Bockshornklee – Ein uraltes Heilkraut mit vielseitiger Kraft
Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum) gehört zu den ältesten bekannten Heil- und Gewürzpflanzen der Menschheitsgeschichte. Bereits im alten Ägypten wurde er medizinisch verwendet und in der indischen Ayurveda sowie der Traditionellen Chinesischen Medizin gilt er seit Jahrtausenden als Heilmittel für viele Beschwerden. In Europa wurde er besonders im Mittelalter durch die Klostermedizin bekannt. Bockshornklee ist ein echter Alleskönner: Er hilft bei Verdauungsbeschwerden, reguliert den Blutzucker, fördert Milchbildung, wirkt stärkend auf das Immunsystem und kann äußerlich als Hautheilmittel eingesetzt werden. Die aromatisch-würzigen Samen sind heute sowohl in der Naturheilkunde als auch in der Küche ein geschätzter Bestandteil.
Beschreibung der Heilpflanze
Botanischer Name: Trigonella foenum-graecum
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Deutsche Namen: Bockshornklee, Griechisches Heu, Kuhhornklee
Wuchshöhe: 20–60 cm
Blätter: dreiteilig, kleeähnlich
Blüten: gelblich-weiß, klein, unscheinbar
Früchte: sichelförmige Hülsen mit harten, eckigen Samen
Verwendete Pflanzenteile: vor allem die Samen, seltener Kraut und Keimlinge
Inhaltsstoffe und Wirkstoffe
Saponine: schleimhautwirksam, immunstimulierend
Steroidsaponine (Diosgenin): hormonähnliche Wirkung
Schleimstoffe: reizlindernd, schützend
Alkaloide (Trigonellin): blutzuckerregulierend
Eiweiß und ätherische Öle: kräftigend, verdauungsfördernd
Vitamine (B1, B2, B3, Folsäure) und Mineralstoffe (Eisen, Magnesium, Zink)
Wirkungen von Bockshornklee
Stimuliert die Verdauung
Stärkt das Immunsystem
Reguliert Blutzucker- und Cholesterinwerte
Fördert die Milchbildung bei stillenden Frauen
Entzündungshemmend bei Hautproblemen
Appetitanregend bei Erschöpfung oder Rekonvaleszenz
Hormonregulierend (besonders bei Frauen)
Schleimlösend bei Atemwegserkrankungen
10. Anwendungen
1. Verdauungstee bei Blähungen und Völlegefühl
Zubereitung:
1 Teelöffel zerstoßene Bockshornkleesamen mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen.
Anwendung:
1–2 Tassen täglich vor dem Essen trinken
Wirkung:
Fördert Magen-Darm-Tätigkeit, wirkt entblähend und krampflösend
2. Schleimlösendes Hustengurgelmittel
Zubereitung:
2 TL Samen in 250 ml Wasser 15 Minuten köcheln lassen, abkühlen, abseihen.
Anwendung:
3–4 Mal täglich damit gurgeln oder als Mundspülung verwenden
Wirkung:
Lindert Hustenreiz, desinfiziert Mund und Rachen
3. Milchbildungsfördernder Tee (Stillzeit)
Zubereitung:
1 TL Samen mit 200 ml Wasser 10 Minuten kochen, 10 Minuten ziehen lassen.
Anwendung:
2–3 Tassen täglich trinken (nur während der Stillzeit)
Wirkung:
Regt die Prolaktinproduktion an und unterstützt die Milchbildung
4. Bockshornklee-Brei bei Hautentzündungen oder Furunkeln
Zubereitung:
1 EL gemahlene Samen mit heißem Wasser zu einem Brei anrühren, auf Mull geben
Anwendung:
Auf betroffene Hautstelle legen, mit Verband fixieren, 1–2× täglich wechseln
Wirkung:
Zieht Eiter heraus, entzündungshemmend, beschleunigt Heilung
5. Bockshornkleesamen als Nahrungsergänzung
Zubereitung:
1 TL gemahlene Samen über Müsli, Joghurt oder Suppe streuen
Anwendung:
1–2 Mal täglich verwenden
Wirkung:
Stärkt den Organismus, reguliert Cholesterin, verbessert Nährstoffaufnahme
6. Haarmaske bei Schuppen und Haarausfall
Zubereitung:
2 EL gemahlene Samen mit warmem Wasser zu Brei anrühren, 1 Stunde quellen lassen
Anwendung:
In die Kopfhaut einmassieren, 30 Minuten einwirken lassen, ausspülen
Wirkung:
Beruhigt die Kopfhaut, fördert das Haarwachstum, reduziert Schuppen
7. Appetitanregender Kaltansatz
Zubereitung:
1 TL Samen über Nacht in 250 ml kaltem Wasser einweichen, morgens abseihen
Anwendung:
Täglich nüchtern trinken
Wirkung:
Anregend auf Appetit und Verdauung, ideal bei Erschöpfung
8. Wickel bei Gelenkschmerzen (Rheuma, Arthrose)
Zubereitung:
Samen mahlen, mit heißem Wasser zu Brei rühren, in Leinentuch füllen
Anwendung:
Auf schmerzende Gelenke auflegen, 30–45 Minuten einwirken lassen
Wirkung:
Schmerzlindernd, entzündungshemmend, durchblutungsfördernd
9. Bockshornklee-Keimlinge als vitalstoffreiche Nahrung
Zubereitung:
Samen in Keimglas oder Keimschale keimen lassen (ca. 3 Tage, täglich spülen)
Anwendung:
Als Salatzugabe, auf Brot oder in Smoothies
Wirkung:
Reich an Enzymen, Vitaminen und Bitterstoffen – stärkt Immunsystem und Verdauung
10. Regulierung des Blutzuckerspiegels
Zubereitung:
Täglich 5–10 g gemahlene Samen (z. B. in Kapseln oder als Pulver) einnehmen
Anwendung:
Am besten vor Mahlzeiten einnehmen
Wirkung:
Senkung postprandialer Blutzuckerspitzen, hilfreich bei Typ-2-Diabetes
Hinweise und Kontraindikationen
In der Schwangerschaft nicht in hohen Dosen anwenden
Nicht für Kinder unter 6 Jahren ohne ärztlichen Rat
Bei Allergien gegen Hülsenfrüchte Vorsicht
Hohe Dosen können Verdauungsprobleme (Blähungen) verursachen
Bei Diabetikern: Blutzucker regelmäßig kontrollieren!
Fazit
Bockshornklee ist eine bemerkenswerte Heilpflanze mit breit gefächertem Wirkungsspektrum – von hormonellen Effekten bis hin zu äußerlichen Anwendungen bei Hautproblemen. Ob als Tee, Tinktur, Breiumschlag oder Nahrungsergänzung: Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig und größtenteils gut verträglich. In der modernen Naturheilkunde ist Bockshornklee eine echte Schatztruhe an Heilpotenzial – kraftvoll, altbewährt und vielseitig einsetzbar.