60 Millionen aus JTF für Fernwärme
NEWS / EU-FÖRDERUNG IN SACHSEN
August 2025

Für den Ausbau von Fernwärme darf sich die Oberlausitz über EU-Fördergelder freuen. Mit einem aktuellen Förderaufruf unterstützt das sächsische Wirtschaftsministerium Kohlekommunen dabei, ihre Wärmeversorgung grün zu gestalten. „Mit einem Budget von rund 85 Millionen Euro aus dem JTF (Just Transition Fund) und sächsischen Landesmitteln unterstützen wir über den Aufruf die Wärmewende, um den Verbrauch fossiler Brennstoffe in Sachsen zu reduzieren“, sagte Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD).
Von den 85 Millionen Euro im Fördertopf sind 60 Millionen der Lausitz vorbehalten. 20 Millionen gehen ans Mitteldeutsche Revier und fünf Millionen in die Stadt Chemnitz. Gefördert werden sowohl Investitionen in erneuerbare Wärmequellen und Speicher als auch in Photovoltaik- oder Windkraftanlagen, die erneuerbaren Strom für die Wärmegewinnung produzieren.
Investitionsbedarf durch Kohleausstieg
Besonders freuen über die Förderung dürften sich die Stadtwerke von Weißwasser und Hoyerswerda, die ihre Fernwärmenetze noch großteils mit Abwärme aus den Braunkohlekraftwerken betreiben. Doch damit wird bald Schluss sein, wie Neue Lausitz (Opens in a new window) berichtete. Im Dezember 2024 hatte die Kraftwerksbetreiberin Leag angekündigt, die Lieferverträge für Abwärme aus den Kohlekraftwerken auslaufen zu lassen. Der Energiekonzern begründete den Schritt mit der sinkenden Auslastung der Kraftwerke, die eine kontinuierliche Wärmeversorgung unrentabel mache. Damit endet die Fernwärmeversorgung in ihrer bisherigen Form bereits deutlich vor dem für 2038 festgelegten Kohleausstieg.
Gemeinsam mit dem brandenburgischen Spremberg haben die betroffenen Kommunen bereits eine Strategie entwickelt, wie die örtlichen Fernwärmenetze langfristig unabhängig von der Kohlewärme werden können. Die Finanzierung der Umsetzung war allerdings bis zuletzt noch nicht vollständig geklärt. Das abrupte Ende der Kohlewärme dürfte die Kosten weiter in die Höhe treiben. Eine Verteuerung der Wärmepreise möchte das Ministerium mit der neuen Förderung abwenden. „Es ist unser Ziel, die Energiekosten für die Verbraucher zu senken und so die Akzeptanz der Energiewende zu fördern“, erklärte Panter. gewi