstandsvorsitzender von Cellebrite, wurde nach Carmils Ausscheiden Interims-CEO.

Da die CEO-Stelle bis heute nicht neu besetzt wurde, gehe ich davon aus, dass Thomas E. Hogan langfristig als CEO bleibt. Als Vorstandsvorsitzender sind ihm die internen Abläufe bestens bekannt. Hogan kam im August 2023 als Executive Chairman zu Cellebrite und arbeitete eng mit Carmil und dem erweiterten Führungsteam von Cellebrite zusammen, um die Strategie und die operative Umsetzung des Unternehmens voranzutreiben. Hogan verfügt über mehr als ein Jahrzehnt Erfahrung als CEO privater und börsennotierter Softwareunternehmen sowie in leitenden Positionen, von privaten Unternehmen in der Spätphase bis hin zu börsennotierten Großunternehmen. Er war zuvor Vorsitzender und CEO von Kony, Inc., Präsident und CEO von Vignette, Executive Vice President für Vertrieb und Marketing bei Hewlett Packard, Executive Vice President von CSC, Chief Sales Officer bei Siebel Systems und zuletzt Operating Managing Director bei Vista Equity Partners.
Hogan sieht Cellebrites Vorteile vor allem in der starken finanziellen Position und die Zukunftsaussichten zeigen, dass das Unternehmen seiner Meinung nach hervorragend aufgestellt ist, um seine Geschäftsdynamik aufrechtzuerhalten:
„Cellebrite hat Yossi Carmil viel zu verdanken. Er ist ein außergewöhnlicher CEO, einer, der das Unternehmen von den Anfängen eines kleinen Start-ups durch eine erfolgreiche Marktverlagerung, umfassende Produkt- und Geschäftsmodelltransformationen, die Notierung an der Nasdaq und mehrere Wachstumsphasen geführt hat, um Cellebrites Position als führende Plattform für die weltweite Förderung von Gerechtigkeit zu festigen.”
Entwicklung der Kriminalitätsrate
Der Schutz und Dienst für die Bürger wird zunehmend schwieriger. Verschärfte gesellschaftliche Entwicklungen, technologische Umbrüche und die Nachwirkungen der Pandemie setzen Strafverfolgungsbehörden weltweit unter Druck. Drei zentrale Trends verdeutlichen diese Herausforderung besonders eindrucksvoll:
Zum einen hat die Post-COVID-Kriminalität spürbar zugenommen. Im Kalenderjahr 2020 stieg die Zahl der Morde um rund 30 %, was einen der höchsten Anstiege in den letzten Jahrzehnten markiert. Diese Entwicklung macht deutlich, wie stark soziale Instabilität und wirtschaftliche Unsicherheit zur Eskalation von Gewalt beitragen können.

Zweitens rücken digitale Beweise in den Mittelpunkt kriminalistischer Arbeit: 67 % aller Straftaten beinhalten mittlerweile eine wesentliche digitale Komponente, sei es durch Smartphones, soziale Medien, E-Mails oder andere vernetzte Systeme. Die Fähigkeit, digitale Spuren schnell und präzise auszuwerten, wird somit zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor in der zukünftigen modernen Polizeiarbeit.
Ein weiterer alarmierender Trend betrifft die Behörden selbst: In den Metropolregionen der USA ist die Zahl der in den Ruhestand gehenden Ermittler um 45 % gestiegen. Hauptursachen dafür sind wachsende Unzufriedenheit am Arbeitsplatz, hoher psychischer Druck sowie der Mangel an moderner technischer Ausstattung.
Diese Trends verdeutlichen, dass Polizeibehörden und Sicherheitsdienste vor der großén Aufgabe stehen, sowohl gegen neue Arten der Kriminalität vorzugehen als auch den strukturellen Herausforderungen innerhalb ihrer Organisationen zu begegnen. Moderne, KI-gestützte Werkzeuge, wie sie beispielsweise Cellebrite entwickelt, können dabei helfen, die Lücke zwischen Ressourcenknappheit und wachsender digitaler Komplexität zu schließen.
Ein weiteres Problem besteht bei der Sicherheitslücke zwischen öffentlicher Erwartung und polizeilicher Leistungsfähigkeit, denn diese wird laut Einschätzung von Cellebrite immer größer. Behörden sehen sich mit ebenfalls drei zentralen Herausforderungen konfrontiert:

Wachsende Datenmenge & steigende Komplexität: Die Kriminalitätsrate bleibt hoch, gleichzeitig wächst die Bevölkerung, mit direkter Folge: mehr Fälle, mehr Daten, mehr Druck. In 91 % aller Verbrechen spielen inzwischen digitale Beweise eine Rolle. Täter nutzen zunehmend technisch anspruchsvollere Mittel, was die Arbeit der Ermittler zusätzlich erschwert. Die Behörden müssen nicht nur riesige Datenmengen analysieren, sondern auch mit immer komplexeren digitalen Spuren Schritt halten.
Ineffiziente Prozesse und Personalprobleme: Trotz steigender Fallzahlen bleiben die Fallabschlussraten weitgehend unverändert. Die digitale Transformation verläuft schleppend, und der Fachkräftemangel verschärft sich: Viele Mitarbeiter verfügen nicht über die nötigen technischen Fähigkeiten, um moderne Ermittlungstools effektiv zu nutzen. Gleichzeitig steigt die Zahl von Burnout-Fällen und Frühverrentungen, was die Effizienz weiter untergräbt.
Ethik und Rechenschaftspflicht: Technologie im Polizeikontext steht unter zunehmender öffentlicher Beobachtung. Themen wie Datenschutz, Transparenz und der ethische Einsatz von KI rücken in den Mittelpunkt. Während Künstliche Intelligenz die Polizeiarbeit unterstützen kann, wird sie auch von Kriminellen eingesetzt, was neue Fragen nach Kontrolle und Verantwortung aufwirft.
Geschäftsmodell

