Gesundheitsrisiko Erderhitzung
Liebe Leserin, lieber Leser,
die vergangenen Tage waren sehr heiß. In solchen Hitzeperioden kursieren viele Tipps dazu, wie Sie sich jetzt am besten verhalten sollten. Doch was, wenn Sie zu krank sind oder nicht mehr gut zu Fuß? Dann können Sie viele dieser Tipps vielleicht nur schwer umsetzen. Sie bräuchten stattdessen eine kühlere Umgebung, vor allem einen Schlafplatz, an dem die Temperatur nicht über 20 Grad steigt. Denn für den Organismus ist es besonders anstrengend, wenn es nachts nicht abkühlt und die Hitzewelle lange dauert. Doch viele Menschen haben keine Möglichkeit, sich in kühlere Räume zu begeben – weil sie im Krankenhaus liegen, im Pflegeheim wohnen oder nicht genug Geld für teure Mieten und damit wärmegedämmte Wohnungen haben.
Auch wenn der deutsche Sommer in diesem Jahr durch zu viel Regen auffiel und nicht nur durch viel Sonne und hohe Temperaturen: Fest steht, dass Wetterextreme wie Hitze, Dürre und Starkregen durch den Klimawandel zunehmen werden. Außerdem steigt die Durchschnittstemperatur. Dadurch verschieben sich Vegetationsphasen und -zonen – und die Tierwelt verändert sich. Zusammengenommen bedeutet das für die Gesundheit von Menschen viel Stress.
In diesem Newsletter geht es um neue und bekannte Gesundheitsrisiken der Erderhitzung und wie wir ihnen begegnen können.
Hitze kann bestehende Krankheiten schlimmer machen
Menschen, die psychische Probleme haben, können bei Hitze leichter in Notlagen geraten. Und hohe Temperaturen können die Wirkweise vieler Psychopharmaka verändern. Menschen mit Diabetes mellitus sind aus mehreren Gründen gefährdeter für zusätzliche Gesundheitsprobleme, unter anderem weil ihr Temperaturempfinden zurückgeht. Das Herz von Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist bei Hitze anfälliger für einen Herzinfarkt. Kurz: Menschen, die bereits Gesundheitsprobleme haben, brauchen bei Hitze oft mehr Schutzmaßnahmen. Welche, erklärt die Ärztin Alina Herrmann im Interview aus unserem aktuellen Heft: Was Patient:innen an heißen Tagen hilft (Abre numa nova janela) (€)
Wie der Klimawandel den Alltag in Arztpraxen verändert
Arztpraxen stellen sich auf mehreren Ebenen auf die Umweltveränderungen durch den Klimawandel ein. Sie überlegen einerseits, wie sie ihren eigenen CO2-Fußabdruck senken und andererseits, wie sie den sich verändernden Bedürfnissen der Patient:innen gerecht werden können. Gleichzeitig denken sie bei Gesundheitsberatungen nicht nur an die Gesundheit der einzelnen Patient:innen, sondern auch daran, wie gesundheitsbewusstes Verhalten die Umwelt schont. Was klimasensible Beratung leistet und wie sich Abläufe in den Arztpraxen verändern (Abre numa nova janela)(€)
Wenn der Klimawandel die mentale Gesundheit belastet
Immer mehr Menschen empfinden die Klimakrise als mentale Belastung. Einer Umfrage zufolge sind „klimawandelbedingte Sorgen“ inzwischen ein häufiges Thema in Psychotherapien. Nicht nur Extremwetter belastet die Psyche, auch Gefühle wie Trauer und Angst vor Verlusten verlangen den seelischen Widerstandskräften viel ab. Was die Forschung dazu weiß (Abre numa nova janela) (€)
Wie der Klimawandel Allergien beeinflusst
Durch veränderte Blühphasen erhöht sich die Pollenkonzentration, Pollen werden zudem aggressiver. Das belastet nicht nur Menschen, die bereits eine Allergiediagnose haben. Das Robert-Koch-Institut hält fest: Vor allem Atemwegserkrankungen wie Asthma haben bereits stark zugenommen und ein „epidemisches Ausmaß“ erreicht. Welche Faktoren beeinflussen Risiko und Verlauf von Allergien? (Abre numa nova janela) (€)
Klimafreundliche Asthma-Sprays
Auch Arzneimittel tragen zur Erderhitzung bei. Besonders im Fokus stehen Gase. Zu herkömmlichen Inhalationssprays bei Asthma oder COPD gibt es in vielen Fällen eine klimafreundliche Alternative. Ob sie infrage kommt, hängt aber von einigen Voraussetzungen ab, unter anderem von der Atemkraft. Pulverinhalatoren sind oft eine Alternative (Abre numa nova janela)
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Viele Grüße, Silke Jäger
Bild: ©Nikada/iStock