Kunst im öffentlichen Raum
Liebe Kulturinteressierte,
wir müssen nicht immer Museen besuchen, um Kunst erleben zu können. Oftmals finden sich im öffentlichen Raum zahlreiche Kunstwerke, die zum betrachten und die Auseinandersetzung einladen. Auf einen kleinen Rundgang möchte ich euch heute mitnehmen. Viel Spaß beim Lesen!
Manchmal stehen wir mitten auf einen Platz, schlendern durch eine enge Gasse oder gehen durch eine Grünanlage. Ohne dass wir etwas suchen, bleibt plötzlicher unser Blick an etwas hängen - vielleicht an einer Skulptur, einem Grafitti oder einem Element, was sich wunderbar in die Umgebung einfügt. Kunst im öffentlichen Raum ist mehr als Dekoration. Sie gehört uns allen, ist immer sichtbar, zugänglich und oft Anlass für Fragen, Gespräche und neue Perspektiven.
Was macht sie so besonders? Vielleicht ist es genau diese Nähe zum Alltag. Wir können sie bewusst entdecken oder uns von ihr überraschen lassen. Wir müssen kein Museum betreten, kein Ticket kaufen, wir müssen nicht einmal bewusst suchen. Kunst im öffentlichen Raum begegnet uns dort, wo wir leben, arbeiten und spazieren gehen. Sie kann irritieren oder erfreuen, sie kann Geschichte erzählen oder Gegenwart kommentieren. Und immer lädt sie uns ein, stehen zu bleiben, hinzuschauen und nachzudenken.
In dieser Ausgabe möchte ich gerne drei Kommunen im Landkreis besuchen und einen Blick darauf werfen, welche Kunstwerke vor Ort zu finden sind. Wer sich darauf einlässt, sieht nicht nur Kunst, sondern entdeckt auch vertraute Orte neu. Und vielleicht geht ihr beim nächsten Mal mit offenen Augen durch unseren Landkreis.
Skulpturenpark in Elz
Elz hat eine enge Verbundenheit zu Musik und Kultur. Früher waren die Elzer wohl als Musikanten im Land unterwegs, um Geld zu verdienen. Diese musikalischen Wurzeln finden sich bis heute in der lebendigen Kulturszene der Gemeinde wieder, von der Elzer Kirmes bis hin zum Wutzkopp-Festival.
Seit einigen Jahren zeigt sich dies auch an verschiedenen Skulpturen in der Ortsmitte, die das Thema aufgreifen und somit dem Betrachter näher bringen. Diese nehmen den Besucher mit, sich mit dem Elzer Kirmeslied auseinanderzusetzen, aber auch bekannte Persönlichkeiten der Gemeinde sowie bekannte Skulpturen wie “Der Denker” von Rodin zu entdecken.
So können die Elzer selbst, aber auch Zugezogene und Besucher einen Zugang zur Elzer Kultur erlangen und sich ein wenig damit auseinandersetzen. Der Skulpturenpark ist nicht in sich abgegrenzt, sondern integriert sich in das Ortsbild und regt zum Austausch an. Die Skulpturen animieren dazu, den Blick zu schärfen und bekannte Wege neu zu entdecken. Sie stiften Identität. Wer noch nicht alle Bronzeskulpturen entdeckt hat, ist zu einem Spaziergang im Skulpturenpark Elz (Abre numa nova janela) eingeladen.

Holzskulpturen im Kurpark Bad Camberg
Als ich letztens im Kurpark in Bad Camberg (Abre numa nova janela) unterwegs war, fielen mir beim Rundgang mehrere Holzarbeiten auf. Bei einer Arbeit dachte ich zuerst, eine Parkbank sei zerstört worden, doch beim näheren hinsehen erkannte ich, dass diese “Bank” bewusst so gestaltet wurde. Und dann bleibt man davor stehen und überlegt, was der Künstler damit ausdrücken möchte.

Wenn man mit offenen Augen durch den Kurpark geht, lassen sich weitere Kunstwerke entdecken. Mit dem Werkstoff Holz fügen sie sich sehr gut in die Natur des Kurparkes ein und harmonieren sehr gut mit der Umgebung. Sie laden zum Sitzen und Betrachten ein.

Kunst in Limburg
Zu Beginn waren es Cortenstahlstelen, die Informationstafeln enthielten und für zahlreiche Diskussionen sorgten, denn sie landete u.a. im Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes wegen Verschwendung von Steuergeldern. Lange haben sich die Stadtverordneten Gedanken darüber gemacht, wie man diese Stelen (Abre numa nova janela) weiter nutzen könnte. Die Stele in der Werner-Senger-Straße vor dem historischen Rathaus ist inzwischen ein Kunstobjekt und beinhaltet das Werk “Pity of war” des englischen Künstlers Peter Walker.
Bei dieser Skulptur handelt es sich um ein schlichtes Portrait eines kleinen Kindes, welches die Augen verbunden und keinen Mund hat. Diese Skulptur steht für die zivilen Opfer der Krieger. Sie dient als Mahnmal gegen den Krieg. Die originale Bronzestatue „Pity of War“ ist zwei Meter groß und steht im National Memorial Arboretum in Staffordshire. Die Skulptur in Limburg ist etwa 35 Zentimeter hoch. Das Kunstwerk wurde während des Partnerschaftstreffens mit Lichfield und Sainte-Foy-lès-Lyon übergeben und von Anfang an war eine öffentliche Aufstellung geplant, damit viele Menschen diese betrachten und sich Gedanken machen können.

Dies war nur eine kleine Vorstellung an öffentlicher Kunst in unserem Landkreis. Habt ihr auch Orte mit Kunst im öffentlichen Raum, die es zu besuchen lohnt?
Zum Schluss
Vor einem Jahr habe ich meinen Kulturnewsletter mit einem Besuch bei den Bad Camberger Festspielen gestartet. Daher möchte ich heute auf das nächste Stück hinweisen, welches ab dem 15. August im Amtshof Bad Camberg aufgeführt wird. In diesem Jahr zeigen die Bad Camberger “Der Besuch der alten Dame” von Friedrich Dürenmatt. Ich habe das Buch damals in der Schule gelesen und bin sehr gespannt auf das Stück. Dies wollte ich auch immer mal spielen.

Ich wünsche Euch einen schönen Sommer mit zahlreichen kulturellen Veranstaltungen,
Liebe Grüße
Eure Heike
Über mich:
Ich bin jahrelang als freie Journalistin im Landkreis Limburg-Weilburg unterwegs gewesen und habe ein besonderes Interesse am Ehrenamt und der Kultur. In Teilzeit bin ich beim DRK-Kreisverband Limburg für die Öffentlichkeitsarbeit angestellt. Neben dem Kulturnewsletter schreibe ich noch einen touristischen Blog zu den Sehenswürdigkeiten im Landkreis (Abre numa nova janela).
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