Die Cellebrite Digital Investigation Platform bietet eine ganzheitliche Lösung für moderne digitale Ermittlungen und ist speziell auf die Bedürfnisse von Strafverfolgungsbehörden, Verteidigungsorganisationen und privaten Unternehmen zugeschnitten. Ihr Ziel ist es, digitale Daten effizient zu erfassen, zu analysieren und in umsetzbare Erkenntnisse umzuwandeln.
Im Zentrum steht ein klar strukturierter Workflow:
1. Collect: Datenerfassung: Cellebrite ermöglicht die schnelle und sichere Erhebung von digitalen Daten aus einer Vielzahl von Quellen, etwa Mobiltelefonen, Computern oder Cloud-Diensten.
2. Examine: Untersuchung: Die Plattform bietet spezialisierte Tools zur Sichtung, Extraktion und Kategorisierung der gesammelten Beweise, auch bei verschlüsselten oder gelöschten Inhalten.
3. Manage: Verwaltung: Ermittler können Daten zentral organisieren, priorisieren und durch leistungsstarke Suchfunktionen effizient strukturieren.
4. Analyze: Analyse: Mit Hilfe intelligenter Analysefunktionen, auch KI-basiert, lassen sich Zusammenhänge zwischen Kommunikationsmustern, Standorten und Handlungen aufdecken.
Am Ende steht die Actionable Intelligence, also verwertbare, gerichtsfeste Erkenntnisse, die Ermittlungen beschleunigen und Entscheidungen fundiert stützen.
Unterstützt wird dieser Prozess durch spezialisierte Software- und Hardware-Tools innerhalb der Plattform:

Inseyets, für präzise Datenextraktion aus Mobilgeräten
Smart Search, für durchsuchbare Indizes und schnelle Treffer
Endpoint Inspector, zur Untersuchung von Computern, Servern und Cloud-Zugängen
Guardian, für die sichere, DSGVO-konforme Verwaltung forensischer Daten
Pathfinder, für die Visualisierung komplexer Datenbeziehungen und Kommunikationsnetzwerke
Um digitale Ermittlungen effizienter und zielgerichteter zu gestalten, setzt Cellebrite auf eine klar strukturierte Lösungskette aus drei Kernkomponenten: Inseyets, Guardian und Pathfinder. Diese Tools greifen nahtlos ineinander, um typische Engpässe im Ermittlungsprozess zu beseitigen, von der Beweissicherung bis zur Analyse.

Den Anfang macht Inseyets, eine leistungsstarke Plattform zur Beweissicherung.

Sie sorgt dafür, dass keine relevanten digitalen Spuren übersehen werden. Damit wird sichergestellt, dass Ermittler Zugriff auf alle verfügbaren Datenquellen haben, sei es aus physischen Geräten, Cloud-Diensten, Messengern oder Apps.
Inseyets wurde entwickelt, um mobile Beweise schnell vor Ort zu sichern, z. B. bei Hausdurchsuchungen, an Grenzübergängen, bei Verkehrskontrollen oder in Notfalleinsätzen. Es ermöglicht Ermittlern:
Digitale Inhalte direkt am Tatort zu extrahieren
Verdächtige Daten in Echtzeit zu sichten
Eines der bereits vorgestellten Produkte aus dem Inseyets Segment ist der Cellebrite Universal Forensic Extracion Device (UFED).

Der UFED ist ein Gerät zur forensischen Datenextraktion von digitalen Endgeräten, insbesondere Smartphones, Tablets und GPS-Geräten. Er wird weltweit von Polizeibehörden, Geheimdiensten, Militärs und privaten Ermittlern eingesetzt, um Daten aus beschlagnahmten Geräten zu sichern und auszuwerten. Das Gerät ermöglicht es in kurzer Zeit mit der Cellebrite-Software:
Daten aus Mobilgeräten auszulesen, darunter Kontakte, Nachrichten (auch WhatsApp, Signal etc.), Anruflisten, Fotos, Videos, Standortdaten, App-Daten u.a.
Gerätesperren zu umgehen (je nach Gerätemodell und Sicherheitsstufe)
Gelöschte Daten wiederherzustellen
Daten forensisch zu sichern, d. h. mit Beweiskraft vor Gericht nutzbar zu machen
Geräteinhalte zu klonen, z.B. für die Analyse im Labor
Die gesicherten Daten werden anschließend Guardian überführt, einer Lösung, die digitale Beweismittel sicher verwaltet.

Guardian ist eine Cloud-basierte Plattform zur Verwaltung, Speicherung und Nachverfolgung digitaler Beweismittel während eines Ermittlungsverfahrens. Sie sorgt dafür, dass sämtliche digitalen Beweise sicher, nachvollziehbar und gesetzeskonform verarbeitet und archiviert werden, und das orts- und zeitunabhängig. In digitalen Ermittlungen ist es entscheidend, die sogenannte „Chain of Custody“ (Beweismittelkette) lückenlos zu dokumentieren, also wer wann Zugriff auf welche Daten hatte. Genau hier setzt Guardian an:
Zentrale, sichere Plattform für alle digitalen Beweismittel
Zugriffsprotokolle & Benutzerrechte zur Nachvollziehbarkeit
Standardisierte Arbeitsabläufe für Ermittlerteams
Cloud-basierter Zugriff für Ermittler, forensische Labore und Justizbehörden
Schließlich kommt Pathfinder zum Einsatz: eine KI-gestützte Analyseplattform, die Ermittlungsbehörden dabei unterstützt, große Mengen digitaler Daten schnell zu strukturieren, analysieren und visuell darzustellen.

Pathfinder analysiert Daten aus unterschiedlichsten Quellen (Integration mit UFED), z. B. Smartphones, Cloud-Backups, Messenger-Apps, GPS-Logs oder E-Mails und erkennt automatisch:
Verbindungen zwischen Personen
Kommunikationsmuster
Gemeinsame Standorte
Zeitliche Abläufe
Daten werden grafisch als Netzwerke, Zeitleisten oder Karten dargestellt. Ermittler können auf einen Blick erkennen:
Wer mit wem kommuniziert hat
Wann ein Kontakt stattfand
Wo sich verdächtige Personen aufgehalten haben
Die Software kann zudem verdächtige Inhalte, Kontakte oder Aktivitäten automatisch markieren, z. B. durch Schlagwortsuche, Bilderkennung oder Textanalyse. So lassen sich relevante Hinweise schneller identifizieren. Pathfinder ermöglicht mehreren Ermittlern die gemeinsame Arbeit an einem Fall, inklusive Kommentaren, Exportfunktionen und Audit-Trails, wichtig für gerichtsfeste Dokumentation.
Typische Anwendungsfälle sind:
Aufdeckung krimineller Netzwerke (z. B. Banden, Terrorzellen)
Kindesmissbrauchs- und Menschenhandelsfälle
Finanz- und Cyberkriminalität
Vermisstenfälle und Tatortanalysen
Analyse von Social-Media-Aktivitäten in Echtzeit
Gemeinsam ermöglichen diese drei Module eine moderne, digitale Ermittlungsstrategie, die nicht nur Zeit spart, sondern auch die Erfolgsquote bei der Aufklärung komplexer Fälle erhöht.
Kundensegmentierung
Cellebrite verfügt über eine weltweite Kundenbasis, die sowohl den öffentlichen als auch den privaten Sektor umfasst und unterstreicht damit die breite Relevanz seiner digitalen Ermittlungsplattform.

