Fangen wir mal nicht mit Wien an. Sondern mit ...
Mayerling!

Mayerling ist sicherlich all jenen ein Begriff, die sich mit der Geschichte von Kaiserin Elisabeth und ihrem Sohn, dem Thronfolger Rudolf, beschäftigt haben.
Es handelt sich hierbei um ein ehemaliges Jagdschloss, welches der Kronprinz Rudolf immer wieder für Jagdausflüge nutzte.
Am 30. Januar 1889 kam es dort zur Tragödie: Kronprinz Rudolf, wohl seit längerem von Krankheit und Depression gezeichnet, kam mit seiner Geliebten, Mary Freiin von Vetsera, nach Mayerling.

Dort tötete er zunächst Vetsera im Schlaf und dann sich selbst. In einer überhasteten Aktion wurde das tote Mädchen, in einer Kutsche sitzend (man hatte ihr einen Stock ins Kleid geschoben, damit die Tote nicht umfallen sollte), von ihrem Onkel zum nahegelegenen Friedhof gebracht, wo man sie einer fingierten Leichenschau unterzog und als Selbstmörderin bezeichnete. In einer Nacht-und-Nebel- Aktion wurde sie in Heiligkreuz beerdigt.
Was dies für den Onkel bedeutete - darüber kann man nur spekulieren.
Nicht nur den Mord an der Baronesse Vetsera galt es zu verschleiern, auch den Selbstmord des Kronprinzen musste man verbergen, denn als Selbstmörder hätte ihm nicht einmal ein kirchliches Begräbnis zugestanden. Also stellten Gutachter Atteste aus, die den Thronfolger als geistig umnachtet bezeichneten.
Für die kaiserliche Familie bedeutete dieses Ereignisse eine vollumfängliche Katastrophe. Mit einem Schlag hatte man nicht nur den Thronfolger verloren, man musste auch mit den Gerüchten klarkommen, die sich wie ein Lauffeuer verbreiteten. Für den tief gläubigen Kaiser eine sicherlich kaum zu ertragende Vorstellung.
Und so war es auch nur all zu verständlich, dass der Kaiser im Jahre 1889 den Umbau des Jagdschlosses zu einem Kloster in Auftrag gab. Im Bereich des ehemaligen Schlafzimmers, in dem Mord und Selbstmord geschahen, befindet sich heute der Altar.
Das dort Kloster der unbeschuhten Karmelitinnen finanziert sich ausschließlich
über die Besucher. Seit ein paar Jahren gibt es auch ein Besucherzentrum. (Das Foto zeigt die Gesamtanlage.)
Ich werde sicherlich noch einen längeren Post auf meiner Homepage zu dem Thema machen, denn was nach dem Tod der beiden geschah, ist spannender als ein Krimi. Nicht zuletzt, weil ein Hobby-Historiker (seines Zeichens Möbelhändler) das Grab der Baronesse aufbrechen ließ und versuchte, Beweise der Tat "zu sichern". Eine höchst bizarre Geschichte, wie ich euch versichern kann, der ich ebenfalls bei meinem Besuch auf den Grund gehen werde!
Da mich die Geschichte rund um den Kronprinzen schon immer fasziniert hat, steht ein Besuch von Mayerling natürlich ganz oben auf meiner Liste. Nicht zuletzt auch, weil ich die Schwestern gerne unterstützen möchte.
Die Bilder auf dieser Seite danke ich dem Karmel Mayerling, sowie dem ORF und wikipedia.
Für weitere Infos: