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#20 Moral und Identität zu Zeiten der Sucht

Liebe*r Psychoaktiv-Leser*in,

es ist der Erste im Monat - und damit ist es Zeit für den psychoaktiven Newsletter - dem begleitenden Newsletter zum Podcast Psychoaktiv. Das bedeutet spannende Denkanstöße und einen Monatsrückblick zu den Themen Drogen & Sucht. Außerdem gibt es die wichtigsten AHA-Erlebnisse aus den zwei Podcast-Folgen, die ich in dem Monat herausgebracht habe.

Liebe Grüße

Stefanie

Um was geht es heute?

  1. Moral und Identität zu Zeiten der Sucht

  2. Warum lohnt sich ein nüchternes Leben?

  3. Psychoaktiv Presseschau im Juli

  4. August: Psychoaktiv geht in die Sommerpause

Psychoaktiv finanziert sich durch Mitgliedschaften! Du möchtest gerne wissenschaftliche Informationen rund um Drogen und Sucht fördern? Dann freue ich mich, dich als Psychoaktiv Mitglied begrüßen zu dürfen! 💛🍄

Top-Thema

1. Moral und Identität zu Zeiten der Sucht

Kann es sein, dass mich meine Suchterkrankung traumatisiert hat?

Diese Zuhörerfrage hat mich dazu inspiriert, noch einmal mit einem anderen Blick auf die Verarbeitung der eigenen Suchtgeschichte zu schauen.

Gemeint ist damit dieses Gefühl, dass einen manche Erinnerungen aus der Konsumzeit einfach nicht mehr loslassen. Szenen, die man nicht einordnen kann. Scham, die sich in stillen Momenten wieder meldet. Das leise „Ich hätte nie gedacht, dass ich zu so etwas fähig bin“.

Ich habe mich deshalb gefragt: Woran liegt das eigentlich?

Meine Recherche hat mich zu einem spannenden, aber oft übersehenen Bereich geführt. Zur Frage, wie unser moralisches Verhalten durch Sucht verändert wird. Im Rausch verschieben sich Grenzen. Was gestern noch unvorstellbar war, wird plötzlich möglich. Und genau das kann im Nachhinein sehr belastend sein und den Heilungsprozess stark beeinflussen.

Wenn man dann noch einen Schritt tiefer geht, landet man schnell bei sehr existenziellen Fragen: Wer bin ich, wenn ich gegen meine eigenen Werte handle? Was bleibt von meiner Identität, wenn ich Rollen verliere, Beziehungen abbrechen und mein Selbstbild ins Wanken gerät?

In der aktuellen Folge von Psychoaktiv versuche ich, genau das differenziert einzuordnen und wie immer mit euch meine Erkenntnisse zu teilen.

Die Inhalte gibt es dieses Mal nicht nur zum Hören: Im Mitgliederbereich von Psychoaktiv+ steht dir die Folge auch als aufgezeichnetes Webinar zur Verfügung – mit begleitenden Folien als visuelle Anker. So kannst du die Inhalte in deinem Tempo noch einmal vertiefen.

Sponsor

blu:prevent entwickelt innovative und kreative Tools, die dich dabei unterstützen Jugendliche innerhalb ihrer Lebenswelt zu erreichen und gemeinsam über mentale Gesundheit, Konsum und Sucht nachzudenken. Mit im Portfolio sind eine App, eine Plattform, ein E-Learning-Programm und unterschiedliche Printmaterialen und das alles kostenlos. Hier geht es zur Website. (Abre numa nova janela)

Podcast

2. Warum lohnt sich ein nüchternes Leben?

Gerade weil ich viel über akzeptanzbasierte Ansätze und Lösungswege auch außerhalb des Abstinenzbereichs thematisiere, war es mir wichtig in meinem Podcast das Thema Nüchternheit und Abstinenz noch mal ganz explizit zu thematisieren.

Denn ich bin ehrlich gesagt nicht interessiert an den Grabenkämpfen, die zwischen Vertretern von akzeptanz- und abstinenzbasierten Ansätzen entstehen. Mein Fokus liegt hier maßgeblich darauf, wie man die bestmöglichste Versorgung von Menschen mit Suchterkrankung sicher stellen kann.