Im öffentlichen Bereich zählt das Unternehmen über 3.000 lokale und staatliche Behörden allein in Nordamerika zu seinen Kunden. Cellebrite ist in allen 50 US-Bundesstaaten sowie in den 20 größten Polizeibehörden der USA vertreten. Auch international ist die Abdeckung beachtlich: 15 der 20 größten Polizeibehörden Europas nutzen Cellebrites Lösungen, wobei die übrigen 5 in Ländern liegen, in denen Cellebrite aus rechtlichen oder ethischen Gründen nicht aktiv ist. Zudem arbeiten alle 27 nationalen Polizeibehörden der EU-Mitgliedsstaaten sowie sämtliche 15 US-Regierungsministerien (Cabinet-Level Departments) mit Cellebrite zusammen. Ergänzt wird dies durch mehr als 100 Bundesbehörden in Nordamerika.
Auch im privaten Sektor ist Cellebrite stark vertreten. 72 der 100 größten US-Unternehmen (Fortune 100) nutzen die Plattform, darunter:
10 von 10 der führenden Wirtschaftsprüfungsfirmen
8 von 10 der größten Pharmaunternehmen
9 von 10 der größten US-Geschäftsbanken
9 von 10 der Top-Tech-Konzerne in den USA
Diese breite Verankerung zeigt: sowohl Strafverfolgungsbehörden als auch globale Konzerne verlassen sich auf Cellebrites Technologie, um digitale Beweise sicher, effizient und rechtssicher zu analysieren.
Bemerkenswert ist auch, dass über 90 % des ARR-Wachstums (Annual Recurring Revenue) durch bestehende Kunden generiert werden, ein starkes Signal für Kundenbindung und die kontinuierliche Ausweitung der Plattformnutzung. Gleichzeitig bietet diese Basis großes Potenzial für weiteres Wachstum, insbesondere durch neue Anwendungsbereiche und weitere internationale Expansion.
Produktstrategie
Cellebrite will seine Lösung Inseyets noch stärker verbreiten und vermarkten.

Schon im ersten Quartal 2025 gab es große Fortschritte: Mehr als 30 % der bestehenden Kunden haben ein Upgrade gemacht, und über 40 % nutzen inzwischen das neue „Unlock“-Modul, das auch bei gesperrten Geräten den Zugriff auf Daten erleichtert. Das Ziel ist es, die bestehende Kundenbasis von über 7.000 Kunden und 30.000 Lizenzen aus dem öffentlichen und privaten Bereich nach und nach auf die neueste Version umzustellen. Dabei geht es nicht nur um neue Geräte, auch zusätzliche Funktionen und Module sollen verkauft werden. Inseyets bringt viele Vorteile: Es unterstützt mehr Gerätetypen, liest Daten deutlich schneller aus als ältere Modelle und verbessert so die Arbeit der Ermittler vor Ort. Für 2025 plant Cellebrite, mindestens die Hälfte aller Kunden auf die neue Version umzustellen und ihnen gleichzeitig wertvolle Zusatzfunktionen anzubieten. So will das Unternehmen die digitale Ermittlungsarbeit spürbar verbessern und den technischen Standard weiter erhöhen.
Ebenfalls will Cellebrite die Nutzung seiner Produkte Guardian und Pathfinder weiter deutlich ausbauen.

Im Jahr 2024 wuchs der Umsatz aus diesen beiden Produkten bereits um rund 50 %, wobei Guardian allein drei Quartale in Folge um mehr als 100 % zulegen konnte. Insgesamt machen beide Produkte inzwischen nahezu 10 % des gesamten wiederkehrenden Jahresumsatzes (ARR) aus, ein starkes Wachstumssignal. Ein wichtiger Schritt ist die Anbindung weiterer Nutzergruppen an Guardian, etwa durch die Verbindung mit Digital Forensic Unit- und Investigative Unit-Systemen. Die Verbindung beider Gruppen über Cellebrite Guardian ermöglicht eine effizientere Fallbearbeitung, da:
DFU digitale Beweise sichert und speichert
IU direkt auf diese Daten zugreifen und sie analysieren kann
Die gesamte Kette von der Datensicherung bis zur gerichtlichen Auswertung dokumentiert, sicher und zentral verwaltet wird
Dadurch könnten künftig über 500.000 Ermittler weltweit Zugang zu Guardian erhalten. Auch Pathfinder gewinnt an Bedeutung: die Lösung hilft Ermittlern, Daten aus verschiedenen Geräten zu kombinieren und schneller entscheidende Spuren zu finden. Das macht komplexe Ermittlungen effizienter und gezielter. Zusätzlich plant Cellebrite, neue Zielgruppen und Entscheidungsträger anzusprechen, um den Einsatz dieser Tools noch breiter zu etablieren, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor.
Technologische Innovation und Akquisitionen
Cellebrite verzeichnet starkes Wachstum im Cloud-Bereich: Der Umsatz mit Cloud-basierten Lösungen stieg 2024 um über 150 %. Damit macht die Cloud inzwischen fast 20 % des gesamten wiederkehrenden Jahresumsatzes (ARR) aus, Tendenz weiter steigend.

Ein wichtiger Erfolgsfaktor: rund 40 % der Kunden sind mittlerweile bereit, digitale Beweise in der Cloud zu speichern und zu teilen, ein Wandel, der noch vor wenigen Jahren undenkbar war. Cellebrite investiert deshalb stark in den Ausbau seiner Cloud-Angebote für den öffentlichen Sektor und bietet zusätzlich neue SaaS-Versionen (Software-as-a-Service) für Unternehmen an. Das Unternehmen geht davon aus, dass der Anteil der Cloud-basierten Produkte und Umsätze in den kommenden Jahren weiter deutlich zunehmen wird und sieht darin eine wichtige Säule für zukünftiges Wachstum und Innovation.
Zudem setzt Cellebrite stark auf den Ausbau seiner künstlichen Intelligenz und hat diese inzwischen in alle wichtigen Produkte der digitalen Ermittlungsplattform integriert.

Durch KI können Ermittlungen schneller, effizienter und zielgerichteter durchgeführt werden. Das sehen auch die Kunden so: 64 % glauben, dass KI dabei hilft, Fälle schneller zu lösen. Neben bestehenden Machine-Learning-Modellen hat Cellebrite nun auch neue Generative AI-Funktionen (GenAI) eingeführt, die die bisherigen Systeme sinnvoll ergänzen und zusätzliche Automatisierung ermöglichen. Dabei legt das Unternehmen großen Wert auf ethische Standards. Ziel ist es, eine verantwortungsvolle und transparente Nutzung von KI in digitalen Ermittlungen sicherzustellen und damit eine Vorreiterrolle in der Branche einzunehmen.
Am 5. Juni 2025 verkündete Cellebrite außerdem die Übernahme von Corellium, einem führenden Anbieter von Virtualisierungssoftware für Arm-basierte Systeme. Virtualisierungssoftware für Arm-basierte Systeme ermöglicht es, virtuelle Geräte oder Betriebssysteme auf Arm-Prozessoren laufen zu lassen, also z. B. auf Smartphones, Tablets oder anderen mobilen Geräten. Virtualisierung bedeutet, dass ein physisches Gerät mehrere virtuelle Geräte nachbilden kann. So lassen sich z. B. Testumgebungen schaffen, ohne ein echtes Gerät zu verwenden. Arm ist eine Prozessorarchitektur, die vor allem in mobilen Geräten wie iPhones, Android-Smartphones oder Tablets eingesetzt wird.

Für die Übernahme will Cellebrite 170 Millionen US-Dollar in bar zahlen, wovon 20 Mio. USD in Unternehmensanteile umgewandelt werden. Zusätzlich könnte ein Bonus von bis zu 30 Mio. USD in den nächsten zwei Jahren gezahlt werden. Der Abschluss des Deals wird noch für diesen Sommer erwartet.

Durch die Übernahme von Corellium will Cellebrite seinen TAM im öffentlichen und privaten Sektor deutlich ausbauen. Im öffentlichen Bereich soll die Technologie und das Fachwissen von Corellium dazu beitragen, Cellebrites Plattform für digitale Ermittlungen zu verbessern und weiterzuentwickeln. Besonders für Kunden aus dem Verteidigungs- und Geheimdienstbereich bietet Corellium mit seiner Lösung zur Analyse mobiler Schwachstellen eine sinnvolle Ergänzung. Im privaten Sektor erweitert Corelliums Virtualisierungsplattform Cellebrites Angebot über den Bereich eDiscovery und interne Unternehmensuntersuchungen hinaus. Entwickler und Sicherheitsexperten können mit Corelliums Technologie sichere mobile Apps, vernetzte Geräte (IoT) und moderne Fahrzeugsysteme schneller und gezielter entwickeln und testen.
Finanzielle Kennzahlen
Cellebrite hat im ersten Quartal 2025 starkes Wachstum erzielt:

Der Gesamtumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr von 90 Mio. USD auf 108 Mio. USD, ein Plus von 20 %.
Auch der Umsatz aus Abos (Subscription Revenue) legte deutlich zu: von 79 Mio. USD auf 96 Mio. USD, was einem Wachstum von 21 % entspricht.
Der jährlich wiederkehrende Umsatz (ARR) wuchs bis März 2025 um 23 %, von 332 Mio. USD auf 408 Mio. USD.
Das bereinigte EBITDA als wichtige Kennzahl für die Profitabilität stieg von 18 Mio. USD auf 24 Mio. USD, mit einer EBITDA-Marge von 22 %.
„Rule of X“
Die sogenannte „Rule of X“ ist eine Kennzahl, die Wachstum und Profitabilität kombiniert. Die „Rule of X“ kann auch als „Rule of 40“ beschrieben werden, eine Metrik, auf die ich besonderen Wert lege. Investoren und Analysten nutzen die Rule of 40 oft, um schnell zu beurteilen, ob ein SaaS-Unternehmen nachhaltig wirtschaftet, nicht nur schnell wächst, sondern auch vernünftig mit Geld umgeht.
Beispiel Cellebrite:
Im Zeitraum bis März 2024:
ARR-Wachstum: 27 %
EBITDA-Marge: 20 %
Summe: 47
Im Zeitraum bis März 2025:
ARR-Wachstum: 23 %
EBITDA-Marge: 25 %
Summe: 48
Das bedeutet: Cellebrite übertrifft die Rule of 40 und zeigt damit ein gesundes Gleichgewicht zwischen Wachstum und Rentabilität. Beides zusammen ergibt einen starken Gesamtwert und zeigt, dass das Unternehmen nicht nur wächst, sondern auch profitabler wird.
ARR-Entwicklung (Jährlich wiederkehrender Umsatz)
Cellebrite steigert seinen jährlich wiederkehrenden Umsatz (ARR) kontinuierlich von Quartal zu Quartal:

Im März 2023 lag der ARR noch bei 261 Millionen US-Dollar, ein Jahr später, im März 2024, bereits bei 332 Millionen USD. Bis März 2025 stieg er auf 408 Millionen USD, was einem jährlichen Wachstum von 23 % entspricht. Auch wenn das Wachstumstempo leicht zurückgeht, von 30 % im März 2023 auf 23 % im März 2025, zeigt der Trend deutlich: Cellebrite erweitert seine Einnahmenbasis stabil und nachhaltig, insbesondere durch wiederkehrende Lizenz- und Abonnementverträge. Dieser stetige Anstieg zeigt, dass das Unternehmen auf einem soliden Wachstumspfad bleibt und seine Produkte zunehmend im Markt etabliert sind.
ARR-Zusammensetzung
Die ARR-Zusammensetzung zeigt, woraus sich Cellebrites wiederkehrende Umsätze zusammensetzen, also welche Produkte und Kundengruppen den größten Anteil am Gesamtumsatz haben:

Inseyets (Digitale Forensik) macht den größten Teil des Umsatzes aus, Guardian (Beweismanagement) und Pathfinder (Ermittlungsanalysen) tragen gemeinsam einen kleineren, aber wachsenden Anteil bei. Der Großteil des Umsatzes stammt aus dem öffentlichen Sektor (z. B. Polizei, Behörden). Der private Sektor (z. B. Banken, Unternehmen) spielt eine kleinere, aber zunehmende Rolle. Die meisten Lösungen werden noch lokal installiert (On-Premises), die Cloud-Nutzung wächst zwar, macht aber derzeit nur einen kleineren Teil der Einnahmen aus.
Cellebrite konnte seinen wiederkehrenden Jahresumsatz (ARR) im März 2025 auf 408,1 Millionen US-Dollar steigern, ein Plus von 23 % gegenüber dem Vorjahr. Diese positive Entwicklung zeigt, dass das Unternehmen weiterhin auf Wachstumskurs ist.

