Mental Breakdown.
Über die Turbulenzen der vergangenen Tage und wie der Freitag alles wieder ins richtige Licht gerückt hat. Oder: Das Wunder des kleinen bis mittelgroßen mental Breakdowns.
Da saß ich am Donnerstagabend auf meinem flauschigen Teppich, den ich wenige Minuten zuvor akribisch gestaubsaugt hatte und stellte unter Tränen alles infrage. Wirklich alles, sogar den Boden, auf dem ich saß. Den ganzen Tag versuchte ich schon, die Gedanken mit putzen, aufräumen und spazieren gehen zu ordnen. Mit den Händen im Spülwasser brach am Abend dann aber doch alles auseinander: Ein mittlerer mental Breakdown hatte sich endlich seinen Weg gebahnt. Es ist nicht so, dass er sich nicht schon seit ein paar Tagen angekündigt hatte, aber man vertröstet ihn dann eben doch immer wieder. Nach einer Stunde und einer Packung Taschentücher, saß ich auf meinem Bett und schrieb in meiner Lieblingskulisse mit Blick auf den Fernsehturm und eingeschalteter Lichterkette am Fenster eine Kurzgeschichte, beantwortete noch eine Nachricht, die mich auf schöne Gedanken brachte und schlief acht Stunden tief und fest. Am Freitagmorgen war alles besser als zuvor. Ich liebe die Magie dieser Gefühlsentgleisungen. Irgendwie rücken sie mir in regelmäßigen Abständen den Kopf zurecht, lüften mal durch und stellen die umgefallene Vase wieder auf den Tisch, in die erst mal frische Blumen kommen. In so einem Set-up fühle ich mich gleich wieder viel wohler. Mit frischen Blümchen im Kopf und freundlichen Stimmen von Außen (echte Stimmen von echten Menschen), ist der Freitag ein Tag voller Leichtigkeit.
Manchmal muss ich selbst über mich lachen, wie produktiv ich in solchen emotionalen Krisensituationen bin: Die Wohnung glänzt, eine Story ist geschrieben und die Wäsche trocknet, während ich eine Playlist für meinen Journaling-Workshop fertig kuratiere. Der ist auch ein bisschen schuld an der ganzen Sache. Nicht alleine, aber ein wesentlicher Teil. Denn am kommenden Samstag ist es so weit und ich werde nervös. Habe ich an alles gedacht? Ist der Inhalt überhaupt spannend? Haut mein Zeitplan so hin? Ist das zu viel Input? Zu wenig? Melden sich noch Menschen an? Alles an dieser Situation ist neu für mich und obwohl ich mich mit meinem Thema wahnsinnig wohlfühle, habe ich Angst, dass es nicht funktioniert. Es ist wie mit allem, das man zum ersten Mal macht. Irgendwie ist es ja auch der erste Tag in meinem neuen Job. Ich weiß, dass das alles schon wird, aber meine Gedanken sind eben noch unsicher.

Wenn du wissen willst, was mich so nervös und gleichzeitig glücklich macht, dann schau dir hier (Abre numa nova janela) gerne alle Infos zum Workshop “Journaling für Beginner” an. Für euch Newsletter-Abonnent:innen gibt es auch einen Special Rabatt ♥️
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Zurück zum Schreiben. Ich habe weiterhin einen wunderbaren Flow, was meine Kurzgeschichten angeht und heute eine weitere Bestätigung zur Veröffentlichung in einem Online-Literaturmagazin erhalten. Sobald ich weiß, in welchen Ausgaben die Geschichten erscheinen werden, teile ich das natürlich mit dir. Vielleicht ermutigt dich das auch, mal wieder ein paar Worte in die Freiheit zu entlassen? Ich habe in der Hinsicht schon viele Absagen kassiert oder wurde ganz geghosted – das gehört dazu. Aber es gibt mit jedem neuen Versuch auch die Möglichkeit, dass du veröffentlicht wirst. Lass uns gemeinsam dranbleiben!
Heute habe ich auch eine Frage an dich: Schreibst du mehr, wenn es dir richtig gut geht oder nutzt du es eher dafür, Dinge zu verarbeiten, die sich weniger schön anfühlen? Ich fühle mich da irgendwie dazwischen und habe schon sehr viele Texte geschrieben, die entstanden sind, als ich zu nichts anderem fähig war. Genauso viel kann aber auch auf dem Papier passieren, wenn ich glücklich und zufrieden bin. Ich bin gespannt, wie das bei dir aussieht! Vielleicht kannst du diese Frage ja auch als Schreibimpuls nutzen und mal wieder zu Stift und Papier greifen? Wer weiß, was sich daraus ergibt…
Jetzt habe ich irgendwie das Gefühl, den heutigen Newsletter mit einem besonders klugen Satz abschließen zu müssen. Das kann ja nur schiefgehen! Aber vielleicht können wir uns darauf einigen, dass wir auch den ungemütlichen Gedanken ihren Raum schenken, damit sie uns nicht immer wieder den Weg versperren und sich größer machen als sie eigentlich sind. So eine Stunde mit erhöhtem Taschentuchverbrauch kann sehr befreiend sein – und einiges wieder in Ordnung bringen.
Bis nächste Woche!
Alles Liebe
deine Sarah