Für viele Menschen mit Suchterkrankung ist die Abstinenz die Grundlage für ihre Heilung. Und doch wird sie häufig wie ein notwendiges Übel behandelt. Etwas, das man eben durchhalten muss.

Die Sobriety-Bewegung versucht hier einen anderen Blick zu etablieren: Sie spricht nicht von Verzicht, sondern von Gewinn. Von Klarheit, Selbstwirksamkeit, Tiefe. Abstinenz wird nicht als Strafe inszeniert, sondern als Einladung, das eigene Leben neu zu entdecken.

Ich finde diesen Perspektivwechsel wichtig. Gerade weil er so vielen Menschen eine neue, stärkende Haltung gegenüber der Abstinenz ermöglichen kann.

In der ersten Folge im Juli spreche ich mit Nathalie Stüben (Abre numa nova janela). Sie war maßgeblich daran beteiligt die Sobriety-Bewegung hier in Deutschland zu prägen.

Dir brennt ein Folgenwunsch unter den Fingern? Dann lass es mich wissen!

News des Monats

3. Psychoaktiv Presseschau im Juli

In dieser Kategorie findest du eine kleine News-Rückschau über den letzten Monat. Was wurde zu den Themen Drogen und Sucht berichtet? Finde es heraus!

🏥 In Frankfurt wurde am 3. Juli 2025 nach langer Debatte endlich der Weg für ein neues Crack-Hilfezentrum frei (Abre numa nova janela) gemacht. Die Stadtverordnetenversammlung beschloss mit deutlicher Mehrheit den Ankauf eines Gebäudes im Bahnhofsviertel, in dem ein niedrigschwelliger Zugang für crackabhängige Menschen geschaffen werden soll – inklusive Konsumraum, Beratung und Ruhebereich. Politisch hatte der Beschluss Sprengkraft: Die FDP stellte sich quer und verließ die Koalition, das Zentrum kam nur mit Stimmen der Opposition durch.

🕯️Am 21. Juli war der Internationale Gedenktag (Abre numa nova janela) für verstorbene Drogengebrauchende. In zahlreiche Städten wurde der 2.137 Menschen, die allein im Jahr 2024 durch den Konsum illegaler Substanzen starben, gedacht . Das Motto lautete: „Überdosierung und Drogentod können alle Menschen (be)treffen“ – mit klaren Appellen für Drogenkonsumräume, flächendeckendes Drug‑Checking und gleichberechtigten Zugang zu Hilfsangeboten .

🌿 Ein Jahr nach Gesetzesstart wurden 293 Anbauvereinigungen genehmigt. (Abre numa nova janela) NRW (83 Clubs) und Niedersachsen (55) führen deutlich, während das Saarland noch keine einzige Genehmigung erteilte und Berlin nur sieben Clubs aufweist. Damit zeigt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen Gesetzesvorhaben und Umsetzung in der Praxis – viele Anträge stecken im bürokratischen Prozess fest. Die lokale Regulierungspraxis beeinflusst die Wirksamkeit der Legalisierung erheblich.

Hab ich was vergessen? Ihr könnt mir gerne Artikel schicken, die ihr für die Presseschaf interessant findet. Einfach dem Newsletter antworten.

Psychoaktiv Mai

4. Psychoaktiv geht im August in die Sommerpause

Auch ich brauch mal eine Pause. Deswegen gibt es im August keine neue Folgen. Ich werde stattdessen zwei alte Folgen erneut hochladen und in der Zwischenzeit mich auf den Ausbau der Psychoaktiv-Mitgliedschaften konzentrieren. So viel sei schon mal gesagt: im September bekommt die Mitgliedschaft coole neue Features und auch ein Fachnetzwerk ist geplant. Ihr könnt euch also freuen!

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Fortbildungen

6. Meine Fortbildungen oder Live-Termine 2025

Ich bin 2025 wieder in Deutschland und halte auch ein paar Fortbildungen und Vorträge. Vielleicht interessieren dich folgende Themen:

Psychoaktiv+
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