Die sogenannte „Bruttoumsatzbindung“ (Gross Revenue Retention) liegt bei rund 92 %. Das bedeutet: Der Großteil der bestehenden Kunden bleibt dabei und verlängert oder erweitert bestehende Verträge. Ein Großteil des ARR-Wachstums kommt nicht von Neukunden, sondern von Bestandskunden, die mehr Produkte nutzen oder auf erweiterte Versionen umsteigen, vor allem innerhalb der Produktfamilien Inseyets, Guardian und Pathfinder. Cellebrite wächst demnach solide, insbesondere durch Upselling innerhalb seiner bestehenden Kundenbasis, ein Zeichen für hohe Kundenzufriedenheit und starke Produktbindung.
ARR-Wachstum nach Regionen
Cellebrite hat im ersten Quartal 2025 starke Zuwächse bei den wiederkehrenden Umsätzen (ARR) in allen Regionen erzielt, besonders in den Americas, aber auch in EMEA und Asien-Pazifik (APAC). Die regionale Verteilung sieht wie folgt aus:

Americas (Nord-, Mittel- und Südamerika)
ARR-Wachstum: +27 %
Umsatz Q1 2025: 221 Mio. USD
Anteil am Gesamtumsatz: 54 %
Diese Region ist weiterhin der wichtigste Markt für Cellebrite und treibt mehr als die Hälfte des ARR.
EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika)
ARR-Wachstum: +15 %
Umsatz Q1 2025: 137 Mio. USD
Anteil am Gesamtumsatz: 34 %
Solides Wachstum, vor allem durch Behörden und Sicherheitsdienste in Europa.
APAC (Asien-Pazifik)
ARR-Wachstum: +28 %, stärkster Zuwachs aller Regionen
Umsatz Q1 2025: 50 Mio. USD
Anteil am Gesamtumsatz: 12 %
Obwohl der Anteil am Gesamtumsatz noch klein ist, zeigt APAC das größte Wachstumspotenzial.
Nord-, Mittel- und Südamerika bleiben zwar die Hauptmärkte, aber das hohe Wachstum in der APAC-Region und der stabile Anstieg in EMEA zeigen, dass Cellebrite global breit aufgestellt ist, mit starker Nachfrage in allen Weltregionen.
Umsatz
Die Umsatzzahlen sprechen für ein kontinuierliches Wachstum:
Im Dezember 2020 lag der Umsatz bei 194,9 Mio. USD.
2021 stieg der Umsatz auf 246,2 Mio. USD, gefolgt von 270,7 Mio. USD im Jahr 2022.
Im Dezember 2023 kletterte der Umsatz deutlich auf 325,1 Mio. USD.
Für Dezember 2024 lag der Umsatz bereits bei 401,2 Mio. USD.

Insgesamt haben sich die Umsätze von Cellebrite in nur fünf Jahren um 115 % erhöht. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) beträgt 19,7 %. Das ist ein klarer Hinweis darauf, dass das Unternehmen solide wächst und seine Marktposition stetig ausbaut.
Cellebrite hat zudem seine Liquiditätsposition in den letzten Jahren deutlich gestärkt:
2022: 205,7 Mio. USD
2023: 331,8 Mio. USD
2024: 483,8 Mio. USD
Q1 2025: 509,8 Mio. USD
Das Unternehmen verfügt damit über starke finanzielle Reserven und erzielt durchgehend positiven freien Cashflow. Diese Stabilität schafft Spielraum für weiteres Wachstum, Investitionen in Innovation und weitere mögliche Übernahmen.

Schauen wir genauer auf den FCF auf Jahresbasis: zwischen 2020 und heute hat sich der Free Cash Flow um insgesamt 121 % erhöht. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) liegt bei 20,6 %. Das zeigt, dass Cellebrite seine Profitabilität in den letzten Jahren stark verbessern konnte, ein gutes Zeichen für Investoren.

Im Jahr 2024 konnte das Unternehmen ein wiederkehrendes Jahresumsatzvolumen (ARR) von 396 Mio. USD erzielen, was einem Wachstum von +25 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Gesamtumsatz belief sich auf 401 Mio. USD, mit einem Jahreswachstum von +23 %. Das bereinigte EBITDA, also der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, lag bei 99,4 Mio. USD, was einer EBITDA-Marge von 24,8 % entspricht.

Für das zweite Quartal 2025 erwartet Cellebrite:
ARR zwischen 416-426 Mio. USD (+20-23 %)
Umsatz zwischen 110-116 Mio. USD (+15-21 %)
EBITDA von 26-28 Mio. USD
EBITDA-Marge: etwa 24 %
Für das gesamte Jahr 2025 rechnet das Unternehmen mit:
ARR zwischen 480-495 Mio. USD (+21-25 %)
Umsatz zwischen 470-485 Mio. USD (+17-21 %)
EBITDA von 113-123 Mio. USD
EBITDA-Marge zwischen 24-25 %
Cellebrite geht von einem soliden Umsatzwachstum und stabiler Profitabilität aus. Die Prognose zeigt ein gesundes Gleichgewicht zwischen Wachstum und Effizienz, ebenfalls ein gutes Zeichen für Investoren.
Cellebrite hat sich zudem ambitionierte finanzielle Ziele für das Jahr 2028 gesetzt. Das Unternehmen rechnet damit, seinen jährlich wiederkehrenden Umsatz (ARR) mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von rund 24 % zu steigern. Auch der Gesamtumsatz soll mit einer CAGR von etwa 20 % wachsen.

Darüber hinaus will Cellebrite eine Bruttomarge von 82 % bis 84 % erreichen. Das zeigt, dass das Unternehmen auch künftig sehr profitabel wirtschaften möchte. Die bereinigte EBITDA-Marge soll sich zwischen 20 % und 25 % bewegen, ein Zeichen für eine starke operative Effizienz.
Schauen wir uns den Gross Profit (Annual) und die Gross Profit Margin (Annual) genauer an:

Der Bruttogewinn ist von rund 157 Mio. USD im Jahr 2020 auf etwa 352,4 Mio. USD im aktuellsten Zeitraum (LTM) gestiegen. Das entspricht einer Gesamtsteigerung von über 124 %, mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 20,9 %. Auch die Bruttomarge, also der Anteil des Umsatzes, der nach Abzug der direkten Kosten übrig bleibt, ist stabil auf einem sehr hohen Niveau: Sie lag 2020 bei 80,6 % und hat sich bis heute auf 84,1 % verbessert. Das zeigt, dass Cellebrite seine Effizienz kontinuierlich steigern konnte. Cellebrite wächst lso nicht nur beim Umsatz, sondern wird auch profitabler. Die steigende Bruttomarge bestätigt, dass das Unternehmen seine Kosten gut im Griff hat und einen hohen Anteil des Umsatzes als Gewinn behalten kann. Das spricht für ein starkes, skalierbares Geschäftsmodell.
Das Operating Income (Annual) (Millions) und die Operating Margin (Annual) zeigen die selben starken Wachstumsraten:

