Herzberg will Photovoltaik selbst planen
NEWS / ENERGIE IN ELBE-ELSTER
Juli 2023
Die Stadt Herzberg will künftig nur noch lokalen Bürgerenergie-Genossenschaften die Berechtigung geben, Photovoltaik-Anlagen zu planen, zu errichten und zu betreiben. Einen entsprechenden Beschluss hat die Stadtverordnetenversammlung in ihrer jüngsten Sitzung gefasst. Demnach dürfen Projekte zur Gewinnung von Sonnenstrom innerhalb der Kommune nur noch von Unternehmen durchgeführt werden, die ihren Sitz in der Stadt haben. Die Stadt will die Planung von Anlagen künftig selbst in die Hand nehmen.
Die Idee, Energie in Eigenregie zu gewinnen und damit die zur Stadt gehörenden Flächen zu nutzen, sei unter den Einwohnern gut angenommen worden, sagte Bürgermeister Karsten Eule-Prütz (parteilos). „Bei uns wollen Firmen aus ganz Deutschland investieren. Wenn aber das Geld nicht vor Ort bleibt, kann das nicht das Ziel sein für die Akzeptanz von erneuerbaren Energien.“ Bei einer Bürgerversammlung Ende Mai habe das Vorhaben viel Zustimmung bekommen.
Vorbild Treuenbrietzen
Laut Bürgermeister Eule-Prütz gibt es in der Stadt viel Kritik an der bisherigen Flächennutzung für erneuerbare Energien, für die sich immer mehr Investoren interessieren. Infolgedessen hat die Stadt im vergangenen Jahr eine Arbeitsgruppe gebildet, um Anträge besser bewerten zu können. Nun geht Herzberg einen Schritt weiter und setzt alle beantragten Projekte aus. So wurde in der Versammlung die Aufstellung des Bebauungsplans für eine acht Hektar große Photovoltaik-Anlage im Ortsteil Buckau abgelehnt.
In einem nächsten Schritt will Herzberg eine kommunale Gesellschaft aufbauen, die sich um das Thema kümmert. Als Vorbild dient das energieautarke Dorf Feldheim (Opens in a new window), das als Ortsteil der Stadt Treuenbrietzen im Landkreis Potsdam-Mittelmark mit Bürgerenergie eigenen Strom produziert. Die Stadtverwaltung Herzberg ist aktuell auf der Suche nach Partnern für eine solche Gesellschaft, die noch im Herbst gegründet werden soll. red