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Virtuelle Ausflüge

Einleitung: Virtuelle Ausflüge sind digitale, multimediale Erlebnisse, mit denen Personen Orte, Museen, Naturgebiete oder kulturelle Veranstaltungen besuchen können, ohne die Einrichtung physisch zu verlassen. Sie nutzen Fotos, 360°-Aufnahmen, Street View, virtuelle Rundgänge, Videos und interaktive Elemente. Für die Seniorenbetreuung eröffnen virtuelle Ausflüge sinnvolle neue Handlungsfelder: sie ermöglichen Erinnerungsarbeit, soziale Teilhabe, kognitive Stimulation, Mobilitätsersatz und sinnliche Anregung.

Zielsetzung

Virtuelle Ausflüge werden in der Pflege und Betreuung mit mehreren Zielen eingesetzt:

  • Erinnerungsarbeit und Reminiszenz: Orte aus der Lebensgeschichte besuchen, Erinnerungen wecken und Gespräche anregen.

  • Kognitive Aktivierung: Wahrnehmung, Orientierung, Sprachproduktion und Gedächtnis durch visuelle und auditive Reize trainieren.

  • Soziale Teilhabe: Gemeinsame Erlebnisse fördern Austausch, Zusammenhalt und Gruppengespräche.

  • Emotionale Stimulation: Freude, Neugierde und Wohlbefinden durch ästhetische und vertraute Inhalte steigern.

  • Mobilitätskompensation: Für mobil eingeschränkte Personen Ausflüge ermöglichen, die sonst nicht möglich wären.

  • Bildungs- und Kulturvermittlung: Museen, Ausstellungen und Konzerte zugänglich machen.

Jede Aktivität sollte ein klares Ziel haben (z. B. „Erinnerungen an Heimatstadt aktivieren“ oder „Gleichgewicht durch Bewegungsspiel verbessern“) und anhand einfacher Indikatoren evaluiert werden (Teilnahme, Stimmung, verbale Reaktionen).

Vor- und Nachteile

Vorteile

  • Niederschwelliger Zugang zu Orten: Ohne lange Wege oder Transportaufwand können vielfältige Ziele erreicht werden.

  • Individuelle Anpassbarkeit: Inhalte, Dauer und Schwierigkeitsgrad lassen sich schnell anpassen.

  • Sichere Umgebung: Keine Sturzgefahr beim Besuch entfernter Orte; kontrollierbare Rahmenbedingungen.

  • Interdisziplinärer Nutzen: Einsatz in Aktivierung, Therapie (z. B. Ergotherapie), Sozialdienst und Angehörigenarbeit.

  • Wiederholbarkeit und Dokumentation: Favorisierte Touren lassen sich archivieren und später wiederholen.

Nachteile / Risiken

  • Technische Herausforderungen: Hardwareausfall, Internetprobleme, Bedienungsfragen.

  • Überforderung oder Frustration: Zu schnelle, komplexe oder ungewohnte Inhalte können Stress erzeugen.

  • Sensorische Limitierungen: Seh- oder Hörschwächen erfordern spezielle Anpassungen.

  • Datenschutz und Nutzungsrechte: Urheberrechtliche Fragen bei Mediennutzung, Schutz personenbezogener Daten.

  • Echte Bewegung fehlt: Bei rein sitzenden Angeboten bleibt der motorische Nutzen begrenzt; Bewegungsangebote müssen ergänzend gestaltet werden.

Anleitung und Umsetzung in der Praxis

Bedarfs- und Zielanalyse

  • Zielgruppe definieren: Kognitive Leistungsfähigkeit, Mobilität, Sinneswahrnehmungen, Interessen und biografische Hintergründe erfassen.

  • Angebotsziele formulieren: Kurzfristige (Stimmungsaufhellung, Gesprächsanlass) und langfristige Ziele (kognitive Stabilisierung, soziale Integration).

  • Ressourcen prüfen: Verfügbare Geräte, WLAN, Personal, Budget und räumliche Bedingungen klären.

Auswahl der Technik und Infrastruktur

  • Hardware: Tablets (8–12″) für Einzel- oder Kleingruppen, Laptop/PC mit großem Monitor oder Beamer für Gruppen, 360°-Viewer/VR-Brillen (nur einfache, sichere Modelle), stabile Ständer, Lautsprecher.

  • Peripherie: Externe Lautsprecher für bessere Verständlichkeit, simple kabellose Fernbedienung oder Presenter für Moderation, Kopfhörer mit Lautstärkebegrenzung.

  • Netzwerk: Stabile Internetverbindung für Online-Rundgänge; für offline-Events lokale Kopien (Videos, 360°-Bilder) bereithalten, um Ausfälle zu vermeiden.

  • Zugänglichkeit: Große Schrift, kontrastreiche Darstellung, einfache Bedienoberflächen, Anpassung der Lautstärke.

Auswahl von Inhalten

  • Quellen: Offizielle Museumsseiten (virtuelle Rundgänge), öffentliche Street-View-Ansichten, lizenzfreie 360°-Panoramen, selbsterstellte Foto- und Videomaterialien, lokal- und biografiebezogene Aufnahmen.

  • Kriterien: Relevanz zur Zielgruppe, sprachliche Verständlichkeit, emotionale Eignung (keine belastenden Inhalte), Einhaltung von Urheber- und Nutzungsrechten.

  • Kuration: Für jede Tour eine kurze Inhaltsbeschreibung, Zeitrahmen (10–45 Min), Leitfragen und mögliche Erinnerungsimpulse vorbereiten.

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Tópico Ausflüge, Garten & Natur

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