Im Jahr 2020 lag das operative Ergebnis noch bei 11,1 Mio. USD mit einer Marge von 5,7 %. 2022 kam es zu einem Einbruch, bei dem das operative Ergebnis praktisch bei 0 USD lag. Doch danach erholte sich das Unternehmen deutlich:
2023: 33,2 Mio. USD und 10,2 % Marge
2024: 56,9 Mio. USD und 14,2 % Marge
LTM (letzte zwölf Monate): 59,9 Mio. USD mit stabiler Marge von 14,3 %
Insgesamt hat sich das operative Ergebnis in vier Jahren um über 440 % gesteigert, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 48,8 % entspricht. Auch die operative Marge hat sich stark verbessert, mit einem Anstieg um über 150 % seit 2020. Cellebrite hat nach einer Schwächephase 2022 ein starkes Comeback hingelegt. Das Unternehmen arbeitet effizienter denn je und baut seine operative Effizienz kontinuierlich aus, ein gutes Zeichen für nachhaltiges Wachstum und gesunde Unternehmensführung.
Eine Sache ist jedoch besorgniserregend: das Net Income scheint sich zu verschlechtern.

2020 bis 2022 war Cellebrite profitabel:
2020: 5,8 Mio. USD Gewinn
2021: 71,4 Mio. USD Gewinn
2022: 120,8 Mio. USD Gewinn (Höchststand)
Danach kam ein Umschwung:
2023: Verlust von -81,1 Mio. USD
2024: Verlust von -283 Mio. USD
LTM (letzte zwölf Monate): Verlust von -194,2 Mio. USD
Trotz guter operativer Kennzahlen rutschte Cellebrite in den letzten zwei Jahren tief in die Verlustzone.
Ein genauer Blick in die Ursachen: Seit dem SPAC-Listing hatte das Unternehmen mit zwei erheblichen, nicht-operativen Aufwendungen zu kämpfen. Diese betreffen vor allem:
Optionsexercisierungen
Komplexe, einmalige Buchhaltungsanpassungen
Die über mehrere Jahre negativen Nettoergebnisse sind nicht auf ein schwaches operatives Geschäft zurückzuführen, sondern lassen sich vor allem durch einmalige Sondereffekte im Zusammenhang mit der SPAC-Struktur erklären. Konkret handelt es sich um buchhalterische Verluste durch die Neubewertung von sogenannten Warrant-Verbindlichkeiten, die aus der SPAC-Transaktion stammen.
Diese Verbindlichkeiten müssen bilanziell regelmäßig an den aktuellen Aktienkurs angepasst werden. Das führt zu folgenden Effekten:
Steigt der Aktienkurs, erhöht sich die Verbindlichkeit: buchhalterischer Verlust
Fällt der Aktienkurs, sinkt die Verbindlichkeit: buchhalterischer Gewinn
Dabei handelt es sich um rein rechnerische Schwankungen ohne operativen Einfluss auf das Tagesgeschäft. Entsprechend sind diese Verluste nicht auf schwache Geschäftszahlen zurückzuführen, sondern auf externe, bilanztechnische Faktoren. Seit dem 4. Quartal 2024 verbessert sich diese Situation deutlich. Die Auswirkungen der SPAC-bedingten Verbindlichkeiten verlieren an Relevanz, wodurch sich das Nettoergebnis künftig realistischer an der tatsächlichen Geschäftsentwicklung orientiert. Der negative Net Income ist demnach ein buchhalterischer Nebeneffekt der SPAC-Struktur, kein operativer Fehltrend.
Bewertung
Die Aktie ist seit Jahresbeginn um 34 % gefallen. Ist die Aktie jetzt ein Kauf?

Cellebrite wird aktuell mit einer Marktkapitalisierung von rund 3,44 Mrd. USD und einem Enterprise Value (EV) von 2,94 Mrd. USD bewertet. Trotz eines Kursrückgangs von ca. 34 % im bisherigen Jahresverlauf zeigen mehrere Bewertungskennzahlen und strategische Entwicklungen ein klares Bild: die Aktie könnte langfristig unterbewertet sein.
Cellebrite wird derzeit mit einem Kurs von rund 14 USD gehandelt und notiert damit deutlich unter seinem geschätzten inneren Wert von 21,49 USD (basierend auf einem DCF-Modell mit 200 Mio. Aktien im Umlauf). Das entspricht einem bewertungsbasierten Aufwärtspotenzial von über 50 % aus langfristiger Investorensicht.
Fundamentaldaten:

KGV (P/FCF): 26: moderat für ein wachstumsstarkes Tech-Unternehmen
Prognostiziertes Umsatzwachstum pro Jahr: +15,2 %
Gewinnwachstumsrate (EPS): +86,1 %
ROE in 3 Jahren (Prognose): 21 %
Diese Kennzahlen spiegeln ein attraktives Wachstums- und Profitabilitätsprofil wider, das aktuell vom Markt noch nicht vollständig eingepreist ist.
Ein Vergleich mit Palantir (Ticker: PLTR) verdeutlicht die Unterbewertung. Ein relatives Bewertungsverfahren zeigt das Ausmaß der potenziellen Unterbewertung:
EV/Sales-Multiplikator auf PLTR-Niveau: würde Marktkapitalisierung von Cellebrite um das ~8,7-fache erhöhen
EV/EBITDA-Multiplikator: impliziert ein Upside von ~7,1x
Cellebrite wird im Verhältnis zu Palantir aktuell deutlich niedriger bewertet, obwohl es eine starke operative Basis mit skalierbarem Cloud-Geschäft, tiefem Markt-Know-how und wachsender Kundenbasis besitzt.
Die Kombination aus solidem Free Cashflow, hoher Umsatzdynamik, strategischer Cloud-Expansion (z. B. Pathfinder), sowie einer niedrigen relativen Bewertung gegenüber Vergleichsunternehmen lässt den Schluss zu:
“Cellebrite ist aktuell unterbewertet, mit substanziellen Upside-Chancen für langfristig orientierte Investoren.”
Basierend auf dieser Einschätzung habe ich kürzlich eine erste Position zu 13 Euro erworben, die ich langfristig weiter ausbauen möchte. Mein Kauf stellt natürlich keine Finanzberatung oder -empfehlung dar und sollte nicht als solche betrachtet werden. Ich bin von dem Geschäftsmodell beeindruckt und sehe einen tiefen Burggraben (dazu gleich mehr), der nur schwer kopierbar ist.
Analysteneinschätzungen
Laut aktuellen Einschätzungen von neun Analysten wird für die Aktie von Cellebrite DI (CLBT) bis zum Jahr 2026 ein durchschnittliches Kursziel von 24,99 USD erwartet. Dies entspricht einem Kursanstiegspotenzial von beeindruckenden 73,78 % gegenüber dem aktuellen Kursniveau von 14,38 USD.

