Liebe Pfefferhasis und Newsletter-Mäuse,
meine kleine Wochenrückblicks-Pause war sehr schön – nur zu kurz natürlich. Ich habe es nicht vermisst, mich mit dem Horror der täglichen Nachrichten auseinanderzusetzen. Mit dem israelischen Angriff auf Iran gestern Nacht ist meine Hoffnung auf eine baldige Entspannung der multikrisenhaften Weltlage jedenfalls nicht gestiegen. Dass sich in den USA Communities gegen die Massenabschiebungen (Abre numa nova janela) ihrer Nachbar*innen einsetzen, macht mir gerade ein bisschen Hoffnung und ich wünsche mir, dass wir in Deutschland anfangen darüber zu sprechen, wie auch wir aktiv Deportationen verhindern können.
Lotte Laloire, Pressereferentin des Republikanischen Anwält*innen-Verein (RAV) schlägt in der ak vor, dass wir uns alle mal „Gedanken über zivilen Ungehorsam machen“ (Abre numa nova janela)und uns fragen, ob wir es uns vorstellen können, einen Abschiebeflug zu verhindern: „Man muss im Flieger einfach stehen bleiben, statt sich auf seinen Platz zu setzen. Dann kann das Flugzeug nicht abheben. (…) Man sollte erklären, dass man so lange stehen bleibt, bis die Person, die abgeschoben werden soll, das Flugzeug verlassen hat. Gelingt das, folgt in der Regel zwar Abschiebegewahrsam, aber das verschafft Zeit. Und die ist wichtig, um mit anwaltlicher Unterstützung Abschiebehindernisse vorzutragen.“ Klingt machbar, oder? Also falls ihr plant, in den Sommerferien in den Urlaub zu fliegen, überlegt euch vorher, was ihr macht, wenn Menschen in Handschellen mit an Bord sind. Einen Abschiebeflug zu verhindern kann natürlich rechtliche Konsequenzen haben, „welche, hängt vom Einzelfall ab. Und keine davon ist so gravierend wie die Abschiebung in den Tod“, schreibt Laloire.
Über 6.000 Menschen wurden allein im ersten Quartal aus Deutschland abgeschoben. Darum geht es auch im Wochenrückblick. Außerdem um ein unfassbar zynisches Kinderbuch, in dem Frontex Abschiebungen zum spannenden Neuanfang erklärt und Abschiebeknäste als „Einrichtungen“ mit Spielplatz darstellt. Dobrindts Skalen-Trickserei kommt auch vor und es geht um Berlins zukünftiges Bildungsprogramm für Kitas, aus dem queere Lebensrealitäten und diskriminierungssensible Pädagogik komplett gestrichen wurden.
Jetzt bleibt nur noch die Verkündung der monatlichen Buchverlosung unter allen Steady (Abre numa nova janela)-Supporter*innen. Im Juni hat Shakira J. gewonnen und bekommt „Identitätskrise“ von Alice Hasters (Abre numa nova janela) von mir zugeschickt.
Das war’s für heute. Danke – wie immer – fürs Lesen,
habt es gut und passt auf euch und einander auf
Ulla