Höchstes Kursziel: 29,40 USD: +104,45 %
Niedrigstes Kursziel: 24,24 USD: +68,57 %
Die Analystenschätzungen untermauern die These, dass Cellebrite trotz kurzfristiger Volatilität eine starke fundamentale Entwicklung durchläuft. Das Unternehmen profitiert von:
Einer wachsenden Nachfrage nach digitalen Ermittlungsdiensten
Der fortschreitenden Transformation zu Cloud- und SaaS-basierten Lösungen
Starkes Umsatzwachstum
Mit einem durchschnittlichen Zielkurs von knapp 25 USD und einem durchschnittlichen Upside von fast 74 % gilt Cellebrite aus Analystensicht als attraktive Wachstumsstory im Bereich digitaler forensischer Lösungen. Die hohe Zahl an Kaufempfehlungen (93 %) unterstreicht das Marktvertrauen in das Unternehmen und dessen Zukunftsperspektiven.
TAM und Burggraben
Der adressierbare Gesamtmarkt (Total Addressable Market, TAM) für digitale Ermittlungslösungen beläuft sich auf rund 16,4 Milliarden US-Dollar. Davon entfallen 14,4 Milliarden US-Dollar auf den öffentlichen Sektor (z. B. Strafverfolgung, Geheimdienste, Verteidigung), während 2 Milliarden US-Dollar dem privaten Sektor (z. B. Unternehmen, Cybersicherheitsanbieter) zugeordnet werden.

Innerhalb des öffentlichen Sektors teilen sich die 14,4 Milliarden US-Dollar folgendermaßen auf:
7,6 Mrd. USD: Analyse- und Managementlösungen
4,5 Mrd. USD: Forensiksoftware
2,4 Mrd. USD: Beratungs- und Dienstleistungsangebote
Auch regional betrachtet zeigt sich eine klare Verteilung:
7,6 Mrd. USD: Nord- und Südamerika (Americas)
4,2 Mrd. USD: EMEA-Region (Europa, Naher Osten, Afrika)
2,6 Mrd. USD: Asien-Pazifik (APAC)
2,0 Mrd. USD: privater Sektor weltweit
Diese Zahlen verdeutlichen das enorme Marktpotenzial, insbesondere im öffentlichen Bereich und in Nordamerika. Das unterstreicht die strategische Bedeutung für Anbieter wie Cellebrite, die sich auf forensische Software, Analyseplattformen und digitale Ermittlungsdienstleistungen fokussieren.
Weiterhin verändert sich der Markt für digitale Ermittlungslösungen stark und wird von mehreren Trends geprägt:
Wachsende Bedeutung digitaler Beweise
Vielfalt an Datenquellen
Umgebungen mit vielen Anbietern (Multi-Vendor)
Wunsch nach End-to-End-Lösungen
Positive Haltung gegenüber Cloud-/SaaS-Modellen

In diesem dynamischen Umfeld positioniert sich Cellebrite als führender Anbieter mit der größten Tiefe digitaler Datenquellen und der umfangreichsten End-to-End-Lösung im Markt. Damit hebt sich das Unternehmen klar von anderen Marktteilnehmern wie Magnet Forensics, PenLink, MSAB, Oxygen Forensics, Nuix, Exterro oder LeadsOnline ab, die jeweils nur Teilbereiche abdecken. Cellebrite bietet ein umfassendes System, das Daten aus verschiedensten Quellen verarbeitet und eine durchgängige digitale Ermittlungsplattform bereitstellt, vom ersten Zugriff bis zur Analyse und Berichterstattung. Das macht Cellebrite besonders attraktiv für Behörden und Organisationen, die auf Komplettlösungen setzen.
Burggraben
Cellebrite profitiert von einem starken Marktumfeld, das durch den zunehmenden Bedarf an digitalen Ermittlungen und die stetig wachsende Bedeutung digitaler Beweise geprägt ist. Das Unternehmen positioniert sich mit einer disruptiven Technologieplattform, die Effizienz und Produktivität steigert, und bietet dabei eine vollständige End-to-End-Lösung für den öffentlichen wie auch den privaten Sektor. Dank KI-gestützter, Cloud-fähiger Lösungen sowie einem klaren SaaS-Fokus adressiert Cellebrite nicht nur aktuelle technologische Trends, sondern setzt auch neue Maßstäbe in der digitalen Forensik. Der wachsende Kundenstamm, der über 7.000 Organisationen in hunderten Ländern umfasst, ist Ausdruck des globalen Vertrauens in die Leistungsfähigkeit der Plattform. Mit mehr als 1,5 Millionen bearbeiteten Fällen jährlich beweist Cellebrite seine operative Skalierbarkeit.

Ein besonderer Vorteil liegt in der Tiefe und Breite des Angebots: von der Datenerhebung über Analyse bis hin zum Management digitaler Beweise deckt Cellebrite den gesamten Ermittlungsprozess ab, mit der branchenweit wohl umfassendsten Abdeckung von Geräten, Apps und Cloud-Diensten. Dabei werden höchste Anforderungen an Datenschutz und forensische Integrität erfüllt. Cellebrite investiert jährlich über 100 Millionen US-Dollar in Forschung und Entwicklung und verfügt über ein Team von mehr als 400 Ingenieuren, das kontinuierlich Innovationen vorantreibt, insbesondere in den Bereichen KI, Automatisierung und Cloud. Diese Innovationskraft bildet das Fundament für weiteres Wachstum und die konsequente Erweiterung des adressierbaren Marktes.

Mit einer „Rule of X“-Performance zwischen 45 und 50 unterstreicht Cellebrite seine ausgewogene Balance zwischen Wachstum und Profitabilität, ein solides Fundament für nachhaltigen Unternehmenserfolg in einem dynamischen und zukunftsorientierten Markt.
Risiken
Die digitale Transformation der Sicherheits- und Ermittlungsbehörden schreitet rasant voran und mit ihr wächst der Markt für Anbieter digitaler Intelligence-Lösungen. Unternehmen wie Cellebrite spielen eine Schlüsselrolle bei der Bereitstellung hochspezialisierter Plattformen, die es Ermittlern ermöglichen, riesige Datenmengen aus digitalen Quellen zu analysieren. Doch so aussichtsreich der Markt ist, so intensiv ist auch der Wettbewerb. Und: Er birgt erhebliche regulatorische Risiken, insbesondere im Spannungsfeld zwischen Innovation, Datenschutz und internationalem Recht. Cellebrite ist ein technologischer Vorreiter im Bereich der digitalen Forensik und bietet eine End-to-End-Plattform, die Datenextraktion, Analyse und Fallmanagement abdeckt. Dennoch steht das Unternehmen unter zunehmendem Wettbewerbsdruck. Der mächtigste Wettbewerber: Palantir. Das US-Unternehmen ist insbesondere im öffentlichen Sektor stark verankert und bietet weitreichende Datenanalyse-Plattformen, die auch in den Sicherheitsbehörden Anwendung finden. Palantir verfolgt einen Top-down-Ansatz: Statt modularer Tools werden große, hochintegrierte Plattformlösungen angeboten. In puncto Skalierung, Ressourcen und politischen Verbindungen stellt Palantir eine ernstzunehmende Konkurrenz dar, insbesondere bei internationalen Großaufträgen. Neben Palantir existiert eine ganze Reihe spezialisierter Anbieter:
Magnet Forensics: Fokus auf digitale Beweismittelsicherung für Strafverfolgungsbehörden
MSAB und Oxygen Forensics: Starke Spezialisierung auf mobile Endgeräte
PenLink, Exterro, LeadsOnline: Nischenanbieter mit Fokus auf einzelne Elemente der Ermittlungswertschöpfungskette
Cellebrite hebt sich jedoch mit seinem End-to-End-Ansatz ab: Von der Erfassung über Analyse bis hin zur rechtskonformen Auswertung von digitalen Beweisen bietet das Unternehmen eine durchgängige Lösung.
Neben dem Wettbewerb auf Produktebene kämpft Cellebrite auch mit einem komplexen regulatorischen Umfeld, das von Land zu Land stark variiert. Gerade in westlichen Demokratien sind Datenschutz und Privatsphäre zentrale gesellschaftliche Werte. Die Arbeit mit sensiblen Daten, etwa aus Smartphones, Cloud-Accounts oder Messaging-Apps steht immer im Spannungsfeld zwischen:
legitimen Ermittlungsinteressen,
gesetzlichen Grenzen (z. B. DSGVO in der EU, CCPA in Kalifornien),
und ethischer Verantwortung.
Cellebrite muss deshalb sicherstellen, dass seine Lösungen sowohl technisch als auch rechtlich sauber in bestehende Ermittlungsprozesse eingebettet werden können, denn jedes Land hat eigene Gesetze zu Datenschutz, IT-Sicherheit und rechtlicher Verwertbarkeit digitaler Beweise. In autokratisch regierten Staaten besteht zusätzlich das Risiko von Menschenrechtsverletzungen durch den Missbrauch forensischer Technologien. Daher stehen Anbieter wie Cellebrite in der Pflicht, nicht nur die gesetzlichen Vorschriften zu befolgen, sondern auch eine proaktive, ethisch fundierte Compliance-Strategie zu verfolgen, inklusive Due Diligence bei Kunden, Einsatzrestriktionen und Transparenzmechanismen.
Wer langfristig in Unternehmen wie Cellebrite investiert, sollte nicht nur das Umsatzwachstum und die Technologie im Blick haben, sondern auch Marktstruktur, ethische Aspekte und Compliance-Strategien kritisch mitbewerten.
Fazit
Cellebrite ist ein starker Akteur im Bereich der digitalen Forensik mit einem soliden Geschäftsmodell, starken Finanzen und einem Fokus auf Innovation. Cellebrite wächst kontinuierlich und zeigt beeindruckende Kennzahlen:
Bruttomarge konstant über 84 %
Operative Marge (TTM) von 14,3 %, Tendenz steigend
Free Cashflow-Marge über 30 %
Umsatzwachstum ca. 18 % CAGR
Operativer Gewinn steigt stark, Margin-Erweiterung deutet auf Skalierbarkeit hin
Mit der Cloud-basierten Plattform Pathfinder und der zunehmenden Umstellung auf wiederkehrende SaaS-Einnahmen etabliert sich Cellebrite zunehmend als Softwareunternehmen mit planbaren Margen und regelmäßigen Einnahmequellen, eine enorme Bewertungschance.
Die negativen Nettoergebnisse bis einschließlich 2024 sind keine operativen Verluste, sondern resultieren aus einmaligen, SPAC-bedingten Sondereffekten (Warrant-Verbindlichkeiten). Diese rein buchhalterischen Belastungen entfallen ab den kommenden Quartalen, was die Gewinne deutlich realistischer abbilden wird.
Günstige Bewertung trotz Wachstum:
Derzeitiger Kurs: ~14 USD
DCF-basierter Fair Value: ~21,49 USD
Analysten-Kursziel 2026: 24,99 USD (+74 %)
Cellebrite handelt aktuell mit einem EV/Sales-Multiple von 7,0, massiv unter Palantir (8.7x Upside)
EV/EBITDA-Relation zeigt ein 7,1-faches relatives Aufwärtspotenzial gegenüber Vergleichsunternehmen
Im Vergleich zu reinen Nischenanbietern oder Analyseplattformen (z. B. Magnet Forensics, Oxygen, MSAB) bietet Cellebrite eine komplette Ermittlungsplattform, was insbesondere für Behörden einen enormen Effizienzgewinn bedeutet. Die Zunahme digitaler Beweismittel, neue geopolitische Herausforderungen und steigender Bedarf an datenbasierten Ermittlungen führen weltweit zu Investitionen in genau die Lösungen, die Cellebrite anbietet. Palantir bleibt jedoch der strategisch größte Wettbewerber, besonders im Public Sector. Zwar agieren beide Unternehmen unterschiedlich, doch im Wettbewerb um Budgets und Ausschreibungen besteht ein gewisser Druck auf Cellebrite. Als Anbieter digitaler Forensik steht Cellebrite zudem im Spannungsfeld zwischen Datenschutz, Menschenrechten und staatlichem Zugriff. Internationale Vorschriften erfordern strikte Compliance, um keine rechtlichen oder reputativen Risiken einzugehen.
Kanntest du Cellebrite schon zuvor? Wie ist deine Meinung zu dem Unternehmen?

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